Maraiah
Sehr aktives Mitglied
sunlight777 schrieb:hi mara,
ne ich war ein sehr ruhiges liebes kind, was alles mit sich machen liess ohne murren und knurren.
aber ablehnung habe ich erfahren, richtig.
ich bin ohne vater aufgewachsen und das war fruher sehr schlimm - ne ne die kids waren nur grausam , die erwachsenen schauten immer ein wenig herab!
aber - ohne dich angreifen zu wollen - warst nicht du die, die einen threat eröffnet hatte, weil sie verzweifelt war, dass ihr 5 jähriger sohn dauernd mit dem messer auf dich los ging?
wen hast du erstochen dass er auf solche art mit dir spielen will?
woher kam diese neigung?
das mit der spiegelsache ist schon richtig, aber hier spielt wohl auch viel eigene erfahrung mit, dass ich heute als erwachsene kinder kritisch betrachte.
lg sunlight
... schönes Beispiel. Ich war nicht verzweifelt und es war auch nicht "dauernd" ... (du hast einen gepflegten Hang zur Übertreibung *ggg*) ...
Mein Sohn hat ein sehr leidenschaftliches und aufbrausendes Temperament, dass sich in vielen Dingen zeigt. Und er hat eine sehr unabhängige Natur. Von mir dominiert zu werden, dass ich das Sagen habe - letztendlich hat ihn (und macht ihn immer noch zeitweise) sehr wütend. Als Mini hat er das mal kompensiert indem er mir beim Essen mit dem Messer drohte. Das Prob war eher ich, weil ich merkte, dass ich ihm nicht vertraute. Mein Sohn spürte meine Angst und hat das dann ausgenutzt ...
Der Rat hier im Forum war, es bewußt darauf anzulegen und das habe ich getan. Ich habe ihn aufgefordert zuzustechen und er hat dann erkannt, dass er das nicht tun kann. Es war für uns beide eine sehr lehrreiche Erfahrung ... und ist danach nie wieder Thema zwischen uns gewesen.
Mein Sohn wächst auch ohne Vater auf, aber ER empfindet das nicht als schlimm, weil ich es nicht als schlimm hinstelle. Die Kinder sprechen darüber, aber wenn sie merken, dass er sich nicht schämt oder ärgert, ist die Sache gegessen...
Es sind andere Zeiten heute. Wir wissen mehr als unsere Eltern. Das Kindern hänseln ist normal, weil sie selbst zuhause ja meist eher unterdrückt werden (auch über das normale Mass hinaus) und dann das bei den Freunden und Kiga- oder Schulkollegen zu kompensieren versuchen. Sie spiegeln sich die eigene Hilflosigkeit, indem sie andere in die gleiche Position bringen. Wenn man einem Kind dann aber Unterstützung zukommen läßt und ihm Mittel und Wege aufzeigt konstruktiv damit umzugehen, dann wird daraus eher eine Chance den eigenen Charakter und das Selbstbewußtsein zu stärken.
Leider haben unsere Eltern in der Richtung damals größtenteils versagt und uns im Gegenteil erst zu Opfern gemacht (durch ihre Handlungen und Gedanken, die sich in den Handlungen und der Art und Weise wie wir mit Situationen umgehen spiegeln.).
Ich war auch so ein braves und liebes Kind, das sich zurückzog. Ich habe das getan, weil niemand wirklich für mich da war und die Erwachsenen mit ihren eigenen Problemen völlig überfordert waren, so daß für mich keine Zeit mehr blieb.
Es liegt nicht an den Kindern.
Wenn ein kleiner Junge zuhause nie gelernt hat, dass er ein Recht auf seine Privatsphäre hat und dazu gehört, dass er sich nicht von jedem abbusseln lassen muß, dann wird er diese Privatsphäre im Kiga den anderen Kindern auch nicht zugestehen können. Es wäre somit vielleicht eine Idee den Eltern des Kindes zu erklären wie wichtig es ist, dem Kind die Entscheidung zu überlassen, von wem er sich küssen lassen will und von wem nicht ...
Und wenn ein Kindergartenkind sexuelles Interesse über das Maß zeigt, dann ist es mE höchste Zeit ein sehr einfühlsames Gespräch mit den Eltern zu führen und ggf. auch eine Behörde einzuschalten. In unserem Kiga war so etwas völlig selbstverständlich und das Personal war so geschult, dass es in einem Gespräch schon anhand der Reaktion bzw. Antworten der Eltern erkennen konnte, was Sache ist. Und allein die Eltern darauf anzusprechen und so zu zeigen, dass man sich kümmert und aufmerksam ist, bewegt schon was.