sunlight777 schrieb:
einst ist sicher ob ihr es nun glauben wollt oder nicht, es gibt kinder die einfach "bösartig" veranlagt sind - wo die eltern noch so lieb sein können.
honey sagte es schon etwas netter - sorry für meine direcktheit aber da fehlt mir einfach die diplomatie es "nett" auszudrücken, es sind sog. satansbraten, im wahrsten sinne des wortes.
übrigens ich fantasiere nicht wild herum, leider kenne ich einige von diesen durch und durch bösartigen kleinen geschöpfe - man sieht es schon in ihren augen !
übrigens die eltern stehen total unterm pantoffel und wehe dir du sagtst ihnen, dass das verhalten ihres kindes nicht ok ist!
oh sorry, was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass ich sehr wohl kindern eine sexuelle neugier unterstelle, wie auch mordlust und gewalttätigkeit - sie empfinden vielleicht keinen orgasmus dabei aber doch eine befriedigung bei der gewaltausübung - die macht über ein anderes wesen zu haben.
lg sunlight
Hi Sunlight,
Ich habe noch NIE in meinem Leben in "bösartige" Kinderaugen gesehen, und ich bezweifle, daß ein Kind "von Natur aus schlecht" ist, zumal sich der Begriff "bösartig" oder "schlecht" auf unsere DERZEITIGE Einstellung der Gesellschaft zu ethisch-moralischen Werten bezieht. Auch diese unterliegt einer Veränderung, und die Entwicklung dieser Wertvorstellungen ist maßgeblich für bahnbrechende Neuerungen, wenn man die gesamte Menschheitsgeschichte betrachtet. Aber im Hier und Jetzt kommt es dabei zu Reibungen zwischen "Alt" und "Neu".
Doch bevor unsere Kinder die Welt verändern, lernen sie die Welt spielerisch begreifen. Da gehört alles dazu: das Erfassen des eigenen Körpers, das Erfassen der Körper anderer, Unterschiede feststellen - aber auch "moralische Werte" müssen gelernt werden: Wo ist die eigene Grenze, wo beginnt die Späre des anderen?
Wenn meine Tochter zu mir kommt und jammert: "Papa, mein Bruder hat mir das Spielzeug weggenommen", dann ist der Bruder doch deshalb nicht schlecht, auch wenn er es getan hat! Er will und muß seine Kräfte erproben, gegenüber der Schwester, in Konkurrenz mit ihr gegenüber den Eltern, Aufmerksamkeit erregen - da gibt es viele Facetten. Und manchmal nehmen Kinder eben das "Spielzeug" Erwachsener weg...
Wenn mir jemand sagt, das Verhalten meiner Kinder wäre nicht ok, dann muß ich einen Anhaltspunkt dafür bekommen. Nur dieser Satz allein reicht nicht, da stelle ich mich aber nicht "unter den Pantoffel", sondern verteidige meine Kinder. Heißt es etwa: das Verhalten meiner Tochter wäre nicht ok, weil sie z.B. mit dem Fuß ihr Gegenüber in der Straßenbahn stoßt, verletzt sie die Sphäre eines anderen - dann muß ich meiner Tochter begreiflich machen, daß sie zu weit geht.
Und was sexuelle Neugier, Mordlust und Gewalttätigkeit angeht - die Welt der Erwachsenen gibt auch hier leider die Beispiele an die Kinder weiter. Wie oft sagt so manch ein Erwachsener: "Wenn ich den noch einmal zwischen die Finger kriege..." und ballt eine Faust dabei - und manche vollenden den Satz mit "...dann bring ich ihn um!"
Wir leben den Kindern Gewalt vor, und manchmal ist es uns gar nicht bewußt. Wir erzählen vom "Aufpassen bei der Straße" und gehen seelenruhig mit den Kindern bei Rot über die Straße, um ja nur den Autobus noch zu erwischen. Wir sagen zu den Kindern: "Wer stiehlt, lügt und betrügt" und gehen am Sonntag zum Zeitungsstand mit ihnen, nehmen die Zeitung und werfen nichts ein. Wir sagen ihnen dieses und zeigen ihnen jenes. Kinder nehmen alles wißbegierig auf, die Eltern sind das größte Vorbild, im "Guten" wie im "Schlechten".
Kindermund tut Wahrheit kund.
Nicht alles nur aus der Sicht der Erwachsenenwelt sehen - wir waren auch einmal Kinder! Nur weil wir das schon fast vergessen haben, dürfen wir unsere Zukunft nicht verraten.
Bedenke das bitte, wenn du wieder in Kinderaugen blickst. Du sagst es selbst: DIE WELT IST DAS, WAS DU VON IHR DENKST. Und die Welt kann so schön sein, trotz all der Verlogenheit, trotz all der Erwachsenenspielchen rund um Sex und Macht - weil unsere Kinder die Zukunft der Welt gestalten.
Alles Liebe
Gerry