schweigepflicht nach aufstellung ???

... Transparenz ist das A und O aller seriösen (Psycho-)Therapieverfahren - und Klienten sind stets autonome und erwachsene Persönlichkeiten (denen Therapeuten niemals irgendetwas vorzuschreiben haben!!!).

Eine Anweisung, wie "redet nicht darüber" ist nicht nur zu 95%, sondern zu 100% unsinnig und gefährlich!!!
 
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Hallo!
Ich kann gut nachvollziehen, dass esra, die ja auch zum System ihrer Schwester gehört, und möglicherweise vorher "Kummerkasten" oder Vertraute ihrer Schwester war, sehr daran interessiert ist, wieder Anschluss an den Wissensstand ihrer Schwester zu bekommen.
Wir wissen nicht, ob sie hätte mit gehen können zu diesem Seminar, was ja möglicherweise sinnvoll gewesen wäre. Vielleicht geht es aber auch mehr um einen "Abnabelungs"-Prozess der Schwester.
Die bekam jedenfalls die Empfehlung, ihr Erlebnis erst einmal für sich "sacken" zu lassen. Neben anderem hat die Aufstellungsarbeit ja den schönen Effekt, dass man aus der "Hirnwichserei" aussteigen und Prozessen im Inneren vertrauen lernt. Das fällt allen voran denjenigen am schwersten, die mit ihrer Aufstellung ein eindrucksvolles Erlebnis hatten, und sich meist sehr gerne darüber austauschen würden. "Jetzt nicht, später." lautet doch wohl die zentrale Botschaft an esra. Diese Entscheidung hat die Schwester getroffen und es gilt, sie zu respektieren. Wenn die Schwester eine zugegebenermassen seltsam klingende Anweisung des Aufstellungsleiters als Begründung anführt, braucht sie vielleicht diese Verstärkung um sich esra gegenüber abzugrenzen. Ob das so gesagt wurde, oder ob das der Schwester gegenüber näher erläutert wurde, wissen wir nicht. Esra kann das ja später noch direkt mit ihrer Schwester klären.
Für die Schwester muss der Prozess transparent sein, transparent im Sinne von stimmig. Und das, davon gehe ich aus, war wohl der Fall, wenn sie ihren Veränderungsimpuls hütet. Innere Veränderungen brauchen ihre Zeit und es wäre schade, würde man sie, um sie zu kontrollieren, ständig stören.
Aufstellungen muss man erlebt haben. Aus Nacherzählungen ergibt sich keine Transparenz.
Nochmal: für esras´s Schwester muss es stimmen. Und esra braucht vielleicht ein wenig Vertrauen zu ihrer Schwester und ihren Entscheidungen.
Beste Grüße,
Eva
 
... Transparenz ist das A und O aller seriösen (Psycho-)Therapieverfahren - und Klienten sind stets autonome und erwachsene Persönlichkeiten (denen Therapeuten niemals irgendetwas vorzuschreiben haben!!!).

Eine Anweisung, wie "redet nicht darüber" ist nicht nur zu 95%, sondern zu 100% unsinnig und gefährlich!!!

Habe selten so einen Quatsch gelesen. Und selbstverständich sind kLienten stets autonome Wesen - glauben sie zumindest. Ob wir das insgesamt wirklich und überhaupt sind, darüber ließe sich trefflich streiten. Das gehört aber nicht hier her.

Außerdem wer sagt, dass jemand nach einer Aufstellung sich den Einmischungen von Leuten auszusetzen habe, die erstens keine Ahnung haben, was gelaufen ist und zweitens ihr eigenes Süppchen auf Kosten desjenigen kochen wollen.

Ich rate weiter dazu, nichts zu erzählen, sondern nur zu sagen: es war intensiv. Der Rest geht Dritte nichts an (Ausnahme, es hat sich etwas den Dritten betreffendes gezeigt). das wahrt die eigene Autonomie am besten.

Solche, die so vehement fordern, man solle erzählen, was in einer Aufstellung geschah, wollen zumeist die Autonomie angreifen (unter dem Deckmantel die Autonomie erhalten zu wollen, wie oben zu lesen). Vorsicht vor denen! Erzählt denen nichts!

Zudem: ich hab schon viele gesehn, die erzählt haben und damit jede Wirkung (nicht nur von Aufstellungen) zunichte gemacht haben, weil alles auf eine intellektuelle Diskussionsebene gehoben wurde.

Aber cih wiederhole mich...:tomate:

A.
 
Die Frage ist legitim, denn immerhin, weil Familienaufstellung besonders wenn es die Schwester betrifft, Neugier weckt, nach dem Prinzip, was kam dabei heraus ?

Stell Dir vor, Du sitzt in einem Film, schöne Bilder, es ist bewegend. Innere Bilderwelten werden angeregt. Der Film setzt die Phantasie in Bewegung. Er beginnt Erinnerungen wachzurufen, oder ein Bild für etwas, das gefällt.
Der Film neigt sich dem Ende zu. Die Musik des Filmes bezaubert noch, der Abspann läuft. Manch einer bleibt in seinem Sessel sitzen und lauscht bis der letzte Klang verhallt ist, die letzte Melodie. Ein tiefer Atem, ein Durchatmen folgt meist, manchmal ein aufblitzen in den Augen, ein Wort an den Nachbarn: „Das war toll/bewegend/was auch immer.“
Aber dann ist es auch genug. Es will noch ein wenig nachklingen. Die ersten verlassen das Kino laut lärmend, die anderen bleiben ein wenig – warten bis sich der Trubel gelegt hat. Vielleicht reden sie auf dem Weg zum Auto, vielleicht eine Stunde später, am nächsten Tag, oder gar nicht.

Eine stichhaltigen Erklärung, das der Film aus 2085 Einzelbildern, unter Trickaufnahmen von Püppchen, mit dem Zickenkrieg von Schauspielerin y, die Naturaufnahmen alle nachgeschönt wurden, die km an Filmspulen Afrika der Vertikalen nach bemessen, 350 Evian Flaschen der Hauptdarstellerin x Euro gekostet haben, der Film ab x Besuchern erst rentabel wird, der Autor des Buches eigentlich schon tot ist und Sektenanhänger war, solche Geschichte eh wesensfremd sind, bei der einen Szene jemand vergessen hat seine Uhr auszuziehen, bei der anderen Szene ein Graffiti zu sehen war, 105 männliche, 78 weibliche Besucher, 28 Teenager und 5 Kinder anwesend waren, die laut der Kinowerbung nicht hätten anwesend sein dürfen, man dem Betreiber eine Klage an den Hals hetzen sollte, wie dem Filmteam, das versäumt hat, bei einigen Einstellungen im Abspann darauf hinzuweisen, dass einige Exponate vom National Museum x waren, statt vom National Museum Y (jenes in der Tageszeitung gestanden habe, die der andere unbedingt noch lesen solle), wie es der andere denn fand, als das Auto rechts um die Ecke bog statt links, als die Szene dunkel wurde, warum der Autor wohl das Bild so oder so gebildet hat, ob einem der blaue oder der grüne Frack besser gefallen habe, ob einem das Wellenrauschen nicht auch unnatürlich laut vorkam, etc... ....dämpfen das innere Bild.

So wird der Seele ein wenig Zeit eingeräumt. So wie bei einer Gitarre, bis das letzte Vibrieren verklungen ist. Drei Wochen sind eine kurze Zeit, und selbst wenn jemand gar nicht spricht, es ist niemandem verwehrt, sich auch eine Kinokarte zu ziehen.

Alles Liebe,
hoan
 
Schöne Metapher, hoan! Chapeau!

Leider geht die SWirkung von Aufstellungen (zumindest jenen, die ich bevorzuge) weit tiefer, wenn auch ein Film die Seele manchmal anstoßen mag.

hoan schrieb:
Drei Wochen sind eine kurze Zeit, und selbst wenn jemand gar nicht spricht, es ist niemandem verwehrt, sich auch eine Kinokarte zu ziehen.

Unumwundene Zustimmung!
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Allein, mit der Haltung eines konsumieren-wollenden Kinobesuchers entginge einem so manches in einer Aufstellungsveranstaltung. Ich halte auch Lust auf Unterhaltung oder Sensation für wenig angemessen angesichts der sich zeigenden Schicksale und Intimitäten. So einer schaue doch lieber GZSZ...

A.
 
Habe selten so einen Quatsch gelesen. Und selbstverständich sind kLienten stets autonome Wesen - glauben sie zumindest. Ob wir das insgesamt wirklich und überhaupt sind, darüber ließe sich trefflich streiten. Das gehört aber nicht hier her.
A.

... hoffentlich bist Du nicht in eine schlimme Sekte geraten, die Dir zudem die guten Marnieren abhanden kommen ließ ... :lachen:
 
... hoffentlich bist Du nicht in eine schlimme Sekte geraten, die Dir zudem die guten Marnieren abhanden kommen ließ ... :lachen:

.... ups - doch Sekte???? :confused:

Netter Versuch, Ireland!:kiss4:

Schon im insgesamt 8. Beitrag - und noch mal wiederholend im 9. - in diesem Forum (und man sehe sich die anderen Beiträge an...) mit der Sektenkeule winken :nudelwalk das ist schon eine Leistung und lässt - sicher zu Unrecht - manches in Richtung Trolling vermuten. Aber ich will mal gute Absichten unterstellen und die wahrscheinlich positiven Absichten der Wiederholung des Vorwurfes aufgreifen. Die finde ich durchaus diskutierenswert. Es fragt sich für mich allerdings ob das nicht einen eigenen Thread verdient hätte.

Einerseits bin ich etwas bestürzt über Deine Äußerungen gewesen und auch darüber, dass die Sektenphobie noch immer derart in Deutschland grassiert, dass solche Beiträge zustande kommen. Ich hatte angenommen, dass die "Sekte der Sektenverfolger" nicht mehr derartigen Zulauf hätte.

Was Deine bedenken um mich angeht, kann ich Dich beruhigen: Also ich jedenfalls wäre die erste Ein-Personen-Sekte.

Aber Du hast ein echtes Problem von Aufstellungen in deren Außenwirkung auf den Punkt getroffen, für das ich selbst mir bisher keine Lösung weiß: das Dilemma, welches sich aus dem Zusammentreffen einer Praktik vieler unseriös agierender Gruppen mit in sich geschlossenem und starrem Weltbild, bei denen Glauben die Wahrnehmung dessen ersetzen soll was wirkt (sog. "Sekten") und dem Erfordernis der Seele, dass ihr allein die Wirkung einer Aufstellung überlassen werden muss, damit eine Aufstellung ihre ganze Wirkung entfalten kann.

Allerdings bezieht sich im Aufstellungskontext der Hinweis, über die eigene (und selbstverständlich die anderer Teilnehmer eines Seminars) Aufstellung zu schweigen im Wesentlichen auf deren konreten Ablauf und Inhalt, nicht aber auf die Methode und ihr Vorgehen generell. Und die Abssicht dahinter ist, den Aufstellenden vor schädlichen Interventionen Dritter (die zudem oft ihre eigenen Ziele gegen die Interessen des Betreffenden verfolgen könnten) zu schützen. Bei den von Dir vermuteten Gruppen aber bezieht sich die Schweigeverpfllichtung auf die Methode und ihr Vorgehen sowie Glaubenssysteme der Gruppe, mit deren Hilfe sie die Zugehörigkeit schützt.

Aber auch hier sehe ich ein Problem, dem mit der Behauptung, sog. "Sekten" seien daran zu erkennen, dass ihre Mitglieder nicht über die dort verwendeten Verfahren sprechen sollten, nicht wirklich eine Lösung entgegen gestellt wird.

Es gibt äußerst wirksame (v.a. hypnotisch arbeitende und dabei inhaltsfreie, also ohne Einmischung in die Inhalte des Klienten arbeitende) Verfahren, die auf der Ebene des menschlichen "Betriebssystems" (nein wir sind keine Roboter! Es ist nur eine Metapher!) arbeiten und wirken und bei denen es u.U. gefährlich für die nicht der Mehode kundigen außen stehenden Zuhörenden sein könnte, wenn der Klient von seiner Erfahrung des Verfahrens allzu detailgenau berichtet.

Ein solcher "naiver" Zuhörer, der selbst nicht das Verfahren kennt, würde versuchen, innerlich die Erfahrung des Betreffenden nachzuvollziehen und dabei aber die Schritte der Technik mit seiner eigenen Erfahrung zu füllen, um das Erzählte "verstehen" zu können. Es ist bei diesen Verfahren notwendig, um zu einem annähernden Verständnis zu kommen, selbst beim zuhören in Trance und auf die entsprechende Bewusstseinsebene des "Betriebssystems" zu gehen

Dabei kann es z.B. sein, dass der Erzählende Schritte der erlebten Technik nicht bewusst oder nicht vollständig mitbekommen hat (was angeischts seinr eigen Trance während der Sitzung wahrscheinlich ist) und entweder auslässt, hinzufügt oder verändert. Dies kann beim Zuhörenden, der versucht das Verfahren für sich nachzuvollziehen, zu erheblicher Verwirrung und im schlimmsten Fall zu einer unerwünschten sogar langfristigen Veränderung in den Einstellungen seines eigenen "Betriebssystems" führen. Dies hat dann u.U. nicht nur eine sehr irritierende Erfahrung des Zuhörers zur Folge sondern kann auch vom Erzählenden, der ja nicht in der Anwendung der Methode bei Dritten ausgebildet wurde, nicht aufgefangen und korrigiert werden. Das sind sicher Folgen, die keiner haben will, oder? Was also bei solchen Verfahren tun, will man ihre erwiesene Wirksamkeit nutzen und dennoch den Anliegenhabenden und sein Umfeld vor Nebenwirkungen schützen?

Ich sehe z.B. hier im Forum aus den vorgenannten Gründen absolut davon ab, solche Verfahren, die ich durchaus im Coaching auch erfolgreich anwende, im Einzelnen zu diskutieren.

Bei Aufstellungen ist eine solche Gefahr des (wenn auch ungewollten) "Missbrauches" m.E. nicht gegeben. Durch die Erzählung von einer Aufstellung und ihrem Ablauf (zumal die Details der Abläufe und Prozesse eh immer anders sind, auch wenn die zugrunde liegenden Wirkmechanismen, Prinzipien und auch "handwerkliche" Aspekte sich gleichen oder ähneln) greift nhiemand in ein anderes System ein. Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit klein.

Ich weiß, dass manche Gruppen, welche Anweisungen geben über die verwendeten (oft wirkungslosen) Verfahren nicht zu reden, dies einzig aus einem Marketingaspekt heraus tun. Ziel ist es dort, dass Menschen im Umfeld derjenigen, welche die Verfahrensweisen erlebt haben, neugierig werden und zur Gruppe hinzu kommen, um das zu überprüfen.

Dieser Marketingaspekt mag ebenfalls Auswirkungen auf die Verbreitung von Aufstellungsarbeiut gehabt haben, Allerdings nehme ich an, eher unbeabsichtigt. Als Aufsteller habe ich nämlich die Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn solche Neugierige in meine Seminare kommen, die selbst kein eigenes Anliegen haben. Solche Teilnehmer können sehr einschränkend auf die durchgeführten Aufstellungen wirken. Ich würde niemandem empfehlen nur aus Neugier zu einem solchen Seminar zu gehen. Da wird nix draus.

Selbstverständlich rate ich dazu, als Zuschauer den einen oder die andere Aufsteller/in quasi "auszuprobieren" und auch möglichst als Stellvertreter/in, wenn auch zunächst ohne eigene Aufstellung teilzunehmen. Ich selbst hab erst nach reichlich Teilnahmen an solchen Seminaren Maßstäbe für mich entwickeln können, woran ich eine/n Aufsteller/in erkennen kann, der oder die mir weiter helfen kann. Allerdings auch da werde ich mitunter überrascht.

So weit erst mal.
A.
 
Was also bei solchen Verfahren tun, will man ihre erwiesene Wirksamkeit nutzen und dennoch den Anliegenhabenden und sein Umfeld vor Nebenwirkungen schützen?

Ich sehe z.B. hier im Forum aus den vorgenannten Gründen absolut davon ab, solche Verfahren, die ich durchaus im Coaching auch erfolgreich anwende, im Einzelnen zu diskutieren.
A.

Es gibt, meiner Kenntnis nach, keinerlei seriöse Zahlen zur erwiesenen Wirksamkeit dieser Verfahren (wenn ich sie recht verstanden habe, ich kann an manchen Stellen nur rätseln und eine gewisse Beunruhigung verläßt mich da nicht).
Was sind Nebenwirkungen - warum muß man davor schützen???
Erst in der Offenlegung der Verfahren wird doch ihre Seriosität erkennbar.

Ich bette Aufstellungen stets in eine (seriöse) Psychotherapie, eine Supervisionssitzung oder auch in den Unterricht ein: es wird viel gesprochen, gelacht, kritisiert, ausgetestet usw. und das ist gut so!
Ich freue mich, wenn die Teilnehmer untereinander und mit anderen darüber sprechen, wenn sie das wollen (so wie in jeder anderen Form von Therapie auch).

Ich glaube, wir sprechen von ganz und gar unterschiedlichen Dingen? :)
 
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Hallo A.1526,
bin beim Lesen grad auf einen anderen Thread gestoßen, in dem ich erkennen konnte, daß Du Dich auf die Thesen von Hellinger stützt - ach so :D.
Damit kann ich rein gar nichts anfangen!
Lassen wir es dabei bewenden!
:)
 
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