Schulsystem

Blau

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Gedanken zu unserem Schulsystem

Als Einleitung zum Thema ein kurzer Ausschnitt aus Gerhard Schönauer's Buch "Aussteigen"

...Zum zweifelhaften Wert der Bildung kommt noch dazu, daß der Lernerfolg in der Schule
jämmerlich ist im Vergleich zum riesigen Aufwand an Zeit, Mühsal und Quälerei.
Beispielsweise wurde ich acht Jahre mit Englisch, Latein und Französisch geplagt. Die einzige
Fremdsprache, die ich brauchbar sprechen kann, ist italienisch. Das habe ich vor meiner ersten
Italienreise in einem Sechswochenkurs ohne Benotung gelernt.
Außer einer Unmenge Wissensballast, den ich größtenteils wieder vergessen habe, lernte ich
vor allem Haß und Angst in der Schule. Hingegen gab es lebensnotwendige Dinge dort nicht
zu lernen. Schulunterricht ist ein brutaler, meist unnatürlicher Gewaltakt und nur möglich, weil
Kinder schwach sind.
Das Schrecklichste aber, was die Schulen - mit kräftiger Unterstützung der meisten Eltern -
anrichten, ist Verbildung der natürlichen Verhaltensweisen: Man lernt Eile, Leistungsgier,
Strebertum, »Radfahrerei«, Buckeln und Schwindeln, Wetteifern und Prahlen. Die meisten
Menschen wären viel besser, wenn die Schule sie nicht geschädigt hätte. Schulen sind
Verkrüppelungsanstalten.
Dennoch brauchen wir Schulen, andere, kurze, freie, um rechnen, lesen und schreiben und mit
diesem Rüstzeug uns wehren zu lernen. Zwei Jahre genügen. Wer mehr lernen will, kann sich
selbst durch Kurse und Bücher weiterbilden.
Traurig aber wahr, wie ich finde.
Wie steht ihr zu der, meines Erachtens äußerst wichtigen, Thematik?

lG
 
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dich an die materielle welt zu binden, inkl. ihrer gedanken. dich zu konditionieren damit du in der gesellschaft funktionierst...
 
das schulsystem ist einfach perfekt...
es deckt soviel ab...
das oben schon genannte und man lernt, dass der andere an längerem hebel sitzt...
es ist auch selbstschutzsystem...jeder der im schulsystem scheitert (nicht aus mangelnder intelligenz) ist ein potentieller staatsfeind...doch wer schleht abschneidet wird sich meist in einer position vorfinden, in der er nichts mehr ändern kann...
es verstecken sich bestimmt noch viel mehr sachen dahinter...aber ist ja eigendlcih auch egal...
 
Hallo Blau,
nur zwei Jahre?
Und dann, meinst du, wuerden sich die Eltern die Muehe machen, ihre Kinder weiterzubilden, bzw. die 8-jaehrigen Kinder wuerden das von selber tun?
Da habe ich aber grosse Zweifel!
Unser Schulsystem ist weit davon entfernt, ideal zu sein. Ideal waere es, jedem Kind Einzelunterricht von verschiedenen Lehrern zu geben, die haargenau auf dieses Kind und seine Lernfaehigkeit, Moeglichkeiten und Interessen eingehen.
Ein handgestricktes Lern- und Lebensmodell fuer jeden Menschen, das waere schoen!
Reiche Leute haben das frueher so gehalten, teilweise wird es fuer horrendes Geld in Privatschulen auch heute angeboten.
Aber wie will man die Massen Kinder so unterrichten, dass man jedem Einzelnen gerecht wird?
Hast du eine Idee, konkret?

Bijoux
 
Bijoux schrieb:
nur zwei Jahre?
Und dann, meinst du, wuerden sich die Eltern die Muehe machen, ihre Kinder weiterzubilden, bzw. die 8-jaehrigen Kinder wuerden das von selber tun?

aber genau so sieht es aus...
ich habe vor einiger zeit von irgend einem experiment in einer englischen schule gehört, bei dem man es den schülern selbst überlassen hat,ob sie nun zur schule gehen oder nicht...nach einem halben jahr gingen die kinder selbstständig zur schule...ohne zwang!

ich werde mal ein wenig rumsuchen ob ich dazu noch einen artikel finde...
 
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Bijoux schrieb:
Hallo Blau,
nur zwei Jahre?
Und dann, meinst du, wuerden sich die Eltern die Muehe machen, ihre Kinder weiterzubilden, bzw. die 8-jaehrigen Kinder wuerden das von selber tun?
Da habe ich aber grosse Zweifel!
Unser Schulsystem ist weit davon entfernt, ideal zu sein. Ideal waere es, jedem Kind Einzelunterricht von verschiedenen Lehrern zu geben, die haargenau auf dieses Kind und seine Lernfaehigkeit, Moeglichkeiten und Interessen eingehen.
Ein handgestricktes Lern- und Lebensmodell fuer jeden Menschen, das waere schoen!
Reiche Leute haben das frueher so gehalten, teilweise wird es fuer horrendes Geld in Privatschulen auch heute angeboten.
Aber wie will man die Massen Kinder so unterrichten, dass man jedem Einzelnen gerecht wird?

Hallo Bijoux,

um lesen, schreiben und einfaches Rechnen zu lernen reichen zwei Jahre. Wozu sollten die Eltern oder sonstwer die Kinder zwingen etwas zu lernen, was sie garnicht lernen wollen? Würdest Du gern gezwungen werden etwas tagtäglich zu lernen und dich in Form von Hausaufgaben damit beschäftigen zu müssen, obwohl es Dich keinen Deut interessiert und es dir zum Hals raushängt, und Du obendrein 90% dessen nie mehr in deinem Leben brauchen wirst? Würde Dich das glücklich machen? Die Schüler jedenfalls macht es nicht glücklich, und sie bezeichnen sich meist selbst sogar als "Sklave der Lehrer".

Ein Beisammensein mit anderen Schülern, so wie es bei Privatlehrern nicht der Fall wäre, halte ich für sinnvoll, vor allem um soziale Kontakte aufzubauen und ein friedliches und menschliches Miteinander zu fördern. Auch hier versagt unser Schulsystem gänzlich. Die Schüler lernen dort Mißgunst, Angst, Unterdrückung, krankhafte Konkurrenz, Ausgrenzung und eine Einteilung in "Klassen" kennen (seien es nun in Form verschiedener Klassen"stufen", einer Einteilung in Haupt-, Realschule und Gymnasium oder die Teilung von Gewinnern mit guten Noten und Versagern mit schlechten Noten - einhergehend mit einer Bestrafung, wenn jemand zu zweiterer Gruppe gehört).

Hast du eine Idee, konkret?
Wenns nach mir gänge...
Notensystem abschaffen.
Schulformen abschaffen, nur noch eine Schulform für alle.
Schulpflicht abschaffen (höchstens, wenn überhaupt eine Richtlinie einführen, daß jeder Mensch lesen, schreiben und rechnen können sollte).
Die Schulfächer auf auf (einfaches)Rechnen, Lesen und Schreiben begrenzen und Fächer wie "Mitmenschlischkeit", "Friedliches Beisammensein", "Gartenbau", "Hausbau" oder "Kochen" fänd ich auch noch toll :)

lG
 
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