Schulsystem

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meiner meinung nach, ist das einzige was den kindern beigebracht werden sollte ist, lesen, schrieben, rechen und wie man sich selbst etwas beibringt...
sicher würde es dann auch lehrngruppen geben...die sind aber eigenständig entwickeln...

wie schön es doch ist vom paradies zu reden...
 
egofrau schrieb:
würde mich auch interessieren... dann wird doch sicher auch der unterrichtsplan von den kindern selbst bestimmt?

ansonsten stimme ich blau weitgehend zu :)

LG
jo
Hallo,

Es gibt dann keinen Unterrichtsplan mehr, zumindest in dem Sinne, wie er heute in der Schule existiert. Das ist ja das Tolle, jetzt müssen Lehrer wie Schüler einen gewissen Lehrplan erfüllen, sonst sind sie gescheiter.

Wenn die Kinder selbst entscheiden, wann sie was wie lernen, ist der Unterrichtsplan das, was aktuell von den Kindern fokussiert wird.
 
Wenn ich mit meinem Sohn nicht zu Hause Lesen und Rechnen üben würde, würde er das garantiert nicht in zwei Jahren lernen. Wetten? Die ersten vier Schuljahre sollten nicht schulpflichtig sein - zumindest nicht, wenn Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten können. Den Kindern (und Eltern) bliebe viel Stress erspart..... und die Kinder könnten noch für ein paar Jahre Kind sein ohne laufend gestreßt zu werden und ohnen die 150te (langweilige) Theateraufführung einzustudieren. Bei dem Stundenausfall wären die Kinder sowieso zu Hause oder in einer Privatinitiative besser aufgehoben.
July
 
Ribisel schrieb:
Die Schule prägt die zukünftige Gesellschaft mit. Fürchten wir uns vor einer Gesellschaft, bestehend aus selbstbewußten, kritischen, nicht manipulierbaren Mitgliedern?



Wenn die Schule die Kinder zu solchen Menschen machen würde, würde sich niemand fürchten. Die Schule kann einen Menschen nicht formen - sonst wären doch alle Menschen selbstbewußt, kritisch und nicht manipulierbar. Anscheinend fürchten wir uns also vor Mitgliedern mit diesen Attributen.

July
 
Meine Kinder besuchten (besuchen) alle eine Integrationsklasse mit viel Montessorimaterial, Freiarbeit (d.h. die Kinder können sich ein gewisses Arbeitspensum innerhalb einer Woche selbst einteilen). Soweit, so gut!
Meine Erfahrung war, dass noch jedes so gute Lernsystem mit den Lehrern steht und fällt.
Ich fragte mal meine vier Kinder, was der "ideale" Lehrer für sie sei :
-er ist gerecht ( ganz wichtig)
- nimmt die Schüler ernst
-kann sein Fach lebendig und interessant vermitteln
- und ist nicht launisch

Die schule an sich ist nicht mehr der einzige Ort der Wissensvermittlung. Wie anfangs erwähnt kann man sich durch Bücher und Kurse weiterentwickeln. Meine kinder laden sich vieles vom Internet runter und es gibt gute Lernprogramme.
Doch der Computer ersetzt keine Schulklasse, in der die Kinder trotz alledem auch wichtige soziale Fertigkeiten erlernen ,entwickeln können .

Ein Beispiel , wie Schule auch sein kann, beschreibt rebeca Wild in ihren Büchern "Erziehung zum Sein" und "Sein zum Erziehen". Sie gründete 1977 mit ihrem mann die "Pesta" schule, diese geht grundsätzlich von den individuellen Eigenheiten der Kinder aus, sie passt sich deren Lerntempo und Interessen an. Die Kinder können aus einen Fülle von Materialien wählen . R.Wild geht davon aus, dass ein KInd von Natur aus lernwillig ja Wissbegierig ist ( wer kleine Kinder länger beobachtet, kann dies sicher bestätigen).
In Ö arbeiten die sog. integrativen aktiven Lernwerkstätten nach dem Modell von Wild. Leider sind es Privatschulen.
 
Tja, alles schoen und gut!
Es gibt seit langem das Internat Summerhill in England. Der Initiator wurde auch zur Gallionsfigur der antiautoritaeren Erziehung. Er hat ein Buch geschrieben : Neil, Neil, Birnenstiel.
Guckt mal bei amazon nach!
Die Kinder in Summerhill entscheiden selber, ob sie zur Schule gehen oder nicht.
Ueberwiegend gehen dort natuerlich Kinder hin, deren Eltern Kohle haben und die Bildung an sich nicht noetig haben, weil sie auch spaeter vom Familiengeld leben koennen und keinen Beruf ausueben muessen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Wisst ihr, was ich witzig finde?
Es gibt einen thread ueber antitautoritaere Erziehung. Da sind sie alle natuerlich gegen diese Art des Aufwachsens von Kindern.
Hier aber wird sie gefordert - vielleicht sogar von denselben?
Ansonsten kann jeder sein Kind in eine Waldorfschule geben, dort wird weitgehend verwirklicht, was alle hier gut finden fuer Kinder.
Ich uebrigens auch - ich bin aber sowieso der Ansicht, dass der Mensch Zeit seines Lebens geknebelt und in eine Form gepresst wird, nicht nur in der Kindheit.
Der Trick war fuer mich, das System zu unterwandern, fuer mich und meine Kinder Nischen zu finden und geschickt mit Zwaengen, die sich nicht verhindern lassen, umzugehen.
Apropos Schulpflicht abschaffen...
Ich befuerchte, davon wuerden zu allererst die Gebrauch machen, die sich sowieso nicht um ihre Kinder kuemmern. Deren Kinder wuerden noch mehr verwahrlosen, als es jetzt schon der Fall ist.
Ich bin froh, dass mir der Staat die Aufgabe, meinen Kindern theoretisches Wissen in den Kopf zu trichtern, abgenommen hat.
Ich habe fuer ihr seelisches Wohlbefinden gesorgt, das habe ich als meine Aufgabe gesehen und das hat viel mehr Spass gemacht!
Aber Utopien sind wunderbar, ich liebe sie auch und ich liebe Kinder. Ich moechte so gern, dass jedes einzelne geliebt und gefoerdert wird und lacht und Spass hat und gluecklich ist.

Bijoux
mit 2 Kindern, die zum Glueck gern und erfolgreich zur Schule gingen
 
Hallo Bijoux,

inzwischen gibt es immer häufiger Schulverweigerer. Mich entsetzt ja jetzt schon, was ich in diesem 1 Jahr Schule miterlebt habe. Da steh ich nicht nur vor Lehrern, die keine Pädagogen sind, da erlebe ich mit, wie Kinder von anderen Kinder gemobt werden - bis die in die Schulambulanz müssen - d.h. bei uns in der Kinderklinik ist eine Schulklasse eingerichtet worden, die Kinder mit Schulangst aufnimmt (Schulpflicht). Da frag ich mich: Wohin soll das noch führen? Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich mein Kind privat unterrichten lassen, ganz ehrlich. Im kleinen Kreise und kindgerecht. Die Leherausbildung in Deutschland ist grottenschlecht. Denen wird ihr Stoff genauso schlecht vermittelt wie sie es später an die Kinder weitergeben. Ich kenne an unserer Schule einen einzigen engagierten Mitarbeiter, der ist aber kein Leherer sondern Sozialpädagoge der Förderunterricht erteilt. M.E. ist das ein Armutszeugnis. Auch das Versprechen der NRW-Regierung, dass 4.000 zusätzliche Lehrer eingestellt werden soll ist hahnebüchen. Die Lehrer sollten lieber richtig ausgebildet werden und nur mit zusätzlichem Pädagogikstudium auf die Menschheit losgelassen werden. Ich finds einfach nur erschrecken. Meinen Sohn habe ich auf der Waldorfschule angemeldet - mit geringen Erfolgsaussichten, weil die Waldorfschule hofnungslos überlaufen ist.
Mals sehn.....

July :rolleyes:
 
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July schrieb:
Wenn die Schule die Kinder zu solchen Menschen machen würde, würde sich niemand fürchten. Die Schule kann einen Menschen nicht formen - sonst wären doch alle Menschen selbstbewußt, kritisch und nicht manipulierbar. Anscheinend fürchten wir uns also vor Mitgliedern mit diesen Attributen.

July
hallo July!
Ich stellte es mal als Frage in den Raum.M.M formt die schule nicht den
Menschen, aber er prägt ihn sehr wohl mit. Im Guten wie im Schlechten.

Hier in Österreich wird im Gymnasium wie anno dazumal unterrichtet. Die Klassenschülerzahlen liegen bei 30! Schon alleine durch Senkung der schülerzahlen könnte sich einiges ändern, hier in Ö mahlen die Schulmühlen sehr langsam!
Und ich bleibe dabei, dass die Schule mithelfen kann, Qualitäten im Schüler zu entfalten, kritisch mitzudenken, sich selbstbewußt zu fühlen, seine eigene Meinung zu bilden. (Natürlich spielt das gesamte umfeld des Kindes eine Rolle)
 
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