Schubladen

ChrisTina

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Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Wenn jemand in Schubladen denkt, wird er alles was ich sage und tue in eine seiner Schubladen einordnen - da ist jeder Klarstellungs- und Differenzierungsversuch vergebliche Liebemüh und vergeudete Kraft/Zeit.
Hallo ihrs,

ich dache, mach n neues Thema auf, weils weder zu Polarisierung noch zu Familienaufstellung wirklich paßt ;-)

Ich gestehe, ich bin Schubladenfeischistin - allerdings kenn ich so viele, dass keiner nur in einer wohnt - und auch fallweise umgebettet wird - wenns grad paßt.

Persönlich empfinde ich Schubladen an sich nicht als negativ - im Gegenteil, ich tu mir recht leicht, sobald ich andere Menschen zuordnen kann - zB wenn ich erkenne, holla, der reagiert in gewissen Situationen gemäß Graves 3, dann pass ich meine Aussagen eben dem an, was in dieser Stufe als Umgangssprache vorherrscht und komm wieder zu einer möglicherweise erbaulichen Kommunikation. Oder ich tu genau das Gegenteil, weil mir die Kommunikation mit dieser Person eigentlich egal ist.

Das oben angesprochene empfinde ich, wenn jemand nur eine Art von Zuordnungsmöglichkeit hat und auf dieser beharrt. Dazu gabs vor Kurzem einige Threads über Skorpione, welche mich fasziniert haben ob der Oberflächlichkeit der Betrachtungsweise.

Ich glaub, es kommt auch bei Schubladen immer drauf an, ob man dem Gegenüber die chance läßt, über den Schubladenrand zu schauen und ev. auch mal in ne andere Schublade zu hüpfen, oder ob man menschen eindost und verschließt.
 
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Hallo ChrisTina,

ein schönes Thema, womit ich mich auch schon befasst habe.

Begegne ich Menschen, die in Schubladen denken, stößt mir das bitter auf. Das kommt mir vor wie Vorurteile. Er hat jemanden abgeurteilt und dann gibt´s kein Zurück mehr. Seine Sicht ist wie festgenagelt.

Auf der anderen Seite habe ich während meines Lebens festgestellt, dass es sinnvoll ist, Menschen in Schubladen zu stecken. Dann kann ich auf sie adäquat reagieren.

Da es jedoch diesen Widerspruch in mir gibt, tu ich mich schwer die Schubladendenkerei anzuwenden. Es ist nämlich wirklich schwer jemanden wieder da heraus zu holen und ihm andere Eigenschaften zuzurechnen. Und da diese Ablehnung in mir ist, versuche ich Menschen offen zu begegnen. Das geht so lange, bis wir wirklich längere Zeit in Kontakt waren und sich meine Offenheit ihm gegenüber als falsch erwiesen hat und ich dabei draufgezahlt habe. Dann kommt derjenige in eine Schublade und irgendwie schaffen es die Leute bei mir, die da drin stecken, selten wieder umgeräumt zu werden. Als ob sie unbedingt beweisen müssten, dass sie da reingehören und nicht woanders.

Liebe Grüße pluto

Liebe Grüße pluto
 
Hallo ihrs,

ich dache, mach n neues Thema auf, weils weder zu Polarisierung noch zu Familienaufstellung wirklich paßt ;-)

Ich gestehe, ich bin Schubladenfeischistin - allerdings kenn ich so viele, dass keiner nur in einer wohnt - und auch fallweise umgebettet wird - wenns grad paßt.

Persönlich empfinde ich Schubladen an sich nicht als negativ - im Gegenteil, ich tu mir recht leicht, sobald ich andere Menschen zuordnen kann - zB wenn ich erkenne, holla, der reagiert in gewissen Situationen gemäß Graves 3, dann pass ich meine Aussagen eben dem an, was in dieser Stufe als Umgangssprache vorherrscht und komm wieder zu einer möglicherweise erbaulichen Kommunikation. Oder ich tu genau das Gegenteil, weil mir die Kommunikation mit dieser Person eigentlich egal ist.

Das oben angesprochene empfinde ich, wenn jemand nur eine Art von Zuordnungsmöglichkeit hat und auf dieser beharrt. Dazu gabs vor Kurzem einige Threads über Skorpione, welche mich fasziniert haben ob der Oberflächlichkeit der Betrachtungsweise.

Ich glaub, es kommt auch bei Schubladen immer drauf an, ob man dem Gegenüber die chance läßt, über den Schubladenrand zu schauen und ev. auch mal in ne andere Schublade zu hüpfen, oder ob man menschen eindost und verschließt.

Was hat das Gegenüber damit zu tun, in welche Deiner Schubladen du Sie/Ihn einordnest?

Sobald Du einen Menschen in eine Schublade einordnest, hast Du Dich Selbst vor dem Menschen verschlossen, weil Du den Menschen anhand Deiner Klassifizierungen kategorisierst und versuchst Deinem Gegenüber Deine Wahrnehmungsdeutung (Realität) überzustülpen.

Ob Du Menschen jetzt einer Deiner Schubladen zuordnest, oder immer wieder alterierst, weil Du sie in neuen Schubladen aufstellst und eindost, spielt dabei keine Rolle.

Die Konsequenz ist in jedem Fall, dass Du unfähig bist, Dein Gegenüber als Eigenständiges Wesen wahrzunehmen und mitzufühlen, weil du dauerhaft am Projizieren bist.

Wenn Dich Dein Schubladenfetischismus glücklich macht ok, ist Deine Sache.

Wyrm
:clown:
 
Ich erweitere diesen Thread um zwei Fragen:

Gibt es eine Kommunikation ohne Schubladen?
Gibt es ein Leben ohne Schubladen?

Hallo Christina

Ich würde beide Fragen mit NEIN beantworten.

Je nach Schubladenkategorien, also Einordnungsmustern kann es sein, dass Menschen auch für immer in diesen Schubladen bleiben (müssen), weil sie eben von Natur aus So oder So sind.

Das hat aber Nichts mit Bewertung, im Sinne von Besser oder Schlechter zu tun.

Natürlich gibt es auch Entwicklungsstufen-Schubladen, die dann zeigen, inwieweit der "Eingeordnete" seine Anlagen entwickelt hat.

Wie würdest du denn deine Schubladen bezeichnen?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Ich denke mal, Schubladen-Denken grenzt schon sehr ein.
Denn ich habe von Menschen, die ich in eine Negativ-Schublade gesteckt hatte, auch schon solche positiven Überraschungen erlebt, und von Menschen, die ich in eine positiv-Schublade gesteckt hatte, einiges an Negativem. Also die Schublade in der Schublade in der ........
Insofern bemühe ich mich schon lange, davon wegzukommen. Klar, ich schätze Menschen ein, aber ich versuche, alles offen zu lassen. Also wenigstens die Schublade nicht zu verschließen.

liebe Grüsse
 
Solange wir uns bewußt sind, daß alle Schubladen in Wirklichkeit Hilfskonstruktionen sind, solange kein Problem. Aber wie lange dauert es und die Schubladen sind wichtiger als der vermeintliche (per Hilfskonstruktion hineinprojizierte) Inhalt?
 
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Solange wir uns bewußt sind, daß alle Schubladen in Wirklichkeit Hilfskonstruktionen sind, solange kein Problem. Aber wie lange dauert es und die Schubladen sind wichtiger als der vermeintliche (per Hilfskonstruktion hineinprojizierte) Inhalt?

Und auch das ist wieder eine Schublade. (Das ist keine Kritik. Auch ich bin ausschlileßlich in der Lage in Schubladen zu denken.

Wer kann noch was anderes? der melde sich
 
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