Schneller als das Licht - Überlichtgeschwindigkeit

Was du nicht sagst. Nur wie sollte das möglich sein? Eine Zeitmaschine bauen und Zurück in die Zukunft?

Nein, Du brauchst dafür keine Zeitmaschine. Die rückwärts laufende Zeit ergäbe sich beim Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit automatisch. Das ist eine zwingende Konsequenz der speziellen Relativitätstheorie, die man auch mathematisch zeigen kann. Vermutlich nahm Einstein deshalb an, dass es sich bei der Lichtgeschwindigkeit zugleich auch um die Höchstgeschwindigkeit für Materie und Energie handelt. Denn so werden die absurden Paradoxa vermieden.

Wenn es nun tatsächlich Teilchen mit Ruhemasse gibt (Neutrinos bspw.), die sich mit superluminarer Geschwindigkeit fortbewegen können, dann müssten die bereits beschriebenen Effekte normalerweise eintreten. Wenn diese ausbleiben, kann die Definition der konstanten Lichtgeschwindigkeit offenbar nicht ganz zutreffend sein... Es würde sich in dem Falle allerdings die Frage stellen, wieso die Postulate der Relativitätstheorie so oft mit den experimentellen und natürlichen Beobachtungen der Realität übereinstimmen...
 
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Nein, Du brauchst dafür keine Zeitmaschine.

Sondern was?

Die rückwärts laufende Zeit ergäbe sich beim Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit automatisch. Das ist eine zwingende Konsequenz der speziellen Relativitätstheorie, die man auch mathematisch zeigen kann. Vermutlich nahm Einstein deshalb an, dass es sich bei der Lichtgeschwindigkeit zugleich auch um die Höchstgeschwindigkeit für Materie und Energie handelt. Denn so werden die absurden Paradoxa vermieden.

Wenn es nun tatsächlich Teilchen mit Ruhemasse gibt (Neutrinos bspw.), die sich mit superluminarer Geschwindigkeit fortbewegen können, dann müssten die bereits beschriebenen Effekte normalerweise eintreten. Wenn diese ausbleiben, kann die Definition der konstanten Lichtgeschwindigkeit offenbar nicht ganz zutreffend sein... Es würde sich in dem Falle allerdings die Frage stellen, wieso die Postulate der Relativitätstheorie so oft mit den experimentellen und natürlichen Beobachtungen der Realität übereinstimmen...


Also wie in die Vergangenheit reisen?
 
Mit anderen Worten, du hältst die Stringtheorie für eine unwissenschaftliche Theorie, weil sie ja gleich mehrere zusätzliche Dimensionen einführt, die du deinem "Sparsamkeitsprinzip" opfern möchtest?


Scheibe nur, daß man mit "Sparsamkeit" an diesem Punkt schlicht nicht weiter kommt. Also wer an der falschen Stelle spart, hat später durchaus das Nachsehen dann *gg



Wenns nach deinem Sparsamkeitsprinzip gehen würde, wäre der biblische Genesisbericht die wissenschaftlichste aller Theorien, weil sie nur eine Konstante hat, nämlich den Schöpfergott und ohne so jegliche Zusatzannahme auskommt. :)


Wenn sie das konsequent durchzieht, müßte Alice es ganz an vorderstem Rang propagieren.

:thumbup:


Alice schrieb:
Ja, überlichtschnelle Teilchen werden jünger, deren Zeit läuft rückwärts.


Ja, Zurück in die Zukunft, aber was ist mit dir? Was nützen dir Neutrinos dort, kannst das vielleicht mal praktisch umsetzen?
 
Ja, Zurück in die Zukunft, aber was ist mit dir? Was nützen dir Neutrinos dort, kannst das vielleicht mal praktisch umsetzen?

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass makroskopische Objekte wie menschliche Organismen oder Raumschiffe jemals die Lichtgeschwindigkeit erreichen oder gar überschreiten können. Dass mikroskopischen, subatomaren Elementarteilchen wie Neutrinos solches möglich sein soll, halte ich ebenfalls für kritikwürdig, weil sie ansonsten eine "imaginäre Masse" haben müssten, was immer das sein soll... Repräsentativ habe ich einmal die imaginäre Masse eines Teilchens berechnet, das sich mit 400 000km/s fortbewegt. Folgendes Resultat ergibt sich:

Ruhemasse (m) des Teilchens: 1g
Geschwindigkeit (v) des Teilchens: v = 400 000km/s
Lichtgeschwindigkeit (c) = 300 000km/s
relativistische Masse (M_relativistisch) des Teilchens: gesucht

Berechnung:

M_relativistisch = 1/√1 - (v²/c²) = 1/√(-0,777) = 1/(0,88i) = 1,14i. Manche Werte sind gerundet.

Bei der relativistischen Masse des mit einer Hyperlichtgeschwindigkeit von 400 000km/s bewegten Teilchens handelt es demzufolge eine imaginäre Masse mit einem Wert von 1,14i Gramm.

Mein Wissen über die komplexen (und damit imaginären) Zahlen entstammt einem autodidaktischen Studium. Ich hoffe trotzdem, dass meine diesbezüglichen Angaben korrekt sind.^^
 
Wenns nach deinem Sparsamkeitsprinzip gehen würde, wäre der biblische Genesisbericht die wissenschaftlichste aller Theorien, weil sie nur eine Konstante hat, nämlich den Schöpfergott und ohne so jegliche Zusatzannahme auskommt

Nein, wäre er nicht, weil dieser Schöpfergott eben keine Erklärung ist. Der Gensisbericht müsste nachvollziehbar und reproduzierbar deklarieren, WIE Der Schöpfergott die Planeten, die Sterne, das Leben, das Wasser etc. erschuf... Ansonsten hast Du hier ziemlich viele unbegründete Zusatzannahmen:

1. Gott existiert.
2. Gott ist der Schöpfer des Lebens.
3. Gott ist der Schöpfer des Sonnensystems.
4. Gott ist allwissend.
5. Gott ist die Liebe.
6. Gott ist frei.
7. Gott ist gecht.
8. uvm.

All das sind nämlich Aussagen, die die Bibel über Gott trifft.^^
 
M_relativistisch = 1/√1 - (v²/c²) = 1/√(-0,777) = 1/(0,88i) = 1,14i. Manche Werte sind gerundet.

Bei der relativistischen Masse des mit einer Hyperlichtgeschwindigkeit von 400 000km/s bewegten Teilchens handelt es demzufolge eine imaginäre Masse mit einem Wert von 1,14i Gramm.

PS: Beim Endergebnis habe ich das Minus vergessen... -1,14i ist richtig...
 
Negative Masse. Spannend. Oder unsere Formel ist n.i.O.

Ja, denn meines Wissens wiesen die angeblich überlichtschnellen Neutrinos zu keiner Zeit eine "imaginäre Masse" auf... Das bedeutet, dass entweder der relativistische Formalismus inkorrekt ist oder aber die Messergebnisse falsch sind...
 
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Wissenschafter am Europäischen Kernforschungsinstitut Cern haben nach eigenen Angaben subatomare Teilchen registriert, die sich schneller als Licht bewegen. Sollte dies zutreffen und handelt es sich bei den Ergebnissen nicht um Fehlinterpretationen oder Falschmessungen, würde es einen der wichtigsten Grundpfeiler der Physik zum Einsturz bringen.

Die Lichtgeschwindigkeit ist eine konstante Größe. Diese Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hat weitreichende Folgen für das physikalische Verständnis von Raum und Zeit. Sie ist eine der Grundlagen der Relativitätstheorie.

In Cern finden seit geraumer Zeit Versuche statt, bei denen Neutrinos durch den Erdmantel zu einem in 732 Km entfernten Detektor geschickt werden.

Die Neutrinos, die vom Cern in der Nähe von Genf ausgesandt wurden, hätten das Forschungszentrum Gran Sasso in Italien 60 Nanosekunden schneller erreicht als Licht, erklärte Antonio Ereditato, Sprecher der Forschungsgruppe, der Nachrichtenagentur Reuters.

«Wir haben grosses Vertrauen in unsere Resultate. Wir haben alles überprüft, das die Messungen hätte verfälschen können, aber nichts gefunden», sagte Ereditato. «Wir wollen nun, dass unsere Kollegen die Resultate unabhängig kontrollieren.»

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen mit sehr kleiner Masse. Im Standardmodell der Elementarteilchenphysik existieren drei verschieden Neutrinos.
In Stößen der Neutrinos mit Materie finden, anders als bei den anderen bekannten Elementarteilchen, nur Prozesse der Schwachen Wechselwirkung statt. Ein Strom von Neutrinos geht daher auch durch große Schichtdicken – z. B. durch die ganze Erde – fast ungeschwächt hindurch. Entsprechend schwierig ist der Nachweis von Neutrinos in Experimenten.
Obwohl die geringe Reaktionsfreudigkeit der Neutrinos deren Nachweis schwierig macht, kann man die penetrante Natur der Neutrinos in der Forschung ausnutzen. So erreichen Neutrinos aus kosmischen Ereignissen die Erde, während elektromagnetische Strahlung oder andere Teilchen in interstellarer Materie abgeschirmt werden.
Zuerst wurden Neutrinos genutzt, um das Innere der Sonne zu erforschen. Die direkte optische Beobachtung des Kerns ist aufgrund der Diffusion elektromagnetischer Strahlung in den umgebenden Plasmaschichten nicht möglich. Die Neutrinos jedoch, die bei den Fusionsreaktionen im Sonneninneren in großer Zahl entstehen, wechselwirken nur schwach und können das Plasma praktisch ungehindert durchdringen. Ein Photon benötigt typischerweise einige 1000 Jahre, bis es an die Sonnenoberfläche diffundiert; ein Neutrino benötigt dafür nur einige Sekunden. WIKI

Die Präsentation der Daten soll heute um 16 Uhr in Genf stattfinden und wird live im Internet übertragen. Die entsprechende wissenschaftliche Publikation ist im Internet zu finden. In Blogs war bereits seit einigen Tagen über das Resultat geschrieben und diskutiert worden, weil einige Anhaltspunkte an die Öffentlichkeit gedrungen waren.
Yep, spannend interessante Zeiten, in denen wir gerade leben. Die Lichtgeschwindigkeit bedeutete ja bisher auch immer eine unüberschreitbare Trennlinie zwischen Ursache und Wirkung, Vergangenheit und Gegenwart.
Einfach nur geil! – wenn’s sich nicht doch noch als „Ente“ herausstellt, um uns die Wartezeit auf das potenzielle „göttliche“ Higgs-Teilchen zu versüßen. :D

 
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