Beispiel: Verschränkung zweier Photonen
Ein Standardexperiment zur Untersuchung von Verschränkungen befasst sich mit verschränkten Photonen. Diese lassen sich erzeugen, indem man einen Kristall verwendet, der die Eigenschaft hat zwei Photonen aus einem erzeugen zu können. Aufgrund von Erhaltungsgesetzen (z.B. Energieerhaltung, Impulserhaltung und Drehimpulserhaltung) sind die beiden entstandenen Photonen nicht unabhängig voneinander. Eine Eigenschaft der Photonen, die verschränkt ist, ist die Polarisation. Jedes der Photonen kann eine beliebige Polarisation haben, aber wenn die Polarisation des einen Photons bekannt ist, dann folgt daraus direkt die Polarisation des anderen Photons. Solch eine Abhängigkeit wird in der Physik als Korrelation bezeichnet.
Das besondere an einer quantenmechanischen Korrelation oder Verschränkung ist nun, dass die Polarisation der einzelnen Photonen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung noch gar nicht feststeht. Sie wird erst bei der Messung festgelegt (siehe Kopenhagener Deutung). Es steht aber bereits mit der Erzeugung der Photonen fest, dass die Polarisationen korreliert sind.
Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich durch eine gemeinsame Wellenfunktion der beiden Photonen mathematisch beschreiben, klassisch erklärbar ist die quantenmechanische Verschränkung jedoch nicht. Sie führt dazu, dass die Quantenmechanik nicht lokal ist, denn die Messung an einem Photon bestimmt mögliche Ausgänge vom Messungen an einem anderen Photon, selbst wenn dieses sehr weit entfernt ist. Es wurde mittlerweile gezeigt, dass die Korrelation von Anfang an da ist und nicht von einem Messort zum anderen übertragen werden muss. Man kann auch zeigen, dass keine Informationsübertragung mit der Verschänkung möglich ist. Lichtgeschwindigkeit bleibt also die größte Geschwindigkeit mit der Information übertragen werden kann.