Beinahe hätte ich das Thema jetzt übersehen, weil Du es unter "Magie" gesetzt hast. Würde eher dazu tendieren, das unter der Rubrik "Psyche und Persönlichkeit" anzusiedeln.
Guten Tag liebe Magiers
Aus gegebenen Anlass bin ich da in eine prekäre Lage gerutscht, in der um mich herum, diese meine nicht so liebevollen Seiten und Taten chaotisch rumschwirren.
Was mache ich mit denen? Wo fang' ich an?
Wie komme ich z.B. von "Die Welt ist tyrannisch" zu "Ich wars selber, doch es ist ok so."?
Nun, indem Du deine Einstellung änderst. Warum Du jetzt im Moment die Einstellung hast, daß das Leben tyrannisch sei, das kann ich Dir natürlich nicht sagen. Das liegt aber an den Zusammenhängen, in denen Du die Realität erfährst. Sie machen Dir das Bild, daß die Welt tyrannisch sei.
Es ist so: Schattenarbeit ist nicht die Arbeit an sich selber. Sondern sie ist Arbeit in dem
Zusammenhang, in dem man sich selber erfährt. Kurz Leben genannt.
Beispiel: Papa war Tyrann. Das hat mich aufgeladen wie eine Spule. Und jetzt fühle ich dieses Tyrannisch-Sein in mir selber, weil ich ja nun mal Papas Sohnemann/Töchterlein bin.
Man sieht: es betrifft nicht wirklich mich selber. Sondern es betrifft eben meinen Zusammenhang, in dem ich bisher gelebt habe (hier: die Familie). Jetzt kann ich aber leider die Vergangenheit nicht ändern und angenommen mein Vater ist schon tot. Ich kann also gar nix tun bis auf das Erkennen des Zusammenhanges, wie die Tyrannei in meinem Leben entstanden ist. Der "Komplex Tyrannei", den kann ich isolieren. Und dann muß ich den Papa beerdigen und dann tritt er aus dem Schatten heraus. Damit erwerbe ich dann die Möglichkeit, seine Tyrannei von meiner eigenen Tyrannei unterscheiden zu lernen. Falls ich denn überhaupt eine solche Neigung (cholerisches Gemüt...) in mir entdecke.
Man muß Papa übrigens zugute halten, daß entweder er selber oder sein Vater im Nazi-Deutschland aufgewachsen ist. Da hatte man eine sehr eigene Vorstellung von der Rolle des Vaters, Herrn und Behüters aller Dinge. Man muß halt schauen, daß man mit und mit diese ganze Nutzlosigkeit solcher Vaterrollen erkennt, wie sie von den eigenen Eltern ja vielleicht vorgelebt worden sind. Man muß ggf. erkennen: Kontakt zwischen mir und meinen Eltern hat eigentlich niemals richtig stattgefunden. Es ist also auch immer Trauerarbeit, wenn man den eigenen Zusammenhang klärt, es hat etwas mit Verzeihen, Annehmen und Liebefinden zu tun. Mit Vergebung.
hm, und Tyrannei wandelt zu Tatkraft für Andere. In diese Richtung geht es, wenn man das negative Gefühl auflöst.
Warum hab ich diese Seiten überhaupt? Bin das Ich?
wie gesagt, es könnte sein, daß es eben aus Deinem Zusammenhang kommt und nicht aus Dir selber. Du bist quasi energetisch aufgeladen worden durch Dein Leben- Du selber bist eigentlich leer, weit, groß und offen. Und kein Tyrann.
(eine gute Nachricht...)
Welche Techniken kann man nutzen, um sie in etwas Positives zu verwandeln?
Tausenderlei gibt es, tausenderlei. Was machst Du denn bisher, wie gehst Du damit bisher um?
Was sind die positiven Seiten von z.B. Neid, Missgunst, Hass, Hinterhältigkeit, Angst, Wut, Gier, Kleinlichkeit?
Na überlege mal selber:
Neid transformiert zu ? Richtig, Großzügigkeit.
Missgunst transformiert zu ? Richtig, Gönnen-Können.
Hass <---> Präsenz
Hinterhältigkeit <---> Vordergründigkeit ("Vor-Sicht")
Angst <---> Liebe/Annehmen
Wut <---> Geduld
Gier <---> Enthaltung
Kleinlichkeit <---> Genauigkeit
Sonst noch Gefühle, die transformiert werden wollen? Sag nur, wenn Du selbst nicht drauf kommst, wohin sich energetische Gefühle (="Emotionen") auflösen.
Was versteht Ihr sonst noch unter Schattenarbeit und wie löst oder habt Ihr sie gelöst?
Ach, das ist ein langer Prozeß. Man sagt, daß bis zu sieben Generationen der Vorväter und -mütter ihre Spuren in einem selbst hinterlassen.
Wichtig ist eben zu wissen: wie war mein eigenes Elternhaus, wie war das Elternhaus meiner Eltern und wie war das Elternhaus der Großeltern. Wenn man die Elternhäuser von Vater und Mutter dann mal nebeneinander legt, jeweils nach Generationen sortiert, dann sieht man, wie Verhaltens-Eigenschaften jeweils von den Elternteilen ausgehen und sich wie ein genetischer Strang durch die Generationen einer Familie ziehen. Die Eigenschaften pendeln immer zwischen den Vätern und Müttern hin- und her, bleiben aber innerhalb einer Familie meist gleich.
Was hat sich dabei geändert? So konkret meine ich. Steht Ihr jetzt früh's auf und fühlt Euch saugut und die Welt ist bunt?
Nun ja, die Welt ist immer bunt. Das sehe ich mit meinen Augen. Und ich fühle mich saugut, ja, das heißt aber leider nicht, daß laufend himmelhochjauchzend ist. "Ich fühle mich gut" bedeutet eben auch, daß man die eigenen Gefühle wahrnimmt. Und die müssen ja nicht immer positiv gestimmt sein.
Anmerkung: wißt Ihr, das ist wirklich ein Problem in unserer Gesellschaft, daß immer alle "mehr" haben wollen. Mehr Freude, mehr Glück, mehr Heilung, mehr heitaitai. Und genau das ist das, was unsere Elterngenerationen uns ebenso vermittelt haben wie die Werbeindustrie das tut: wir sind in Teilen unseres Selbst "nicht genug". Ich behaupte ja: das ist eine Lüge. Vielleicht die größte Lüge, die die Menschheit sich jemals ausgedacht hat.
Hab ich was vergessen? ...Dann bitte ergänzt mich.
Die Macht sei mit Euch,
ebenso mein Dank.
...m.
jou, die Macht sei mit Dir!
Viele Grüße,
Kung Fu Panda
aka
Trixi Maus
P.s.: hallo Qia, Du dddddddoowe Nuss.