Damit die Kandidaten nicht anderweitig wissen können, was das richtige Ergebnis wäre, was (unbewusst) einen Bias erzeugen würde.
(PS: Falls es nocht nicht klar geworden ist: Verblindung bedeutet nicht automatisch, dass die Augen verbunden werden o.ä., sondern bezeichnet Maßnahmen, die es den Testkandidaten unmöglich machen, das "richtige Ergebnis" anderweitig erfahren zu können)
Reproduzierbarkeit bedeutet übrigens nicht nur, dass das Ergebnis unter exakt den gleichen Bedingungen das gleiche bleibt, sondern auch unter besserer Forschungsmethidik.
Nicht die Testpersonen haben sich zu rechtfertigen; die Beweislast liegt bei der Wissenschaft. Und: Sind Wissenschaftler überhaupt in der Lage, ein solides Testverfahren zu entwickeln zur Beweisfindung einer Sache, deren notwendige Grundlagen und Vorausbedingungen hierzu sie gar nicht kennt?
Dann ist es an den Testpersonen, ein Veto einzulegen und zu erklären, was an dem Testverfahren falsch ist. Und das möglichst bevor der Test realisiert ist und spätestens vor der Auswertung - also bevor bekannt ist, ob der Test positiv oder negativ ausging.
Wenn ich elektrischen Strom nachweisen will, benötige ich einen Amperemeter, und um mich vollends sicher überzeugen zu können, benutze ich ihn selbst, um jedwede Manipulation seitens dritter ausschließen zu können. Also sollten sich die Forscher an Ort und Stelle begeben, selber eine Rute in die Hand nehmen und es den Testpersonen gleichtun - das wäre die Mindesterforderung zu einem relevanten Ergebnis. Wovon man sich eindeutig überzeugen will, muss man eben selbst Hand anlegen, sich selbst zum Mess- und Testinstrument machen - so einfach ist das!
Es geht sogar noch einfacher. Wenn die Rutengänger behauoten unterscheiden zu können, ob ein Schlauch mit Wasser durchflossen wird oder nicht, muss man eben nur einen Schlauch (randomisiert) mit Wasser durchfließen lassen oder nicht und den Kandidaten dann jeweils seine "Messung" machen lassen (ohne, dass dieser das richtige Ergebnis anderweitig kennen kann - also verblindet). Wenn er das nicht mit über der Zufallserwartung liegenden Trefferquote schafft, gibt es keinen Anlass seiner Behauptung Glauben zu schenken.
Auch Tests darüber, ob Kandidaten immer die gleiche Stelle in freier Natur finden - auch, wenn sie nicht wissen können, dass es die gleiche Stelle ist - sind möglich und wurden schon durchgeführt.
Das sind alles Überprüfungen, die eben die Kandidaten testen, die direkt behaupten etwas zu können. Wenn die Wissenschaftler das selbst machen würden, wäre due nächste Ausrede der Rutengänger: "Ja, die Wissenschaftler können das halt nicht wirklich. Wir hingegen..."
Im übrigen habe ich selbst schon mit einer Wünschelrute experimentiert (wenn Du die Forumssuche bemühst, wirst Du dazu auch ältere Beiträge von mir finden, wo ich davon berichtete). Und sie schlug auch zuerst immer an der gleichen Stelle im Haus aus. Ich spürte regelrecht die Kraft, die sie runterzog. Als hingegen ich mut verbundenen Augen durchs Haus geführt wurde, war das plötzlich nicht mehr so zuverlässig der Fall. Ich kann es also offensichtlich nicht, was sich schon unter nur leicht verbesserter Testmethodik zeigte. Wer glaubt, es wirkluch zu können, muss oder sollte dafür halt auch sein Können unter wissenschaftlichen Beweis stellen.
Und HAHNEMANN, der sich von nichts und niemanden beirren lassen wollte, hatte den Mut und den moralischen Anstand, seine Mittel am eigenen Leib zu testen und hatte damit zum Wohle vieler Leidender seine Gesundheit, vielleicht sogar Leben aufs Spiel gesetzt...
Und, wenn seine Lehre stimmen würde, würde sie auch wissenschaftliche Studien bestehen. Vorher sehe ich keinen Anlass von der Wahrheit auszugehen. Ich hätte auch kein Problem, selbst Teil einer solchen Studie zu sein - da waren aber schon andere dagegen, dass meine negative Einstellung das Ergebnis verfälschen würde... Tja, was denn nun?