Ohne Dich

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Heute weiß ich, dass mein zwanghaftes "Geliebtwerdenwollen" mein schwerster Fehler war. Ich habe geliebt ohne Bedingungen und ohne Vorbehalt und wollte von der Geliebten ebenso geliebt sein. Das sie auf Grund ihres romantischen Naturell`s dazu nicht in der Lage war, hab ich erst nach und nach bemerkt. Sie wollte einen Ritter, der um sie kämpft, geforderte Opfer bringt und sich so ihre Liebe erst verdient. Ich dagegen wollte "nur" lieben, einen Menschen innig lieben, und fataler Weise von diesem auch geliebt werden. Idealer Weise so wie ich war. Doch das war nicht möglich, denn so wie ich war, war ich nicht gut genug. Getrieben von meinem Zwang "geliebt zu werden" versuchte ich mich anzupassen und zu verbessern, Forderungen zu erfüllen und Kompromisse zu schließen. So verlor ich nach und nach meine Identität.


Heute aber sind mir die Augen aufgegangen und ich habe begriffen, dass es im Leben nicht so sehr darum geht, geliebt zu werden, sondern vielmehr darum, zu lieben. Zu lieben, zu lieben und wieder zu lieben. Und das habe ich getan. Und wenn diese Liebe nicht gespürt, bemerkt und nicht angenommen wird, dann bleibt nur noch der Weg zur Tür hinaus. Darum zu kämpfen, geliebt zu werden, sich anzupassen und zu verdrehen, um dieses Ziel zu erreichen, erscheint mir heute lächerlich und dumm. Mein Fehler war nicht, dass ich diese Person bedingungslos geliebt habe, mein Fehler war, dass ich fast alles getan hätte, um von ihr geliebt zu werden. Aber jetzt bin ich geheilt, denn ich habe begriffen:

Es ist besser, für das, was man ist, gehasst,
als für das, was man nicht ist, geliebt zu werden.
(André Gide)

Der fettmarkierte Satz ist es ! :umarmen::)

GLG Asaliah

,...und irgendwie , irgendwann wird man auch geliebt, sei es von Freunden , Kindern, Bekannten, Tieren, etc.; und dann vielleicht auch mal von einem Partner ,..wer weiß,..alles dreht sich, alles kommt und vergeht , so auch die Liebe ,.....doch wichtig war auch für mich zu erkennen, dass ich lieben kann. :)
 
Zum Scheitern verdammt war unsere Liebe, von Anfang an. Ich habe zu viel geredet, war zu offenherzig und hab gedankenlos und ohne Vorsicht Details aus meinem Leben, meiner persönlichen Geschichte und auch aus meinem Umfeld preisgegeben, ohne zu prüfen, was für einem Menschen ich das hier erzähle. Die Liebe hat mich blind gemacht und ich wollte mich diesem Menschen offenbaren und bin dabei in meiner hirnlosen, vertrauensseligen Geschwätzigkeit weit über das Ziel hinaus geschossen. Dieser Mensch, mit dem ich da ernsthaft Pläne für die Zukunft schmiedete, konnte auf Grund seiner eigenen persönlichen Geschichte, seiner prägenden Erfahrungen, seiner Art zu denken und das Leben zu meistern, meine Informationen nicht richtig einordnen und verarbeiten und war damit hochgradig überfordert. Ich denke schon, dass auch dieser Mensch Gefühle für mich entwickelt hatte und Vertrauen fassen wollte, doch die Angst in seinem Kopf war immer mächtiger und hat die Liebe in seinem Herz erdrückt. Und ich konnte ihm diese Angst nicht nehmen. Er wollte mir nicht einfach nur vertrauen und glauben, wenn ich ihm sagte, dass seine Befürchtungen keinen realen Grund haben, dass da aus meinem Umfeld keine Bedrohung zu erwarten war und dass er längst Mittelpunkt meines Lebens geworden war. Dieser Mensch wollte Beweise und immer wieder neue Beweise für meine Vertrauenswürdigkeit und der Hauptbeweis wäre gewesen, dass ich alle Verbindungen zu meinem bisherigen Leben völlig abbreche. Eine derartige Entscheidung über mein Leben aber konnte ich mir nicht aufzwingen und auch nicht abnehmen lassen, denn selbstverständlich hatte sich zu diesem Zeitpunkt mein Umfeld in die richtige Distanz gestellt und ich war hochgradig auf diesen neuen Menschen in meinem Leben konzentriert. Für mich bestand kein Grund, Verbindungen abzubrechen und Freundschaften zu kündigen, die für meine neuen Pläne keine reale Gefahr waren, sondern nur in der Phantasie dieses Menschen zur Bedrohung geworden waren. Meine Zuneigung zu diesem ängstlichen Menschen war übermächtig, aber diese Bedingung zu erfüllen, war ich nicht bereit, weil ich wusste, dass hier um Kontrolle geht und nicht um Liebe, nicht um das Gewinnen von Vertrauen sondern um Sicherheiten. Hätte ich die Bedingungen dieses Menschen zu seiner vollen Zufriedenheit erfüllt, dann wäre er sich meiner vielleicht sicher gewesen, hätte Gewissheit gehabt, aber vertraut hätte er mir deswegen auch nie. Mit Kontrolle gewinnt man kein Vertrauen, nur vorübergehende Gewissheit in einer bestimmten Angelegenheit. Vertrauen ist Glaube an das Gute und Richtige. Kontrolle entsteht aus dem Zweifel, ohne Zweifel braucht es keine Kontrolle. Die Liebe vertraut, die Angst prüft. Und ich habe keinen Moment gezweifelt, habe meinem Gefühl vertraut, habe geglaubt und geliebt. Ich habe wahrhaftig geliebt, vielleicht zum ersten mal in meinem Leben völlig frei von Zweifel und Bedenken. Dieser Mensch aber konnte mir nicht vertrauen, war voller Zweifel und Angst, konnte mir nicht glauben und konnte mich nicht lieben, einfach so, wie ich war, weil ich ihm in blinder Vertrauensseligkeit zu viel aus meinem Leben preisgegeben habe, das dieser Mensch nicht einordnen und nicht verstehen konnte. Darum war unserer Liebe zum Scheitern verdammt und ist bereits Anfang dieses Jahres zerbrochen, nach einem großen Rundumschlag der Angst. Alles was nachher kam waren nur hoffnungsvolle, aber auch hilflose Versuche, zu retten, was nicht zu retten war, denn die Angst im Kopf dieses Menschen hatte die Liebe in seinem Herz längst besiegt und nach und nach auch mich infiziert.



Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wenn man Liebe erfolgreich abwürgen will.
 
Ja, Kontrolle ist Überwachung einer Angelegenheit oder Person und somit ein Mittel zur Herrschaft über jemanden oder etwas, das leuchtet mir nach meiner jüngsten Erfahrung ein. Und wenn man sich ihr als denkender Mensch unterwirft, dann ist man selber schuld, wenn man sich am Ende nicht mehr spürt und nicht mehr kennt, weil man seine Persönlichkeit und seine Denkfähigkeit eingebüßt hat. Aber nichts geht verloren, in diesem Universum und so werde auch ich mich wieder finden, wie früher, zwischen den Zeilen meiner Schrift. Was bleibt mir sonst, nachdem mein schöner Traum fortgeflogen?


Nichts, aber auch absolut nichts hat Kontrolle mit Vertrauen zu tun. Vertrauen ist Glaube, Vertrauen ist der Mut, Ja zu sagen, zu einer Herausforderung mit ungewissem Ausgang, Vertrauen ist die Kraft, die alle Zweifel in den Wind schlägt, Vertrauen ist mir von oben gegeben und will mich höher heben. Wenn ich vertraue, dann spüre einen Aufwind und die Sicherheit, dass er mich trägt. Will ich Liebe leben, dann muss ich vertrauen, sonst wird das nichts, denn Liebe ist ein unberechenbares Phänomen. Die Liebe selbst ist der Aufwind, den ich da spüre und ich weiß nicht, wohin er mich trägt, darum muss ich auf ihn vertrauen wenn ich mit ihm reisen will. Der Wunsch, die Liebe und den Geliebten zu kontrollieren, entsteht aus der Unfähigkeit zu vertrauen. Angst ist der Grund der Kontrolle. Angst ist aber auch das einzige Gegenteil der Liebe. Die Angst sagt Nein, die Liebe sagt Ja. Treffen sich die beiden, dann ringen sie eine Weile miteinander, die Liebe kann sich nicht mehr zurück ziehen, kennt kein Nein in ihrem Wortschatz, die Angst kann nicht Ja sagen, sonst wär sie nicht mehr die Angst. Und wenn sie sich rein gar nicht einig werden, kommt, Gott sei Dank, irgendwann die Vernunft vorbei und sagt: "Hört endlich auf, ihr zwei Irren, das hat keinen Sinn mit euch, seht ihr das nicht ein?" Dann trennen sich die zwei Streithähne und ziehen ihrer Wege, wie`s scheint, ohne das einer vom anderen was gelernt hätte.


Aber das ist nicht wahr. Wir haben gut aufgepasst und gleich zwei Sachen gelernt, aus der Begegnung von Liebe und Angst.




  1. Man sollte sich nicht anpassen, nicht verbiegen, nicht der Halbwahrheit und Täuschung bedienen um das Ziel der Liebe zu erlangen und wenn man die Ängste der Geliebten nicht anders zerstreuen kann, als mit Hilfe dieser unlauteren Mittel, dann sollte man sich wie ein Gentleman zurück ziehen und nicht weiter vorpreschen.
  2. Man sollte aber auch nicht großartig von Liebe reden und Hoffnungen im Geliebten wecken, wenn man nicht fähig ist zu vertrauen und es einem in Wahrheit nur um Kontrolle geht, denn Kontrolle ist Überwachung, ein Mittel zur Herrschaft über jemanden und kein Werkzeug der Liebe, sondern eine Methode der Angst.

Man sollte nicht und tut es doch und killt so jede noch so gute Absicht, jeden noch so schönen Traum und erstickt ihn gnadenlos im Keim.
 
Die Angst sagt Nein, die Liebe sagt Ja.

du hast das, was du hier Liebe nennst an anderer Stelle Hörigkeit genannt und bevor du weiter Angst und Liebe ziemlich einseitig verteilst, könnte es Sinn machen, dir anzusehen, was du alles aus Angst getan hast, um nicht wieder allein zu sein und zu verlieren, was du unbedingt haben wolltest.

Ich meine, hier hat Angst Angst getroffen und sich lustig vermehrt.

Du kannst da aber natürlich gerne weiter Liebeswölkchen drumrumpusten.

;)
 
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Lass mi afoch Wolkerln pusten wias mi gfreid, okay? Die werden si scho irgendwann verziagn. Wanns beim lesen weh tuad, mach halt die Augerln zua.

I waß, dass die Angst a ansteckende krankheit war in dem Gspü. Da ane hat Angst ghabt, Gfühle zu investieren und vielleicht auch a bisserl Lust an der Oberhand, und wollte des Leben vom andern zensiern und da andere hat blind sei Gfüh eineghaut und hat halt mit der Zeit a bisserl Angst kriagt, dass er die Bedingungen, die eahm sei große Liebe stellt, ned wirklich rundherum erfüllen kann. Is eh wurscht, Hauptsach, am end san olle zwa enttäuscht.

Naja, deppert verliabt halt, wia a 12 jähriger, aber wos soll i tuan? Is halt so gwesen. Seit dera Gschicht muaß i ma eh dauernd Make Up auftragen, wann i furt geh. Bin eh gstraft gnua.

Tschüß.
 
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