Als die Arbeitslosenversicherung vor 90 Jahren eingeführt wurde, war das in Europa ein Meilenstein. Mittlerweile ist Österreich auf dem Niveau von Hartz V angekommen. Denn selbst das wegen seiner sozialen Härten umstrittene deutsche Modell Hartz IV erweist sich noch als groß*zügiger: Nach einer OECD-Studie liegt die soziale Absicherung von Arbeitslosen in Österreich auf einem niedrigeren Niveau als in Deutschland, und das in allen Gruppen für Alleinstehende, Verheiratete, Kinderlose, Ein- und Mehrkindfamilien. Geringverdiener haben nach Jobverlust sogar mit noch weniger finanzieller Unterstützung zu rechnen als in den USA, die gemeinhin als das brutalste neoliberale Land gelten. Lediglich bei der Hilfe für Langzeitarbeitslose liegt Österreich in der oberen Hälfte der OECD-Staaten. Der OECD-Experte Herwig Immervoll: In der Summe sichert Österreich Erwerbslose weniger gut ab als viele andere Staaten, auch wenn man Familienbeihilfe und Wohnunterstützung mit einrechnet.