Neues Organspende-Gesetz bis 2012?

Natürlich können Teile des Körpers auch bei Hirntod noch funktionieren, im Sinne ihrer jeweiligen Aufgabe, sonst machte eine Organentnahme auch keinen Sinn. Aber der Hirntote hat da nix mehr von, andere evtl. schon.

-Ich verweise hier erneut auf die Möglichkeit (und meiner Meinung nach Notwendigkeit) einer Patientenverfügung, in der man auch sowas regeln kann.

In anderen europäischen Ländern ist das ganz normal und es ist ein effektiver Weg an dringend benötigte Organe zu kommen. Es ist also effektiv.

Ethisch allerdings ist es nicht, dass ein Mensch seine Unversehrtheit sichern muss, indem er etwas ausdrücklich untersagt, statt wie bisher etwas zuzustimmen kann.

Es kann eigentlich nicht sein, dass Ich mit meinem Tod automatisch zum "Allgemeingut" werde.


Nun, die Rechtslage ist in Ö und D sehr unterschiedlich.

In Ö gilt die Widerspruchslösung. Man muss also zu Lebzeiten einer Organentnahme widersprechen. Hat man nicht widersprochen, dürfen Organe entnommen werden.

In D muss man zu Lebzeiten einer Organentnahme ausdrücklich zustimmen, durch einen Organspenderausweis. Nur dann dürfen Organe entnommen werden.

In einer Patientenverfügung kann man noch viel mehr regeln, z.B. will ich künstlich am Leben erhalten werden. Oder sollen die Maschinen abgeschaltet werden. Und wem vertraue ich die Überwachung der Einhaltung meiner Patientenverfügung an?

Es ist also kein Problem, die Verfügungsgewalt über den eigenen Körper selbst in die Hand zu nehmen. Wenn man sich traut und über die eigene Sterblichkeit nachdenkt.

:)

crossfire




 
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Ich hätte dazu schreiben sollen, dass ich mich auf D beziehe. Zu Austria kann ich nix sagen.
In D finden dahingehend Überlegungen statt.

Dass man in einer Patientenverfügung noch mehr regeln kann weiß ich; habe auch nichts gegenteiliges behauptet und ergibt sich imho auch schon aus dem Namen "Patientenverfügung".
 
Verdammt heißes Eisen, dieses Thema

mal eine ganz andere Frage in diese Richtung
Vor einigen Jahren las ich , in einer Fachzeitschrift, dass eine einzelne Zelle des menschlichen Körpers in der Lage sei, mehr Informationen zu speichern, als die zur Zeit größte zur Verfügung stehende Festplatte eines Computers
nun spendet jemand "seine" Informationen, seine Erfahrungen, seine Vorlieben, seine Neigungen
was passiert damit in dem Körper der diese Spende bekommt?

Organspende: Segen und Fluch zugleich

so wie viele "Erfindungen"
 
Ich hätte dazu schreiben sollen, dass ich mich auf D beziehe. Zu Austria kann ich nix sagen.
In D finden dahingehend Überlegungen statt.

Dass man in einer Patientenverfügung noch mehr regeln kann weiß ich; habe auch nichts gegenteiliges behauptet und ergibt sich imho auch schon aus dem Namen "Patientenverfügung".


Ich wollte dir ja auch nicht widersprechen.

Sondern das Geschriebene für die stillen Mitleser noch etwas weiter ausführen.

In D wird schon seit Jahren immer mal wieder die Widerspruchslösung nach österreichischem Muster diskutiert.

Aber, derzeit ist keine Mehrheit dafür absehbar.

Und selbst dann wäre immer noch die volle Verfügungsgewalt über den eigenen Körper gegeben. Eben durch Widerspruch.

Ich selbst habe einen Organspenderausweis. Und eine Patientenverfügung, die ganz einfach ist: Meine Partnerin ist die Entscheiderin. Sie bestimmt, wann meine Oragne entnommen werden dürfen. Und auch das Vorgehen insgesamt.
Und bei meiner Partnerin ist es genauso.

:)

crossfire

 
Die Widerspruchsregelung finde ich problematisch.
Die liesse sicher einiges im Nirvana verschwinden. Aus einer Quelle, die nicht genannt werden will, ist mir dergleichen leider auch bekannt.
Jene Person, ehem. OP- Schwester, ist am BurnOut schwer erkrankt und seit längerem berufsunfähig.
 
Mal ganz ehrlich...Esoterik(er) wollen doch so naturverbunden sein...ich habe jedenfalls noch nix davon gehört, daß ein Wildschwein einem anderen ne Niere oder sein Herz vermacht...und...nur mal angenommen...die Tochter vom Bürgermeister braucht ein Spendenorgan...und da wird jemand eingeliefert, der passen würde...und den könnte man retten...oder ein paar Stunden abwarten...und drauf lauern, daß der Hirntod eintritt...ich möchte jedenfalls nicht in diese Situation kommen...obwohl...vielleicht verschwindet so ein "ich spende unter gar keinen Umständen-Ausweis" ganz zufällig...wenn´s gerade passend ist.


Sage
 
Mal ganz ehrlich...Esoterik(er) wollen doch so naturverbunden sein...ich habe jedenfalls noch nix davon gehört, daß ein Wildschwein einem anderen ne Niere oder sein Herz vermacht...und...nur mal angenommen...die Tochter vom Bürgermeister braucht ein Spendenorgan...und da wird jemand eingeliefert, der passen würde...und den könnte man retten...oder ein paar Stunden abwarten...und drauf lauern, daß der Hirntod eintritt...ich möchte jedenfalls nicht in diese Situation kommen...obwohl...vielleicht verschwindet so ein "ich spende unter gar keinen Umständen-Ausweis" ganz zufällig...wenn´s gerade passend ist.


Sage


Ist klar, für die Tochter des Bürgermeisters werden mindestens zwei Ärzte zu Mördern.

Das Verfahren ist recht komplex. Und man kann es hier nachlesen:

http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Organspende+Transplantation/Wissen/Hirntod-Wie-er-festgestellt-wi-5351.html

Und, in D ist immer noch das Einverständnis der Angehörigen, zusätzlich, erforderlich.

Und der Vergleich mit der Wildsau ist natürlich höchst esoterisch.

:)

crossfire

 
Mal ganz ehrlich...Esoterik(er) wollen doch so naturverbunden sein...ich habe jedenfalls noch nix davon gehört, daß ein Wildschwein einem anderen ne Niere oder sein Herz vermacht...und...nur mal angenommen...die Tochter vom Bürgermeister braucht ein Spendenorgan...und da wird jemand eingeliefert, der passen würde...und den könnte man retten...oder ein paar Stunden abwarten...und drauf lauern, daß der Hirntod eintritt...ich möchte jedenfalls nicht in diese Situation kommen...obwohl...vielleicht verschwindet so ein "ich spende unter gar keinen Umständen-Ausweis" ganz zufällig...wenn´s gerade passend ist.


Sage


Du bist böse, so was von böse ........ ts ts ts ...... die warten doch schon so lange, mut du doch verstehen. ;)

Wäre in etwas so, Soziempfänger könnten doch was für die Allgemeinheit tun ...... und spenden. Vielleicht auch verkaufen und damit den Lebensunterhalt bestreiten. Aber, ist ja auch ein alter Hut und "sollen" ja auch welche angeblich gemacht haben. Grausig
 

Und der Vergleich mit der Wildsau ist natürlich höchst esoterisch.

och, von den Schweinen wird schon einiges für den Menschen verwandt, sind sich irgendwie in einigen Sachen doch ähnlich. Und ich bin mir sicher, es könnte noch viel mehr von Tieren für Menschen verwandt werden.

Nur, ob die Menschen es auch wollen, ist ne zweite Frage.
 
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So lange das Recht auf die Option besteht, "Ich weiß nicht" anzukreuzen, ist die Diskussion und Einmischung der Kassen für mich okay.

Für problematischer würde ich halten, jetzt etwas über einen Zustand aussagen zu müssen, den ich erst im Zustand selbst wirklich "erfahre".
Denn besonders kritisch ist für mich momentan die medizinische Definition des Todes: Sobald der Hirntod eingetreten ist, dürfen Organe entnommen werden.

Den Spendern sei hierbei bewusst, dass der Rest ihres Körpers noch mitsamt Atmung und Herzschlag lebendig ist bzw. gehalten wird. Das ist notwendig, weil mit dem vollständigen körperlichen Tod auch keine weitergabefähigen, lebendigen Organe zur Verfügung stünden. Ein ganz Toter hat demzufolge ganz tote, nicht spendefähige Organe.
Mit der Aussage: "Ist mir doch egal, was nach meinem Tod mit meinen Organen passiert" steht man aus medizinischer Sicht also noch körperlich halblebendig zur Verfügung.

In diesem Zusammenhang beantwortet ein Pro-Spende-Portal die Frage nach dem Unterschied zwischen Koma und Hirntod folgendermaßen:
Was ist der Unterschied zwischen „tiefem Koma“ und dem Hirntod?
Als „Koma“ wird ein Zustand tiefer Bewusstlosigkeit bezeichnet, in welchem der Betroffene nicht erweckbar ist und auf keinerlei äußere Reize reagiert. Es ist ein unerlässliches Symptom des Hirntods. Dieser kann erst dann festgestellt werden, wenn alle grundlegenden Voraussetzungen erfüllt sind und neben dem Koma auch ein nicht umkehrbarer Ausfall aller Hirnstammreflexe und der Spontanatmung (Apnoe) eingetreten ist und die Irreversibilität dieses Befundes durch apparative Untersuchungen oder/und eine entsprechende Beobachtungszeit bestätigt wurde.
Quelle: http://www.msr.lu/mmp/online/website/content/fiches_pedagogiques/morale/100/95_FR.html

Ich würde gern wissen, wie Menschen mit Nahtoderfahrungen oder Komapatienten, die wieder aufgewacht sind, darüber denken. Jemand hier?


Und mich hatte vor längerer Zeit mal interessiert, was der Buddhismus zum Thema sagt. In manchen Traditionen darf der Tote ja nicht mal berührt werden, um einen störungsfreien Übergang in die andere Welt zu ermöglichen.
Habe dann das hier gefunden: http://www.lama-govinda.de/Texte/Kreishefte/259_Kiltz.pdf
Vielleicht für die ein oder andere Anregung interessant.
 
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