Studieren vs. In einen Kampf ziehen
Es gibt gelehrte Mönche, die die Texte studiert haben, die viel gelernt haben. Ich sage ihnen, gebt Meditation einen Versuch. Diese Sache, nach Büchern zu gehen: Wenn du studierst, studierst du im Einklang mit den Texten, aber wenn du in den Kampf ziehst, musst du raus und weg von den Texten. Wenn du einfach im Gleichklang mit den Texten in den Kampf ziehst, bist du kein ebenbürtiger Gegner für den Feind. Wenn es ernst wird, musst du raus aus den Texten.
Die Hand
Jene, die die Texte studiert haben und jene, die Dhamma praktizieren, neigen dazu, einander misszuverstehen. Jene, die die Texte studieren, neigen dazu, zu sagen: Mönche die nichts tun außer zu meditieren, sprechen einfach nur nach ihren eigenen Sichtweisen. Sie sagen dies ohne Rückhalt in irgendeiner Form.
Es gibt da einen Weg, wie beides als eines gesehen werden kann, welcher uns zu verstehen hilft. Es ist wie die Handfläche und der Rücken der Hand. Wenn du den Arm vor dir gerade ausstreckst, ist es, als ob deine Handfläche verschwunden ist. In Wahrheit ist sie aber nicht verschwunden. Sie ist nur unterhalb versteckt. In gleicher Weise verschwindet dein Handrücken, wenn du die Handfläche nach oben drehst. In Wahrheit ist er aber nicht verschwunden. Er ist nur unterhalb.
Daran solltest du dich erinnern, wenn du über Praxis nachdenkst. Wenn du denkst, dass deine Praxis irgendwohin verlaufen ist, beendest du die Praxis und hoffst, Resultate zu erlangen. Aber ganz egal, wieviel du auch studiert hast, würdest du das Dhamma nicht verstehen, weil du es jetzt noch nicht im Einklang mit der Wahrheit kennst. Wenn du einmal die wahre Natur des Dhammas verstanden hast, beginnst du, loszulassen. Da ist dann ein Wille, Anhaftung abzustreifen, ein Punkt, ab dem du dann an nichts mehr festhältst. Selbst wenn du dann noch an Dingen hältst, wird es weniger und weniger.
Das ist der Unterschied zwischen Studieren und Praktizieren.
Geschriebene Wörter
Halt. Steck dein Gelehrtenwissen in eine Mappe oder in eine Kiste. Fang nicht an, darüber zu sprechen. Du brauchst diese Art von Wissen nicht hierher zu bringen. Hier gibt es eine neue Art von Wissen. Wenn Dinge wirklich auftreten, ist das nicht mehr dasselbe.
Das ist, als ob man das Wort Gier schreibt. Wenn sich Gier im Herzen entfaltet, ist das nicht dasselbe wie das geschriebene Wort. Das Gleiche, wenn du zornig bist: Wenn du Zorn an die Tafel schreibst, ist das eine Sache. Es sind Buchstaben. Wenn es in deinem Herzen aufkommt, ist es zu schnell für dich, um irgend etwas zu lesen. Es kommt im Herzen in einem einzigen Schwall auf. Das ist wichtig. Sehr wichtig.