Mediale Gewalt

Mal eine Frage an dich, um zu verstehen und nachzuvollziehen:

Was fasziniert dich eigentlich an diesen Grausamkeitsphantasien? Welches Bedürfnis wird damit gestillt?

:confused:



Die Frage finde ich ganz wichtig!

Lassen wir doch diejenigen, die es befürworten und schauen doch zu Wort kommen und es ausführen, WAS daran so erhebend, faszinierend etc. ist.

Stimmung, Spannung und Humor schreibst, du FIST?

Kannst und magst du das näher erläutern?
 
Werbung:
aber klar doch

die Stimmung:

da gibts zum einen der Klassische Horrorfilm, oft in Deutschland gedreht, mit etwas wenig Budged, dafür umsomehr Kreativität und das ganze mit Expressionistischem Kunstverständniss (der Golem und wie er in die Welt kam, das Cabinet des Dr. Caligari, Nosferatu). Die Welt ist in diesem Filmen düster/Mystisch und überaus Kunsfoll, stellenweise sogar grenzgenial (vorallem das Cabinet des Dr. Caligari ist in seiner Weltkomposition so radikal und losgelöst von normal bekannten Mustern wie es erst wieder "Dogville" von Lars van Trier zustande gebracht hat).
Alleine durch Kullisse, Licht/Schatten und Studiobauten wird eine Mystisch/Düstere Stimmung erschaffen, die stellenweise ins Psychedelische geht und daher die Möglichkeit von anderen Wirklichkeiten greifbar macht (und in diesen klassichen Horrorfilmen dringt eigentlich immer eine andere Wirklichkeit in die Realität - denn das ist nun mal ein klassisches Element des Horrorfilms, wenn nicht DASS Element.)

Dann gibts Psycho, der einen ähnlichen Weg geht, aber das Düster/Mystische schon Richtung bedrohlich aufbaut. Dabei bedient sich Psycho nicht einer abstraktion, sondern Gewöhnlicher Dinge die durch das Vorhandensein und Abnormen Situationen (Hier Norman Bates pschotisches Verhalten) zu etwas bedrohlichem werden... Ein Element, dass auch bei fast allen Kingwerken eine Zentrale Rolle spielt: es kommt kurz ein Element des Übernatürlichen vor, dadurch wird das, was vorher als Normal empfunden wird plötzlich durchlässig, gar bedrohlich, da im Untergrund eben dieses Element des Unnormalen immer mitschwingt - dass sich dieses Element natürlich perfekt zur Gesellschaftskritik eignet ist offensichtlich ;)

wieder etwas anderes macht Romero, in dem er als kalter und desinteressierte Beobachter auf das Geschehen gucken lässt... zwar beginnt sein Erstlingswerk mit den klassischen Horrormotiven, aber die werden bald hinter sich gelassen. Durch die Starken Kontraste im Bild (Nacht) aber ist auch hier die Welt transcendent geworden - anderst als in anderen Filmen aber überwiegt bei Romero das Jenseitig/Abgründige, die Realität wird nicht nur durchlässig, sondern komplett über den Haufen geworfen - auch ein Element dass Gesellschaftskritisch bis zum geht nicht mehr verwendet werden kann - und das tut Romero dann ja auch in beser Hippie und Punkmanier...

Dann gibts natürlich diese Psychologisch/Psychedelische Stimmung, bei der das Unbewusste bewusst gemacht wird. Oft verzichten diese Filme auf das Element des übernatürlichen und durchbrechen die Normalität durch das schlichte aber Reale ungewöhnliche.

Spannung: ne is klar, man will ja wissen wies ausgeht, und da ist ein Guter Horrorfilm oft in den bereichen Krimi, Thriller usw angesiedelt (der Thriller ist dem Horrorgenere ja sowieso nahe verwannt). Ein Film (egal welches genere) muss fesseln, man muss 2 Stunden gebannt auf die Leinwand gucken und die Welt herum vergessen.. hier wieder als Klassisches Beispiel Psycho, dass die Spannungsschraube stück für Stück anzieht und man es kaum erwarten kann dass das Grosse Finale kommt (sich aber gleichzeitig wünscht, dass der Film noch lange geht, weil er so faszinierend is)

und dann der Humor, Scream zum Beispiel, wenn auch etwas Plump ist ja eigentlich eine Satire auf den Horrorfilm und spielt mit den Horrorfilmerwarungen und Klischees, die so übersteigert sind, dass sie schon wieder zum schreien Komisch sind (allerdings nur für Horrorfilmfans), oder Starshiptroppers (kein Horror, aber ein Meisterwerk des Splatters), der so herrlich überzeichnet ist, dass er keine Sekunde auch nur im Entferntesten ernst zu nehmen ist, selber keine Sekunde auf übertriebene Gewalt verzichtet und dazu dann den Zensurbalken als Kontrast und den Dummen Sprüchen die immer wieder kommen (Pack die Hand an die Wand oder: Sanitäter, oder: dank den Ärzten zu kult geworden: Das ganze Gehirn weggelutscht, durch die Ärzte halt auf Berlinerisch: dat janze Jehirn wegjelutscht)

lG

FIST
 
Hm....also ich spiele schon ewig Computerspiele. Hier gibt es eigentlich fast nur Spiele auf Kriegsbasis, die Spass machen.
Nun müsste ich doch inzwischen schon ein agressiver Mensch sein, aber warum bin ich das nicht?
Wenn ich aber das Fernsehen einschalte, dann werde ich ja schon aufgrund der Dummheit agressiv. Ausserdem ist es unmöglich Kinder Kindersendungen schauen zu lassen, da man immer damit rechnen muss, daß zwischendurch die Werbung für einen Serienmörderfilm kommt. Jetzt frage ich Euch warum interessiert diese Scheisse niemand? Fällt das niemand auf?
Es ist ja eigentlich so, daß Gewalt gerne gezeigt werden soll, damit wir abstumpfen und demensprechend diese Gewalt als normal ansehen.
Warum man aber in unserer Regierung aktuell nur von Computerspielen spricht ist mir ein Rätsel. Fakt ist auf jeden Fall, daß Online-Rollenspiele gefährlich sind, da es viele Kids gibt, die dafür komplett auf Realität verzichten, Schule schwänzen etc.
Bei langen Onlinerollenspielen wo man auch mal bis zu 2 Jahre damit beschäftigt ist, ist die Gefahr gross, daß man blass, fett und dumm wird.... :clown:
 
Das ist auch wieder eine Sache der Interpretation, und die Grenzen bleiben fließend.

Z.B. kann ich GTA harmlos reden: In dem Spiel kann durchaus auf Gewalt verzichtet werden; Du kannst da stundenlang als Taxifahrer durch die Stadt fahren, ohne auch nur eine Gewalttat zu tätigen (vom Klauen das Taxis abgesehen). Und es ist nicht so, dass Du auf die schreienden und fliehenden Menschen schießen musst.

Ist das dein Ernst, Joey? Du glaubst, daß sich jemand San Andreas kauft, um stundenlang mit dem Taxi in der Gegend rumzufahren? Daß man also das Spiel auch so nutzen könnte? Könnte ich ja gleich sagen, okay, man kann sich Doom und Counterstrike kaufen und sich dann nur das Intro und die Musik reinziehen, dann kommt es nicht zu Gewaltätigkeiten.

Weiß gar nicht, was ich auf diesen Nonsens antworten soll.
:confused:

Mal von einem Insider, einem Spielefreak, der, obwohl diesem genere zugeneigt, eine erstaunlich reflektierte Haltung einnimmt und immerhin die Möglichkeit aggressiver Bahnung via Spiel in Betracht zieht:

Während des Spielens ist der Charakter stets bewaffnet bzw. kampfbereit. Überall gibt es Waffen zu kaufen und wenn mal keine zur Verfügung steht, kann der Charakter auch seine Fäuste benutzen. Im Spiel ist es alltäglich, dass man sich - sofern man ein Auto braucht - einfach eins klaut und den Fahrer aus seinem Wagen wirft. Passanten, die am Gehwegrand spazieren gehen, oder auf Motorrädern fahren, können einfach beschossen oder überfahren werden, ohne mit größeren Strafen rechnen zu müssen. Als spielerisches Element gibt es das Fahndungslevel der Polizei - je höher dieses ist, je mehr sucht die Polizei den Charakter wegen einer Straftat. Wenn man jedoch eine bestimmte Zeit lang nicht gefunden wird, sinkt das Fahndungslevel wieder.

Weiterhin muss man jeder Zeit davon ausgehen, in einem Stadtgebiet, dass von einer fremden Gang beherrscht wird, beschossen zu werden. Nirgendwo ist man wirklich sicher und Gewalt steht im Endeffekt in jeder Minute des Spiels auf dem Plan. (...)

Das freie Spielen in "San Andreas" ist unumstritten die größte Gewaltquelle im Spiel. Wie man in vielen Foren von Spielern erfahren kann, gibt es nicht wenige Spieler, die die eigentlichen Missionen des Spiels gar nicht in Angriff nehmen, sondern sich auf das freie Spielen konzentrieren.

Da hier unheimliche Freiheiten in einer großen Stadt bestehen, bleibt als erstes zu bemerken, dass diese Form der Gewalt die realitätsnächste im Spiel ist und somit von Spielern vielleicht auch am ehesten in die Realität übertragen werden kann.

http://www.ciao.de/Gewalt_und_Killerspiele_Tipps_und_Tricks__Test_3066107



Die Frage bleibt: Wo ist eine sinnvolle eindeutig definierte Grenze?

Vielleicht bleibt die Frage für dich. Für mich ist sie nicht virulent, hatte bereits in einem meiner vorigen Beiträge mögliche Kriterien angegeben. Finde den Versuch recht aussichtslos und auch erbärmlich, via konstruiertem Problem: "Boaahh, ist das schwierig hier zu unterscheiden...boaaah verwischen sich hier die Grenzen, wo man verbieten sollte und wo nicht...also versuchen wirs erst gar nicht, immer man rin mit dem Schund, von Gore und splatter bis hin zum Snuff-Video." die Notwendigkeit zu indizieren argumentativ aufweichen zu wollen.
 
aber klar doch

und dann der Humor, Scream zum Beispiel, wenn auch etwas Plump ist ja eigentlich eine Satire auf den Horrorfilm und spielt mit den Horrorfilmerwarungen und Klischees, die so übersteigert sind, dass sie schon wieder zum schreien Komisch sind (allerdings nur für Horrorfilmfans), oder Starshiptroppers (kein Horror, aber ein Meisterwerk des Splatters), der so herrlich überzeichnet ist, dass er keine Sekunde auch nur im Entferntesten ernst zu nehmen ist, selber keine Sekunde auf übertriebene Gewalt verzichtet und dazu dann den Zensurbalken als Kontrast und den Dummen Sprüchen die immer wieder kommen (Pack die Hand an die Wand oder: Sanitäter, oder: dank den Ärzten zu kult geworden: Das ganze Gehirn weggelutscht, durch die Ärzte halt auf Berlinerisch: dat janze Jehirn wegjelutscht)

Wie du ja bereits sehr treffend schreibst: humorig für Horror-Fans. Man muß schon auf einem gewissen Level der Gewöhnung sein, um erlebte (Videos) und ausgeübte Gewalt (PC-Spiel) komisch zu finden

In einschlägigen Foren, in denen sich die Spielefreaks unterhalten, liest man Äußerungen wie:

UT, Unreal Tournament - Extremballern mit den unglaublichsten Waffen (Hauptsache, es tut weh) in verschiedenen Modi und vielfältigen Leveln. Auch die Effekte von sterbenden Leutchen sind genial.

Das Spiel ist durch und durch brutal man kann seinen Gegner (Feind) erschiessen oder zersägen usw. und dessen Leiche nochmal zerkleinern. Schwierigkeitsgrade gibt es von Anfänger bis unmenschlich wobei "unmenschlich" fast unspielbar ist. Mehrere Charaktere stehen zur Auswahl, dessen Gesichter von bekannten Personen aus Filmen ...

In Gears of War geht es darum, Nazi-Aliens zu zersägen, den Gegnern im Mehrspielermodus mit Springerstiefeln den Schädel einzutreten und dabei kernige Sprüche zu reissen.

GTA: Vice City. Verdammt geil!
Hab ich gelacht als man mit der Motorsäge den kubanischen Drogendealer zersägen musste :D

Klar, das ist Komik, die der Normalbürger nicht versteht. Noch weniger wird er die Komik verstehen, wenn es um reale Gewalt geht. Ob etwas komisch ist, liegt im Auge des Betrachters.

ASW hat ein Projekt gestartet, um die Motive von "Happy Slapping"-Akteuren zu durchleuchten. Was kann einen daran reizen, sich willkürlich Menschen zu greifen, sie zusammenzuschlagen, das dann auf Handy mitzuschneiden und den Mitschülern stolz zu präsentieren? Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, aber im Netz kann man schon erste Ergebnisse einsehen.

Da kommt der Humor auch nicht zu kurz. Aussage eines "Happy Slappers":

Wenn man vor einem steht und derjenige guckt auf deine Fäuste, weil er denkt du würdest hauen und auf einmal kommt dann der Kopf, damit rechnet ja keiner und die Nase ist dann direkt matsch und dann kommt Blut. Das filmt man natürlich gerne. Weil das unerwartet kommt. Weil das interessanter ist.“

http://www.asw-trier.de/fileadmin/m...erte_gewalt/ASW_Inszenierte_Gewalt_Poster.pdf
 
Ist das dein Ernst, Joey?

Nein, das Beispiel war nicht mein Ernst. Es war ein Extrem-Beispiel, wie argumentiert werden könnte... zugegeben, ein unplausibles. Die Grauzone ist aber breit; in der Mitte könnten wir Spiele und Filme finden, wo die Argumentation ernst sein könnte.

Wie stehst Du denn zu Worms?

Du glaubst, daß sich jemand San Andreas kauft, um stundenlang mit dem Taxi in der Gegend rumzufahren? Daß man also das Spiel auch so nutzen könnte?

Nein. Niemand, der das Spiel hat, wird es nur dazu nutzen. Aber, es ist möglich.

Weiß gar nicht, was ich auf diesen Nonsens antworten soll.
:confused:

Der Nonsense ist Nonsense, weil ich extrem übertrieben habe. Das hätte ich vielleicht mit einem Ironie-Smiley kennzeichnen sollen.

Aber Du hast ja diverse Filme als "normal" oder "harmlos" eingestuft. Wie stehst Du z.B. zu "Kill Bill"? Wie stehst Du zu "the passion of christ" von Mel Gibson? In beiden wird Gewalt sehr deutlich gezeigt. Und beide waren auch heftig in der Diskussion.

Vielleicht bleibt die Frage für dich. Für mich ist sie nicht virulent, hatte bereits in einem meiner vorigen Beiträge mögliche Kriterien angegeben.

Nochmal die Frage an DIch: Ist Worms ein Killerspiel für Dich? Und was hältst Du von besagten Filmen?

Finde den Versuch recht aussichtslos und auch erbärmlich, via konstruiertem Problem: "Boaahh, ist das schwierig hier zu unterscheiden...boaaah verwischen sich hier die Grenzen, wo man verbieten sollte und wo nicht...also versuchen wirs erst gar nicht, immer man rin mit dem Schund, von Gore und splatter bis hin zum Snuff-Video." die Notwendigkeit zu indizieren argumentativ aufweichen zu wollen.

Ich schrieb schonmal, dass ich eine Grenze für sinnvoll halte. Und das meine ich ernst.

Das Problem ist aber durchaus nicht konstruiert. Wie ich schon erwähnte wurde in den 70ern darüber diskutiert, ob "Schweinchen Dick" (amerikanische Zeichentrickserie) die Kinder verdirbt. Da kräht heute kein Hahn mehr nach (ob zu Recht oder unrecht bleibt dahin gestellt). Da finde ich klare und objektive Kriterien für wünschenswert. Und "Zwang zur Gewalt" ist kein klares Kriterium. Ich kann es sowohl ins eine Extrem (Taxifahren bei GTA) als auch ins andere Extrem (nach dem Schach auch ein Killerspiel wäre) mehr oder weniger plausibel hinbiegen.

Diese Reaktion von Dir ist übrigens alles andere als differnziert oder fundiert. Du unterstellst mir da eine radikalere Position, als ich sie eingenommen habe und benutzt das als Totschlagargument im SInne von "Du siehst da weiter ein Problem, also willst Du Snuff-Videos sehen." Das ist definitiv falsch und dafür verlange ich eine Entschulödigung. Diese Argumentationsweise ist ähnlich hirnrissig und das Gegenüber in eine radikale Ecke drängend wie das von Dir verurteilte "Ich spielte Doom und laufe auch nicht amok."
 
Komisch sind (allerdings nur für Horrorfilmfans), oder Starshiptroppers (kein Horror, aber ein Meisterwerk des Splatters), der so herrlich überzeichnet ist, dass er keine Sekunde auch nur im Entferntesten ernst zu nehmen ist, selber keine Sekunde auf übertriebene Gewalt verzichtet und dazu dann den Zensurbalken als Kontrast und den Dummen Sprüchen die immer wieder kommen (Pack die Hand an die Wand oder: Sanitäter, oder: dank den Ärzten zu kult geworden: Das ganze Gehirn weggelutscht, durch die Ärzte halt auf Berlinerisch: dat janze Jehirn wegjelutscht)

lG

FIST

Ja, das ist unglaubllich komisch. Was haben wir gelacht.
 
Diese Reaktion von Dir ist übrigens alles andere als differnziert oder fundiert. Du unterstellst mir da eine radikalere Position, als ich sie eingenommen habe und benutzt das als Totschlagargument im SInne von "Du siehst da weiter ein Problem, also willst Du Snuff-Videos sehen." Das ist definitiv falsch und dafür verlange ich eine Entschulödigung. Diese Argumentationsweise ist ähnlich hirnrissig und das Gegenüber in eine radikale Ecke drängend wie das von Dir verurteilte "Ich spielte Doom und laufe auch nicht amok."

Das ist Quark mit Sauce und das weißt du auch Joey. Wo habe ich geschrieben, daß du Snuff-Videos sehen willst?

:confused:

Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß, wenn wir uns darauf festbeißen, daß die Grenzen nun mal schwimmed sind und daher kein Kriterium finden, das eine Grenzziehung ermöglicht, wir auch keine prinzipielle Handhabe mehr hätten, um etwa Snuff-Videos zu indizieren. Dies beinhaltet in keinster Weise, daß ich dich für jemanden halte, der Snuff-Videos sehen will.

Falls das mißverständlich angekommen ist, entschuldige ich mich natürlich für eine mögliche mißverständliche Äußerung von mir.

:)
 
Werbung:
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß wenn wir uns daruf festbeißen, daß die Grenzen nun mal schwimmed sind und daher kein Kriterium finden, das eine Grenzziehung ermöglicht, wir auch keine prinzipielle Handhabe mehr hätten, um etwa Snuff-Videos zu indizieren.

Doch, natürlich lassen sich da Kriterien finden. Diese wirken zwar vielleicht ein wenig willkürlich, sind aber objektivierbar.

Lass mich dazu mal Kriterien aus anderen Themanbereichen mit ähnlicher Problematik erwähnen. Zur Unterscheidung zwischen erotischer und pornografischer Darstellung gibt es eindeutige Kriterien. So sitzen Anwälte mit einem Geodreieck da und beurteilen so, ob ein Penis erigiert ist oder nicht. Ist zwar lustig... halte ich aber für sinnvoll. Zur Unterscheidung von legaler und illegaler Pornografie ist z.B. auch ein Kriterium das Alter der Darsteller. So freiwillig vielleicht ein 17 jähriger Junge an einem solchen Film mitwirken würde, und so wenig ein Konsument das Alter des Darstellers bemerken würde oder durch den Konsum als pädophil eingestuft werden könnte... es ist illegal; aus sehr gutem Grund.

Das sind Beispiele für Kriterien, über die man diskutieren kann, die man dann festsetzen kann, und die wenn überhaupt dann nur wenig Interpretationsspielraum lassen, aber ihre Aufgabe erfüllen "gut" von "schlecht" innerhalb einer breiten Grauzone zu trennen.

Und z.B. "Zwang zur Gewalt" ist kein solches Kriterium, wie ich mit den Extrembeispielen darlegen wollte.

Dies beinhaltet in keinster Weise, daß ich dich für jemanden halte, der Snuff-Videos sehen will.

Doch; indirekt, indem Du mir vorgeworfen hast, ich würde diese Problematik konstruieren, und die Folge dieser Problematik "... bin hin zu Snuff-Videos" mir in den Mund gelegt hast.

Falls das mißverständlich angekommen ist, entschuldige ich mich natürlich für eine mögliche mißverständliche Äußerung von mir.

:)

ok :)
 
Zurück
Oben