Hallo Athena,
Also ich stelle mir die Planeten immer als Personen vor, dann kann man vielleicht etwas besser nachempfinden, was sie jeweils sagen und bewirken möchten.
Dein Radix-Saturn, der ist ja quasi zu Hause, nämlich in Deinem Radix, den hast Du immer. Uranus als Transit kommt zu Besuch und mischt den konservativen, festgefahrenen Saturn auf und bringt dessen gewohntes Leben komplett durcheinander. Saturn gefällt das gar nicht, er würde den Uranus am liebsten erziehen und ihm die Flausen austreiben. Saturn kann, wenn Uranus so stark anrauscht und womöglich Lebensfreude ausstrahlt, sogar Angst bekommen, dass er ihm irgendwelche hart erarbeiteten Grundlagen durcheinander bringen könnte.
Da Saturn aber seine Angst nicht zugeben mag, versucht er den Uranus in die Schranken zu weisen, was dieser aber wiederum nicht mit sich machen lassen möchte. Denn Uranus leidet unter den starren Regel und der Unbeweglichkeit des Saturn. Das Treffen der beiden wird also richtig nervenaufreibend, weil beide, wie übrigens jeder Planet für sich alleine genommen, sehr stur sind und ja nur ihr Prinzip kennen und gelebt haben möchten. Uranus wird gelegentlich ausrasten, um sich vom Zangengriff des Saturn zu befreien und Saturn wird sich verkrusten und immer sturer werden. Tja, was tun, wenn Uranus neue Wege gehen will, Saturn sich aber querstellt und keinen Millimeter nachgibt? Was tun, wenn Saturn alles bewahren möchte und Uranus dies durchbrechen und erneuern möchte?
Zulassen, meine ich. In Dir selbst könntest Du feststellen, dass bestimmte Lebensbereiche eben erneuert werden sollen, dort also Uranus die Vorhand bekommt und Saturn nachgeben darf und in anderen wird Uranus angehalten, seine egoistischen Ziele zu überdenken und einzusehen, dass Ordnung ja auch nicht so ganz verkehrt ist.
Die stoische Ruhe des Saturn, gepaart mit der Brechstange des Uranus wühlt innerlich auf jeden Fall auf. Nun ist aber kein Prinzip in sich „falsch“. Es ist sowohl richtig, bestehendes zu schätzen und zu bewahren, es ist aber auch richtig, Neues zu wagen und auch zu versuchen, es zu verwirklichen. Den Kick, was denn nun möglich ist und was nicht, den spürt man meiner Meinung nach dann schon. „Es kommt wie es kommen soll, ich bin zu allem bereit“, heißt es in einem Lied.
Ich habe derzeit ein Saturn-Uranus Sextil, was mich zwar gut schlafen lässt, mich aber immer wieder mit neuen Ideen konfrontiert, die meine doch sehr ausgeprägte saturnische Standfestigkeit auf den Prüfstand stellt. Saturn ist bei mir jedoch zur Zeit erstaunlich nachgiebig, er ist offen für Neues und hilft sogar, den konfusen Ideen des Uranus konkrete Strukturen zur Durchführung zu verleihen. Ich denke, es kommt schon darauf an, wie Saturn und Uranus im Radix zueinander stehen. Eine Spannung hebt eine Spannung nicht auf, genauso wenig, wie ein harmonischer Transit einen spannungsgeladenen Radix-Aspekt unbedingt aufheben muss. Die Reibung der beiden Planeten spürt man auf alle Fälle zunächst mal heftig … wenn man sich an den Transit „gewöhnt“ hat, dann wird auch Saturn mutiger, verlässt seine unerbittliche Haltung und erkennt, dass auch Sturm und Drang seine Berechtigung hat und wenn Uranus merkt, dass Saturn kooperativ wird, dann freut er sich, wird zugänglicher und alles wird gut und „Aha“ sagt man nach intensiv erlebten Transiten immer.
Lieben Gruss
Kayamea