Heilige Rose, ich nenne dich so,
weil deine Anwesenheit mich so tief berührt,
dass ich eine gute, gütige Liebe in mir spüre,
eine Liebe, die du in mir lebendig machst,
die sich ausbreitet, sich verströmt,
mich als Ganzes einhüllt und dabei nichts verliert.
Fünf Tage wohnst du nun bei mir.
Bist lngsam...langsam ohne Eile erblüht,
voll und ganz.
Eine Stille geht von dir aus -
Frieden, Schönheit und Schönes.
Jeder Anblick erfreut mich aufs Neue.
Ich stehe mitten im Raum,
lasse dir und mir Abstand,
um dich wirklich zu sehen.
Zu Tränen gerührt -
leise und beherzt läst du mich weinen,
wie kein Mensch zuvor im Leben mich weinen ließ.
Mein Herz fühlt, du bist die Liebe,
mein Verstand sagt, du bist die Inkarnation
eines geliebten Wesens, das ich seit Ewigkeiten kenne.
Als Erinnerung -wenn du für meine
irdischen AUgen verblüht sein wirst -
werde ich dich erblühen lassen
in jedem Gebet,
jeder Meditation.
Es ist Mitternacht -
mein tränenüberströmtes Gesicht
fragt noch einmal:
Wer bist du,
wer bist du für MICH?
Ich segne den Menschen,
der dich in mein Leben gebracht,
du heilige Rose, rosafarben-zart -
du hast deine Bestimung voll gelebt,
ich spüre dich,
ich spüre dich
im Herzen.
Doris S. 1996