Liebe ist...

Ironwhistle

Sehr aktives Mitglied
Registriert
1. November 2004
Beiträge
3.703
Ort
Köln Höhenhaus
Ich finde Liebe ist etwas grauenvolles. Es ist grauenvoll weil ich zu viel nachdenke, weil ich nicht einfach handle, wie mein Bauch es will. Ich stelle mir vor wie Sie reagieren könnte, würde ich mich offenbaren. Wie kann ich Ihr überhaupt meine Gefühle vermitteln ohne mich dabei völlig lächerlich zu machen – oder, was für mich schlimmer wäre – ohne Sie lächerlich zu machen? Mit meiner antiquierten Ausdrucksweise, welche nun einmal am besten das widerspiegelt was mich ausmacht, aus dem simplen Grund weil meine Gedanken in dieser Sprache arbeiten?

Jeden Tag trage ich die Maske des Clowns, des ewig gut gelaunten Spaßmachers – ich trage diese Maske, weil ich irgendwann in meiner Kindheit begriffen hatte das Menschen die Lachen, Menschen sind die nicht so schnell Schmerzen bereiten. Ich weiß das es eine Maske ist, etwas das andere mögen, das alleine aber nicht ich bin, und trotzdem fällt es mir schwer diesen mittlerweile unnötigen Ballast abzulegen. Sie kennt die Maske welche ich jeden Tag ins Feld führe – der immer lachende Clown. Der, der immer für ein Lachen sorgt.

Die andere, fehlende Seite, der Mensch der ich bin, die kennt Sie nicht. Die kennt im Grunde genommen keiner. Wer will auch schon einen Clown betrachten der traurig in die Welt blickt die ihn umgibt, oder der Andere vor den Folgen Ihrer Handlungen zu warnen vermag? Wer will schon einen Analytiker sehen, wenn es doch da noch einen Clown gibt? Es ist eine Maske die ich trage. Eine Maske die mir viele Jahre lang gute Dienste tat, da sie verborgen hielt was angreifbar ist. Eine Maske hintere deren Lachen sich Tränen und verlorene Hoffnungen sammeln...

Liebe – ich begegne Ihr jeden Tag, sehe Ihren Humor, Ihre Art zu lachen und beobachte wie Sie auf andere reagiert. Intelligent ist Sie, schlagfertig und weltgewandt, selbstsicher und stark – ein Ergebnis der Erfahrungen die Sie im Leben sammelte. Sie wäre keine Frau die versuchen würde sich mir anzupassen, die mir nachrennen und mich einengen würde. Und trotzdem spüre ich Ihre Schwäche. Ich weiß welche Fäden ich ziehen müsste – wie ich Ihr Herz in meine Hand bringen könnte – ein paar leere Worthülsen hier, ein paar Versprechungen dort, einige Gesten und Anspielungen, vielleicht der gezielte Einsatz eines Lächelns, zufällige Berührungen. Strategisch forciert und alleine auf einen Sieg abgestimmt...

Manche behaupten das Liebe wie Krieg sei, aber das stimmt nicht – im Krieg geht es um Eroberung, aber etwas zu erobern ist nicht so schön wie etwas zu gewinnen. Liebe, die kann man nur gewinnen. Ich weiß wie ich erobern könnte, wie leicht es wäre Ihr Herz in meinen Händen zu halten, wenn ich nur skrupellos und berechnend genug vorginge. Die Eroberung ist ein kurzer Genuss der oft mit den Tränen des Eroberten endet, und manchmal auch mit denen des Eroberers. Ich möchte nicht der Grund Ihrer Tränen werden, wenn dann wollte ich der Grund für Ihr Lächeln sein – der ehrliche Grund für Ihr Lächeln und nicht bloß die Maske die sie sieht.

Aber ich bin unter der Maske immer noch ein Analytiker – jemand der weiß was möglich ist, und was eher unwahrscheinlich sein dürfte. Wieder einmal werde ich meinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen und mich still zurückziehen – mir morgen wieder die Maske des Clowns anziehen und meine Rolle spielen, in der Hoffnung das der Vorhang bald fällt und die Maske endlich in dem Staub liegt, vor dem sie mich bislang immer behütete. Ich werde mich verstellen und Ihr Herz unberührt lassen, Ihr zu Liebe.

Liebe – Tausende wilder Schmetterlinge irren durch meinen Körper, und jeder einzelne Flügel ist Rasierklingenscharf, hinterlässt blutige Spuren in einer Seele die bereits zu viele Narben trägt...
 
Werbung:
uh das geht tief rein...
stark sein,immer stark sein................warum nicht mal schwach sein?
masken langsam fallen lassen?
man will im ganzen geliebt werden,wie du dein gegenüber im ganzen trägst,eben magst oder liebst..
 
Liebe – Tausende wilder Schmetterlinge irren durch meinen Körper, und jeder einzelne Flügel ist Rasierklingenscharf, hinterlässt blutige Spuren in einer Seele die bereits zu viele Narben trägt...

... und doch ... es sind nicht die Schmetterlinge, die blutige Spuren in (D)einer Seele hinterlassen ... sondern die Maske, die man(n) trägt ....

Beste Grüße

Gordon
 
Ich finde Liebe ist etwas grauenvolles. Es ist grauenvoll weil ich zu viel nachdenke, weil ich nicht einfach handle, wie mein Bauch es will. Ich stelle mir vor wie Sie reagieren könnte, würde ich mich offenbaren. Wie kann ich Ihr überhaupt meine Gefühle vermitteln ohne mich dabei völlig lächerlich zu machen – oder, was für mich schlimmer wäre – ohne Sie lächerlich zu machen? Mit meiner antiquierten Ausdrucksweise, welche nun einmal am besten das widerspiegelt was mich ausmacht, aus dem simplen Grund weil meine Gedanken in dieser Sprache arbeiten?

Jeden Tag trage ich die Maske des Clowns, des ewig gut gelaunten Spaßmachers – ich trage diese Maske, weil ich irgendwann in meiner Kindheit begriffen hatte das Menschen die Lachen, Menschen sind die nicht so schnell Schmerzen bereiten. Ich weiß das es eine Maske ist, etwas das andere mögen, das alleine aber nicht ich bin, und trotzdem fällt es mir schwer diesen mittlerweile unnötigen Ballast abzulegen. Sie kennt die Maske welche ich jeden Tag ins Feld führe – der immer lachende Clown. Der, der immer für ein Lachen sorgt.

Die andere, fehlende Seite, der Mensch der ich bin, die kennt Sie nicht. Die kennt im Grunde genommen keiner. Wer will auch schon einen Clown betrachten der traurig in die Welt blickt die ihn umgibt, oder der Andere vor den Folgen Ihrer Handlungen zu warnen vermag? Wer will schon einen Analytiker sehen, wenn es doch da noch einen Clown gibt? Es ist eine Maske die ich trage. Eine Maske die mir viele Jahre lang gute Dienste tat, da sie verborgen hielt was angreifbar ist. Eine Maske hintere deren Lachen sich Tränen und verlorene Hoffnungen sammeln...

Liebe – ich begegne Ihr jeden Tag, sehe Ihren Humor, Ihre Art zu lachen und beobachte wie Sie auf andere reagiert. Intelligent ist Sie, schlagfertig und weltgewandt, selbstsicher und stark – ein Ergebnis der Erfahrungen die Sie im Leben sammelte. Sie wäre keine Frau die versuchen würde sich mir anzupassen, die mir nachrennen und mich einengen würde. Und trotzdem spüre ich Ihre Schwäche. Ich weiß welche Fäden ich ziehen müsste – wie ich Ihr Herz in meine Hand bringen könnte – ein paar leere Worthülsen hier, ein paar Versprechungen dort, einige Gesten und Anspielungen, vielleicht der gezielte Einsatz eines Lächelns, zufällige Berührungen. Strategisch forciert und alleine auf einen Sieg abgestimmt...

Manche behaupten das Liebe wie Krieg sei, aber das stimmt nicht – im Krieg geht es um Eroberung, aber etwas zu erobern ist nicht so schön wie etwas zu gewinnen. Liebe, die kann man nur gewinnen. Ich weiß wie ich erobern könnte, wie leicht es wäre Ihr Herz in meinen Händen zu halten, wenn ich nur skrupellos und berechnend genug vorginge. Die Eroberung ist ein kurzer Genuss der oft mit den Tränen des Eroberten endet, und manchmal auch mit denen des Eroberers. Ich möchte nicht der Grund Ihrer Tränen werden, wenn dann wollte ich der Grund für Ihr Lächeln sein – der ehrliche Grund für Ihr Lächeln und nicht bloß die Maske die sie sieht.

Aber ich bin unter der Maske immer noch ein Analytiker – jemand der weiß was möglich ist, und was eher unwahrscheinlich sein dürfte. Wieder einmal werde ich meinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen und mich still zurückziehen – mir morgen wieder die Maske des Clowns anziehen und meine Rolle spielen, in der Hoffnung das der Vorhang bald fällt und die Maske endlich in dem Staub liegt, vor dem sie mich bislang immer behütete. Ich werde mich verstellen und Ihr Herz unberührt lassen, Ihr zu Liebe.

Liebe – Tausende wilder Schmetterlinge irren durch meinen Körper, und jeder einzelne Flügel ist Rasierklingenscharf, hinterlässt blutige Spuren in einer Seele die bereits zu viele Narben trägt...

lieber iron ....was deine selbstdarstellung offenbart....du bist auf dem bestem wege ....dich zu lieben......du beginnst oder hast schon lange begonnen ...dich wirklich zu mögen....das andere tritt dann per effektum in dein leben ...aber es beginnt damit ,dass man sich selber mag oder es zumindest für möglich hält.wenn du das nach aussen strahlst...ja wer soll dir dann noch widerstehen:D
 
Danke sehr Sternatemzug - der Text ist mittlerweile jedoch bereits anderthalb Jahre alt und ich denke ich habe in dieser Zeit wieder das ein oder andere Quäntchen an Entwicklung durchgemacht. ;)

Ich glaube, ich stelle noch einen Text ein, gegen welchen dieser hier harmlos erscheinen mag. Ich bin auf eure Reaktionen gespannt... :)
 
Erledigt - ich habe mir erlaubt meine dritte "Geschichte" aus einem Zyklus hier zu veröffentlichen. Sie spielt im Jahre 1916, an der Westfront. Wer Nerven hat, soll lesen...
 
Danke sehr Sternatemzug - der Text ist mittlerweile jedoch bereits anderthalb Jahre alt und ich denke ich habe in dieser Zeit wieder das ein oder andere Quäntchen an Entwicklung durchgemacht. ;)

Ich glaube, ich stelle noch einen Text ein, gegen welchen dieser hier harmlos erscheinen mag. Ich bin auf eure Reaktionen gespannt... :)


Du klingst dabei sehr traurig. Aber nicht, dass du auch noch in meinem Depressionstread landest. Da sind schon zu viele drin. Es ist schwer so zu sein, wie man wirklich ist. Viele ändern sich auch anderen zu Liebe. Das sollte man aber nicht tun. Versuch enfach du selbst zu sein, denn darauf kommt es an.;)
 
Ich bin auf dem Wege dorthin Nefretiri, das Problem ist das ich seit Kindheit an eine Maske trug und nun erst langsam entdecke das der Kerl, der da drunter steckt, gar nicht einmal so schlecht ist... ;)
 
Ich bin auf dem Wege dorthin Nefretiri, das Problem ist das ich seit Kindheit an eine Maske trug und nun erst langsam entdecke das der Kerl, der da drunter steckt, gar nicht einmal so schlecht ist... ;)

Das freut mich, das du auf dem richtigen Weg zu sein scheinst. Du scheinst dich hinter einer Maske aus Heiterkeit versteckt zu haben und ich bin depressiev geworden. Dann müssen wir jetzt den richtigen Wegeinschlagen.;)
 
Werbung:
"Depressiv" war ich im weitesten Sinne auch, nur das ich halt versucht habe es mit einem Lachen zu kaschieren. Allerdings hat im Endeffekt nur ein Mensch einmal einen Blick hinter das Lachen geworfen.

Kopf hoch Neferiti, es kann eigentlich nur besser werden... ;)
 
Zurück
Oben