Lebenstrieb technischer Systeme

Guter Beitrag, auch wenn ich die Folgerung nicht teile. Aber du hast Recht, dass es auf die Bedeutung (also auch auf das individuelle Verständnis) und nicht das Wort selber ankommt.
Das Wort ist das Zeichen, oder das Sichtbare, oder die Form, oder die Materie der Idee dahinter.

Ich hatte dich vorhin übrigens falsch verstanden, aber kein Bock zu editieren.

Es bleibt hier bei Nomen est Omen. Aber es kann sinnvoll sein einen anderen Begriff zu verwenden um sich von bestimmten Vorannahmen z.B. bzgl. Seele freizumachen.
Eine dieser Vorannahmen ist z.B.: Man habe eine (oder alternativ dazu keine) Seele.
Das ist ein Beispiel für eine von vielen einfach übernommenen Annahmen, weil man es nicht besser wusste und meißtens auch nicht wird.
 
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Was mir dazu noch einfällt:
Zum einen können ja Viren eine Krankheit auslösen, zum anderen
Bakterien. Es ist aber so, dass einige Bakterien nicht pathogen sind
(nicht Krankheitserregend), es aber durch eine Infektion mit einem
Virus werden.
Sprich der Virus (ein sogenannter Bakteriophage) infiziert das Bakterium,
die Virus-DNA wird in das Genom der Bakterie eingebaut (Virus wird somit
zur Prophage) und das Bakterium ist fortan krankheitserregend.

Gruss Chemicus


Und was genau spielt da Antibiotika für eine Rolle?
 
Und was genau spielt da Antibiotika für eine Rolle?

Antibiotika wirken nur gegen Bakterien (also auch gegen solche, die einen
Virus in sich haben) auf ganz unterschiedliche Weise. Antibiotika sind
im wesentlichen Stoffe, die aus anderen Mikroorganismen gewonnen werden,
welche diese widerum ausscheiden, um ihre Konkurrenz-Mikroorganismen am
wachsen zu hindern.

Die Antibiotika greifen beispielsweise die Zellwandsynthese der Bakterien
an (z.B. wird die Transpeptidierung, der letzte Schritt bei der Querver-
netzung des Peptidoglycans, einer wichtigen Schicht in der Zellwand,
verhindert). Oder sie blockieren einen wichtigen Stoffwechsel der Bakterienzelle
(z.B. Folsäureherstellung)...etc.

Das Problem hierbei ist, dass man Antibiothika keinesfalls zu häufig und
ungerechtfertig verschreiben sollte (was leider gemacht wird, wird sogar
manchmal als Futterzusätze...etc. verwendet) da dadurch immer mehr
resistente Bakterienarten entstehen (durch Mutation & Selektion).
So wirkt Penicillin (sozusagen das erste Antibiotika nach den Sulfonamiden) nur noch gegen einen
Bruchteil der Bakterien, gegen die es früher wirksam war.
Man sieht sich also auch gezwungen, ständig neue Antibiotika zu finden und
testen.

Auch Eukaryontische Zellen (Zellen mit Zellkern und Zellorganellen, also wie
die unseren, im Gegensatz zu den prokaryotischen der Bakterien und Archaea)
wie beispielsweise Pilze lassen sich medikamentös behandeln. Hier ist es
jedoch etwas schwieriger, da die Zellen den unseren viel stärker ähneln.
Es wird beispielsweise die Ergosterolsynthese gehemmt (Ergosterol ersetzt
unser Cholesterol/Cholesterin bei den Pilzen in der Zellmembran und ist daher
angreifbar)...etc. Hierbei handelt es sich aber nicht um Antibiotika.

Viren schliesslich lassen sich auch medikamentös behandeln. Solche Chemo-
therapien sind jedoch selten ohne Nebenwirkungen, da auch die menschlichen
Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch hier handelt es sich nicht
um Antibiotika.

das fällt mir dazu ein.

Gruss Chemicus
 
Es bleibt hier bei Nomen est Omen. Aber es kann sinnvoll sein einen anderen Begriff zu verwenden um sich von bestimmten Vorannahmen z.B. bzgl. Seele freizumachen.
Eine dieser Vorannahmen ist z.B.: Man habe eine (oder alternativ dazu keine) Seele.
Das ist ein Beispiel für eine von vielen einfach übernommenen Annahmen, weil man es nicht besser wusste und meißtens auch nicht wird.

Aber viele Wissenschaftler stellen doch auch erst mal eine Arbeitshypothese auf, und versuchen diese anschließend zu „beweisen“ – manche hängen sogar so fest an ihren Thesen, dass sie erst mal selektiv nur das „zur Kenntnis nehmen“, was ihnen dazu in den Kram passt und gegenteilige „Lehrmeinungen“ fast wie im Religionswahn als Unsinn abtun. Selbst „geniale“ Wissenschaftler wie Einstein („Gott würfelt nicht“) oder Hawking („Es braucht keinen Gott für die Entstehung des Universums“) scheinen ja offensichtlich nicht gegen diese uns Menschen eigene Voreingenommenheit gefeit zu sein.
Ich empfinde es persönlich aber nicht als etwas „Negatives“ eine persönliche Wahrheit (bzw. Arbeitshypothese) zu „besitzen“, von der „man“ ausgeht, um „seine“ Welt zu interpretieren – solange man diese „Wahrheit“ nicht verallgemeinert sondern bloß als vorläufig und relativ betrachtet. Eine Theorie kann (als Geländer) meiner Meinung nach durchaus nützlich sein, um sich nicht einfach so ins Blaue stürzen zu müssen, (ist ja nicht jeder ein Buddha:D) Allerdings gilt für mich dabei auch, dass jede Theorie immer nur so lange gilt, bis sie für "mich" einleuchtend widerlegt wird. :)
 
Hallo

Elfman schrieb:
Aber viele Wissenschaftler stellen doch auch erst mal eine Arbeitshypothese auf, und versuchen diese anschließend zu „beweisen“ – manche hängen sogar so fest an ihren Thesen, dass sie erst mal selektiv nur das „zur Kenntnis nehmen“, was ihnen dazu in den Kram passt und gegenteilige „Lehrmeinungen“ fast wie im Religionswahn als Unsinn abtun.

Woher weißt du das denn?


Gruß
McCoy
 
Hallo



Woher weißt du das denn?


Gruß
McCoy

Hatte doch 2 Beispiele angeführt.
Einstein, der sich bis zum Schluss erbittert gegen die Interpretation der Quantenmechanik (zu deren Entwicklung er selbst maßgeblich beigetragen hat) gewehrt hat, die aber (gegen seinen „Willen“:D) bis heute noch gelehrt wird –
und Stephen Hawking, der allerdings mittlerweile, nach zähem jahrelangen „Ringen“ seinen „Irrtum“ immerhin eingestandene hat. Zitat: "Meine Theorie über die schwarzen Löcher ist zum großen Teil falsch!"
 
Aber wie schließt du aus diesen beiden Beispielen auf "viele Wissenschaftler" oder "fast schon im Religionswahn"?
 
Aber wie schließt du aus diesen beiden Beispielen auf "viele Wissenschaftler" oder "fast schon im Religionswahn"?

Wenn sich Einstein nicht damit anfreunden konnte, dass „Gott“ nach gängiger „Wissenschaftsmeinung“ eben doch würfelt, liegt der Verdacht für mich relativ nahe…
Na gut, ertappt – gibt glaub ich wirklich keine genaue Statistik, wie VIELE oder wenige Wissenschaftler ihre „Babys“ so mit Zähnen und Klauen verteidigen, wie es z.B. Einstein und Hawking taten (die ich übrigens persönlich beide unbekannterweise sowohl als wissenschaftlich genial als auch menschlich sympathisch erachte). Immerhin hatte ich aber nicht behauptet, dass es die Mehrheit tut. :D
 
Hallo

Mir fehlt das nötige Wissen um beurteilen zu können, wie gut die Argumente waren, die Einstein oder Hawking zum beharren auf ihren Ansichten veranlasst haben. Ich kann also nichts darüber sagen, in wie weit ihre Haltung von fast schon religiösem Wahn geprägt war, oder von ganz nüchternen Überlegungen. Und ich weiß auch nicht, ob sie andere Meinungen selektiv nicht zur Kenntnis nahmen, oder ob sie sie einfach nur für nicht überzeugend hielten. Immerhin sind die beiden nicht zuletzt deshalb so bekannt, weil sie sich von früheren Lehrmeinungen gelöst und ganz Neues erdacht haben. Wobei ich mir bei Hawking nicht ganz sicher bin, ob seine wissenschaftliche Arbeit mehr zu seiner Popularität beigetragen hat, oder seine spektakuläre Krankheit und Auftritte wie dieser...


Gruß
McCoy
 
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Hallo

Mir fehlt das nötige Wissen um beurteilen zu können, wie gut die Argumente waren, die Einstein oder Hawking zum beharren auf ihren Ansichten veranlasst haben. Ich kann also nichts darüber sagen, in wie weit ihre Haltung von fast schon religiösem Wahn geprägt war, oder von ganz nüchternen Überlegungen. Und ich weiß auch nicht, ob sie andere Meinungen selektiv nicht zur Kenntnis nahmen, oder ob sie sie einfach nur für nicht überzeugend hielten. Immerhin sind die beiden nicht zuletzt deshalb so bekannt, weil sie sich von früheren Lehrmeinungen gelöst und ganz Neues erdacht haben. Wobei ich mir bei Hawking nicht ganz sicher bin, ob seine wissenschaftliche Arbeit mehr zu seiner Popularität beigetragen hat, oder seine spektakuläre Krankheit und Auftritte wie dieser...


Gruß
McCoy

Ja, Popularität (und wie „man“ sie „vermarktet“) ist auch ein interessantes Phänomen, Einstein-Zunge raus streck-Poster und so. :lachen:
Da stimme ich Dir zu, Wissenschaftler sind für mich auch in erster Linie Menschen, wie Du und Ich und erst in zweiter („berufungstechnischer“) Linie hochspezialisierte „Rechenmaschinen“.
Ein „Mr. Spock“ zu sein, erscheint mir persönlich jedenfalls nicht als ein erstrebenswerter menschlicher Idealzustand. :D

Stephen W. Hawking über Einstein
http://einstein.hyperwelt.de/hawking.htm
 
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