Inti
Sehr aktives Mitglied
Und nochmal es geht nicht um Seligsprechung, dasist lediglich das Bild derjenigen, die sich abgehängt fühlen durch ihre industrielle Produktionsweise, die nur auf schnelle Gewinne abzielt. Und damit sind nicht die Landwirte mit gemeint, die sind da leider nur die Erfüllungsgehilfen einer total schief gelaufenen Entwicklung.Klaro, konventionelle Landwirtschaft MUSS übel sein, sonst funktioniert die Bio-Seligsprechung nicht.
Nochmal für Langsamleser:
Das versuchst du ja schon mit deinen Zahlenspielereien in post 70 zu beweisen. Aber das was an Getreide in Deutschland angebaut oder auch verbraucht wird, dient nur zu einem Teil davon für Erzeugung von Lebensmitteln. Ein großer Teil geht in die BioGasanlagen, was man mal hinterfragen müsste ob das sein muss. Und es wird extrem viel in die Mast gesteckt, dh. den Großteil der Getreideerzeugung ist dafür da ein paar Kilo mehr an Fleischmasse zu erzeugen. Das ist eine Vergeudung von Nährstoffressourcen.Für die Menge an Menschen, die mit Lebensmittel versorgt werden sollen, ist diese Anbauweise nicht geeignet - viel zu geringer Ertrag für die Fläche.
Und ja, der Bio-Anbau hat einen niedrigeren Erttrag, aber das liegt vor allem daran dass Sorten angebaut werden, die für die industrielle Erzeugung gezüchtet wurden, diese Sorten sind darauf gezüchtet die schnell wirkende Düngesalze aus der industriellen Düngerproduktion aufzunehmen. Diese Sorten haben eine wesentlich geringere Wurzelmasse und können deshalb die langsam fließenden Nährstoffquellen des Bio-Anbaus nicht optimal nutzen. Zum Glück hat sich in den letzten Jahren eine kleine Gruppe von Bio-Züchtern an die Arbeit gemacht Sorten zu züchten, die für den Bio-Anbau geeignet sind.
Genau das ist hinlänglich bekannt unmd wichtig immer wieder zu erwähnen, vor allem deshalb weil dafür vor allem die chemischen Düngesalze und unbehandelte Gülle sind, die einfach ins Grundwasser gelangen, wenn sie nicht von Pflanzen aufgenommen werden. Unbehandelte Gülle ist viel zu scharf für die Pflanzenwurzeln und tötet die Bodenlebewesen ab, deshalb wird im biologischen Anbau die Haltung auf Stroh favorisiert, wo die Gülle zusammen mit dem Mist und Stroh verkompostiert werden kann. Das ist dann der ideale Dünger, weil er das Boidenleben nicht schädigt und die Nährstoffe durch komplexe Ton-Hunus-Verbindungen auch nicht mehr ausgewaschen wird. Diese Aufgabe des Bio-Anbaus kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da das Bodenlenben ein extrem wichtiger Faktor für die Humusbildung ist, die im konventionellen Landbau nicht berücksichtigt wird. Weltweit geht der Humusgehalt des Bodens zurück und gerade in Afrika und Südamerika wäre es wichtig Bio-Anbau zu betreiben um die lanwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten. Durch den industriellen Anbau gibt es immer mehr Abtrag, Erosion und Verminderung der Anbauflächen. Aber auch in Deutschland werden die Flächen immer schlechter, weil man meint, den Humus und ein reges Bodenleben nicht mehr zu brauchen.Dass der potentielle Stickstoffeintrag in Gewässer durch Düngung erhebliche Probleme nach sich zieht ist hinlänglich bekannt.
Fazit ist, dass ein anderes Bewusstsein gefragt ist, eine andere Herangehensweise an Lebensmittelproduktion und eine Wertschätzung von Nahrungsmitteln, anstatt sie zu BioGas zu verbraten.
LGInti