Ich weiß nicht, warum du dem Bio einen Glorienschein verpassen willst, für Bioesser ist es einfach besser und das wars schon.Und die Parameter sind einfach natürliche, im Gegensatz zu unnatürlich. Bio arbeitet im Einklang mit der Natur und Konventionell arbeitet im Einklang mit der Bank.
Der war gut...
Klaro, konventionelle Landwirtschaft MUSS übel sein, sonst funktioniert die Bio-Seligsprechung nicht.
Nochmal für Langsamleser:
Biolandwirtschaft ist ein Nischenprodukt. Für die Menge an Menschen, die mit Lebensmittel versorgt werden sollen, ist diese Anbauweise nicht geeignet - viel zu geringer Ertrag für die Fläche.
Dass der potentielle Stickstoffeintrag in Gewässer durch Düngung erhebliche Probleme nach sich zieht ist hinlänglich bekannt.
Interessanterweise sind die zulässigen Mengen an ausgebrachtem Stickstoff in der Biolandwirtschaft und der konventionellen Landwirtschaft (zumindest in Ö) defacto gleich (ca. 170 kg N /ha), mit frappierend ähnlichen Ausnahmeregelungen. Dem Wasser und den betroffenen Organismen ist es dabei übrigens gleich, ob der eingebrachte Stickstoff von einer Kuh geschissen, oder industriell erzeugt worden ist.
Sowohl im konventionellen, als auch im biologischen Obst- u. Weinbau findet Kupferoktanoat Verwendung (scheiße, wenn man ein im Wasser lebender Organismus ist) - no na, auch Biobauern möchten ernten und müssen von ihren Erträgen leben können.
Auch in der biologischen Landwirtschaft, z.B. bei den Demeters, ist Spaltbodenhaltung für Schweine erlaubt, die Beschreibung der Auslaufflächen für Rinder hat mit "Einklang mit der Natur" soviel zu tun, wie ein Autobahnkreuz mit einem Naherholungsgebiet.
Ich bin überzeugt, dass Bio-Landwirte darauf bedacht sind, so wenig Umweltschäden zu verursachen, wie es ihnen möglich ist. Aber
Einklang mit der Natur... boah, da ist jemand auf eine Werbe Idylle reingefallen.
Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, dass mit den vorhandenen Ressourcen (z.B. Weide-u. Anbauflächen) so sinnvoll umgegangen wird, dass bei möglichst geringen schädigenden Nebenwirkungen (z.B. Wasserverunreinigung) unser aller Bedarf gedeckt werden kann. Wenn GVO-Pflanzen einen sinnvollen Beitrag dazu leisten können (z.B. Pestizidreduktion), würde ich auch deren Einsatz sehr begrüßen.
Bio-Produkte sind ein netter Luxus für Wenige und für ein paar davon offenbar mit "moralischem Mehrwert". Als Produktionsvorlage für Millionen Menschen ist Bio ungeeignet, ineffizient und verschiebt sämtliche Umweltprobleme einfach in andere Regionen.
Aber klar, Bio-Konsumenten in ihrem Saubermann-Dress kann es ja wurscht sein, ob dann den zukünftigen Getreidelieferanten das Wasser ausgeht...
Dass viele Menschen, die in der glücklichen Lage sind einen Garten zu haben, ihr Gemüse biologisch anbauen möchten, nehme ich hier übrigens aus. Diejenigen hängen nicht in ihrer Existenz von den Erträgen ab und müssen auch nicht für hunderte Menschen produzieren. Da ist biologischer Anbau (incl. Unkrautjäten, Schnecken abklauben...) ein Hobby.