Lebenskrise

@Schlumpf
Ich weiß nicht genau, warum du den Eindruck hast, den du hast. Ich halte mich grundsätzlich für einen sehr selbstreflektierten Menschen. Klar, auch Reue ist viel da, vor allem aber die Einsicht, dass ich vieles anders hätten machen sollen.
Du liegst ja nicht so daneben: Wankelmütig und Impulsiv - ja, sicherlich bin ich beides.
Ich weiß, dass ich noch jung bin und alles schaffen kann, was ich will. Aber wie du schon schreibst, muss ich dazu wissen was ich will. Das Ziel ergibt dann den Weg. Aber ich will das was war und nichts anderes... Und das krieg ich eben nicht mehr zurück. Ich hänge zu sehr in der Vergangenheit, kann die Verluste nicht annehmen und weiß nicht, was ich weiter vom Leben erwarte.

Jetzt kommt grad der Aha-Effekt: Ich kann ja gar nicht anders als auf der Stelle zu treten - kein Ziel, kein Weg - also Rastbank.
 
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@Mondblumen
Der Film sieht gut aus, danke!

@Villimey
Danke, ja es hilft, wenn man weiß, dass jeder seinen Rucksack zu tragen hat. Ich hoffe du konntest dich wirklich wieder gut erholen und bleibst jetzt ein wenig von Krankenhäusern verschont!

Ich beobachte oft Menschen, die scheinbar glücklich durch die Stadt spazieren. Dann blitzt kurz der Gedanke auf, "ich würde gerne tauschen". Dann kommt ganz schnell: Nein, auch derjenige hat sein Päckchen. Schwierige Phasen sind entweder schon vorbei oder kommen erst, oder derjenige ist gerade mitten drinnen. Man sieht in niemanden hinein. Und bestimmt hat jeder schlechte Phasen - man behält sie nur zu gern für sich um sich die Blöße vor den anderen nicht zu geben.
 
als ich letztes jahr an krebs erkrankte, kam der 1. oberarzt und sagte:
das wird alles wieder gut.

dieser satz begleitet mich seither, ich habe daran gearbeitet, mich nicht geschont, mich mit wahrheiten konfrontiert, die ich nicht eingestehen wollte, und ich kann bestätigen:

ja, alles wird gut.
alles ist gut.

ich hoffe, die postings helfen dir, auch für mich als aussenstehende sind sie interessant und hilfreich.
 
@Schlumpf
Ich weiß nicht genau, warum du den Eindruck hast, den du hast. Ich halte mich grundsätzlich für einen sehr selbstreflektierten Menschen. Klar, auch Reue ist viel da, vor allem aber die Einsicht, dass ich vieles anders hätten machen sollen.

Ich vermute, weil du hier häufiger geschrieben hast, wie ungerecht du alles findest. Das ist ja auch alles okay und solche Phasen hat vermutlich wirklich mal jeder, nur ist es dann auch wichtig, wieder in die Reflexion und in die eigene Kraft zu kommen. Und ich glaube auch, wenn man einmal verstanden hat, wie und warum es dazu gekommen ist, dann findet man es auch nicht mehr so ungerecht. Dann kommt man aus seiner eigenen Ohnmacht heraus.

Ich weiß, dass ich noch jung bin und alles schaffen kann, was ich will. Aber wie du schon schreibst, muss ich dazu wissen was ich will. Das Ziel ergibt dann den Weg. Aber ich will das was war und nichts anderes... Und das krieg ich eben nicht mehr zurück. Ich hänge zu sehr in der Vergangenheit, kann die Verluste nicht annehmen und weiß nicht, was ich weiter vom Leben erwarte.

Das ist richtig. Das was war, kriegst du auf keinen Fall mehr zurück. Die Vergangenheit kann man nicht zurückdrehen. Aber es gibt auch einen Grund, weshalb es in die Brüche gegangen ist und auch hier gilt es genauer hinzuschauen. Die Tatsache, dass es in die Brüche gegangen ist, deutet eigentlich auch darauf hin, dass es früher oder später sowieso irgendwann in die Brüche gegangen wäre. Vielleicht wäre dann der Knall nicht so schlimm gewesen und es wäre für deine Kinder vielleicht leichter gewesen. Aber früher oder später wäre es vermutlich eh dazu gekommen. Und in diesem Fall ist früher besser als später.

Natürlich wird es nun nicht einfach. Aber in dem Neuanfang liegt auch eine Chance für dich (und deine Kinder).

Jetzt kommt grad der Aha-Effekt: Ich kann ja gar nicht anders als auf der Stelle zu treten - kein Ziel, kein Weg - also Rastbank.

Ziele und Träume sind etwas, das uns am Leben erhält. Sie motivieren uns unseren Weg zu gehen. Wenn das nicht da ist, wird es schwer. Es müssen allerdings nicht immer die großen Ziele sein. Ich bin mir ganz sicher, dass du auch in deinem Leben noch etwas findest, was du gerne erreichen oder erleben willst. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich weiß nicht genau, was ich will. Ansatzweise ja, aber es scheiden sich meine Geister, zwischen dem was ich will, und dem was für die Kids gut ist.
für die kids ist das gut, was gut ist für dich selbst.
herauszufinden was gut ist für dich selbst, sollte jetzt mal im vordergrund stehen.

alles gute dir.:)
 
@Mondblumen
Der Film sieht gut aus, danke!

Ja, ich find den auch ganz gut, soll auch nach wahrer Begebenheit sein.
Ich hab mir den damals mal in einer Videothek hier ausgeliehen, wollte ihn nicht gleich kaufen, nur mal ansehen.

Manchmal will man das zurück, was man hatte, dabei ist das, was kommt, vielleicht viel schöner, größer und besser - für einen selbst.

Allgemein meine ich. Bezieht sich sicher nicht auf alles.
 
als ich letztes jahr an krebs erkrankte, kam der 1. oberarzt und sagte:
das wird alles wieder gut.

dieser satz begleitet mich seither, ich habe daran gearbeitet, mich nicht geschont, mich mit wahrheiten konfrontiert, die ich nicht eingestehen wollte, und ich kann bestätigen:

ja, alles wird gut.
alles ist gut.

ich hoffe, die postings helfen dir, auch für mich als aussenstehende sind sie interessant und hilfreich.

Ich finde das berührend zu lesen. Alles Gute für dich. :umarmen:
 
als ich letztes jahr an krebs erkrankte, kam der 1. oberarzt und sagte:
das wird alles wieder gut.

dieser satz begleitet mich seither, ich habe daran gearbeitet, mich nicht geschont, mich mit wahrheiten konfrontiert, die ich nicht eingestehen wollte, und ich kann bestätigen:

ja, alles wird gut.
alles ist gut.

ich hoffe, die postings helfen dir, auch für mich als aussenstehende sind sie interessant und hilfreich.

das ist schön :)
 
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Eine große Lebenskrise führt mich hierher und ich suche nach Antworten. Warum? Wieso? Weshalb?

Meine komplizierte Geschichte ganz kurz:
Ich bin 28, hatte vor 1,5 Jahren einen Ehemann (12 Jahre), 2 Kinder (2007, 2009), ein tolles Haus, mein Traumauto, den Traumjob und viele Seminare, die ich sehr genoss. Im Juli 2013 traf ich plötzlich eine Frau, die mir den Kopf verdrehte. Ich ließ mich scheiden, zog mit den Kindern (November 2013) 70 km weit entfernt zu ihr in die Wohnung. Ende Dezember 2013 zog ich zurück mit den Kindern in die Wohnung meiner Eltern, weil ich an der WS operiert wurde. Das ganze zog sich bis Juni 2014. Ich suchte eine Wohnung, wusste aber nicht, ob hier oder dort. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe am 08. Juni 2014 einen massiven Suizidversuch verübt, gefolgt von 2 Lungenembolien und 4 Tagen im komatösen Zustand. Danach natürlich einige Wochen auf der Psych. Mitte Juli bekam ich dann eine Wohnung, doch in der Zwischenzeit beantrage mein Ex das Sorgerecht, weil er meinte, ich würde die Kinder gefährden und er ließe nicht zu, dass ich so weit wegziehe mit ihnen. Vorläufig bekam er das Sorgerecht.
Dieses ganze hin und her hat die neue Beziehung auch sehr belastet, ich konnte nicht mehr, verließ meine Frau wieder, sitze nun wieder bei den Eltern in der Wohnung und habe zwischenzeitlich auch noch meinen Job verloren. Der Gerichtsprozess wurde eingestellt, die Kinder sehe ich etwas öfter.

Insgesamt ist aber alles ziemlich besch.... Ich frage mich, womit ich das alles verdient habe, warum ich damals alles über den Haufen war und nicht einfach nur glücklich sein konnte. Ich stehe dem nächsten Suizid sehr nahe und hoffe hier auf Erklärung und auf Menschen, die mich etwas auffangen und noch nicht übersättigt sind von meinen Problemen. Ich hoffe auch auf Zuspruch, dass diese endlos lang erscheinende schei... Phase endlich ein Ende hat und doch alles seinen Grund hatte. Warum habe ich das überlebt? Mehrere unabhängige Ärzte haben mir bestätigt, dass es an ein Wunder grenzt.

Ich danke euch jetzt schon für die Antworten.
Kittikiss

Hallo Kittikiss! (Warum eigentlich Angst den wahren Namen zu nennen?)


Ich sehe dein Problem vor allem darin, dass du nicht bereit bist erwachsen zu sein. Dein Problem, dass du kein wirkliches Ziel im Leben hast, liegt in den falschen Erwartungen, die du von dem Ziel hast. Dein Ziel sollte es sein, erwachsen zu sein. Das heißt: Stark sein im Leben, für sich selbst UND FÜR ANDERE sorgen können und die Verantwortung für alles im Leben selbst tragen. Du hast deine Kinder gerade deshalb "verloren", weil du all das nicht zum Ausdruck gebracht hast.

Jeder Mensch, der Teil einer Gesellschaft ist, hat eine Verantwortung zu tragen und Pflichten für die Gesellschaft zu erfüllen, so er die Vorteile der Gesellschaft genießen möchte.
Was du durchmachst sind spirituelle Aufgaben, die du dir ganz bewusst für dieses Leben selbst gewählt hast, um daran zu wachsen. So ist auch dein Zusammentreffen mit dieser Frau von dir selbst (und ihr) bestimmt gewesen.

Die Themen deiner dir selbst gewählten Aufgaben kannst du selbst am besten erkennen, so du darum bittest sie zu verstehen. Vielleicht erhältst du die Antwort in einem Traum oder in Form eines Buches oder durch die Worte eines beliebigen Menschen.
Ich erkenne da zumindest die Themen des Stark- und Verantwortungsbewusst-Seins, so wie auch das Thema zu dir selbst und deinen innersten Wahrheiten zu stehen. Der Druck, den deine Eltern auf dich ausüben, drängt dich in die Rolle, deine eigene Wahrheit zu leben, weil sie diese unterdrücken. Die Regeln, die sie dir aufsetzen, sind äußerst lieblos. Aber sie liefern dir damit eine weitere Möglichkeit Stärke zu entwickeln. Du hast ja selbst erkannt, dass du ausziehen solltest. Dem pflichte ich bei. Lebe dein Leben ganz auf eigenen Füßen. Sei stark und ein Vorbild für andere. Vor allem für deine Kinder.

Wenn du diese Stärke entwickelst wird sich auch dein Leben zum Guten entwickeln. Dein Unglücklichsein geht nämlich aus dem Schwachsein hervor. Wer nicht die nötige Kraft hat im Strom des Lebens zu schwimmen, wird keinen Spaß daran haben und im schlimmsten Fall untergehen.

Selbstmord ist nur eine Flucht. Er löst deine Probleme nicht. Sie verschwinden im Jenseits nicht, weil die Themen für dich noch immer da sind. Die Themen, die du dir selbst für dieses Leben gewählt hast.
Es ist okay und auch klug, dir jede Hilfe zu nehmen, die du bekommen kannst. Niemand erwartet, dass du von heute auf morgen eine Superheldin bist. Aber du spürst doch selbst den Drang etwas zu ändern. Folge diesem Drang, werde aktiv! Dann wird auch deine Zukunft rosig sein.

Und noch etwas: Menschen, die auf außergewöhnliche Probleme im Leben stoßen, tun dies nicht deshalb, weil sie so schwach wären, sondern weil sie so stark sind. Ich entnehme deinen Zeilen, dass du ein starkes Wesen bist. Offensichtlich hast du dir für dieses Leben schwere Aufgaben gewählt, um daran noch stärker zu werden. Ein Bodybuilder trainiert auch mit viel höheren Gewichten, unter denen ein untrainierter Mensch zusammenbrechen würde. Sieh deine Probleme als Gewichte an, an denen du wachsen kannst, wenn du sie aus den Weg stemmst.

Ich wünsch Dir alles Gute dafür!

In Liebe
Ben
 
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