Lebenskrise

KittiKiss

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27. Oktober 2014
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Eine große Lebenskrise führt mich hierher und ich suche nach Antworten. Warum? Wieso? Weshalb?

Meine komplizierte Geschichte ganz kurz:
Ich bin 28, hatte vor 1,5 Jahren einen Ehemann (12 Jahre), 2 Kinder (2007, 2009), ein tolles Haus, mein Traumauto, den Traumjob und viele Seminare, die ich sehr genoss. Im Juli 2013 traf ich plötzlich eine Frau, die mir den Kopf verdrehte. Ich ließ mich scheiden, zog mit den Kindern (November 2013) 70 km weit entfernt zu ihr in die Wohnung. Ende Dezember 2013 zog ich zurück mit den Kindern in die Wohnung meiner Eltern, weil ich an der WS operiert wurde. Das ganze zog sich bis Juni 2014. Ich suchte eine Wohnung, wusste aber nicht, ob hier oder dort. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe am 08. Juni 2014 einen massiven Suizidversuch verübt, gefolgt von 2 Lungenembolien und 4 Tagen im komatösen Zustand. Danach natürlich einige Wochen auf der Psych. Mitte Juli bekam ich dann eine Wohnung, doch in der Zwischenzeit beantrage mein Ex das Sorgerecht, weil er meinte, ich würde die Kinder gefährden und er ließe nicht zu, dass ich so weit wegziehe mit ihnen. Vorläufig bekam er das Sorgerecht.
Dieses ganze hin und her hat die neue Beziehung auch sehr belastet, ich konnte nicht mehr, verließ meine Frau wieder, sitze nun wieder bei den Eltern in der Wohnung und habe zwischenzeitlich auch noch meinen Job verloren. Der Gerichtsprozess wurde eingestellt, die Kinder sehe ich etwas öfter.

Insgesamt ist aber alles ziemlich besch.... Ich frage mich, womit ich das alles verdient habe, warum ich damals alles über den Haufen war und nicht einfach nur glücklich sein konnte. Ich stehe dem nächsten Suizid sehr nahe und hoffe hier auf Erklärung und auf Menschen, die mich etwas auffangen und noch nicht übersättigt sind von meinen Problemen. Ich hoffe auch auf Zuspruch, dass diese endlos lang erscheinende schei... Phase endlich ein Ende hat und doch alles seinen Grund hatte. Warum habe ich das überlebt? Mehrere unabhängige Ärzte haben mir bestätigt, dass es an ein Wunder grenzt.

Ich danke euch jetzt schon für die Antworten.
Kittikiss
 
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Ich frage mich, womit ich das alles verdient habe ....

Vollkommen falscher Denkansatz. Du bist kein Opfer. Das alles was du da erlebst kommt nicht schicksalsmäßig von außen, sondern ist ein Weg, den du selbst aus dir heraus gewählt hast, ohne irgendwelche Konsequenzen zu bedenken.

Es war dir wichtig mit dieser Frau eine Beziehung einzugehen und dein bisheriges Leben zurückzulassen. Es war eine logische Folge, dass dein Mann nach deinem Suizidversuch das Sorgerecht für die Kinder beantragt und auch bekommen hat.

Wenn du, wie du sagst "dem nächsten Suizidversuch sehr nahe stehst", solltest du dich umgehend in professionelle Behandlung begeben, um dich vor dir selbst zu schützen.

So wie du dein Leben gezielt geplant und vorsätzlich verbockt hast, so solltest du dir lieber in den Hintern treten und schauen, dass du dir eine neue Existenz aufbaust, das bist du alleine deinen Kindern schon schuldig.

"Taumauto", "Traumjob", "tolles Haus" und "viele Seminare" sind nicht unbedingt das was der Mensch braucht - schon gar nicht wenn Kinder da sind - das sind pure Äußerlichkeiten, mit denen man lediglich die oberflächliche Welt blenden kann.

Ich wünsche dir alles Gute und einen sehr guten Therapeuten
R.
 
Helfen kann ich nicht, aber ich denke, daß vielleicht Deine Kinder ihre Mutter brauchen, ihre = Deine Liebe und Anteilnahme.
Als ich vom Balkon gesprungen bin war das letzte Argument, daß ich mir selbst geliefert habe, daß es einen besseren Vater für meinen Sohn gibt als ich es bin.
Aber es sollte nicht sein.
 
Liebe Kitty,
welch ein schreckliches Durcheinander muss in Deiner Gefühlswelt sein. Du bandest Dich sehr früh, richtestest Dein Leben auf Deine Ehe aus und bekamst rasch darauf 2 Kinder.
Dir ging es relativ gut, warst finanziell abgesichert und doch fehlte Dir irgendetwas. Ein Mensch trat in Dein Leben, der all Dein Manko zu befriedigen schien. Plötzlich stand Dein ganzes Leben kopf und dass du nun psychisch angeschlagen bist, ist kein Wunder.

Im Moment sind Deine Kinder beim Vater und sicherlich fehlen sie Dir - ich kann es gut nachvollziehen. Auch Du fehlst Deinen Kindern. . .
Bitte versuche alles um wieder auf die Beine zu kommen! Deine Kinder brauchen Dich!
Ganz wichtig für Dich scheint jetzt, Dir psychologische Hilfe zu holen.
Bedingt durch Deine Arbeitslosigkeit, hast Du nun Zeit - nutze sie - ergreife diese Chance und lerne neu zu erkennen wie einzigartig das Leben ist.

Ich wünsche Dir von Herzen Glück dabei.
Hey Du, das Leben ist so unglaublich spannend und geheimnisvoll, lasse dich überraschen wie es sich entwickelt.
Nach einem Tief, kommt immer wieder ein Hoch
Auch wenn dieser Satz ein wenig abgegriffen scheint, doch es liegt so unglaublich viel Wahrheit darin :)
 
Beim Versuch einen Bumerang wegzuwerfen kann man nur verzweifeln
Sei Du der Bumerang und genieße den Flug ;)
Und hole Dir Unterstützung wie von RP angedeutet
alles Gute !
 
Du hast viele wunderbare Menschen um dich herum, die dich lieben: deine Kinder, deine Eltern, deine Partnerin. Beim Lesen wurde mir ganz warm ums Herz.
Nun wird es Zeit für die Frage: wie achtsam gehst du mit dir selbst um?
 
Danke für die lieben Zusprüche und auch Wachrüttler!
Einiges zu berichtigen: Ich bin im Krankenstand und nicht arbeitslos. Meine Eltern unterstützen mich nur unter der Bedingung, dass ich die Beziehung zu meiner Partnerin beende - was ich leider getan habe.

@Ruhepol: Ja, es war sehr wohl vorsätzlich, wenn es auch schwer ist, es zuzugeben. Aber wie konnte ich mich denn so dermaßen irren?
 
@Premiumyak: Wie geht es dir heute mit deinem Sohn? Es waren auch meine letzten Gedanken. Den Kindern geht's gut, sie haben eine neue Mutter und sind somit wieder eine heile Familie. Sie brauchen mich nicht. Leider denke ich auch heute oft noch so und kann nicht verstehen, warum ich noch da bin.

Unterstützung habe ich bereits seit Februar, seit der Op. Psychotherapie, Psychiater, Medis, PSD
 
@Ruhepol: Ja, es war sehr wohl vorsätzlich, wenn es auch schwer ist, es zuzugeben. Aber wie konnte ich mich denn so dermaßen irren?

Um das herauszubekommen solltest du vielleicht mit einem Therapeuten sprechen, der dir dann auch helfen kann deine Suizid Gedanken zu hinterfragen. Suizid ist nichts anderes als Flucht, aus welcher Situation auch immer.

Der einzige Trost: Auch andere irren sich gewaltig in Menschen, sehen sie mit "falschen Augen" oder haben Erwartungen an sie, denen sie gar nicht gerecht werden können. Sich zu täuschen scheint zutiefst menschlich zu sein.

R.
 
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Stell dir keine Fragen, die du dir nicht beantworten kannst. "Wie konnte ich...?", ist eine davon.
Frag dich gezielt: "was mache ich nun damit? Wo geht es hin?"
Du bist mit Sicherheit erheblich gereift durch diese ganzen inneren und äusseren Prozesse. Nun musst du das auch noch zulassen und in dein Leben integrieren lernen.
Die Kinder werden nicht selten ihren Eltern überlegen sein. Das trifft für dich zu, aber auch wiederum für deine Kinder. Schei**e passiert, was wir daraus machen, bestimmen aber wir.
 
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