Kommunikation und Korruption

Ich war bis vor kurzem darauf aus dieser Essenz (unveränderter Wesenskern von Kind an) unbedingt habhaft zu werden und wieder Ausdruck verleihen zu können. Hab mich echt abgemüht, weil da mein ganzes Potential drin steckt und an das wollte ich unbedingt wieder ran. Vor allem, in dieser Essenz, da liegt auch meine Stärke, Kraft, Ruhe und es ist ein Hort unbegrenzter Möglichkeiten sowie schöpferischem Reichtums.

Diese Verbindung zu meiner Essenz ging mir mal verloren und den Zugang dazu versuchte ich verzweifelt (jetzt kann ich das schreiben, weils eh erledigt ist) darüber wieder zu erlangen, indem ich alles, was dem im Wege stand, analysierte und dahingehend wiederherstellen wollte, indem ich es in "Ordnung" brachte.

Die Analysiererei hatte zwar viele Vorteile, indem sie mir andere Bereiche erschloß (möchte ich nicht missen), aber in dem existentiellen Punkt brachte sie mich nicht weiter. Erst als ich sagte: "Es ist da einfach etwas so dermaßen in mir kaputt gegangen" und "ich bin einfach kaputt", seitdem ich diese Erkenntnis zugelassen habe und gleichzeitig den Wunsch, an meine Essenz zu kommen, losgelassen habe, habe ich komischerweise plötzlich Zugang zu dieser Essenz. Ich spüre täglich immer mehr Ruhe und Kraft in mir, vertraue mir selbst....usw.....

....und ja, diese Essenz übersteht.
..die Essenz schon. Nenne es Licht und Dich ein Dia, nenne es Wasser und Dich eine Schale. Die Frage ist eh geklärt. Aber sie ist nicht Wesen des Dias oder der Schale. Das sind nur Möglichkeiten wie Du eine bist und Möglichkeiten müssen nicht überstehen, weils halt nur Möglichkeiten sind.
 
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@Cayden
Mir halfen viele Individuationsträume auf meinem Weg. So träumte ich einmal, wie ich meinem Arzt zurief, er solle mir helfen, da seien so viele angstmachende Tiere, die mir nachstellen. Mein Arzt zuckte die Schultern und erklärte es sich mit meinem Stress, den ich hatte. Weiter konnte er mir nicht helfen, also begann ich, mich auf meine innere Mitte zu konzentrieren und mich durch meine Intuition führen zu lassen. Dadurch gewann ich die Kraft, den angstmachenden Tieren entgegenzutreten und mir Raum zu verschaffen. Da fühlte ich mich auf einmal beschwingt, durch meine Intuition geführt, und sah mich als Kind behände über eine Mauer springen. Ich fühlte mich richtig gut und bei mir angekommen.

Das war der Schlüsseltraum, der alle anderen Träume, die weniger offensichtlich waren, in ihrer Bedeutung aufschlüsselte. So konnte ich den ganzen Prozess des Loslassens in den Träumen nachvollziehen. Fast alle Träume waren übrigens präkognitiv, ich träumte das Ganze, bevor ich in den jeweiligen Prozess kam. Es gab natürlich noch weitere Szenen, die sich real im äußeren Leben erfüllten.

Aber schon interessant, dass andere offenbar einen ähnlichen Prozess durchmachen. Ist also doch auch irgendwie archetypisch und kollektiv, dieser Individuationsprozess, wie auch C. G. Jung darüber schrieb.
 
@Cayden
Mir halfen viele Individuationsträume auf meinem Weg. So träumte ich einmal, wie ich meinem Arzt zurief, er solle mir helfen, da seien so viele angstmachende Tiere, die mir nachstellen. Mein Arzt zuckte die Schultern und erklärte es sich mit meinem Stress, den ich hatte. Weiter konnte er mir nicht helfen, also begann ich, mich auf meine innere Mitte zu konzentrieren und mich durch meine Intuition führen zu lassen. Dadurch gewann ich die Kraft, den angstmachenden Tieren entgegenzutreten und mir Raum zu verschaffen. Da fühlte ich mich auf einmal beschwingt, durch meine Intuition geführt, und sah mich als Kind behände über eine Mauer springen. Ich fühlte mich richtig gut und bei mir angekommen.

Das war der Schlüsseltraum, der alle anderen Träume, die weniger offensichtlich waren, in ihrer Bedeutung aufschlüsselte. So konnte ich den ganzen Prozess des Loslassens in den Träumen nachvollziehen. Fast alle Träume waren übrigens präkognitiv, ich träumte das Ganze, bevor ich in den jeweiligen Prozess kam. Es gab natürlich noch weitere Szenen, die sich real im äußeren Leben erfüllten.

Aber schon interessant, dass andere offenbar einen ähnlichen Prozess durchmachen. Ist also doch auch irgendwie archetypisch und kollektiv, dieser Individuationsprozess, wie auch C. G. Jung darüber schrieb.
Ja, ist auch klar wieso. Man macht die selben Schritte wie Andere vor Einem im jeweiligen Prozess. Man geht denselben Fäden nach. Und erkennt einander da, wo man die gleichen Prozesse und Erfahrungen machte.
 
Hier mal ein Filmchen, wo die Essenz beschrieben wird. Ich neige dazu, Bücher oder Autoren, die ich zu oft höre, aus Prinzip nicht zu lesen und hab ihn deswegen nur zufällig doch konsumiert. Er hat Recht und sein Buch ist nicht aufregend, aber trifft es sehr genau auf sehr einfache Weise. Bei 2.24 fällt der entscheidende Satz.

 
Seltsam, Deine Sprache in Bezug auf die Essenz erinnert mich an die Sprache eines Christen, den ich kenne. Er sucht auch nach einer Art von Essenz, die das läuternde Feuer übersteht am Tage des Gerichts. Auch das Wort Fleisch und ebenso den Glauben erwähnt er oft. Er ist auch sehr brachial in seiner Sprache. Da gibt es offenbar rein äußerlich Parallelen.
Gut möglich, jedoch trennt mich mein scharfe Ablehnung des Büßertums im Allgemeinen und der Demut vor dem Göttlichen im Speziellen von den abrahamitischen Weltbildern. Ich verbinde den mystischen Heroismus, den die deutsche Romantik dem Heidentum zuschreibt, mit bestimmten Inhalten des gnostischen Christentums. Ich bin, wenn man so will, ein Ungläubiger, der sich der Mystik gewidmet hat, weil ihm die sinnlosen Wüsteneien zuwider sind, die das rationale Denken aufgedeckt hat. Es gibt keinen Weg zurück in den Glauben für mich, aber unter der Wüste ist ein Mahlstrom, der sie langsam verschlingt, und wenn es noch etwas anderes gibt, dann dort, wohin er führt. Oder auch nicht.

Ich selbst bin nicht suchend nach einer Essenz. Für mich ist die Essenz das, was sich in meinem Wesenskern nicht verändert hat von Kind an, ein intuitives Wissen und Urvertrauen, das die Läuterung durch die Härten des Lebens überstand.
Du wirst lachen, aber da sind wir uns einig. Mit der Einschränkung vielleicht, dass die Essenz, die ich meine, auch den Tod überstehen müsste.
 
Erst als ich sagte: "Es ist da einfach etwas so dermaßen in mir kaputt gegangen" und "ich bin einfach kaputt", seitdem ich diese Erkenntnis zugelassen habe und gleichzeitig den Wunsch, an meine Essenz zu kommen, losgelassen habe, habe ich komischerweise plötzlich Zugang zu dieser Essenz. Ich spüre täglich immer mehr Ruhe und Kraft in mir, vertraue mir selbst....usw.....

....und ja, diese Essenz übersteht.
Das ist ein gewöhnlicher Glaubenssatz. Für den Augenblick lasse ich mal meine Demut beiseite und teile die Hybris, die du und viele andere Magier an den Tag zu legen pflegen, nämlich indem ich Folgendes feststelle: Deine Worte weisen auf einen Menschen hin, dessen bisherige magische Karriere darin bestand, sich selbst so viel Zucker wie möglich in den Arsch zu blasen. Das, zu dem du Zugang hast, ist dein in die Unendlichkeit projiziertes Ego, und diese Tatsache äußert sich darin, dass du jeden Zweifel an deinem Weg ganz weit von dir weist, dass du wie selbstverständlich annimmst, was dir gefällt und dich beeindruckt, sei das Wahre, und dass du nicht einmal dazu in der Lage bist, in Erwägung zu ziehen, deine ach so tollen spirituellen Erkenntnisse könnten nur potenzierte Formen desselben alten Aberglaubens sein, der uns allen innewohnt. Natürlich muss diese Essenz alles überstehen, denn sie verkörpert alles, was du gerne wärst. Und da sie natürlich keinem Windhauch standhalten könnte, muss man sich gegen alles abschirmen, was auch nur ansatzweise mit dem Element Luft zu tun hat. Sei es mit Arroganz, mit Umwölkung oder mit simulierter Weisheit.

Diese Eigenschaft teilst du mit vielen Menschen. Wenn man euch schmeichelt und euch Glasperlen schenkt, bietet ihr wahlweise eure Hinterteile zum Stoß oder eure Kehlen zum Biss, weil das, was da so übernatürlich funkelt, göttlich sein muss. Ich habe dafür nur Verachtung übrig und fische lieber mein Leben lang im Trüben, als meiner Selbstherrlichkeit dermaßen auf den Leim zu gehen. Es ist wirklich schade, dass sich für Magie fast nur noch Kinder interessieren, die aus göttlicher Quelle hören wollen, wie toll sie sind.

Der Dreck, den die Muschel schluckt, wird nicht zur Perle, indem sie ihn dazu erklärt.

So, Ansanti-Modus beendet.
 
Du wirst lachen, aber da sind wir uns einig. Mit der Einschränkung vielleicht, dass die Essenz, die ich meine, auch den Tod überstehen müsste.

Ja, den Tod müsste es bei mir auch überstehen, aber das kann ich noch nicht als Erfahrung ausweisen, denn noch lebe ich!

Der Dreck, den die Muschel schluckt, wird nicht zur Perle, indem sie ihn dazu erklärt.

Der Christ, mit dem Du offenbar die christliche Gnosis teilst, drückt sich auch so brachial aus, nur nennt er den Dreck gleich Sünde. Er sieht überall Dreck/Sünde, bei jedem, auch bei sich selbst. Er ist total in der Abwertung und gleichzeitig auf einer Art Gralssuche des mystisch Christlichen und Essenziellen, denn wie gesagt findet vor seinem Auge nichts die Läuterung durch das Feuer, womit er nicht das Fegefeuer meint, sondern auch etwas mystisch- alchemistisch Christliches.

Ich frage mich gerade, ob Du Dich wirklich entscheidend von ihm unterscheidest, wenn Du andere derart abwertest (und Dich als einzig Erkennenden gleichzeitig erhöhst) und in die Dreckshöhle/Hölle schickst in Deiner Vorstellung. Vielleicht hat dich das Fleisch der christlichen Gnosis-Lehre doch zu sehr im Griff! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin nicht der meinung, ich wüsste es genau, weil mir das eben nicht mehr so wichtig ist. Ich kann dir nur von dem schreiben, was ich in meinem bescheidenen umfang erfahren habe. Es ist m.e. gerade der druck, etwas unbedingt wissen zu müssen, bzw. wissen zu wollen, der einen in die position des gejagten bringt. Mir ist das durchaus bekannt...
Und hier stellt sich für mich die Frage, was so fortgeschritten daran sein soll, diesen Drang nicht zu empfinden. Es ist der Drang, zu leben und zu wachsen, der in unserem Kulturkreis so verfemte Eros. Wer, verdammt noch mal, hat den Leuten eingepflanzt, dass nur Thanatos weise sei?

Das mag sein, allerdings hat das weniger damit zu tun, dass man sich irgendeine pfannenfertige erklärung bereit gelegt hat, in die man sich einkuschelt und die sich jetzt - oh schreck - nicht bewahrheitet, als vielmehr damit, ob man im eigenen leben mit der essenz in berührung gekommen ist. Dies wiederum hat meiner erfahrung nach viel mit einem leben im 'jetzt' zu tun. Um mich diesbezüglich zu erden, sind mir bsp. weise meine kinder sehr hilfreich (ob ich nun will oder nicht) oder auch eine neue, zusätzliche tätigkeit.Das mag aber für jeden anders aussehen.

Ich verstehe, was du meinst. Ich denke einfach, dass man die 'essenz', was auch immer sie für dich oder mich bedeuten mag und wie wir sie definieren wollen, im leben begegnen kann. Dann gehts nicht um den tag x, der mit freude oder schrecken erwartet wird, sondern um einen übergang. Unter dieser betrachtungsweise ist es mir vollkommen wurscht, was dann ist oder nicht ist.
Ich finde nicht, dass man ihr im Leben begegnen kann. Man kann sie nur annehmen. Nicht zu zweifeln, halte ich für töricht. und das "völlig wurscht" glaube ich dir erst, wenn du es unbeeindruckt im Angesicht des Todes äußerst, denn in Internetforen ist es üblich, keine Angst zu haben. :)
 
Der Christ, mit dem Du offenbar die christliche Gnosis teilst, drückt sich auch so brachial aus, nur nennt er den Dreck gleich Sünde. Er sieht überall Dreck/Sünde, bei jedem, auch bei sich selbst. Er ist total in der Abwertung und gleichzeitig auf einer Art Gralssuche des mystisch Christlichen und Essenziellen, denn wie gesagt findet vor seinem Auge nichts die Läuterung durch das Feuer, womit er nicht das Fegefeuer meint, sondern auch etwas mystisch- alchemistisch Christliches.

Ich frage mich gerade, ob Du Dich wirklich entscheidend von ihm unterscheidest, wenn Du andere derart abwertest (und Dich als einzig Erkennenden gleichzeitig erhöhst) und in die Dreckshöhle/Hölle schickst in Deiner Vorstellung. Vielleicht hat dich das Fleisch der christlichen Gnosis-Lehre doch zu sehr im Griff! ;)
Es ist mir ziemlich egal, ob ich mich von ihm unterscheide. Was mir nicht egal ist: dass ich offenbar der einzige User bin, von dem Demut erwartet wird. Anscheinend liebst du die große Fresse immer dann, wenn sie deine Sichtweise stützt.
 
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Es ist mir ziemlich egal, ob ich mich von ihm unterscheide. Was mir nicht egal ist: dass ich offenbar der einzige User bin, von dem Demut erwartet wird. Anscheinend liebst du die große Fresse immer dann, wenn sie deine Sichtweise stützt.

Das meine ich eben: Wer redet außer Dir von Demut? auch wieder ein sehr antiquierter christlicher Begriff. Es gibt auch das Normale zwischen Demut und Fresse. ;)
 
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