wobei mir noch grad einfällt, ne: man denkt ja immer dat Gleiche, ne. Selbst wenn man sich bewußt vornimmt: "ich denke jetzt mal anders", denkt man noch immer "über" das Gleiche nach, nur eben anders. Man kann den Themen des eigenen Lebens eben nicht entrinnen, man kann nur die Gedanken um sie hören und dann beginnen, die Emotionen zu entwirren, die mit dem Gedanken gleichzeitig auftreten.
Dafür ist es hilfreich, mal zunächst die Emotion, die mit einem Gedanken kommt, auch zu benennen. Oft merkt man gar nicht, daß da eine Emotion der Leiter des Gedankens ist- wenn die Emotion nicht wäre, würde man den Gedanken so vielleicht gar nicht denken. Vielleicht noch nicht mal sich mit dem Inhalt des Gedankens beschäftigen.
Nuja und dann kann man überlegen: wenn ich bei diesem Gedanken da (z.B. der Gedanke daran, daß ich gerne einen Mercedes Benz in silber hätte) immer diese Mißgunst mir selber gegenüber innerlich verspüre, daß ich den nicht bekommen kann, obwohl Andere den schon haben, dann kriege ich den auch nie. Also wenigstens ist es unwahrscheinlich.
Wenn ich aber mal überlege, wann dieses Gefühl für den Mercedes aufgetaucht ist, dann erinnere ich mich an ein Quartettspiel. Als Kind habe ich das oft gespielt und der silberne Mercedes war da eines der teuersten und zum Tausch am besten geeigneten Fahrzeuge.
Das ist die Werbewirtschaft, gell, die mir da einen "Traum" in mein Kinderohr gesetzt hat. Und genauso funktioniert es vom Grundsatz her mit jedem Gefühl, das beim Gedanken entsteht: so wie mein Begehren nach dem Mercedes im Alter von 7 Jahren beim Quartettspielen entstanden ist, so habe ich mir z.B. auch die Aussage meiner Mutter hereingefressen, daß ich nicht mit Geld umgehen könne. Mir ist dann irgendwann aufgefallen: stimmt, das hat auch weder mein Vater noch meine Mutter noch sonstwer mir je beigebracht. Und also habe ich das entschieden, das selber lernen zu müssen. Und dann kriege ich über kurz oder lang vielleicht auch einen realen silbernen Mercedes. Obwohl ich gar keinen haben will, um ganz ehrlich zu sein. Ich empfinde die Idee eher als Last. Auch daß ich mein eigenes Begehren und meine Ideen als Last empfinde habe ich erlernt, durch mein Elternhaus. Da war Kreativität hinter dem Musikinstrument gefragt, aber nicht in geäusserten Gedanken. Schon gar nicht konkrete Gedanken, rund um Realität. Daher hat mich ja auch keiner über Geld aufgeklärt.
Jeder einzelne Gedanke ist Geld. Dat wär doch auch mal ein Dogma,das man vorübergehend annehmen kann, muß man aber nicht. Zeit ist Geld, in Zeit sind Gedanken. Die beziehen sich vom Inhalt her immer auf die Zukunft oder auf die Vergangenheit. Im Hier und Jetzt gibt es höchstens ein Planen oder ein Erinnern, aber eben keine Gedanken, die einfach so vor sich hinfließen. Es sei denn man hört ihnen zu. Hört man ihnen nicht zu, ist man nicht im Hier und Jetzt denn da tut sich ja an der Basis unseres Seins, im Geiste eine Bewegung, das Denken, und wir kriegen es aber nicht mit. Wir nutzen nur 5% unseres Gehirns bewußt, das kriegen wir mit, wenn wir alltagstauglich verblödet sind, wie das im 20.Jahrhundert noch üblich war. Die 95 anderen % denken scheint's für sich selber und wenn man da mal hinhört, dann denkt sich da lauter alter Kram, der Gefühle festhält. Wenn man den mal bewußt denkt und auch die Bilder anschaut, die mit dem Gedankengefühl entstehen in einem Fluß (da hilft ein Glaserl Rotwein, etwas natürliche Droge), dann erkennt man in einem längeren Prozeß auch die inneren Zusammenhänge,die das eigene Denken und auch die Farbe, das Gefühl des eigenen Denkens verursachen.
Guck, hier da zwischen den Worten ist eine Lücke. Da war jeweils wieder eine, man überließt sie, weil sie nicht klingt. Auch in der Musik sind die Pausen das, was die Interpretation genauso ausmacht wie das Gespielte. Und genauso ist das beim Spielen auf der Klaviatur unseres Gehirns, des Geistes. Da ist auch eine Lücke, in dieser geistigen Lücke innendrin (schweigen) findet man auch das Zentrum in seinem Körper. Die geistige Energie wird ja sonst in Gedanken gegeben. In der Lücke zwischen den einzelnen Gedankenworten ist eigentlich immer Platz, man muß nur mal genau innendrin reinhören. In dieser Pause beginnen andere Gedankenqualitäten als die Alltagsgedanken, wenn man es schafft, einen körperlichen Vaterprozeß in die Aufmerksamkeit mit aufzunehmen. Viele viele viele nehmen dazu den Atem, bzw. auch das Geräusch, das der Atem im Körper macht und spüren und hören da hin. Wenn man zu laut denkt, hört man seinen Atem nicht, man atmet zu schnell und zuviel, der Körper übersäuert, der Geist ebenso und man wird sauer und will es alles nicht.
Dabei, das muß ich wirklich sagen: jedes einzelne Gedankenmuster, das mir bisher begegnet ist, finde ich wunderschön. Es ist wie eine Welt, die sich entfalten will und ich meine immer, man muß das auch zulassen. Aber: wenn ich das Wort "zulassen" lese, wie soll dann etwas dabei herauskommen? Was ich zulasse, kann nichts hervorbringen, das wird sein wie mit einer Türe. Wenn ich sie zulasse, kann ich nicht hindurchgehen. Dem Gehirn ist es ja egal ;-))) was die Menschen unter "zulassen" so verstehen, das stört sich als biologische Einheit nicht an unserem Verständnis von Sprache. Also kann man im Grunde auch die Gedanken "zulassen". Ob man sie dann denkt oder nicht, bleibt einem ja selber überlassen. Hauptsache sie sind ein geschlossener Kreis, denn sonst kehren ja immer wieder die gleichen Themen wieder und man kommt nicht vorwärts. Man hängt in einer Spirale fest, wenn man sich begrenzt, die Kreisform zu verlassen.
Jedes Muster bildet ein Zentrum aus, man muß das nur Hier und Jetzt mutig oder meinetwegen auch demuetig annehmen, daß "es so ist". Da drinnen ist das Zentrum. Und die Gedanken, die drehen sich nur drumherum. Und optimalerweise beschäftigen sich die Gedanken mit dem, was die Augen gerade sehen. Das ist meist das, was einem vor den Füßen liegt, wenigstens wenn man etwas vornübergebeugt ist. Das Hochblicken, die Aufrichtung, die ist ja dann erst mal das Erkennen des Tellerrands- so weit bist Du ja schon- und auch die Frage: was liegt denn da hinten hinter dem Horizont? Dabei: direkt vor den Füssen, da liechtet. Und es hört sich ungeschminkt, ohne ein Einziges zu unterdrücken. Ist auch nicht leicht so, glaube ich. Ich kann da ja auch nur aus Büchern berichten, habe mir das Denken abgewöhnt und mache mir höchstens selber Gedanken. Ist auch eine Frage der Zeiteinteilung, mit wievielen Themen man gleichzeitig das Gehirn belastet. Lebens-"Führung" und so, die Führung hat ja der Geist. Merkt man ja.
(P.s.: habe Langeweile wie man sieht.)