Du vergisst völlig, dass es in der Weimarer Republik sehr wohl bewaffneten Widerstand gegen die Nazis gab, und nicht nur von Seiten der Kommunisten. Auch republikanische Freikorps waren aktiv, also kann von allgemeiner Duldung keine Rede sein. Es wurde gekämpft! Gerade das Volk war anderer Meinung - vielleicht hatte man vor lauter Kämpferei versäumt, die Vorteile der Demokratie zu betonen. Dann kommt hinzu, dass es in den entscheidenden Jahren ein heilloses Chaos gab. Dann kommt der Versailler Vertrag hinzu, der sich perfekt instrumentalisieren ließ. Und schließlich kommt hinzu, dass damals niemand Erfahrungen mit einer Nazi-Regierung hatte. Und schließlich gab es damals einen antisemitischen Konsens von den USA bis Russland, der heute nicht mehr existiert.
Konservative wollten sich Hitlers bedienen, unterschätzten ihn aber völlig.
Auf der Straße sind sie keine Freunde, schätze ich. Sag mal: Glaubst du allen Ernstes, dass sich der gewöhnliche Neonazi von der Straße dazu bringen lässt, "Kanacken" als Freunde zu betrachten? Umgekehrt dasselbe. Wenn NPD und Wölfe fusionieren, dann braucht es kein Verbot mehr, denn dann zerbröckelt die Geschichte von selbst. Zumal sich Rechtsradikale durchaus nicht einig sind, ob jetzt Türken oder Juden schlimmer sind.
Wenn der Rechtsextremismus sich auf den Kampf gegen muslimische Immigranten konzentriert, hat er möglicherweise sogar die Unterstützung der "Alliierten" (in welcher Zeit lebst du eigentlich?) sicher, da der Antiislamismus den Antisemitismus längst als allgemein akzeptierte Hassideologie abgelöst hat.
Weil sie vom Verfassungsschutz unterhalten wird und vielleicht sogar dazu dient, die angebliche Bedrohung von Rechts lebendig zu erhalten. Auch in der NPD tobt ein heftiger Streit zwischen Hardlinern und "Realos" und es ist durchaus möglich, dass hauptsächlich die Führer der Hardliner Agenten sind - es war in den Medien jedenfalls desöfteren davon die Rede, dass V-Männer bevorzugt als Agents Provocateurs auftreten.
lg Horla
