Kaputte Chefs

Bijoux schrieb:
He du, Teufelchen,
mach mich nicht aelter, als ich bin, bis 70 sind es noch 9 Jaehrchen ;) !
Ich dachte dies irgendwo gelesen zu haben.

>>Mir hat am meisten in deinen Texten die Verherrlichung der Ex-DDR aufgestossen, weil ich die als falsch empfinde, als idealistisch naiv verbraemt.>>
Verherrlichung ist sicher nicht angebracht, eher die Frage ob Sozialismus, auch wenn er schlecht ist, nicht das geringere Übel gegenüber dem übler werdenten Kapitalismus ist. Wenn man sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung und des Sozialismus befaßt, könnte man wissen daß der Sozialismus notwendige Folge auf die durch Kapitalisten erzeugten Notzustände im 19. Jahrhundert war. Und jetzt versucht doch diese Bande das alles wieder ins 19. jahrhundert zurückzudrehen.
Solange viele, hier geschult durch westliche propaganda, die Brille so gefärbt haben, daß sie kapitalismus positiv und Sozialismus negativ sehen, haben sie leichtes Spiel. In gewisser Weise kann man die Kapitalisten nur durch androhung und Option eines Sozialismus dahingehend erpressen, daß sie sich gemeinverträglich verhalten. Das funktionierte schon bei Bismarck.
Wir haben nichts davon wenn sie uns auffressen, die Kapitalisten und ihre Fraßgier nimmt immer mehr zu. Die Profitgier ist dasselbe wie Alkoholismus, eine Geisteskrankheit. Da ist es für viele vielleicht bald wieder ersichtlich, daß es besser ist ihnen die Maschinen wegzunehmen und die Firmen von staatlichen kommissaren oder Funktionären leiten zu lassen.

Es gibt auch sozialistische systeme wo das Eigentum erhalten bleibt, also das eigentum am Produktionskapital, wo allerdings die mehrung des Kapitals durch Zinsen unterbunden wird, sondern Eigentum nur durch Arbeit oder betrieblichen Gewinn vermehrt werden darf, nicht durch Zinsen. das parasitische WEsen der Zinseinkünfte, was nicht auf Leistung beruht, wird dann abgeschafft. Wahrscheinlich würde diese milde sozialistische Form schon ausreichen um die verhältnisse wirtschaftlich gerade zu biegen.
Leistungsanreize und persönliche Gewinnmöglichkeiten bleiben erhalten, aber das kapitalistische Parasitentum wird so entscheident eingeschränkt.

Alle unsere derzeitigen Probleme kann man als Folge solcher parasitärer Zinsgeschenke begreifen.

Grüße Diabolo
 
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diabolo schrieb:
Ich dachte dies irgendwo gelesen zu haben.

>>Mir hat am meisten in deinen Texten die Verherrlichung der Ex-DDR aufgestossen, weil ich die als falsch empfinde, als idealistisch naiv verbraemt.>>
Verherrlichung ist sicher nicht angebracht, eher die Frage ob Sozialismus, auch wenn er schlecht ist, nicht das geringere Übel gegenüber dem übler werdenten Kapitalismus ist. Wenn man sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung und des Sozialismus befaßt, könnte man wissen daß der Sozialismus notwendige Folge auf die durch Kapitalisten erzeugten Notzustände im 19. Jahrhundert war. Und jetzt versucht doch diese Bande das alles wieder ins 19. jahrhundert zurückzudrehen.
Solange viele, hier geschult durch westliche propaganda, die Brille so gefärbt haben, daß sie kapitalismus positiv und Sozialismus negativ sehen, haben sie leichtes Spiel. In gewisser Weise kann man die Kapitalisten nur durch androhung und Option eines Sozialismus dahingehend erpressen, daß sie sich gemeinverträglich verhalten. Das funktionierte schon bei Bismarck.
Wir haben nichts davon wenn sie uns auffressen, die Kapitalisten und ihre Fraßgier nimmt immer mehr zu. Die Profitgier ist dasselbe wie Alkoholismus, eine Geisteskrankheit. Da ist es für viele vielleicht bald wieder ersichtlich, daß es besser ist ihnen die Maschinen wegzunehmen und die Firmen von staatlichen kommissaren oder Funktionären leiten zu lassen.

Es gibt auch sozialistische systeme wo das Eigentum erhalten bleibt, also das eigentum am Produktionskapital, wo allerdings die mehrung des Kapitals durch Zinsen unterbunden wird, sondern Eigentum nur durch Arbeit oder betrieblichen Gewinn vermehrt werden darf, nicht durch Zinsen. das parasitische WEsen der Zinseinkünfte, was nicht auf Leistung beruht, wird dann abgeschafft. Wahrscheinlich würde diese milde sozialistische Form schon ausreichen um die verhältnisse wirtschaftlich gerade zu biegen.
Leistungsanreize und persönliche Gewinnmöglichkeiten bleiben erhalten, aber das kapitalistische Parasitentum wird so entscheident eingeschränkt.

Alle unsere derzeitigen Probleme kann man als Folge solcher parasitärer Zinsgeschenke begreifen.

Grüße Diabolo

Ja, diabolo, diesen Beitrag kann ich ohne Vorbehalte zustimmen.
Das scheitern des soz. Experiments bedarf aber einer wirklich gründlichen Analyse, es nur dem Klassenfeind anzulasten, ist einfach zu oberflächlich und verfehlt den Kern.
Außerdem kann man Kapitalismus nicht über einen Kamm scheren. Der Mittelständische Betrieb mit ein par hundert Mitarbeitern, der für seine Region auch soziale Verantwortung übernimmt, ist etwas ganz anderes als ein Großkonzern, der von Managern geführt wird, und ausschließlich dem Profit der Aktionäre dient.
 
east of the sun schrieb:
Damit bezahlst Du die Rente der heutigen Alten,die auch ein Leben lang gebuckelt haben und unter schweren Bedingungen (Krieg,Inflation) KInder großzogen.Heute "legen sich viele keine KInder mehr zu" weil es so viel kostet. :guru: HILFE,TUT DAS WEH!

Abhauen ist keine Lösung, überall gibt es Probleme, wo willst Du denn Dein Paradies finden?

East of the sun


Hallo East,

das wäre schön - wenn ich die Rente der heutigen Alten komplett mit meinen Rentenbeiträgen bezahlen würde, dass wäre für mich o.k. So war das System mal. Heute bezahle ich meine Rentenbeiträge in eine marode Staatskasse, die mit den Rentenbeiträgen irgendwelche Löcher stopft. Wäre das System aufgegangen wäre ich mit den Beiträgen zur Rente völlig einverstanden.
Aber alleine die Tatsache, dass Trümmerfrauen in Deutschland für den Aufbau unseres Landes eine Rente von um die 300 DM bekamen, halte ich für skandalös. Ich halte es auch für skandalös, das es alte Menschen gibt, die an der Wursttheke stehen und sich nur 2 Scheiben Wurst leisten können - für die Woche. Habe ich neulich erlebt - und was tut die Wurstverkäuferin, die selber nicht viel verdient, packt noch ein paar Scheiben drauf, aus ihrer eigenen Kasse. Und zwar regelmäßig. Und ich steh völlig perplex daneben und kann nicht reagieren. Ich hätte der Rentnerin den Wagen vollpacken sollen und sie zum Essen einladen sollen. Habs in dem Moment nicht geschnallt und warscheinlich hätte die alte Dame sich auch nicht einladen lassen.

Ich will mein Paradies gar nicht finden. Für geraume Zeit habe ich in Irland gelebt und gearbeitet und bin aus familiären Gründen zurückgekommen, die sich aber nun erledigt haben. Ich habe dort gut verdient, das Leben war gesicherter als hier, obwohl ich mich privat versichern mußte, die Menschen sind streitbarer als hier, in Irland und England läßt man sich nicht soviel gefallen. Wir hier sind eigentlich nur am Jammern und können nichts auf die Füße stellen. Wir habe Politiker, die an Borniertheit nicht zu übertreffen sind und die das Volk, den Motor eines Staates, klein halten wollen und meiner Meinung nach inzwischen regelrecht verhöhnen.

Meine Intention auszuwandern, ist nicht, mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Ich möchte auch weiterhin arbeiten, aber unter gerechten Bedingungen.

Alles Liebe
July
 
Reisender schrieb:
Naja, habts Euch Alle so richtig ausgekotzt. Ich kotze gern etwas mit.
Aber solche Bestandsaufnahmen sind schon oft gemacht worden.
Viel wichtiger scheint mir die Frage; wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung. Wo kommen all die Flaschen her, die in Wirtschaft und Politik dieses Land regieren. Wo sind die Männer und Frauen mit Kopf und Herz geblieben? Gibt es sie nicht mehr? Oder sind sie nur abgetaucht?
Das Dillemma ist doch nicht die falsche oder die richtige Partei, sondern daß in keiner Partei, in keinem großen Unternehmen wirklich große Menschen den Ton angeben. Mediengeil, raffgierig, inkompetent.
Die Gosse sitzt im Chefsessel. Ich würde gern die Ursachen kennen.



Die Ursache liegt in der Leichtgläubigkeit des Volkes. Eine zeitlang gings uns gut. Kurz vor dem Mauerfall gings bergauf, wir hatten Kohle in den Taschen, wir konnten investieren, die Kassen waren gefüllt. Dann fiel die Mauer und wir mußten ein Land neu aufbauen. AUßerdem mußte ja unbedingt der Regierungssitz nach Berlin verlegt werden. Im Westen waren wir lange genug eingelullt worden in rosaroten Aufschwung. Der wurde uns dann genommen, denn es wurde teurer als geglaubt - wobei jeder Ottonormalverbraucher die Hände über dem Kopf zusammenschlug und sah, das die Rechnung der Regierung nicht aufgehen konnte. In die Chefsessel schlichen sich die gewitzten, die bauernschlauen, diejenigen, die "sneaky enough" waren und sind um nach oben zu puckeln und nach unten zu treten. Easy. Dafür mußte schon ein bißchen gossig sein, sonst wird das nichts mit dem guten Gehalt.....

July
 
@Diabolo, July + East,
euren letzten Beitraegen stimme ich vorbehaltlos zu, ohne Einschraenkung!
Diabolo, du verwechselst mich mit Maud - was allerdings ziemlich komisch ist ;) !!!
Aber zum Thema zurueck:
Auch ich verachte und verabscheue den krassen Kapitalismus. Ich habe schon vor 30 Jahren, als die Arbeitgeber den Arbeitnehmern noch hinterherliefen, gesagt, ich wolle nie einen privaten Arbeitgeber haben und von ihm abhaengig sein, das sei moderne Sklaverei.
Hat sich bewahrheitet, obwohl ich viel lieber Unrecht haette!

Bijoux
 
Bijoux schrieb:
@Diabolo, July + East,
euren letzten Beitraegen stimme ich vorbehaltlos zu, ohne Einschraenkung!
Diabolo, du verwechselst mich mit Maud - was allerdings ziemlich komisch ist ;) !!!
Aber zum Thema zurueck:
Auch ich verachte und verabscheue den krassen Kapitalismus. Ich habe schon vor 30 Jahren, als die Arbeitgeber den Arbeitnehmern noch hinterherliefen, gesagt, ich wolle nie einen privaten Arbeitgeber haben und von ihm abhaengig sein, das sei moderne Sklaverei.
Hat sich bewahrheitet, obwohl ich viel lieber Unrecht haette!

Bijoux


Hallo Bijoux,

es wird in Zukunft so aussehen, dass wir auch keinen öffentlichen Dienst mehr haben. Also nur noch private Arbeitgeber. Und ich denke mal, dass beim nächsten Regierungswechsel der Kündigungsschutz noch mehr gelockert wird und das wir jeden Tag dankbar sein müssen für die "Gnade" arbeiten zu dürfen. Ich möchte mal den Arbeitgeber sehen, der sich wirklich für sein Team einsetzt und auch Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Zeiten findet. Kennengelernt habe ich bei inzwischen 22 Jahren Berufstätigkeit noch keinen.....

Gruß
July
 
July schrieb:
Hallo Bijoux,

es wird in Zukunft so aussehen, dass wir auch keinen öffentlichen Dienst mehr haben. Also nur noch private Arbeitgeber. Und ich denke mal, dass beim nächsten Regierungswechsel der Kündigungsschutz noch mehr gelockert wird und das wir jeden Tag dankbar sein müssen für die "Gnade" arbeiten zu dürfen. Ich möchte mal den Arbeitgeber sehen, der sich wirklich für sein Team einsetzt und auch Lösungsmöglichkeiten in schwierigen Zeiten findet. Kennengelernt habe ich bei inzwischen 22 Jahren Berufstätigkeit noch keinen.....

Gruß
July
Hi July,
das weiss ich, aber es wird mich nicht mehr betreffen.
Ich bin unkuendbar bei einem oeffentlichen Arbeitgeber und habe noch genau 4 Jahre Arbeit vor mir, ganz offiziell.
Fuer die juengeren sieht es natuerlich anders aus.
Das alles ist schlimm!

Bijoux
 
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Bijoux schrieb:
Hi July,
das weiss ich, aber es wird mich nicht mehr betreffen.
Ich bin unkuendbar bei einem oeffentlichen Arbeitgeber und habe noch genau 4 Jahre Arbeit vor mir, ganz offiziell.
Fuer die juengeren sieht es natuerlich anders aus.
Das alles ist schlimm!

Bijoux


Hallo Bijoux,

ich habe noch über 20 Jahre vor mir. Bin auch im öffentlichen Dienst. Habe aber einen der "alten" Verträge. Alles was ab jetzt eingestellt wird, kommt nicht mehr in den Genuß unbegrenzter Verträge. Bei uns werden nun sogar Akademiker zu 1-Euro Jobs eingestellt. Da frage ich mich wirklich, wie wollen wir uns hier kompetente Leute "großziehen" wenn die Leute so verarscht werden?

gruß

July
 
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