Junge mit Down-Syndrom darf auf Realschule

Wer das Risiko scheut ist zu faul für die Welt.

Ah ja ......... (nicht aufregen, ruhig bleiben, ganz ruhig bleiben)

So, erstmal die Definition von Behinderung:

Der Begriff Behinderung wird als Umschreibung gebraucht für eine dauerhafte und gravierende Beeinträchtigung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichenTeilhabe bzw. Teilnahme einer Person, verursacht durch das Zusammenspiel ungünstiger Umwelt-, sozialer oder anderer Faktoren (Barrieren) und solcher Eigenschaften der behinderten Person, welche die Überwindung der Barrieren erschweren oder unmöglich machen; Behinderung ist also keine „Krankheit“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Behinderung_(Sozialrecht)#Definitionsversuche

Eine Behinderung geht von 5 % los und endet bei 100 % und 100 % behindert muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Behinderte gehindert ist an der Teilhabe am Leben. Ein Rollstuhlfahrer ist 100 % gehbehindert, einige können sich aber schneller und besser bewegen als Menschen auf zwei Beinen. 40 % bewegungseingeschränkt hingegen, schränkt die Teilhabe am Leben auch um Minimum 40 % ein, kann auch an die 100 % gehen. So sind schon Unterschiede und ein Rollstuhl fahrendes Kind, oder auch bewegungseingeschränktes Kind wäre absolut falsch auf einer Sonderschule, wenn geistig absolut fit.

Aber, es gibt auch geistige Behinderungen und die können auch von minimal bis maximal gehen und minimal kann noch locker für eine Regelschule reichen. Wenn es mehr wird, ist eine heilpädagogische Betreuung unabdingbar. Denn solche Kinder gehen, mit dem derzeitigen Leistungsdruck auf Regelschulen, unabdingbar unter.

Hier dann von zu faul für die Welt zu sprechen ist schon grotesk. Fehlt nur noch obendrauf, diese Kinder hätten sich es ja ausgesucht.

Bei Trisomie 21, gibt es von bis mit unterschiedlichen Graden der Einschränkungen, bis hin zu zusätzlichen Behinderungen. Also hier zu meinen, die können doch mal alle auf die Regelschule, ist absolut neben der Spur. Keine Frage, liegt keine, oder nur geringe geistige Behinderung vor, können die es schaffen. Das wird von niemanden in Frage gestellt, aber die Zahlen sind gering.

Auch Autisten können es schaffen, wenn sie sich artikulieren können und das müssen sie erst mal lernen, was sie nicht auf einer Regelschule lernen.

Die Regelschule ist auf Leistung getrimmt und kann aus ihrer Struktur heraus gar nicht Rücksicht auf die Schwächeren nehmen, tut sie auch nicht, weil Lernziele unabdingbar erbracht werden müssen.

Auf der anderen Seite zb. bezahlen Eltern ein hohes Schuldgeld mit dem Risiko Versagen- demnach sollte doch der Fall Henri mit einem kostenfreien Risiko- ein willkommenes pädagogische "Thanks" auslösen.

Sprichst du schon von dem was kommen wird ?

Heilpädagogische Schulen sind kostenfrei für behinderte Kinder, Heimunterbringung nicht.
So gesehen hättest du recht, wenn Inklusion voll durchgezogen wird und heilpädagogische Schulen den Bach runter gehen und sich die Regelschulen nicht ändern, müsste den behinderten Kindern, wie du meinst die "Faulheit" ausgetrieben werden, damit sie nicht in Heimen dann landen.

Das wäre brutal, wenn man meint die Behinderten wären ja nur zu faul um die Chance nicht zu ergreifen.

Aber stimmt, genauso schaut das Ansinnen der Inklusion aus, ohne Abänderung des Schulsystems, behinderte Kinder aller Coleur rein, ohne heilpädagogische Begleitung, pr Kind ein Schulbegleiter reicht ja, ach herrje, die gibt es ja auch nicht mal .............

Betrachtet man sich aber die Chose und auch die Proteste der Lehrer dazu, bin ich mir doch irgendwie sicher, das heilpädagogische Schulen bestehen bleiben.
 
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Was soll man denn machen? Das Niveau abspecken, so dass sich intelligente Schüler langweilen und ihr Potential nicht entwickeln können?

Also, als jemand, der/die in vielen Fächern mit zu den Leuten gehört haben, die sich für den Unterrichtsinhalt interessiert haben statt für die sozialen Aspekte des Lebens da: Meiner Einschätzung nach haben wir diese Situation bereits. Wer "zu gut" ist, musste doch schon vor Jahren mit systematischem Mobbing rechnen, allein als soziale Kontrollfunktion und um andere Leute wenigstens psychologisch so runterzumachen, dass von "vollem" Potential da bei Weitem nicht die Rede ist.

Es ist ja nicht wirklich so, dass es in der Schule, innerhalb einer Klasse, so gern gesehen wird, wenn jemand wirklich gut mitkommt.
Und ich WAR schon an einem besseren Gymnasium .. an einem staatlichen hätte ich wahrscheinlich noch deutlich mehr gelitten. Bei uns - katholische Schule, privat trotz des prozentual geringen Beitrags der Kirche zum Etat, aber mit klaren Vorteilen für die Schüler, die was lernen wollten - wurden nämlich die übelsten potentiellen Mitschüler sehr gründlich aussortiert, was an staatlichen Schulen eher nicht der Fall ist.

Auch wenn das von politischer Korrektheit her vielleicht fragwürdig ist, aber ich für meinen Teil würde es eher begrüßen, wenn die Politik das Ganze mal so umstrukturieren würde, dass erstmal die Leute, die eigentlich Spaß an der Schule haben, und ihr Potential nutzen wollen, wirklich Chancen dazu bekommen. Das sehe ich von meinen persönlichen Erfahrungen so doch eher nicht.
Also bitte ... ob Trisomie oder nicht, die Kinder sollen eben einen ganz normalen Leistungsnachweis erbringen, und wenn sie die Klasse weder aufhalten noch künstlich durchgeschleppt werden müssen, hab ich überhaupt nichts dagegen. Sozial "schulen" statt über FB, Twitter und Co. ggf. Hetze und Mobbing gegen Mitschüler zu tolerieren, wäre trotzdem auf jeden Fall eine Aufgabe, die irgendwer mal angehen sollte.

Mich persönlich haben schon die durchschnittlichen, normalen Mitschüler großenteils aufgehalten.
Das Niveau unseres Zentralabis wurde dann auch nicht nach oben hin angepasst, damit die verschiedenen Bundesländer beispielsweise mal gleichrangig wären, was dann später bei der Vergabe von Studienplätzen eine Rolle spielen kann, denn wo die Kinder zur Welt kommen, haben sie sich nicht ausgesucht... sondern zumindest in NRW wurde es ABGESENKT. Vorm Zentralabi sind einige der schwächeren Leute meines Jahrgangs systematisch auf staatliche Gymnasien abgewandert, wo aus der 4 in Englisch plötzlich eine 2 wurde - für den Abischnitt war das toll, und für die Studienchancen damit auch, aber am Können dürfte sich sooo viel ja dann doch nicht geändert haben.

Das Niveau an deutschen Schulen geht seit Jahren so sehr den Bach runter, dass es ja nichtmal böse gemeint ist, wenn Ausbildungsbetriebe Hauptschüler nicht nehmen ... aber da ich eine Person kenne, die an dieser Schulform unterrichtet, ist meine Einschätzung, dass es eben mehr als ein Gerücht ist, dass die Leute, die da abgehen, froh sein können, wenn sie die Grundrechenarten, Prozentrechnung und einigermaßen korrekte Rechtschreibung beherrschen - und auch das werden sie nur dann erreichen, wenn die Lehrer, die von dem Volk, das an solchen Schulen landet, noch nicht vollends ausgebrannt sind, und sich engagieren, um den Schülern solche Chancen überhaupt erst zu ermöglichen.
Von Englischkenntnissen braucht man da dann gar nicht erst anfangen.

Das mal so als kleine Einstreu an Realismus.
Wir brauchen kein Schulsystem, in dem jeder sich benehmen muss als hätte er oder sie 20-50 IQ-Punkte weniger, nur damit sich niemand benachteiligt fühlt.

Wenn man sich auf der anderen Seite dann mal ansieht, dass für solche Fälle dann sogar mal zwei Lehrer für die Klasse eingestellt werden, um die Bedürfnisse ALLER abzudecken, entsteht ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass man sich vielleicht auch mal sozial mit den Kindern befasst, die besser sind als der Durchschnitt. Die sind es meiner Ansicht nach, die am meisten unter einem Schulsystem wie unserem leiden dürften. Und Gymnasien sind da leider nicht unbedingt eine Ausnahme.
 
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Wenn man sich auf der anderen Seite dann mal ansieht, dass für solche Fälle dann sogar mal zwei Lehrer für die Klasse eingestellt werden, um die Bedürfnisse ALLER abzudecken, entsteht ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass man sich vielleicht auch mal sozial mit den Kindern befasst, die besser sind als der Durchschnitt. Die sind es meiner Ansicht nach, die am meisten unter einem Schulsystem wie unserem leiden dürften. Und Gymnasien sind da leider nicht unbedingt eine Ausnahme.

Ah ja, nu habe ich was gelernt. Das keine zusätzlichen Lehrer angestellt werden/wurden ist also eine Lüge .........
und das Zweite, die Schule ist gähnend langweilig ........ aber so was von ......... ah ja.

Du, ich bin mir fast sicher, dass einige zum Abi nur einen IQ 10 benötigt haben ........... :rolleyes:
 
Bei aller Kritik die ich habe, so bin ich doch froh, dass endlich Bewegung in die Schullandschaft kommt...auch wenn hier noch vieles geändert werden muß.

Bei aller Kritik, die ich habe, so bin ich glücklich, das ich in der heutigen Zeit mein Kind hier in Deutschland geboren habe.

Von Anfang an haben wir Hilfe und Unterstützung bekommen, auch wenn hierzu viel Bürokratie den Weg begleitetet.

Ich bin froh, das mein Kind so selbstständig wie möglich leben kann. Sie wird von uns Eltern unabhängig sein, auch wenn sie immer wieder Begleitung braucht. Aber sie ist abgesichert. Ihre Schwester kann Schwester bleiben und braucht nicht die Verantwortung für sie übernehmen. Sie erhält Therapien, die ihre Motorischen Fähigkeiten stärken usw.

Mein Kind hat ihren Platz.

Ich brauche mir keine Sorgen machen was aus ihr wird, wenn wir Eltern nicht mehr leben.

Natürlich habe ich viel, viel Kritik.

Aber dafür, was ich eben schrieb, bin ich sehr dankbar.
 
Bei aller Kritik die ich habe, so bin ich doch froh, dass endlich Bewegung in die Schullandschaft kommt...auch wenn hier noch vieles geändert werden muß.

Bei aller Kritik, die ich habe, so bin ich glücklich, das ich in der heutigen Zeit mein Kind hier in Deutschland geboren habe.

Von Anfang an haben wir Hilfe und Unterstützung bekommen, auch wenn hierzu viel Bürokratie den Weg begleitetet.

Wir können auch derzeit froh sein, wie es derzeit ist.

So wie aber die Inklusion geplant ist und wie sie jetzt schon umgesetzt wird, ist es ein gewaltiger Rückschritt.

Denn heute, mit den Sonderschulen haben behinderte Kinder ein Chance.
Wenn die behinderten Kinder aber in die Regelschule geworfen werden, dezimiert sich ihre Chance dramatisch. Aber ich weiß ja mittlerweile wie die Denke bei vielen ist, "auch die behinderten Kinder müssen ja nur wollen" und das wird dann als Inklusion und Chancengleichheit verkauft.

GottseiDank mucken die Lehrer auf, nur leider, es ändert sich bisher nichts.
 
Wir können auch derzeit froh sein, wie es derzeit ist. So wie aber die Inklusion geplant ist und wie sie jetzt schon umgesetzt wird, ist es ein gewaltiger Rückschritt.
Denn heute, mit den Sonderschulen haben behinderte Kinder ein Chance.
Wenn die behinderten Kinder aber in die Regelschule geworfen werden, dezimiert sich ihre Chance dramatisch. Aber ich weiß ja mittlerweile wie die Denke bei vielen ist, "auch die behinderten Kinder müssen ja nur wollen" und das wird dann als Inklusion und Chancengleichheit verkauft.

GottseiDank mucken die Lehrer auf, nur leider, es ändert sich bisher nichts.

Bist du dir sicher? Das war einmal, überleg mal wer die Mehrheit an den Förderschulen ausmacht!?
Diese Gruppe wird auch bald auf der Hauptschule die Mehrheit ausmachen. Im Prinzip geht es um das Wohl der Schwachen!

So wundert es nicht, dass besorgte Eltern ihre schwachen Kinder, die an besagten Schulen nur das Opfer sind,
lieber beschützt auf einer Realschule oder auf dem Gymnasium aufgehoben haben wollen.
 
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Bist du dir sicher? Das war einmal, überleg mal wer die Mehrheit an den Förderschulen ausmacht!?

Ich bin mir sicher!

Das meiste an Förderschulen, wie auch an Haupt- und Realschulen sind verhaltensauffällige Kinder.
Können richtig sein in Förderschulen, wie eben auch nicht, Da es auch hier, von bis gehen kann. Diese Kinder sind aber nicht behindert !!!!

Wo das Übel liegt, durch Rückgang der Schülerzahlen, will man die Sonderschulen abbauen, eben wegen Kostenfaktor und das trifft die behinderten Kinder mit heilpädagogischen Bedarf.
Diese Kinder werden heute auch schon teilweise integriert in den Regelschulen, aber in sog. Partnerklassen, was keine Inklusion ist.

Würde man die in Regelklassen schmeißen, gehen die unter. Daher separate Klassen in den Schulen, zur Kosteneinsparung, um die Sonderschulen zu dezimieren.

Daher, für behinderte Kinder wäre es ein Rückschritt, da bei denen, die heilpädagogischen Bedarf haben, keine Inklusion in Regelschulen derzeit stattfindet. Nicht einmal die heilpädagogische Betreuung gewährleistet ist. Besser gesagt, nicht vorhanden ist.

Daher ja die Proteste der Lehrer ........
 
So wundert es nicht, dass besorgte Eltern ihre schwachen Kinder, die an besagten Schulen nur das Opfer sind,
lieber beschützt auf einer Realschule oder auf dem Gymnasium aufgehoben haben wollen.
Weder Realschule noch Gymnasium sind Tagesstätten. Es sind - ganz konservativ und altmodisch formuliert - Lehranstalten. Ihre Aufgabe ist es ein gewisses Bildungsniveau zu vermitteln, nicht Kinder aufzubewahren, die in anderen Schulen "Opfer" sind und dem Lehrstoff nicht folgen können.

R.
 
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Das Dilemma ist das damals die die Bauträger der Lehranstalten nichts gedacht haben, so wurden die Gebäude und Schulräumlichkeiten
für die Bildungsschwachen, in der Regel mit den Gebäuden der Förderschüler integriert, bzw. eingegliedert.

Schon damals waren die Schwächsten oft das Opfer der Sonderschüler, da gab es Schüler aus asozialen Verhältnissen, die sich nicht gescheut haben
die Schwächeren auszurauben incl. Kleidung und so manch Hungerleider hatte auch keine Hemmungen ihnen das Pausenbrot zu stehlen.

Im Prinzip müsste man den geistig Behinderten separate Schulgebäude incl. der heilpädagogischen Pädagogen anbieten,
vermutlich ist dafür nun kein Geld mehr da?
 
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