Wie willst Du Daten absolut schützen? Würde etwas der oben genannten Eigenschaften auf mich zutreffen wäre es zB in der Arbeitswelt bestenfalls ein sogenanntes offenes Geheimnis oder es würde zumindest ein kleiner Kreis von Vertrauten wissen. Datenschutz betrifft doch meistens das offizielle Ausspielen der Daten. Wer darf im Streitfall die Daten als Verhandlungsgrundlage ins Spiel bringen und wer darf die Daten garnicht erst "haben". Haben, Horten und Akquirieren können (und tun) im Normalfall viele auf ihre Weise, sei es Erwerbsmäßig oder einfach für sich privat. Der Rest ist Spürsinn für den Bedarf daran und damit geht meistens einher daß Daten aus diesen oder jenen Gründen gerade auf keinen Fall und unter keinen Umständen irgendwo bekannt werden dürfen. Eigentlich nichts anderes als Geschäftssinn.
Es geht beim Datenschutz ja nicht darum, Daten absolut zu schützen. Das weiss jeder Sicherheitstechniker, dass ein absoluter Schutz nicht möglich ist. Es geht primär darum, Datenmissbraucht zu verhindern. Und das eben auch als Schutz für die Menschen. Denn auch wenn es den Wenigsten klar ist, Daten haben einen Wert. Für den Einzelnen nicht so sehr, für Unternehmen kann aber die Sammlung von Daten Millionen wert sein. Das sind mal die "normalen" Daten.
Dann haben wir noch sensible Daten. Es gab z.B. vor einigen Jahren die grosse Diskussion über den Kreditschutzverband. Weil der sammelt ja alle Daten aller Schuldner, und zieht daraus eigenmächtig Schlüsse (leider auch oft die falschen). Was halt dazu führen kann, dass Du bei Otto-Versand deine Rechnung vergessen hast zu bezahlen, und dafür kriegst Du den Kredit für deine neue Wohnung nicht.
Und in der Sammlung und Verknüpfung sensibler Daten liegt halt eine ungeheure Gefahr. Z.B. könnte eben jemand auf die Idee kommen, Gesundheitsdaten von Menschen an Unternehmen oder Versicherungen zu verkaufen (you remember: in der EU Erwerbsfreiheit), weil die Unternehmen dadurch natürlich Vorteile haben.
Oder nehmen wir die USA. In den USA gibt es Unternehmen, die den lieben langen Tag nichts anderes tun, als die Verbindungen zwischen einzelnen Personen und deren Aufenthaltsorte aus Mails, sozialen Netzwerken und Banktransaktionen herauszufiltern. Unter anderem wurde ein Verwandter von Bin Laden durch dieses Verfahren gefunden. Nur ... so wie es aussieht sind auf Grund solcher und anderer Daten halt euch einige Leute in Europa verschwunden ... einfach ausserhalb jeder Rechtsstaatlichkeit von CIA-Jets abgeholt.
Und da liegt halt die riesige Gefahr, je mehr Daten in einer Hand verbunden werden. Nicht so sehr im Besitz, sondern in den falschen Rückschlüssen die gezogen werden.
Ein interessantes Thema sind z.B. Fingerabdrücke. Hollywood macht uns ja im Fernsehen immer weis - ein Teilabruck, mal schnell durch die Datenbank, und schon haben wir den Bösewicht. Nun, ganz so einfach ist es nicht. Alleine USA-weit liefert ein Fingerabdruck mit leichten Fehlern (die üblich sind) etwa 200-1000 Matches. Glück, wenn es in der fraglichen Region nur einen Satz ähnlicher Fingerabdrücke gibt ... sonst kann es passieren, dass dir um 7 in der Früh die Polizei die Tür eintritt, und Du weisst nicht warum.