Ist Datenschutz Preistreiberei?

Nu sei mal nicht so pingelig, Walter ist absolut im Topic, oder geht es bei den Vorhängen etwa nicht um Daten die so geschützt werden sollen? :D
Wollte nicht pingelig sein ich dachte das wäre ein Hinweis auf OT. Natürlich sind es auch Daten was bei mir zuhause passiert, keine Frage.

Grad das offene Fenster verlockt, hinein zu sehen.
Aha! Wenn ich mich das nächste mal beobachtet fühle werde ich schauen ob vor dem Fenster nicht doch irgendwo eine Loop herumschleicht XD
 
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Ich weiss nicht, ob es dir so angenehm wäre, wenn dein Arbeitgeber wissen würde (und vielleicht auch noch in der Firma verbreiten würde), dass Du krank, schwul oder sexuell abartig veranlagt bist. Wenn die Staatssicherheit bei jedem deiner Worte vor der Tür stehen würde, weil es zu irgendwas nicht konform ist. Wie auch immer, es gibt eine ganze Menge an Daten die absolut schützenswert sind.

Wie willst Du Daten absolut schützen? Würde etwas der oben genannten Eigenschaften auf mich zutreffen wäre es zB in der Arbeitswelt bestenfalls ein sogenanntes offenes Geheimnis oder es würde zumindest ein kleiner Kreis von Vertrauten wissen. Datenschutz betrifft doch meistens das offizielle Ausspielen der Daten. Wer darf im Streitfall die Daten als Verhandlungsgrundlage ins Spiel bringen und wer darf die Daten garnicht erst "haben". Haben, Horten und Akquirieren können (und tun) im Normalfall viele auf ihre Weise, sei es Erwerbsmäßig oder einfach für sich privat. Der Rest ist Spürsinn für den Bedarf daran und damit geht meistens einher daß Daten aus diesen oder jenen Gründen gerade auf keinen Fall und unter keinen Umständen irgendwo bekannt werden dürfen. Eigentlich nichts anderes als Geschäftssinn.
 
Wie willst Du Daten absolut schützen? Würde etwas der oben genannten Eigenschaften auf mich zutreffen wäre es zB in der Arbeitswelt bestenfalls ein sogenanntes offenes Geheimnis oder es würde zumindest ein kleiner Kreis von Vertrauten wissen. Datenschutz betrifft doch meistens das offizielle Ausspielen der Daten. Wer darf im Streitfall die Daten als Verhandlungsgrundlage ins Spiel bringen und wer darf die Daten garnicht erst "haben". Haben, Horten und Akquirieren können (und tun) im Normalfall viele auf ihre Weise, sei es Erwerbsmäßig oder einfach für sich privat. Der Rest ist Spürsinn für den Bedarf daran und damit geht meistens einher daß Daten aus diesen oder jenen Gründen gerade auf keinen Fall und unter keinen Umständen irgendwo bekannt werden dürfen. Eigentlich nichts anderes als Geschäftssinn.

Es geht beim Datenschutz ja nicht darum, Daten absolut zu schützen. Das weiss jeder Sicherheitstechniker, dass ein absoluter Schutz nicht möglich ist. Es geht primär darum, Datenmissbraucht zu verhindern. Und das eben auch als Schutz für die Menschen. Denn auch wenn es den Wenigsten klar ist, Daten haben einen Wert. Für den Einzelnen nicht so sehr, für Unternehmen kann aber die Sammlung von Daten Millionen wert sein. Das sind mal die "normalen" Daten.

Dann haben wir noch sensible Daten. Es gab z.B. vor einigen Jahren die grosse Diskussion über den Kreditschutzverband. Weil der sammelt ja alle Daten aller Schuldner, und zieht daraus eigenmächtig Schlüsse (leider auch oft die falschen). Was halt dazu führen kann, dass Du bei Otto-Versand deine Rechnung vergessen hast zu bezahlen, und dafür kriegst Du den Kredit für deine neue Wohnung nicht.
Und in der Sammlung und Verknüpfung sensibler Daten liegt halt eine ungeheure Gefahr. Z.B. könnte eben jemand auf die Idee kommen, Gesundheitsdaten von Menschen an Unternehmen oder Versicherungen zu verkaufen (you remember: in der EU Erwerbsfreiheit), weil die Unternehmen dadurch natürlich Vorteile haben.
Oder nehmen wir die USA. In den USA gibt es Unternehmen, die den lieben langen Tag nichts anderes tun, als die Verbindungen zwischen einzelnen Personen und deren Aufenthaltsorte aus Mails, sozialen Netzwerken und Banktransaktionen herauszufiltern. Unter anderem wurde ein Verwandter von Bin Laden durch dieses Verfahren gefunden. Nur ... so wie es aussieht sind auf Grund solcher und anderer Daten halt euch einige Leute in Europa verschwunden ... einfach ausserhalb jeder Rechtsstaatlichkeit von CIA-Jets abgeholt.
Und da liegt halt die riesige Gefahr, je mehr Daten in einer Hand verbunden werden. Nicht so sehr im Besitz, sondern in den falschen Rückschlüssen die gezogen werden.

Ein interessantes Thema sind z.B. Fingerabdrücke. Hollywood macht uns ja im Fernsehen immer weis - ein Teilabruck, mal schnell durch die Datenbank, und schon haben wir den Bösewicht. Nun, ganz so einfach ist es nicht. Alleine USA-weit liefert ein Fingerabdruck mit leichten Fehlern (die üblich sind) etwa 200-1000 Matches. Glück, wenn es in der fraglichen Region nur einen Satz ähnlicher Fingerabdrücke gibt ... sonst kann es passieren, dass dir um 7 in der Früh die Polizei die Tür eintritt, und Du weisst nicht warum.
 
Ein interessantes Thema sind z.B. Fingerabdrücke. Hollywood macht uns ja im Fernsehen immer weis - ein Teilabruck, mal schnell durch die Datenbank, und schon haben wir den Bösewicht. Nun, ganz so einfach ist es nicht. Alleine USA-weit liefert ein Fingerabdruck mit leichten Fehlern (die üblich sind) etwa 200-1000 Matches. Glück, wenn es in der fraglichen Region nur einen Satz ähnlicher Fingerabdrücke gibt ... sonst kann es passieren, dass dir um 7 in der Früh die Polizei die Tür eintritt, und Du weisst nicht warum.

Sowas würde ja wenn es eine gut gepflegte, ummfassende zentrale Datenbank hätte theoretisch seltener vorkommen.

Oder nehmen wir die USA. In den USA gibt es Unternehmen, die den lieben langen Tag nichts anderes tun, als die Verbindungen zwischen einzelnen Personen und deren Aufenthaltsorte aus Mails, sozialen Netzwerken und Banktransaktionen herauszufiltern. Unter anderem wurde ein Verwandter von Bin Laden durch dieses Verfahren gefunden. Nur ... so wie es aussieht sind auf Grund solcher und anderer Daten halt euch einige Leute in Europa verschwunden ... einfach ausserhalb jeder Rechtsstaatlichkeit von CIA-Jets abgeholt.

Das heißt es wurden übereilt Entscheidungen getroffen die auf dem unregulierten und möglicherweise schon jahrzehntelangen Horten und Sammeln von Daten gefällt wurden und das am Rechtsstaat vorbei. Gut, ich kann nichts darüber aussagen was Operationen mit geheimdienstlichen Hintergrund für Prioritäten haben.

Aber die Tatsache daß schon so lange ein (unregulierter) Markt mit Daten bestanden hat zeigt daß keine Welt zusammenbricht bloß weil hie und da eine Kreditvergabe nicht stattgefunden hat.
Dieser Markt mit Daten wird sich aber wahrscheinlich nicht so leicht beseitigen lassen denn: bescheid zu wissen ist immer besser selbst wenn man das Wissen nicht immer in offiziell die Waagschale werfen kann. Das Privileg sich Daten anzueignen wird sich also niemand nehmen lassen der es schon tat bevor Bewusstsein dafür geschaffen wurde. Unser System besteht neben Gesetzen und Normen auch von rein willkürlich (und hoffentlich wohl überlegten) Entscheidungen einflussreicher Personen. Dadurch das Menschen auf den Wert ihrer Daten aufmerksam gemacht werden sinkt bloß das Angebot an Daten und die Menschen werden als Nebeneffekt vielleicht an einen Umgang mit einer Cyberwelt gewöhnt.

Es geht beim Datenschutz ja nicht darum, Daten absolut zu schützen. Das weiss jeder Sicherheitstechniker, dass ein absoluter Schutz nicht möglich ist. Es geht primär darum, Datenmissbraucht zu verhindern. Und das eben auch als Schutz für die Menschen. Denn auch wenn es den Wenigsten klar ist, Daten haben einen Wert. Für den Einzelnen nicht so sehr, für Unternehmen kann aber die Sammlung von Daten Millionen wert sein. Das sind mal die "normalen" Daten.

Werden sich die Unternehmen die Möglichkeit nehmen lassen Daten zu sammeln? Wenn alle begreifen daß trotz aller Bewusstseinsschaffung und aller Auflagen jeder Daten gesammelt hat die sich teilweise überschneiden dann wird der Markt mit Daten möglicherweise sowieso zusammenbrechen und es bleiben nur wieder ein paar Kontrollfreaks über, die sich mit Kugelschreibern Notizen auf wirren Zetteln machen um ihre Umwelt zu kontrollieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sowas würde ja wenn es eine gut gepflegte, ummfassende zentrale Datenbank hätte theoretisch seltener vorkommen.

Nein, sondern öfter. Denn die Fehlerrate beim Fingerabdruckvergleich bleibt ja gleich, also steigt mit der Menge der Daten nur die Menge der Fehler.

Das heißt es wurden übereilt Entscheidungen getroffen die auf dem unregulierten und möglicherweise schon jahrzehntelangen Horten und Sammeln von Daten gefällt wurden und das am Rechtsstaat vorbei. Gut, ich kann nichts darüber aussagen was Operationen mit geheimdienstlichen Hintergrund für Prioritäten haben.

Die USA haben nur eine Priorität - Schutz ihrer wirtschaftlichen Interessen. Und nachdem sie deswegen ja weltweit Kriege anzetteln, fallen für sie da ein paar verschwundene Menschen so gar keine Rolle.

Aber die Tatsache daß schon so lange ein (unregulierter) Markt mit Daten bestanden hat zeigt daß keine Welt zusammenbricht bloß weil hie und da eine Kreditvergabe nicht stattgefunden hat.
Dieser Markt mit Daten wird sich aber wahrscheinlich nicht so leicht beseitigen lassen denn: bescheid zu wissen ist immer besser selbst wenn man das Wissen nicht immer in offiziell die Waagschale werfen kann. Das Privileg sich Daten anzueignen wird sich also niemand nehmen lassen der es schon tat bevor Bewusstsein dafür geschaffen wurde. Unser System besteht neben Gesetzen und Normen auch von rein willkürlich (und hoffentlich wohl überlegten) Entscheidungen einflussreicher Personen. Dadurch das Menschen auf den Wert ihrer Daten aufmerksam gemacht werden sinkt bloß das Angebot an Daten und die Menschen werden als Nebeneffekt vielleicht an einen Umgang mit einer Cyberwelt gewöhnt.

Ehrliche Unternehmen geben den Menschen auch einen Gegenwert für ihre Daten, und geben den Daten damit den Wert der ihnen zusteht und den sie ja auch für das Unternehmen haben. Und das sind die kleinsten Informationen.
Unehrliche Unternehmen klaufen diese Daten oder geben als Gegenwert Müll wie die eigene Werbung ("Newsletter").

Werden sich die Unternehmen die Möglichkeit nehmen lassen Daten zu sammeln? Wenn alle begreifen daß trotz aller Bewusstseinsschaffung und aller Auflagen jeder Daten gesammelt hat die sich teilweise überschneiden dann wird der Markt mit Daten möglicherweise sowieso zusammenbrechen und es bleiben nur wieder ein paar Kontrollfreaks über, die sich mit Kugelschreibern Notizen auf wirren Zetteln machen um ihre Umwelt zu kontrollieren.

Nein, diese Möglichkeit werden sie sich immer wieder schaffen, egal wie. Weil es den Unternehmen einfach Milliarden an Werbekosten spart und zusätzliche Marktkenntnis und Umsätze bringen kann. Die Menschen müssen ihre Daten besser kontrollieren und halt auch mal irgendwo auf eine Anmeldung verzichten, wenn das Unternehmen nur Daten sammeln will ohne sie tatsächlich für den Geschäftsvorgang zu brauchen.
Eine gute Methode Werbung zu hintertreiben ist z.B., alle Werbelinks anzuklicken (braucht man eh dann nicht anschauen). Denn jeder dieser Klicks kostet dem Unternehmen Geld (und z.B. bei Google nicht gerade wenig) ... ohne ihm was zu bringen.

Letztlich ist es ja eh so ... das Daten sammeln ist zu einer Manie geworden ... wo eigentlich gar nicht mehr hinterfragt wird, ob die erhobenen Daten überhaupt noch werbetechnisch etwas bringen.
 
Nein, sondern öfter. Denn die Fehlerrate beim Fingerabdruckvergleich bleibt ja gleich, also steigt mit der Menge der Daten nur die Menge der Fehler.

Ich bin kein Befürworter vom Datenwahn und von Menschen denen Möglichkeiten verwehrt bleiben weil sie keinen Kredit bekommen etc. Aber wie Du selbst beifplichtest...

Nein, diese Möglichkeit werden sie sich immer wieder schaffen, egal wie. Weil es den Unternehmen einfach Milliarden an Werbekosten spart und zusätzliche Marktkenntnis und Umsätze bringen kann.

... ist eine Welt ohne Informationsverarbeitung nichtmehr denkbar.

Nein, sondern öfter. Denn die Fehlerrate beim Fingerabdruckvergleich bleibt ja gleich, also steigt mit der Menge der Daten nur die Menge der Fehler.

Ich meinte nur daß aller Logik nach bei einer offiziellen vereinheitlichten Datenbank mit entsprechender Transparenz, mit Regelungen und Bestimmungen weit mehr Möglichkeiten bei weit weniger Fehlerquellen denkbar wären als bei einem Wucher gesammelter Daten und Datenhändlern.

Ehrliche Unternehmen geben den Menschen auch einen Gegenwert für ihre Daten, und geben den Daten damit den Wert der ihnen zusteht und den sie ja auch für das Unternehmen haben.

Rein interessehalber: auf was beziehst Du dich damit?

Die Menschen müssen ihre Daten besser kontrollieren und halt auch mal irgendwo auf eine Anmeldung verzichten, wenn das Unternehmen nur Daten sammeln will ohne sie tatsächlich für den Geschäftsvorgang zu brauchen.

Also soll im Endeffekt ein Bewusstsein für den neuen Rohstoff geschaffen und somit auch der Preis gesteigert werden.

Bist Du vom Fach? Arbeitest Du in einem Unternehmen das Daten im großen Stil verwertet oder bist Du im Sinne des Datenschutz tätig? Du scheinst viel darüber zu wissen.
 
Ich meinte nur daß aller Logik nach bei einer offiziellen vereinheitlichten Datenbank mit entsprechender Transparenz, mit Regelungen und Bestimmungen weit mehr Möglichkeiten bei weit weniger Fehlerquellen denkbar wären als bei einem Wucher gesammelter Daten und Datenhändlern.

Ja, aber dann hast Du ja wieder einen Datenmoloch. Abgesehen davon, dass die Daten und Auswertungen die jedes Unternehmen braucht ja unterschiedlichster Natur sind und einerseits kaum zu vereinheitlichen sind, andererseits auch Firmengeheimnissen unterliegen.

Rein interessehalber: auf was beziehst Du dich damit?

An sich auf niemand konkreten. Aber z.B. bei Rewe gibt es für die eigenen Daten wenigstens Rabatte (weniger Preisbeschiss)

Also soll im Endeffekt ein Bewusstsein für den neuen Rohstoff geschaffen und somit auch der Preis gesteigert werden.

Sagen wir es so, Bewusstsein ja, damit die Menschen einmal vorsichtiger mit ihren Daten umgehen und sie möglichst unter Kontrolle haben und halten, und vor allem nicht unnötig Daten hergeben.
Und wenn schon jemand seine Daten hergibt, dann eben auch eine entsprechende Kompensation dafür die dem Wert der Daten angepasst ist.

Bist Du vom Fach? Arbeitest Du in einem Unternehmen das Daten im großen Stil verwertet oder bist Du im Sinne des Datenschutz tätig? Du scheinst viel darüber zu wissen.

War lange Zeit Teil meines Jobs, ja.
 
Wenn mein Arbeitgeber etwas gegen Schwule hat liegt das Problem woanders, genauso wie man lernen kann zu jeder anderen paraphilen Neigung zu stehen. Sollte es sich um wirklich krankhafte Sachen handeln ist es möglicherweise auch nicht gut es zu verstecken da das bloß weiter Stigmatisiert und verhindert daß mir geholfen wird.
Und wenn ich in den Eigenen vier Wänden beim Nasebohren beobachtet werde stört das im Grunde auch nicht wirklich, da mache ich mir eher Sorgen um den Geisteszustand des Menschen der mir dabei unbedingt Zusehen will.
Zugegeben, es ist Utopisch in einer Gesellschaft zu leben in der es keine Geheimnisse mehr voreinander gibt, weshalb Daten wohl nie ganz an Wert verlieren werden - aber ich stelle mir die Frage ob dieser Eiertanz um den gläsernen Menschen nur ein Instrument ist um den Preis für persönliche Daten zu kontrollieren.


weist du, was du hier so von dir gibst, ist in meinem augen etwas naiv. anscheinend hast du noch nie erlebt wie das ist, in ein wirklichen diktatur zu leben und von machthabern erpresst zu werden. datenschutz ist deswegen wichtig, weil die sammelte daten missbraucht werden können...und teilweise werden auch missbraucht.
je weniger der staat über mich weiss, desto ruhiger kann ich leben. es ist mir sehr bewusst, das ein absoluter schutz nicht gibt und nicht geben kann, wenn ich mich im internet bewege oder, wenn ich auch nur eine händy besitze...nach mein dafürhalten, je weniger die ämter und behörden über mich wissen, desto besser...

shimon
 
weist du, was du hier so von dir gibst, ist in meinem augen etwas naiv. anscheinend hast du noch nie erlebt wie das ist, in ein wirklichen diktatur zu leben und von machthabern erpresst zu werden. datenschutz ist deswegen wichtig, weil die sammelte daten missbraucht werden können...und teilweise werden auch missbraucht.
je weniger der staat über mich weiss, desto ruhiger kann ich leben. es ist mir sehr bewusst, das ein absoluter schutz nicht gibt und nicht geben kann, wenn ich mich im internet bewege oder, wenn ich auch nur eine händy besitze...nach mein dafürhalten, je weniger die ämter und behörden über mich wissen, desto besser...

shimon

Ich gebe Dir recht, ich weiß nicht wie das ist in einer tatsächlichen Diktatur zu leben. Ich versuche aber bloß dem Kampf gegen Windmühlenflügel auszuweichen und mich mit der Tatsache abzufinden daß Daten jetzt und in Zukunft eine große Rolle spielen werden. Es ist ja auch naiv zu glauben Daten schützen zu können wenn bereits Kleinkinder mit Smartphones aufwachsen, also somit Daten seit frühester Kindheit über die Menschen bekannt sind.

Mein (vielleicht etwas naiver) Ansatz ist der: wenn schon, dann soll eine zentrale Datenbank im Silicon Valley von Menschen die eine Pinballmaschine im Büro haben und in der Mittagspause Yoga machen meine Daten möglichst transparent verwalten. Das scheint mir jedenfalls besser als verstaubte Akten in den Schubläden finsterer Behörden. Aber wenn der Markt mit den Daten durch allzu große Volatilität gestört wird kann das aller Logik nach auch unvorteilhaft für die Geschäftsgrundlage moderner Großunternehmen sein.
 
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Daß unsere Daten in gewisser Hinsicht an Wert gewinnen wird immer wieder propagiert. Hier und da hört man sogar vom 'modernen Goldrausch' und es wird mit den Industrien die mit fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl wirtschaften verglichen. Das Sammeln von persönlichen Daten jeglicher Art, sei es für Werbezwecke, für die Vereinfachung von Verwaltungstechnischen Aufgaben oder für Terrorismusbekämpfung ist also gewissermaßen Teil unserer Realität.
Dem Grundgedanken daß derjenige der nichts zu verbergen hat auch nichts Verstecken muss ist dabei immer eine gewisse Richtigkeit beizumessen gewesen, zumindest in meinen Augen.
Ist der Schutz der persönlichen Daten nur eine Maßnahme um ganz nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage diesem 'neuen Rohstoff' zu mehr Wert zu verhelfen?


Der propagierte Wandel zu mehr Datenschutz verhüllt den Plan zum virtuellen Zahlungsverkehr. Wenn dem Bürger vermittelt wird, dass seine Daten sicher sind, dann lässt sich die Währungsumstellung zum Scheingeld viel einfacher durchsetzen, weil kaum jemand auf solche abstruße Ideen kommt.

Dabei werden solche Pläne oft über Generationen geplant, also scheinbar geschieht alles mehr oder weniger zufällig auf politischer Ebene. Weit gefehlt.

Wahren Datenschutz gibt es nicht mehr, egal wer das Gegenteil behauptet.
 
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