Shimon1938
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www.taz.de: "Juden sind keine Deutschen und Deutsche Leidtragende - Beobachtungen aus einer Politikstunde zum Thema Antisemitismus an einer Berufschule in einer westdeutschen Kreisstadt."
"Verbale Britalität" von Stefan Moes taz.die tageszeitung
"Ist der Lehrer der einzige, der nichts hört? Er sitzt an seinem Pult und lässt sich nichts anmerken. Es kommt mir vor, als beutgten sich meien Mitschüler besonders tief über ihre Zeichenbrätter. Wir sin Tischlerlehrlinge im dritten Lehrjahr. Zwei in der hinteren Bank ereifern sich halblaut: "Arschgefickte Juden ... sind an allem schuld."
"Jude" ist ein gebräuchliches Schimpfwort an der Berufsschule in Westdeutschland. Ein 19-Jähriger erklärt mir, Juden seien Wucherer. Sie treiben Menschen in der Ruin.
Ich staune, wie offen im Unterricht Bemerkungen fallen wie "Shufa, alles Juden!" . Als einmal ein Schüler ruft: "Aldi gehört den Juden!", reagiert der Lehrer: "Dazu könnte ich jetzt etwas sagen. Aber?" Er lässt , es lieber bleiben. Ich bin Mitte fünfzig, fast so altb wie er. Und rund fünfunddreißig Jahre jünger, als meine Mitschüler.
Inzwischen hetzen die beiden Hinterbänkler weiter gegen die "Drecksjuden". Ein Mitschüler warnt sie leise: Wegen soetwas sei er schon mal fast von der Schule geflogen. Erst als ich die beiden laut anspreche - "Man muss nicht jeden Dreck, den man im Kopf hat, rauslassen!" - schweigen sie.
Nun bestellt der Lehrer die Provokateure zu sich. Mir erklärt er, den jungen Leuten fehlten Grundlagen..."
..."Er (der Lehrer) schreib "Deutschland" an die Tafel. Die Schüler assozieren Autos, Merkel, fehlende Auttarkie bei der Energieversorgung, Wurtscht und Bier. Schließlich nennt einer Neonazis. Eine Schülerin ergänzt: "Weiße Rose".
Wofür dieser Name steht weiß sie nicht..." ....Weiterlesen auf www.taz.de
"Was:Für Sonntag, 14. September, 15 Uhr, ruft der zentralrat der Juden zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus in Berlin auf. Die Veranstaltung findet am Brandenburger Tor statt."
"Warum: Zentralratspräsident Dieter Graumann ruft angesichts der "unfassbaren und schockierenden Hassparolenwähren des Krieges in Israel auf deutschen Straßen" Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft dazu auf ein deutliches zeichen gegen Judenhass in der Bundesrepublik zu setzen.
Kritik: Für die Demo haben sich auch jüdische Deutsche und Israelis angekündigt, die sich vom Zentralrat und von der Politik des Israelischen Staates distanzieren. Sie kritisieren die einseitige Unterstützung Israels und die ihrer Ansicht nach stattfindende Gleichsetzng von Israelkritik mit Antisemitismus."
Shimon
"Verbale Britalität" von Stefan Moes taz.die tageszeitung
"Ist der Lehrer der einzige, der nichts hört? Er sitzt an seinem Pult und lässt sich nichts anmerken. Es kommt mir vor, als beutgten sich meien Mitschüler besonders tief über ihre Zeichenbrätter. Wir sin Tischlerlehrlinge im dritten Lehrjahr. Zwei in der hinteren Bank ereifern sich halblaut: "Arschgefickte Juden ... sind an allem schuld."
"Jude" ist ein gebräuchliches Schimpfwort an der Berufsschule in Westdeutschland. Ein 19-Jähriger erklärt mir, Juden seien Wucherer. Sie treiben Menschen in der Ruin.
Ich staune, wie offen im Unterricht Bemerkungen fallen wie "Shufa, alles Juden!" . Als einmal ein Schüler ruft: "Aldi gehört den Juden!", reagiert der Lehrer: "Dazu könnte ich jetzt etwas sagen. Aber?" Er lässt , es lieber bleiben. Ich bin Mitte fünfzig, fast so altb wie er. Und rund fünfunddreißig Jahre jünger, als meine Mitschüler.
Inzwischen hetzen die beiden Hinterbänkler weiter gegen die "Drecksjuden". Ein Mitschüler warnt sie leise: Wegen soetwas sei er schon mal fast von der Schule geflogen. Erst als ich die beiden laut anspreche - "Man muss nicht jeden Dreck, den man im Kopf hat, rauslassen!" - schweigen sie.
Nun bestellt der Lehrer die Provokateure zu sich. Mir erklärt er, den jungen Leuten fehlten Grundlagen..."
..."Er (der Lehrer) schreib "Deutschland" an die Tafel. Die Schüler assozieren Autos, Merkel, fehlende Auttarkie bei der Energieversorgung, Wurtscht und Bier. Schließlich nennt einer Neonazis. Eine Schülerin ergänzt: "Weiße Rose".
Wofür dieser Name steht weiß sie nicht..." ....Weiterlesen auf www.taz.de
"Was:Für Sonntag, 14. September, 15 Uhr, ruft der zentralrat der Juden zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus in Berlin auf. Die Veranstaltung findet am Brandenburger Tor statt."
"Warum: Zentralratspräsident Dieter Graumann ruft angesichts der "unfassbaren und schockierenden Hassparolenwähren des Krieges in Israel auf deutschen Straßen" Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft dazu auf ein deutliches zeichen gegen Judenhass in der Bundesrepublik zu setzen.
Kritik: Für die Demo haben sich auch jüdische Deutsche und Israelis angekündigt, die sich vom Zentralrat und von der Politik des Israelischen Staates distanzieren. Sie kritisieren die einseitige Unterstützung Israels und die ihrer Ansicht nach stattfindende Gleichsetzng von Israelkritik mit Antisemitismus."
Shimon