"Der Klügere gibt nach..." - würden dann nicht die Dummen regieren?
Solange du deine Persönlichkeit ausbildest, ist es wichtig eine Meinung zu haben und dahinter zu stehen.
Sobald du aber die Dualität als Illusion erkennst, hörst du auf zu werten. Und dann streitest du auch nicht mehr sondern beobachtest nur noch.
Eine Meinung zu haben, bedeutet für mich nicht Streit zu haben. Eine Meinung zu haben bedeutet auch nicht gleichzeitig zu werten. Jeder Mensch hat die Möglichkeit in seinem Wirkungsbereich Entscheidungen zu treffen. Er kann sich überlegen ob er nach links oder nach rechts gehen möchte. Daraus ergeben sich Konsequenzen.
B]Und du siehst, dass jeder Recht hat. Jeder![/B] Weil jeder eine etwas andere Perspektive hat. Seine eigene Brille mit seiner persönlichen Färbung.
Natürlich hast du Recht. Was nichts an der Situation ändert, dass ich Entscheidungen treffen werde, die demnach meine Meinung, mein Weg, sein werden. Wenn ich mich entscheide Leben zu schützen und ein anderer Leben zu nehmen, dann hat jeder aus seiner Perspektive, bzw seinen Beweggründen entsprechend, sicher Recht.
Dennoch würde ich mich weiterhin entscheiden Leben zu schützen. Denn ich kann meine Welt verändern und beeinflussen, im Positiven, wie im Negativen, was natürlich wieder der Sicht der Dualität entspringt. Denn was ist Positiv und was ist Negativ, wenn wir davon ausgehen, dass die Dualität eine Illusion ist. Positiv ist, was ich entscheide, das Positiv ist, was ich in meinem Leben also priorisiere. Wenn es kein Positiv und Negativ gibt, Leben und Tod eins sind, dann kann ich mich trotzdem heute dafür einsetzen Leben zu schützen ohne anzuzweifeln, dass die Dualität Illusion ist, und gleichzeitig ändere ich nichts daran, dass irgendwo jemand Leben nimmt. Aber jetzt gerade hier, habe ich etwas beeinflusst, ich habe beeinflusst, dass jetzt gerade hier, dieses Leben geschützt wurde.
Genauso werde ich Menschen in meinem Wirkungsbereich, Menschen mit denen ich in Beziehung stehe, beeinflussen, so wie auch sie mich beeinflussen. Obgleich ich nun nur beobachte oder werte. Meine alleinige Existenz wird alles andere in meinem Umfeld beeinflussen, durch jede Entscheidung, die ich treffe, durch jeden Weg, den ich gehe, durch jeden Atemzug den ich tätige.
Ob der Mensch nun wirklich eine konkrete "Wahl" hat sei dahin gestellt, da kann man jetzt drüber philosophieren.
Ist das eine Wertung?Deiner Entwicklung entsprechend ist das durchaus okay.
Genauso wie Gelassenheit eine der sieben Grundsäulen ist. Aber Gelassenheit nichts zu tun hat mit Gleichgültigkeit oder Phlegmatismus. Es ist der feine Unterschied was es ausmacht.
Ich würde behaupten in unserer westlichen Welt gibt es so gut wie keine Menschen, die nicht werten und völlig gelassen sind, dazu lässt unser System keinen Spielraum, auch für die, die es von sich behaupten, Gruppen angehören, die dies vermitteln wollen (Religion).
In einem buddhistischen Tempel in Asien, in der Mönche jahrelang Meditation praktizieren, gehe ich davon aus, dass es möglich ist, einen Geisteszustand wie diesen zu erlangen.
Natürlich ist mir bewusst, dass mein Beitrag eben nicht wertungsfrei war.
GLG