Du schreibst, du für geistige Gesundheit künftiger Generationen kämpfst.
Dann kommt ein ewig langer Text, wo du zum xten Male dazu ausholst, dir ein (Wert)Urteil über den Geistes- sowie Bildungsstand dir unbekannter Personen zu machen.
Die sich einzig darauf begründet, nichts weiteres für dich existiert, da niemand entsprechende Belege bereit ist auf Kommando vorzulegen und darüber hinaus noch wissenschaftlichen Studien standzuhalten haben.
Und frage jetzt noch einmal ganz konkret nach, wie willst du es anstellen bzw. was für Ansichten vertrittst du dahingehend, die geistige Gesundheit künftiger Generationen vor deiner Meinung nach schädlicher Einflussnahme zu schützen. Mag sein, es dir hier wenig Freunde einbringt und dir entsprechender Gegenwind droht.
Aber bislang warst du mit deiner Meinung und Wertung auch nicht gerade zurückhaltend oder zimperlich. Da wird dir wohl kaum glaubhaft jetzt dann irgendwas dran liegen, du hier plötzliche Befindlichkeiten anderer Personen als Hinderungsgrund anmeldest.
@Palo
Ich will ehrlich zu dir sein. Ich wollte mich eigentlich deshalb vor einer Antwort drücken, weil es ziemlich anstrengend sein kann, sich mit so vielen Leuten gleichzeitig auf eine solch grundlegende Diskussion einzulassen.
Aber sei's drum ! Um diese Welt zu verändern oder auch nur teilweise auf ein "Neues Denken" einzuschwören, müßte ich etwas tun, was ich zeitlebens bekämpft und schon immer für falsch gehalten habe. Nämlich - so wie Jesus -als Welterlöser auftreten und die Menschheit mit einer neuen Religion oder auch nur einer neuen Philosophie beglücken. Um mit dieser Mission Erfolg zu haben, müßte ich früher oder später die gleichen Bekehrungsmethoden anwenden, wie dies die Spanier und Portugiesen in der Zeit nach 1492 (der angeblichen Erstentdeckung des amerikanischen Kontinents) in Südamerika vorexerziert haben.
Diesen gleichen Irrtum würde ich nicht begehen wollen und diesen Weg auch niemals gutheißen. Die Botschaft, die Jesus seinerzeit verkündet hat, war sicher nicht falsch und enthält ethische Grundsätze, die auch ein Atheist, wie ich es bin, gutheißen kann. Es ist ja nicht so, dass Atheisten sich einer auf humanistischen Grundsätzen basierenden ethischen Norm entziehen.
Wer aber war dieser Jesus ? Ich habe mal von einem holländischen Pfarrer gelesen, der die These vertrat, dass Jesus lediglich einer von vielen Predigern in jener Zeit war, die missionierend durch die Lande gezogen sind. Er bestritt aber, dass Jesus Gottes Sohn gewesen sein kann.
Das ist nur eine von vielen Quellen, welche die These, dass Jesus Gottes Sohn sei, bezweifeln. Im übrigen ist die Bibel so ziemlich das widersprüchlichste Buch, das man sich denken kann. So lieferten z.B. die Apostel Lukas, Markus, Matthäus und Johannes in entscheidenden Punkten voneinander stark abweichende Berichte ab. Wer sich dafür interessiert, nehme sich das Buch "Die Akte Jesu" von Charles Foster vor, der sich übrigens als gläubiger Christ bezeichnet. Im Vorwort schreibt er: "Ich möchte nicht missverstanden werden. Ich bin Christ. Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich mich gefragt habe, ob ich vielleicht doch keiner bin."
Nun, ich bin eben längst einen Schritt weitergegangen, als der Autor Foster. Dies aufgrund des Studiums einer Vielzahl von historischen Berichten und Dokumentationen. Volkstümlich ausgedrückt, möchte ich sagen: "Ich habe den falschen religiösen Braten längst gerochen !"
Mit anderen Worten: Die gesamten Grundlagen des christlichen Glaubens sind reine künstliche Konstrukte. Zu welchem Zweck wohl ? Kurz gesagt: Um Macht über die Köpfe der Menschen zu gewinnen. Es war dem römischen Kaiser Konstantin dem Großen vorbehalten, dem Christentum zum Sieg zu verhelfen, indem er zum christlichen Glauben übertrat. Weshalb wohl ? Weil er über Nacht urplötzlich von der Wahrheit der christlichen Botschaft überzeugt war ? Mitnichten ! Die Christen hatten sich längst zu einer gewichtigen Volksgruppe entwickelt. Sie waren als machtstützender Faktor für seine Regentschaft äußerst wichtig geworden ! Sein Übertritt zum christlichen Glauben war somit nichts anderes als ein Machtkalkül ! Darüber sind sich die meisten Historiker einig.
Es ist eine historische Tatsache, dass die Geschichte der christlichen Kirche mit Blut geschrieben ist. Das muß ich sicher nicht im Einzelnen begründen. Es ist aber unbestritten, dass die Kirche als Förderer der Kunst einen bedeutsamen Beitrag geleistet hat. Das Volk hatte aber zunächst kaum Vorteile von dieser kulturellen Entwicklung. Das Studium von Büchern blieb den Mönchen, Nonnen und der Priesterkaste vorbehalten. Erst mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Guttenberg (sein eigentlicher Name war übrigens Gensfleisch) kam auch des gemeine Volk in den Genuß Bücher erwerben zu können und zu lesen.
Ich überspringe jetzt mal die diversen Skandale, die sich rund um die verschiedenen Päpste in der Zeit des Mittelalters abgespielt haben. Zu dieser Zeit hatte sich die Kirche längst als bedeutendes Instrument zur Machterhaltung der jeweils herrschenden Herzöge, Könige und Kaiser entwickelt. Das sog. Gottesgnadentum wurde aber schon von Kaiser Konstantin begründet.
Jetzt komme ich zur Gretchenfrage, lieber Palo: "Wie kann auf der Basis einer blutgetränkten Historie, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte, eine glaubwürdige auf humanistischen Grundsätzen basierende Religion überhaupt als vertrauenswürdig eingestuft werden ?" Muß ich jetzt tatsächlich noch einige sattsam bekannte Verbrechen der Kirche aus der Vergangenheit und der Gegenwart vortragen ? Hexen- und Ketzerverbrennungen, die blutigen Kreuzzüge, Funde von Kindsleichen in den Gemäuern schwäbischer Nonnenklöster in der Vergangenheit und der Missbrauch von Minderjährigen durch Priester in der Gegenwart. (Meldung vom 20. Mai 2009: In Irland wurden Tausende von Kindern von Priestern jahrelang missbraucht !) Und dann das bescheuerte Zölibat, welches letztlich dazu führt, dass katholische Priester sich eine Geliebte nehmen, wobei dann die Kinder aus einer solchen Beziehung die eigentlichen Opfer des Zölibats sind.
Dass in dieser Aufzählung die evangelische Seite besser weggekommen ist, bedeutet noch längst nicht, dass es bei diesem Teil der Christenheit keine wunden Punkte gäbe. Dem verlogenen, frömmelnden Pietismus kann ich ebenfalls nichts Positives abgewinnen. Es dürfen aber auch die religiös und/oder politisch motivierten Verbrechen terroristischer Muslims in dieser Aufzählung ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Was aber müßte sich ändern, um die Menscheit auf den Weg zu einer wahrhaft humanistischen Gesellschaft zu führen, die es möglich macht, kriegerische Konflikte ein für allemal, als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele, zu ächten und auszuschließen ?
Ist das nur eine Utopie ? Ich befürchte, dass das leider zutrifft.
Was müßte alles geschehen, um diese Utopie zur Realität werden zu lassen ?
1. Politik und Religion muß strikt getrennt werden. Religion muß die Privatsache eines jeden einzelnen Menschen sein und bleiben. Jedwelcher Einfluß von Religion auf Wirtschaft und Politik und umgekehrt, muss geächtet werden. Ich würde niemals eine Partei wählen, die mit einer religiösen Kompente Wahlwerbung betreibt. Das "C" im Namen einer Partei ist nicht nur heuchlerisch, sondern ist in einem laizistischen Staat unerträglich. (Im Grundgesetz ist der Begriff "Laizismus" leider nicht aufgeführt. Es war Hitler, der die "zarte Pflanze des Laizismus" in Deutschland durch ein Verbot an der Entwicklung hinderte.)
2. Die Armut in der Welt steht einer idealen Welt, wie ich sie skizziert habe, im Wege. Solange die sozialen Unterschiede nicht entscheidend gemildert werden können, wird sich in dieser Welt nichts zum Besseren wenden.
3. Die Bildungsunterschiede sind - ebenso wie das globale Armutsproblem - die größten Hindernisse für den Aufbau einer idealen, humanistischen Weltordnung.
4. Allein die Glaubenstendenz in diesem Esoterik-Forum steht einer Überwindung der Punkte 1 bis 3 diametral entgegen. Wie soll sich "neues philosophisches Denken" entwickeln, wenn Teile der Menschheit ihr Heil in mittelalterlichen, pseudowissenschaftlichen Lehren suchen ? Auf der Suche nach Spiritualität, die übrigens auf tiefsitzende Lebensängste hindeutet, letztlich aber auch eine Flucht vor der Realität des unvermeidlichen biologischen Ende eines jeden Lebewesens ist, bauen sich Menschen, die für voll genommen werden wollen, ein Jenseits auf, von dem sie annehmen, dass es tatsächlich existiert !!! Absurder geht's wirklich nicht mehr !
Siehst du jetzt ein, Palo, dass ich mir nur ungern der Mühe unterzogen habe, dir auf deine diesbezügliche Frage zu antworten ? Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die große Mehrheit in diesem Forum, mit der von mir vorgezeichneten Utopie anfreunden könnten. Wer möchte nicht in einer von Armut befreiten Welt leben, in welcher keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr zu befürchten wären und jedermann ungehinderten Zugang zu kostenloser, höherer Bildung hätte ? Es liegt allerdings auf der Hand, dass die Verwirklichung dieser Utopie der Quadratur des Kreises gleichkommt.
Dass ich vorerst deine übrigen Fragen unbeantwortet gelassen habe, liegt einzig und allein an der Vielschichtigkeit deiner Hauptfrage, die ich leider nicht in wenigen Worten abhandeln konnte. Ich komme aber noch darauf zurück. Tu mir aber im Gegenzug bitte den Gefallen, dir doch mal das Video von Mme. L. reinzuziehen. Danach beantworte mir nur 2 Fragen:
1. Bist du der Ansicht, dass hier ein echter Jenseitskontakt zelebriert wurde ? 2. Bist du nicht auch der Meinung, dass hier ein widerliches Spiel mit den Gefühlen einer trauernden Mutter gespielt wurde ?
Sobald mir deine Antwort vorliegt, werde ich auf deine weiteren Fragen eingehen.