kannst du sagen, wie lange du pro Meditationssitzung meditierst?
Also generell finde ich (persönlich) es wichtig, täglich zu meditieren. Das hängt aber auch davon ab, wie lange die Sitzung ist und wie man diese jeweilige "Vertiefung" selbst empfindet.
Liebe Grüße,
E.
Bei mir ist es zum Beispiel so, daß ich das Meditieren kaum ertrage. Da bin ich immer so schrecklich bewußt. Ich bin sonst gerne abgelenkt, durch alles Mögliche - das fällt mir leichter. Ich denke das ist auch natürlich so in der heutigen Zeit, für ein Bewußtsein, das mit dem Fernseher aufgewachsen ist.
Wenn ich mir viele jüngere Menschen anschaue, dann bemerke ich, daß die Aufmerksamkeit der Menschen heute etwa im 30 Sekunden Takt wechselt. Du mußt alle 30 Sekunden einen Lacher haben, sonst döseln Dir die Leute weg. Oder etwas Anderes, das sie wach hält.
Und damit ist es sehr vom Alter abhängig und von der Art eines Menschen zu sein, wenn man entscheiden will, wie oft er meditieren will. Denke ich. Wobei es natürlich an sich schon ein absurdes Unterfangen ist, das zu wollen.
Und genauso unmöglich ist es in meinen Augen für viele jüngere Menschen heute, sich der Meditation als Thema zu nähern. Das Wort hat 9 Buchstaben und viele brauchen bereits zu lange um es zu lesen. Wenn sie hinten am Wort angekommen sind, haben sie den Beginn des Wortes schon wieder vergessen. Ich mache keine Witze, das ist beim heutigen Bewußtsein, das aus den Schulen kommt, tatsächlich so vorhanden. Ob es die Regel weiß ich nicht, aber es fällt reihenweise regelmässig auf, daß es so ist.
Ich war z.b. 30 als ich angefangen habe mit Sitzmeditation und habe vorher 16 Jahre Autogenes Training gemacht. Als Kind und Jugendlicher habe ich täglich stundenlang übend hinter meinem Musikinstrument gesessen und mich ansonsten sportlich beschäftigt. Ich darf also davon ausgehen, daß ich ein hohes Maß an Aufmerksamkeit entwickelt habe für das, was ich tue, und daß ich mich relativ gut konzentrieren kann.
Und daher war ich sowieso schon seit Jahren bis Jahrzehnten in der Beobachterposition, als ich überhaupt mal mit dem Meditieren begonnen habe. Meine Yoga-Lehrerin hat sich kringelig gelacht, als ich bei meiner Vorstellung in der Yoga-Gruppe sagte, daß ich keine Erfahrung mit Meditation hätte. Sie war so ein lockeres Wesen, das mir wohl damals meinen allzu gerne aufkommenden spirituellen Größenwahn bescherte mit ihrer wohlmeinenden Art. Bzw. ihn unterstützte. (Ansonsten erinnere ich ein Raffen von rotem Samt mit dem Damm, was sie unter Frauen auszuüben berichtete. Ich denke an diesem Punkt hat sich durch eine humorige Bemerkung meinerseits diese mangelnde Wertschätzung einer Art zu sein in ihre Richtung zurück begeben - daher erinnere ich das auch so im Zusammenhang.)
Hm. Ich erinnere mich sogar, wie ich im Kinderwagen lag und beobachtete. Fällt mir grad ein. Und ich erinnere genau das funkelnde Licht, das sich als ein Fensterbild vom Neusser Obertor entpuppte. Jahre später. Und ich rieche meine Mutter, wenn sie sich über den Kinderwagen beugt. Und auch die doofe Annette erinnere ich genau. Die hat mich nicht gemocht... die Prinzessin auf der Erbse wurde durch mich enttrohnt... vom Prinzen, der sich als das arme Waisenkind aus dem Sterntaler-Märchen entpuppte.
Mir fällt wieder auf, wie tief Meditation in einen Menschen dringen kann - am eigenen Beispiel. Und wie wichtig das daher ja vielleicht tatsächlich ist, den richtigen Weg am Anfang zu finden. Ich denke das für mich auch: man braucht Eins, das man macht. Man entdeckt es irgendwann.
lg,
Trixi Maus