Energeia
Sehr aktives Mitglied
Wie kann ich das abstellen? Sobald ich mal einen Tag lang ohne meinen Freund bin, werde ich ungemütlich, stellen sich Ängste ein (Verlassenwerden) und ich merke, wie ich anfange zu kochen. Ich habe viel erlebt, leider. Und ich habe ein paar Leuten noch nicht richtig vergeben können. Wahrscheinlich übertrage ich das, was sie mir damals
angetan haben, auf meinen herzallerliebsten Freund.
Und dann von diesen Leuten, denen ich nicht wirklich vergeben konnte, ich denke oft an das, was geschehen ist, zurück. Neid, Trauer kommen. Ich nehme beides wahr und lasse es vorüberziehen wie eine Wolke. Damit fahre ich gut. Aber nun ist die Zeit gekommen, diesen Quatsch noch gründlicher anzugehen, wenn nicht sogar ihn auszumerzen. Nur wie.
ja, deine Erläuterung hört sich stimmig an.
Du sprichst hier auch schon eine mögliche "Lösung" an: Verzeihen.
Falls du für "Meditation" offen bist, dann kann ich dir diese CD empfehlen: http://www.amazon.de/Meditation-für-Anfänger-Meditationen-Mitempfinden/dp/344233733X
Du findest hier verschiedene buddhistische Meditationstechniken, u.a. auch eine Vergebungsmeditation.
Darüber hinaus gibt es viele, viele Bücher/Ratgeber etc. zum Thema "Verzeihen/Vergeben".
Mir scheint jedoch, dass es da noch mindestens ein weiteres Thema gibt.
In diesem ersten Abschnitt kommt schon ein wenig zum Ausdruck, dass du "bedürftig" bist, wenn du deinen Freund nicht siehst und er sich nicht meldet.
In dir meldet sich dann eine "bedürftige" Stimme, die vielleicht auch wütend, trotzig wird.
Es geht hier darum, dass du lernst, dich ein wenig von dieser Stimme zu distanzieren, ohne sie zu verdrängen, um sie zu regulieren.
Du kannst dich z.b. mit Entspannungstechniken regulieren.
Im Moment scheint dir das wahrscheinlich noch "unmöglich". Du kennst die Situation, dass diese Stimme dich ergreift, dass du die Ängste spürst, die Gefühle. Alles scheint irgendwie REAL zu sein.
Es ist jedoch möglich, in diesen Situationen einfach zu lernen, sich zu "entspannen". Das mag sich für dich im Moment vielleicht unmöglich anhören, weil du dich mit dieser Stimme dann sehr identifizierst und keine Distanz besteht, aber es ist möglich. Hilfreich wäre hier für dich, dass du einfach mal die ERfahrung machst, dass du hier aussteigen und dich emotional SELBST regulieren kannst.
Durch diese Erfahrung würdest du sehr schnell Selbstsicherheit gewinnen und deine Bedürftigkeit nach deinem Freund könnte sich so wandeln, dass du selbst die Verantwortung für diese übernimmst.
wenn du derart "bedürftig" bist, dann fühlt sich dein Freund überfordert. Er spürt, dass es nicht wirklich um ihn geht, sondern dass du einer Art "Sucht" nachgehst: der Sucht, deine innere Einsamkeit, Schmerzen, etc. zu verdrängen.Mich zu trennen, ist keine Lösung. Er hat sich heute total zurückgezogen. Ich habe gezickt, weil er mich nie abends anruft, wenn wir mal nicht zusammen sind. Und ich habe manchmal das Gefühl, ich störe ihn. Und nun stellt euch vor: Wir sind seit einem Jahr zusammen. Hört denn das mal auf? Als ich noch Katzen hatte, war ich keine Zicke. Aber mittlerweile finde ich es faul, sich ein Tier anzuschaffen, damits einem "besser geht".
Bei vielen Menschen äußert sich das in vielen anderen Süchten - Internet-Sucht, Spiel-Sucht, Rauch-Sucht, Sex-Sucht, etc. . Es wird etwas gesucht, um diese Empfindungen zu überdecken.
"Beziehungssucht" ist ebenfalls ein Mittel, um Einsamkeit, Ängste, Traumata, etc. zu verdrängen.
Das alles hört sich jedoch vielleicht viel "schlimmer" an, als es ist. Wie gesagt: wenn du lernst, dich emotional zu regulieren und wenn du vielleicht noch zusätzlich beginnst, dich mit dem auseinander zu setzen, was da früher passierte, dann ist es möglich, diese Probleme aufzulösen.
das ist jetzt nur eine Vermutung/Interpretation von mir, aber mir scheint, dass diese Träume und die diesbezügliche Sehnsucht nach einem aufreizenden Mann angesichts deiner Beziehung ebenfalls die Problematik zum Ausdruck bringt - Bedürftigkeit, Einsamkeit, unverarbeitete Erfahrungen, etc. - die ich weiter oben ansprach.Er spürt das auch. Er ist Krebs Ich suche wirklich nach einem Ausweg. Es gibt nur eins, was mich an ihm stört (Übergewicht). Ich sehe sehr gut aus. Und neulich sagte jemand rotzfrech, mein Freund sei ja nicht grad der Schönste. Doch, das ist er. Und ich bin nicht mit ihm zusammen, um ihn zu verändern, sondern um ihn zu lieben. Nun ist noch ein gefühlskalter, aber sehr appetitlicher Exfreund aufgetaucht. Ich träume ständig von ihm.
Fraglich ist z.B. hier, was zwischen dir und deinem Freund passiert, wenn du es schaffst, nicht direkt, offensiv, bedürftig zu "fordern", sondern wenn du ruhig kommunizieren kannst, dass du gerade "bedürftig" bist. Fraglich wäre hier, wie weit er sich für dich öffnen kann, wenn er merkt, dass du zwar einerseits etwas einforderst, dass du andererseits aber auch eine gewisse Distanz hierzu hast, um ihm dennoch in der Nähe begegnen kannst.
Das würde aber heißen, dass ihr euer Muster ablegt, dass du einfach forderst und er sich dann zurückzieht. Das würde wiederum bedeuten, dass ihr einen Schritt aufeinander zugeht, in die Nähe geht, euch so zeigt, wie unter/hinter diesen Muster tiefer fühlt füreinander.
Je mehr ihr euch hier immer "näher" kommen könnt, desto mehr lösen sich dann tatsächlich auch immer mehr Muster auf.
Alles Liebe,
E.