Hermaphroditen

ja, ein thema, auf daß ich seit jahren immer mal wieder stoße.
neugeborene werden oft sogar ohne wissen der eltern direkt nach der geburt operiert, und ihnen wird vom arzt das geschlecht zugewiesen, daß körperlich ausgeprägter ist, oder eben dem arzt gefällt.
werden die eltern vorher informiert, dann werden sie unter starken druck gesetzt, daß sie einer op zustimmen. die argumente sind da nunmal oft recht stark, da es um die sozialisierung geht, blablablabla - die meisten fallen um und lassen die op machen.
es gibt bereits seit sehr, sehr vielen jahren zusammenschlüße von intersexuellen menschen, die diese zwangsoperationen verbieten lassen wollen.



lucia

Hi Lucia,

ich bin über deinen Satz mit der Sozialisierung gestolpert. Finde ich bemerkenswert, dass die Zentralherausforderung bei dir im blah und blub untergeht.

WIE liesse sich denn ein solcher Mensch sozialisieren? Gibt es Vorschläge und Anregungen in dieser Richtung? Wie stellen sich diese Menschen ihre Integration in dieser Gesellschaft vor? Eigene Kindergärten/Schulen, eigene Toiletten, eigene Klamotten, gesonderte Zwitternamen oder nur Namen für beiderlei Geschlecht? Mit welchen Pronomen sollten sie angesprochen werden? Es?

usw....

Also bei deinen Links konnte ich derlei Infos nicht finden. Habs auch nur überflogen. :)
 
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Hi Lucia,

ich bin über deinen Satz mit der Sozialisierung gestolpert. Finde ich bemerkenswert, dass die Zentralherausforderung bei dir im blah und blub untergeht.
hier geht keine zentrale herausforderung unter, sondern damit habe ich die üblichen floskeln von wegen "schwierigkeiten mit den anderen kindern, mit anderen menschen" etc. dargestellt.
und das, wo doch die zentrale herausforderung nicht bei diesen menschen liegt, sondern bei den sogenannten "normalos" die sich nix anderes vorstellen können wie löchlein oder pimmelchen.

WIE liesse sich denn ein solcher Mensch sozialisieren? Gibt es Vorschläge und Anregungen in dieser Richtung?
ja, vorschlag wäre, einfach nicht nur nach löchlein oder pimmelchen zu kategorisieren.

Wie stellen sich diese Menschen ihre Integration in dieser Gesellschaft vor? Eigene Kindergärten/Schulen, eigene Toiletten, eigene Klamotten, gesonderte Zwitternamen oder nur Namen für beiderlei Geschlecht? Mit welchen Pronomen sollten sie angesprochen werden? Es?

usw....
ich vermute, das sich "diese" menschen vorstellen, einfach mal als normale menschen gesehen zu werden ohne dass sie "diese" sind.
zwangsgetthisierung - wie du es in deinen fragen aufstellst - wird wohl kaum dazu beitragen.


Also bei deinen Links konnte ich derlei Infos nicht finden. Habs auch nur überflogen. :)
tja, vermutlich wird in diesen seiten was drin stehen, wenn man sie liest. genauso wie in den vielen seiten, die es zum thema gibt, die ich nicht verlinkt hab.
kann man alle lesen.

lucia
 
1:
hier geht keine zentrale herausforderung unter, sondern damit habe ich die üblichen floskeln von wegen "schwierigkeiten mit den anderen kindern, mit anderen menschen" etc. dargestellt.
und das, wo doch die zentrale herausforderung nicht bei diesen menschen liegt, sondern bei den sogenannten "normalos" die sich nix anderes vorstellen können wie löchlein oder pimmelchen.


2:
ja, vorschlag wäre, einfach nicht nur nach löchlein oder pimmelchen zu kategorisieren.

3:
ich vermute, das sich "diese" menschen vorstellen, einfach mal als normale menschen gesehen zu werden ohne dass sie "diese" sind.
zwangsgetthisierung - wie du es in deinen fragen aufstellst - wird wohl kaum dazu beitragen.


4:
tja, vermutlich wird in diesen seiten was drin stehen, wenn man sie liest. genauso wie in den vielen seiten, die es zum thema gibt, die ich nicht verlinkt hab.
kann man alle lesen.

lucia


1:
Die zentrale Herausforderung betrifft die Konkretisierung. Im Umgang mit anderen Kindern/Menschen ist das, was du hier lapidar Floskeln nennst mehr als konkret. DAS, unterstelle ich jetzt mal den meisten Ärzten haben sie bedacht, wenn sie den Vorschlag einer OP machen. Wenn frustriertes Rumgemotze die einzige Antwort bliebe, wäre den Ärzten und allen Entscheidungsträgern zunächst mal zu gratulieren für konkrete Antworten auf Herausforderungen der Konkretisierung.

Leider ist hier offenbar der Spruch, was du fürchtest bringe ich über dich mehr als wahr geworden. Alternativen wären nett.

2:
GUT! Erledigt.
Es gibt also neben entweder Löchlein oder Pimmelchen, Löchlein und Pimmelchen zusammen. Ich hoffe ich und alle, die das jetzt registriert haben konnten und können zur Problemlösung beitragen.

WAS war nochmals das Probs? Also konkret meine ich jetzt und nicht so sehr dieses Frustjunkietum.

3:
Ich vermute, dass Ärzte, Eltern und Betroffene sich zurecht sehr viel mehr Gedanken gemacht haben als das, was sich hier in deinem Satz darstellt.

Meine Fragen sind gewiss Bestandteil dieser Gedanken. Deren Entscheidung kennst du. Diese Fragen haben dann dadurch eine Form der Antwort gefunden. Nimmt man die Entscheidung weg, sind die Fragen auch wieder da. Was z.b. soll die Kinderbetreuung zu dem Kind mit Namen Sas(c)ha sagen in der dritten Person? Er, sie, es? Wo soll es sich hinstellen, wenn ein Spiel Jungs gegen Mädels gespielt wird?

4:
Lucia, ich beispielsweise bin von dieser Thematik null betroffen. Ich kenne weder so jemanden persönlich noch bin ich in irgendeiner Form mit solch einer Geschlechtsform konfrontiert worden, auch nicht über tausend Ecken. Ich kann nur in Gedanken durchspielen, wie ich mich einer solchen Herausforderung stellen würde. Aber es bleibt für mich und die meisten wohl zunächst mal pure Spekulation.

Wobei ich, wie wohl auch die Meisten, im allgemeinen bereit bin diesen Menschen entgegen zu kommen.

Die Herausforderung allerdings stellt sich zunächst den Zwittern selbst und natürlich auch der Umgebung. An diesen ist es uns das Thema, aber bitte dann auch mit konkreten Umgangsvorschlägen näher zubringen. Und erst dann sind wir nicht betroffenen Normalos angehalten das unsrige beizutragen. Zusammen ist das Zauberwort.

Bei allem Verständnis, für den Frust von Frustjunkies fühle ich mich nicht verantwortlich. Und eher abgeturnt. :)
 
ich hab das gefühl, das du nicht liest und begreifst, um was es geht.
es geht darum, daß man mal wegkommen müßte von dem zwanghaften "es gibt nur mann oder frau".
der von dir ständig verlangte lösungsansatz wäre eben das von dir als beispiel eingebrachte spiel "jungs gegen mädels" gar nicht erst zu spielen.
was im übrigen generell schon viel wert wäre, wenn das nicht mehr gespielt würde - auch ganz ohne die existenz v. hermaphroditen.
nur scheints, ist das in manche köpflein nicht rein zu bringen.
da kannst du noch soviel versuchen, anderen einzureden, sie hätten frust.
das ist dann immer die nette argumentationsebene "ich werd mal persönlich, dann muß ich nicht sachlich bleiben".
uninteressant!

lucia
 
Lucia, ich dachte es mir schon, hatte es auch schon geschrieben und wieder weg gehauen. Nun machst du es also doch zum Thema.

Das Bewusstsein/Identität für männlich und weiblich soll abgeschafft werden, weil es eine handvoll von Zwittern gibt?

Schade.

Ich denke, dass das Thema nur durch Integration zur Bewusstseinserweiterung hinsichtlich männlich/weiblicher Polarität dienen kann.

So zu tun, als gäbe es diesen Unterschied gar nicht, in dem man z.b. keine Jungs/Mädels Spiele mehr spielt halte ich für eine Vermeidungsstrategie die der eigentlichen Herausforderung nicht mehr gerecht wird. Am Ende wären wir da, wo wir angefangen haben. Was du fürchtest bringe ich über dich.

Ich kenne Frauen, die froh waren, dass es in Teilen getrennten Sportunterricht gab oder getrennte Umkleidekabinen in ihrer Jugend, allein wegen der Tage z.b..

Dieselben Frauen gehen heute mit Freude gemischt saunieren. :)
 
Das Bewusstsein/Identität für männlich und weiblich soll abgeschafft werden, weil es eine handvoll von Zwittern gibt?

Es geht überhaupt nicht darum irgendetwas abzuschaffen, sondern es geht schlicht um Akzeptanz,ca. Hunderttausend Menschen allein in Deutschland nennst du eine Handvoll?
Auch wenn es prozentual ein sog. Minoritätenproblem ist heißt das noch lange nicht dass es unwichtig ist.
Genau so eine Meinung wie die deine verhindert Akzeptanz von sog. Randgruppen und führt zu Ausgrenzungen und Schablonendenken.

So zu tun, als gäbe es diesen Unterschied gar nicht, in dem man z.b. keine Jungs/Mädels Spiele mehr spielt (...)


Was soll das bitte sein Mädchen/Jungs Spiele?Ich kann mir darunter gar nichts vorstellen. Wenn ich mal so meine Kindheit Reveau passieren lasse gab es da keine strikten Trennungen, sowas ist mir völlig fremd-halte ich auch für kontraproduktiv.Ich glaube nicht das Kinder sich selbst über ihr Geschlecht und die damit verbundenen sozialen Normierungen definieren, das wird ihnen später erst durch gesellschaftliche Vorgaben vermittelt.
 
Es geht überhaupt nicht darum irgendetwas abzuschaffen, sondern es geht schlicht um Akzeptanz,ca. Hunderttausend Menschen allein in Deutschland nennst du eine Handvoll?
Auch wenn es prozentual ein sog. Minoritätenproblem ist heißt das noch lange nicht dass es unwichtig ist.
Genau so eine Meinung wie die deine verhindert Akzeptanz von sog. Randgruppen und führt zu Ausgrenzungen und Schablonendenken.




Was soll das bitte sein Mädchen/Jungs Spiele?Ich kann mir darunter gar nichts vorstellen. Wenn ich mal so meine Kindheit Reveau passieren lasse gab es da keine strikten Trennungen, sowas ist mir völlig fremd-halte ich auch für kontraproduktiv.Ich glaube nicht das Kinder sich selbst über ihr Geschlecht und die damit verbundenen sozialen Normierungen definieren, das wird ihnen später erst durch gesellschaftliche Vorgaben vermittelt.

Die handvoll bezieht sich natürlich nur auf die Relation.

Es geht um Akzeptanz, wie du sagst. Für die meisten Menschen existiert diese Thematik gar nicht, und zwar einfach nur bedingt, und nicht etwa, weil sie Ignoranten wären. Insofern existiert weder Akzeptanz noch Inakzeptanz in dieser Hinsicht (für die meisten). Ist es allerdings ins Bewusstsein gedrungen, so stelle ich mal eben die Prognose, werden und wollen die meisten Menschen eher zur Akzeptanz tendieren.

Die, die in irgend einer Form betroffen sind haben sich Gedanken gemacht und deiner Meinung nach die falschen Entscheidungen getroffen, bisher. Was meinst du, wie sähen die richtigen aus?

Wer hat gesagt, dass dieses Problem unwichtig wäre?

Welche meine Meinung verhindert Akzeptanz von sogenannten Randgruppen?

Jungs/Mädchen Spiele bezieht sich selbstverständlich auf meine vorherige Frage, wenn Mädchen beispielsweise gegen Jungs Völkerball spielen würden. Übergeordnetes Thema ist also die Trennung/Unterscheidung, wie z.b. Umkleidekabinen, Toiletten, Er, Sie usw..: Welchen Umgang schlägst du vor?

Ob Kinder sich über ihr Geschlecht und die damit verbundene soziale Normierung definieren oder nicht liesse sich diskutieren. Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass z.b. Transsexuelle sich trotz eindeutiger körpergeschlechtlicher Zuordnung irgendwann für das andere Geschlecht um"entscheiden". :)
 
Der fehlende Bedarf steht in krassem Gegensatz zur Invasivität der Eingriffe, die von den Betroffenen oft genug als Verstümmelung wahrgenommen werden: Die Verkleinerung der Klitoris oder gar deren Amputation, das Einsetzen einer Neovagina, die Entfernung von Hoden oder die Verlegung der Harnröhre. Da die Eingriffe im Kleinkindalter vorgenommen werden, können die Patienten in diese irreversiblen und folgenreichen Behandlungen nicht selbst einwilligen.
 
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Hi SabiMa,

das kann ja sein, dass dem so ist. Ich denke allerdings, dass dies aus einer gewissen Hilflosigkeit heraus passiert, weniger aus Boshaftigkeit, Inakzeptanz oder wie es hier auch schon hiess, aus Geldgier seitens der Ärzte. Der fehlende Bedarf, wäre schön, wenn dieser mal konkretisiert würde. Plattitüden wie Akzeptanz vs. Inakzeptanz werden der Komplexität des Themas doch gar nicht gerecht. :)
 
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