ich denke, das problem ist hier eigentlich die frage nach der gerechtigkeit
und diese frage kann uns die wissenschaft nicht beantworten
die wissenschaft sagt, dass 1+1=2 ist, doch ob dies nun gerecht ist, das müssen wir selbst entscheiden
Gerechtigkeit: https://www.esoterikforum.at/threads/wie-definiert-ihr-gerechtigkeit.148627/page-10#post-4783374
Es gibt die wissenschaftliche Richtung "Praxeologie", in der auf Grundlage der Logik das Prinzip Gerechtigkeit untersucht wird.
Ich kann dir zwar nicht sagen, wie du im Falle von 1+1 =2 entscheiden solltest - bleibst du auf Boden der Realität oder biegst du sie dir so hin, wie es dir am besten passt - ich halte aber den Ansatz, zu sagen, "die eine 1 ist irgendwie benachteiligt und die andere 1 ist irgendwie bevorteilt und deshalb ist es gerecht, wenn wir der einen 1 was wegnehmen und sie zukünftig 0,3 nennen und die andere 1,7 und das nennen wir dann gerecht, weil zusammen ist das ja auch 2" für ungerecht. Und zu behaupten, die beiden Einsen sehen ja beide so mager aus, wir nehmen jetzt mal der einen 1 was weg, geben es der anderen 1 dazu, die erste wird damit aber gar nicht weniger und deshalb sind 1+1=3 für Betrug.
genauso ist es in der wirtschaft
ist kontinuierlicher wachstum nun gerecht? für umwelt und mensch?
wir wissen aber sehr wohl, dass es ein kontinuierliches wachstum nicht geben KANN, da die ressoursen nunmahl beschränkt sind
Nein, WIR wissen das nicht. Es wird nur ständig behauptet, einerseits von religiösen Kräften, die auf Askese zum Machterhalt stehen, andererseits von Leuten mit dem wirtschaftlichen Interesse, selber mehr einzusacken, wenn sich die anderen zurückhalten. Wirtschaftliches Wachstum ist nämlich etwas anderes als immer mehr Ressourcen zu verbrauchen, man kann tatsächlich aus vorhandenen Ressourcen durch verbesserte Methoden/Technik "mehr" oder "anderes" herstellen, man kann Güter immer wieder verwenden oder recyclen, man kann die Produktivität so verbessern, dass menschliche Arbeitskraft frei wird , um andere Dinge zu tun usw. (geschieht täglich...).
und nun zum BGE:
trotzdem halte ich das BGE für eine gute Idee, vor allem um die Armut zu bekämpfen, die ja immer größer wird, bzw. die Mittelschicht zu retten
Wir können wieder jahrzehnte lang gedankenexperimente machen
doch sofern wir nichts probieren - also das bge einführen - können wir nicht wirklich wissen, was die wirklichen folgen davon sind
lg
Ja, die Armut - überall in der Welt, wo kein Krieg oder Terrorbanden herrschen ist in den letzten 50 Jahren durch die zunehmende Globalisierung und die tatsächliche Armut stark zurückgegangen. Ein schönes Beispiel sind Japan, Singapor, das freie Korea, Taiwan, Indien, die innerhalb weniger Jahre den Sprung von Billigstlohn-Ländern zu Ländern mit einer wachsenden Mittelschicht geschafft haben. In Indien gab es vor gar nicht so langer Zeit noch regelmäßig Hungersnöte .... in Afrika sind Kenia und Namibia gute Beispiele dafür, wie durch Wachstum die Armut besiegt wurde.
Was du meinst ist die relative, die gefühlte Armut in Ländern wie in Nord und Mitteleuropa, wo die Banken und Zentralbanken die Lizenz zum Geld drucken haben und dies Geld dann in echte Werte investieren (Boden, Immobilien, echte produzierende Firmen) und mit ihrem wert-losen Geld jeden Normalbürger preislich überbieten können und obwohl der Staat uns ja schon 70% abknöpft und es auch den Ärmsten hier immer noch ungefähr tausendmal geht als den wirklich Armen, wir doch langsam alle merken, wie uns langsam der Saft ausgeht und wir uns immer weniger einen Lebenstandart leisten können, der uns noch vor 15 Jahren völlig normal erschien.
Folgen: Wenn wir das mal einfach so probieren - das BGE einführen - bedeutet das, wir müssen innerhalb kurzer Zeit einerseits die Steuerlast stark vergrößern, andererseits die Geldmenge nochmal schneller ausweiten; da die sogenannte Binnennachfrage EU weit eh zurückgeht (eben wegen dem Fiat-Money System und der immer höheren Staatsquote) und unser Geld immer weniger Wert ist, müssen logischerweise die Löhne für die Leute, die dann immer noch mehr verdienen wollen als das BGE ohne Arbeit, angehoben werden müssen; folglich werden Betriebe, die das können, aus dem BGE Land verschwinden (denn weniger Nettogewinn als 3-5% sind einfach nicht wirklich akzeptabel, wenn man die Wahl hat, wegzugehen), es gibt also noch mehr unfreiwillig arbeitslose BGE Empfänger usw ein Zyklus der rasend schnell in dem kompletten Zusammenbruch enden wird und darauf folgend dann wahrscheinlich zur Herrschaft irgendeines "starken Mannes" (demokratisch gewählt, selbstverständlich). Und DAS ist kein Gedankenexperiment, das ist empirische Wirtschaftswissenschaft.
lg
PS: Ach ja, Inflation entsteht nicht durch Nachfrage!!!!!!!!!!!! Nachfrage nach einem knappen Gut kann den Preis nach oben treiben, allerdings nicht endlos, irgendwo ist eine Grenze, was Menschen noch bereit sind für ein knappes Gut zu zahlen. Preissteigerungen aufgrund der Nachfrage führen dazu, dass es für andere Marktteilnehmer attraktiv wird, entweder das Gleiche Produkt anzubieten, es zu unterbieten oder ein alternatives Produkt zu entwickeln. Sehr schön zu beobachten gewesen auf dem Telekommunikation und Computermarkt. Nachfrage führt auf Dauer zu sinkenden Preisen und bei sehr knappen Gütern (wie tropischen Inseln) zu stabilen Preisen. Inflation entsteht, wenn Papiergeld nicht durch Waren oder zum Beispiel Edelmetalle gedeckt ist und Staaten und lizensierte Banken davon immer mehr erschaffen (über Fiat Money Systeme wie Staatsverschuldung usw), dann verliert dieses Papier, von dem es bei gleicher Gütermenge auf einmal viel mehr wird, immer schneller an Wert und logischerweise steigen dann auch die Preise langsam und stetig an. Inflation ist eigentlich eine Enteignung, ein absahnen.
Zuletzt bearbeitet: