Anthony Borgia beschreibt in seinem Buch: "Das Leben in der unsichtbaren Welt" sehr schön, wie der Geistkörper absolut identisch mit dem menschlichen Körper ist. Er beschreibt die ersten Eindrücke, nachdem er den menschlichen Körper abgelegt hat und was er im Jenseits alles erlebt. (als Verstorbener konnte er dies einem Schreibmedium diktieren).
Oke - das kannst du natürlich einfach so glauben.
Aber es braucht schon ein paar Annahmen um das einfach so als Wahrheit zu übernehmen.
1. Man muss dem Schreibmedium glauben, dass sie die Fähigkeit hat, mit Verstorbenen zu kommunizieren.
2. Ich muss davon ausgehen, dass dieser Verstorbene bewusst im Jenseits agieren kann
3. und eine reale Jenseits-Welt beschreibt (und nicht etwa etwas aus der Erinnerung an die Erdenwelt erlebtes)
4. und dass dies (falls er bewusst seine Umgebung erkennt) dies nicht nur sein persönlicher Eindruck ist (so wie es ja auf der Erde auch immer schon passiert - selektive Wahrnehmung).
Ich persönlich glaube nicht alles, was ich lese.
Zu 1: Ich denke schon dass es möglich ist, andere Welten wahrzunehmen. Ob es dieses Schreibmedium kann weiß ich nicht, ich kenne sie nicht und kann ihre Fähigkeiten nicht einschätzen.
Zu 2: Ich halte es für eine schwierige Aufgabe, nach dem Tod bewusst zu bleiben. Da der Traum ja der kleine Bruder des Todes ist, müsste er sich auch schon zu Lebzeiten die Fähigkeit des luziden Träumens erworben haben.
Zu 3: Ich gehe davon aus, dass ein Toter erst mal sich in der gewohnten Umgebung wiederfindet und gar nicht bemerkt dass er tot ist. Er wird sein Leben wie in einem Traum weiterführen und deshalb natürlich seine Umgebung als das wahrnehmen, was er aus seinem Erdenleben kannte.
Zu 4: Die Welt ist so, wie wir sie wahrnehmen, wie sie uns erscheint. Und diese Eigenschaft werden wir im Jenseits auch haben, d.h. jeder andere könnte seine Umgebung völlig anders wahrnehmen. Die Frage ist überhaupt, ob wir in der Lage sind, ohne unsere physischen Wahrnehmungsorgane und neuronale Wahrnehmungsverarbeitung etwas zu erkennen, wenn wir das nicht schon im Erdenleben gelernt haben.
Und noch ein Wort zum Jenseits.
Was passiert im Tode? Wenn ich meinen Körper ablege, bin ich dann in der auch sonst abgelegten Welt? Lebe ich dann auf der geistigen Erde in einem rein geistigen Haus und esse geistigen Strudel? Ist alles das gleiche nur ohne Physis, ohne Moleküle?
Ich denke nicht, und das kann man auch jetzt schon im physischen Leben einüben.
Was passiert, wenn ich meinen physischen Körper ausblende, was bleibt dann übrig? Es bleibt die Seele, also der Gefühlskörper, in dem ich bewusst agieren kann und es bleibt das geistige Sein.
Welche Ausmasse hat ein Gefühl, wie erscheint mir ein ganz bestimmtes Gefühl, wie erlebe ich z.B. Scham, Demütigung, Trauer, oder Freude, Dankbarkeit oder Mitgefühl? Welches Ausmass haben diese Gefühle? Kann sich die Ausdehnung und die Form dieser Gefühle verändern? Welche Farbe haben sie? Wirken sie bedrohlich, spitz oder sanft umhüllend etc.?
Und auch im geistigen Bereich kann man sich einüben in die Betrachtung von z.B. Gedanken - angenommen ich überblicke im Geiste die Entwicklung des Menschen in den letzten 2000 Jahren, wie erscheint mir diese geistige Aufgabe? Welches Ausmass hat sie, wie verzweigt kann man da ein Gedankengebäude aus vielen inhaltlichen Dingen entwerfen?
Diese Gefühle und diese geistige Aktion ist das, was vorhanden ist (ist das was bleibt), wenn die Physis mit all ihren Formen verschwindet.
LGInti