Gewaltlos...

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Hoch, wie aufopfernt, wie edel.:weihna1
Wie Heldenhaft, der Ghandi- würg!:)
na, verwirklicht war der Ghandi wohl doch nicht.
Vielleicht erleuchtet oder so. Aber das ist auch nur die halbe Miete.
(oder nur die drittel??)
Mit den Hungerstreiks kam er mir politisch berechnend und erpresserisch vor.
Insofern kann man sagen, er war gewalttätig gegen sich selbst.
Habe den Film allerdings nicht gesehen.
Weltbewegend, vor allem für die Kolonialpolitik, war er.

LG
v
Olga
 
Provokante These:

Nur wer bereit ist, mitleidlos zu töten, kann gänzlich und gesundet der Gewalt abschwören!

Das deckt sich mit meiner Erfahrung, sagt aber nichts über Gandhi aus ... Erst wenn wir was zulassen in uns, können wir es loslassen ... oder so ähnlich :)


Meine Gedanken sind da zb.: Wir leben in einer sehr unsicheren Zeit. Viele Menschen, die ich kenne und die sich Gedanken machen, sind davon überzeugt, dass unsere Zukunft sehr düster aussieht und nicht ohne Gewalt einhergehen wird. Manche glauben sogar an Krieg.

Mal angenommen, man glaubt also so was und ist gleichzeitig in sich selbst von der Vorstellung besessen: Ich darf nicht töten. Das ist schlimm, denn in dem Fall kann ich weder meine Lieben beschützen, noch uU ernähren, wenn ich nicht in der Lage bin einem Tier den Hals umzudrehen ...

Das macht Angst - und Angst ist blöd.

Wenn ich mich aber damit auseinandersetze und die Bereitschaft zur Gewalt in mir finde, dann beginne ich, jedenfalls ist das meine Erfahrung - mich nach anderen Möglichkeiten umzuschauen. Und die sind sehr erfreulich ... weil sie nicht mehr angstbesetzt sind. Angst kettet uns an bestimmte Situationen und Vorstellungen ...
 
Ein Gedanke dazu. Auf Gewalt verzichten bedeutet nicht, sich nicht zu widersetzen. Das wird sehr leicht verwechselt, weil wir drauf konditioniert sind, anzunehmen, daß Widerstand immer was mit Gewalt zu tun haben muß.

Kleines Gedankenexperiment. Alle Menschen, denen der Herr Schickelgruber (denn das war sein eigentlicher Name) begegnet und ihnen seine abstrusen Sachen erzählt, denken selber und sagen mutig und charakterfest: Nein. So ein Blödsinn. Da mußt dir wen anderen suchen.

...Ende des Experimentes...


schönes beispiel, ich kenn auch eins, was wir früher immer so sagten:
"stell dir vor es wäre krieg und keiner geht hin!"

dein beispeil funktioniert, wenn die menschen "den blödsinn" nicht mitmachen.
nur leider gibt es immer wieder welche die es doch gerne mitmachen und dann wird die sache schwierig.
klar einer wie hitler wäre nie so weit gekommen hätte er nicht eine menge helfer gehabt.

und olga sagte auch was, was sher bedenklich ist aber richtig:
Olga schrieb:
Gewalt kann nur dann mächtig werden, wenn es ein Gehorsam gibt.
Gehorsam gegen den eigenen Willen sehe ich als das eigentliche Grundübel an.

und wie willst du sich wehren gegen jemanden der dich sofort tötet?

es ist da so wie niemand es schon sagte, du musst bereit sein dafür zu sterben.
ja und ich bin der meinung dass diese menschen dann auch sterben werden.

vertseh mich nicht falsch, ich fände es auch toll wenn alles gewaltlos funktionieren würde, nur fehlt mir der glaube.

anderes beispiel, die terroristen.
sollte man nun alles tun was sie wollen?
abgesehen von den religiös fanatischen terroristen, die sich wie hitler als höchste menschliche rasse fühlen und dich als niederen menschen sowieso töten würden egal ob du dich nun friedlich nur leben willst oder mit gewalt dich ihnen in den weg stellst.

lg sunlight
 
Der Begriff "Gewalt" ist äusserst vielschichtig und nicht nur negativ. Hier ein kleiner Definitionsversuch.

Was ist Gewalt?

Mit dem Begriff "Gewalt" ergeht es uns oft genauso wie mit dem Begriff 'Aggression'. Er ist im Deutschen oft noch schwieriger zu handhaben wie in anderen Sprachen. Es gibt die Gewalt, die verletzt und tötet. Es gibt die Naturgewalten, die Staatsgewalt, die Gewaltenteilung, die Sprachgewalt ...“ Die Spannbreite der Formen reicht von Raub, Totschlag, dem Quälen von Tieren, Sachbeschädigung über Liebesentzug, sexueller Belästigung, Mobbing, dem Verbreiten von Gerüchten bis hin zu Ignoranz z.B. eines Gruppenmitgliedes gegenüber und anderer Erscheinungen. Gewalt hat viele Gesichter. Es ist gar nicht einfach, eine schlüssige Definition des Begriffs Gewalt zu finden. Er ist nämlich nicht nur negativ besetzt: Im öffentlichen Leben hat er auch einen festen positiven Platz. Man spricht z B. von einer „Staatsgewalt“ und drückt damit die legitime, von Bürgern frei gewählte Machtbefugnis aus. Um diesen positiv besetzten Begriff geht es aber hierbei nicht. Hier geht es um Gewalthandlungen, die unrecht sind, weil sie aktiv und zielgerichtet Menschen oder Sachen schädigen oder bedrohen. Ihre Wertung als „unrecht“ hängt von den in unserer Gesellschaft gültigen Normen und Werten ab. Gewalthandlungen geschehen meistens in einer komplexen Interaktion von Menschen in bestimmten Situationen. "Wenn sich Aggressivität so manifestiert, dass Menschen physisch, psychisch oder in ihren Rechten beeinträchtigt oder geschädigt werden oder wenn Menschen sich selbst schaden, wenn Sachen sinnlos oder zum Ärger anderer Menschen beschädigt oder zerstört werden, spricht man von Gewalt. Sie geht nicht nur von einzelnen Menschen aus, sondern es gibt sie auch in Form der strukturellen Gewalt, wie sie der norwegische Friedensforscher Johan Galtung beschreibt: "Wenn gesellschaftliche Ordnungssysteme oder ökonomische Prinzipien die materielle, soziale oder ideelle Entwicklung des einzelnen Menschen oder von Gruppen, Schichten oder Milieus beeinträchtigen oder verhindern, dann ist das auch Gewalt. Keine Gesellschaft ist frei davon, denn in jeder werden entweder Kinder oder Alte oder Arme oder Frauen oder Hauptschüler oder Zuwanderer oder ... benachteiligt. Eine Institution der Gesellschaft mit Formen struktureller Gewalt ist beispielsweise die Schule. Schulen, wie sie heute ausgebildet sind, und Lehrer, wie sie heute ausgebildet und eingesetzt sind, sind immer gegenüber einzelnen Kindern gewalttätig."

Zur Natur der Gewalt gibt es zwei grundsätzlich verschiedene, teilweise völlig Entgegengesetzte Vorstellungen, die ihrerseits unsere Bemühungen um Verringerung von Gewalt beeinflussen: Auf der einen Seite die Vorstellung, dass Gewalt eine eigenständige menschliche Eigenschaft sei, die ihre eigene Entwicklungsgeschichte hat, und die direkt bekämpft oder eingedämmt werden muss, sei es wiederum durch Mittel der Gewalt oder durch "trickreiche" Methoden der dosierten Abfuhr oder der Ablenkung auf vermeintlich gefahrlosere Gebiete wie sportlicher oder ökonomischer Wettkampf. Auf der anderen Seite gibt es die Vorstellung, dass Gewalt eine von vielen Arten der Konfliktlösung ist, und zwar die niedrigste Form oder Ebene, die Menschen dann "wählen", wenn ihnen - subjektiv - keine adäquatere Form der Konfliktlösung zur Verfügung steht. Nach dieser Vorstellung kann Gewalt nicht "bekämpft" werden, sondern kann nur dadurch verhindert werden, dass höher entwickelte, rationale Formen der Konfliktlösung gefördert werden.

Definition nach Galtung:
„Gewalt liegt dann vor, wenn Menschen so beeinflusst werden, dass ihre aktuelle somatische und geistige Verwirklichung geringer ist als ihre potentielle Verwirklichung.“ Nach Galtungs Vorstellung ist Gewalt somit ein Einfluss.

J. Galtung unterscheidet verschiedene Gewaltformen:

„1. Personale Gewalt:
Zielgerichtets Verletzen und Schädigen gegen ein oder mehrere Personen (Krieg, Schlägereien).

2. Strukturelle Gewalt: Ungerechtigkeit, welche die Lebenschancen des Menschen beeinträchtigen (Armut, Umweltverschmutzung)“
Bei aggressiven Handlungen handelt es sich meist um personale Gewalt. Gewalt richtet sich nicht nur gegen andere Menschen oder Sachen, meistens richtet sich Gewalt gegen sich selber. Es gibt verschiedene Arten von Gewalt: Positive und negative Gewalt. Wir beschäftigen uns mit der negativen Gewalt. Hierbei geht es um unrechte Gewalthandlungen, die bewusst auf Menschen und Sachen hinzielen. Die Beurteilung von Unrecht ist von den gesellschaftlichen Normen und Werten abhängig. Gewalthandlungen entstehen situationsbedingt. Trifft ein Mensch auf eine enttäuschende oder verletzende Situation, kommt es zur Frustration, die dann zu Gewalt führen kann.

Quelle: http://www.dim-mak.de/selbstverteidigung.htm
 
schönes beispiel, ich kenn auch eins, was wir früher immer so sagten:
"stell dir vor es wäre krieg und keiner geht hin!"

dein beispeil funktioniert, wenn die menschen "den blödsinn" nicht mitmachen.
Ja leider kennt keiner den zweiten Teil dieses Satzes von Brecht. Der geht so: Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin, dann kommt der Krieg zu euch.

Und was machma dann? (War übrigens vermutlich der tiefere Grund dafür, warum diese Friedensbewegung, die doch ein guter Versuch war, Bewegung zu machen, über diesen Versuch nicht hinausgekommen ist. Wenn man mit einer halben Sache anfängt, deren zweite Hälfte unausgesprochen mitschwingt...)

Und mein Beispiel, ja genau. Funktioniert, wenn niemand mitmacht. Ist aber das Wesen der Gewaltlosigkeit. Funktioniert, wenn niemand mitmacht bei der Gewalt, dann bleibt der Aggressor allein über. Es ist eine Denkmöglichkeit, eine Möglichkeit, aber immerhin, sie besteht.
 
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und olga sagte auch was, was sher bedenklich ist aber richtig:
Gewalt kann nur dann mächtig werden, wenn es ein Gehorsam gibt.
Gehorsam gegen den eigenen Willen sehe ich als das eigentliche Grundübel an.

und wie willst du sich wehren gegen jemanden der dich sofort tötet?

es ist da so wie niemand es schon sagte, du musst bereit sein dafür zu sterben.
ja und ich bin der meinung dass diese menschen dann auch sterben werden.

vertseh mich nicht falsch, ich fände es auch toll wenn alles gewaltlos funktionieren würde, nur fehlt mir der glaube.

anderes beispiel, die terroristen.
sollte man nun alles tun was sie wollen?
abgesehen von den religiös fanatischen terroristen, die sich wie hitler als höchste menschliche rasse fühlen und dich als niederen menschen sowieso töten würden egal ob du dich nun friedlich nur leben willst oder mit gewalt dich ihnen in den weg stellst.

lg sunlight
Hallo Sunlight,
darauf möchte ich persönlich eingehen.
Ich habe niemals gesagt, das ich gewaltfrei bin, das hängt von der Situation ab.
Deshalb kann ich auch nicht auf deine Frage bezüglich des Angriffes eingehen, weil ich dabei nicht im voraus denke und den Angreifer nicht vor Augen habe.
Meine Unbeugsamkeit steht Ghandis nicht nach und bei manchen Situationen würde ich mich lieber erschießen lassen (kann sogar sein, daß ich dabei lache, um ihm zum Schluß noch zu ärgern), als etwas gegen meinen Willen zu tun.
Andrerseits scheue ich auch nicht davor zurück einen Angreifer außer Gefecht zu setzen. Wenn es darauf ankommt würde ich sogar töten.
Was mir wichtig ist, ist Selbstbestimmung über mein Leben.
Mir ist schon klar, dass dieses Durchsetzungsvermögen nicht jeder hat,
für mich ist es allerdings wichtig, da ich diese Linie schon von Kindheit an gehe und mich die Ergebnisse daraus befriedigen.

Wenn man es so nimmt, bin ich meinem Ego gegenüber verpflichtet
:hamster: Irgendwie fühle ich mich wie mein eigener Schutzengel.

LG
v
Olga

PS: Grundsätlich kann ich sagen, dass ich zu den friedfertigsten Menschen gehöre.
Nur:
mi ändern des geht leider net,
wers probiert schaut nochher bled.;)
 
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