Gewalt gehört zum Leben?

Jandira schrieb:
Nur im Patriarchat. Da glauben Frauen, wie Männer sein zu müssen.

Und ja, Yin/Yang sind in jedem, aber Frau ist Frau und Mann ist Mann. Da beißt die Maus kein' Faden ab. :maus:
Wenns anders wär, würden die Männer aussterben. *hehe*

Jandira

guggt mal nach oben, wo zwei grad was über yinyang lernen*ggg*

...naja, iss eben so ganz praktisch net? :daisy:
 
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Jandira schrieb:
Nur im Patriarchat. Da glauben Frauen, wie Männer sein zu müssen.

Und ja, Yin/Yang sind in jedem, aber Frau ist Frau und Mann ist Mann. Da beißt die Maus kein' Faden ab. :maus:
Wenns anders wär, würden die Männer aussterben. *hehe*

Jandira

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edit

Caya, du Schlimme! :lachen:
:escape:
 
Condemn schrieb:
Meiner Meinung nach geht das. Du musst beachten, dass man Aggressivität nicht mit Wut oder Ärger verwechseln sollte. Sie ist eine Form Antriebsenergie und jemand der z.B. sehr extrovertiert ist und sich verliebt hat, wird sehr offensiv versuchen, die Frau in die er sich verliebt hat, zu bekommen. Die Agrression hinter der Liebe ist sein Antrieb. Ist es nur Liebe, denke ich das es dazu kommt, dass man "von weitem" liebt.

Hallo Condem, die Liebe die du beschreibst ist für mich keine selbstlose Liebe. Liebe passiert, da braucht man doch nichts bekommen wollen? Verlieben ist in meinen Augen etwas anderes ... etwas unbewusstes, etwas das zwar auch passiert, aber wieder vergeht.

Aber gut du schreibst: Die Aggression hinter der Liebe ist sein Antrieb. Somit hast dus gerade bestätigt. HINTER der Liebe. Agression reiht sich in dem Fall hinter der Liebe. Sie existiert nicht daneben. Hat er durch die Aggression bekommen was er will, wird er nur merken, dass es nicht die Liebe ist die er erwartet hat.

Wir können noch lange darüber philosophieren *lach* probiers einfach aus und du wirst es sehen.

lg Norbert
 
Jandira schrieb:
Interessante These - danke für den Link. Die Austrocknung könnte tatsächlich eine der Ursachen gewesen sein. Könnte.

Jandira

Ja, es ist eine These. Das grundsätzliche daran ist, dass die innere Wüste, der äusseren entspricht, mehr noch, dass sie einander bedingen. Wenn die emotionale Landschaft verwüstet wird, folgt zwingend eine äussere Verwüstung und wiederum eine entsprechende Rückkopplung. Stichwort Umweltzerstörung. Das Problem zieht viel weitere Kreise, als es zunächst den Anschein macht.
Wenn ein sanfteres Denken und Handeln Eingang in die menschliche Natur finden könnte und das fängt beim Kleinkind an, dann würde demzufolge auch ein äusseres Umdenken stattfinden. Leider scheint das zur Zeit noch sehr utopisch zu sein. Mit Gesetzen und Bestrafungen ist nichts aufbauendes auszurichten. Im Gegenteil, die innere Landschaft der Menschen wird dadurch immer noch karger, sein Umgang mit seiner Umwelt noch liebloser. Kulturen wie zBsp. die im Artikel erwähnten Trobriander, sind der lebende Beweis, dass eine Gesellschaft ohne Gewalt funktioniert, sogar um ein vielfaches besser und friedvoller. Sie ist oder war zu dem Zeitpunkt gesund. Unser Leben dagegen ist repressiv, gewaltbereit und überwiegend, fast vollständig profitmässig orientert. Die Quittung für diese Entwicklung haben wir teils schon in der Hand, teils wird sie noch folgen. Das Patriarchat hat im grossen und ganzen versagt, weil es zur Verhärtung geführt hat.
Die Trostlosigkeit, die der Einzelne empfinden mag, ist keine Trostlosigkeit die nur den Einzelnen betrifft, denn er ist mitnichten die Ursache des Problems. Wie auch immer, die Arzneimittelindustrie und andere profitieren vom Elend des Einzelnen als Masse.

bernstein
 
Hallo zusammen! :)

@Caya:
Also, liebe Caya... Rot oder Blau ?


Das Thema Aggression ist sehr facettenreich. Eine Auseinandersetzung über dieses Thema ist innerhalb eines Forums schwierig. Daher ist es meiner Meinung nach wichtig ausführlichere Antworten zu geben, da man ansonsten aneinander vorbei redet. Mir ist es im Folgenden ein Bedürfnis gewesen dies zu tun. Ich hatte "Aggression" bis jetzt als Oberbegriff verstanden unter dem auch "Gewalt" und "Aggressivität" summiert wird. Der Witz an der Sache ist, daß es in der Psychologie keinen Aggressionsbegriff gibt der unumstritten ist. Man spricht im allgemeinen vom weiter gefassten und enger gefassten Aggressionsbegriff...

Agression?: :angry2:
Da aggressives Verhalten grundsätzlich subjektiv beurteilt wird (=Ansichtssache) gibt es in der Psychologie drei wesentliche Beurteilungskriterien von Aggression...
1)Schaden
2)Intention (Absicht) -> Ohrfeige, die der Vater einem Sohn verpasst, wird als weniger aggressiv beurteilt, wenn Erschöpfung als Entschuldigung hinzukommt.
3)Normabweichung (Unangemessenheit) -> Gehören Ohrfeigen zu einer vernünftigen Erziehung?
...wobei die letzten beiden Kriterien entscheidend sind. Grundsätzlich ist es nicht möglich zu sagen, welche Verhaltensweisen aggressiv sind, sondern nur, welche wir aggressiv nennen. Wie immer man auch definiert - eine scharfe Grenze zwischen aggressiven und nichtaggressiven Erscheinungen läßt sich nicht ziehen.

Enger; Weiter:
Die größere Gruppe von Definitionen kann man zum engeren Typ rechnen. (Er geht davon aus, daß Aggression mit Schädigung und Schmerzzufügung zu tun hat.)
Beispiel:
"Unter aggressiven Verhaltensweisen werden hier solche verstanden, die Individuen oder Sachen aktiv und zielgerichtet schädigen, sie schwächen oder in Angst versetzen." (Fürntratt 1974)

Anmerkung: Der psychologische Aggressionsbegriff mag zwar durch Worte wie "schädigen" negativ klingen, er ist jedoch nicht im wertendem Sinne gemeint, sondern nur im beschreibenden!!!

Der weiter gefasste Aggressionsbegriff geht vom lateinischen Ursprung des Wortes aus (aggredi=herangehen) und wird z.B. so definiert:
"Agression ist eine dem Menschen innewohnende Disposition und Energie, die sich ursprünglich in Aktivität und später in den verschiedensten individuellen und kollektiven, sozial gelernten und sozial vermittelten Formen von Selbstbehauptung bis zur Grausamkeit ausdrückt." (Hacker 1971)

Kritik an der weiten Fassung: In der weiten Fassung ist der Begriff "Agression" unbrauchbar und überdies überflüssig, denn er meint im Grunde dasselbe wie "Aktivität". (Hierfür wird übrigens auch der Begriff "Aggressivität" verwendet.) Tatkraft und Destruktion werden in einen Topf geworfen; und man kann sich verhalten, wie man will, man ist praktisch immer aggressiv. Bei einer solchen Definition bleibt mithin reichlich verschwommen, welche Phänomene man eigentlich erklären und ggf. vermindern möchte.

Gewalt: :wut2:
Nach geläufigem Sprachgebrauch werden nur schwerere, insbesondere körperliche Formen der Aggression als Gewalt bezeichnet, andere hingegen nicht. (z.B. Schimpfen, etc.) Insoweit ist Gewalt also ein engerer Begriff. Der von Galtung (1975) eingeführte Begriff der "strukturellen" (nichtagressiven) Gewalt, mit der die stille Unterdrückung durch ein System sozialer Ungerechtigkeit gemeint ist, sei hier ausgeschlossen.

Wie lassen sich menschliche Agressionen erklären? :krokodil:
A) Triebtheorie:
Im Organismus gibt es eine angeborene Quelle, die spontan und fortwährend aggressive Impulse produziert. Diese müssen in der einen oder anderen Form, wenn auch nicht zerstörerisch zum Ausdruck kommen. Andernfalls kommt es zu seelischen Störungen.
B)Frustrations-Aggressions-Theorie:
Agression beruht auf aggressiven Impulsen, die nicht spontan, sondern als Reaktion auf störende, unangenehme Ereignisse, sog. Frustrationen, entstehen. Einmal entstanden müssen sie sich in irgendeiner Aggressionsform äußern.
C)Lerntheorie:
Aggressives Verhalten beruht nicht auf speziellen Impulsen, sondern wird von Lerngesetzen bestimmt, wie anderes Verhalten auch. D.h. es tritt in Situationen auf, wo es erfolgreich war bzw. Erfolg verspricht, und es wir über das Vorbild von Mensch zu Mensch weitervermittelt.

Diese Beschreibungen vereinfachen stark, bezeichnen aber Strömungen innerhalb der Psychologie. Heute geht man von einer Integration dieser Ansätze aus. Im Falle menschlicher Aggression gibt es keine ernsthaften Belege für einen Trieb (wenn auch selbstverständlich für angeborene Grundlagen.) Lernen dagegen spielt immer eine Rolle und Frustration häufig.

Unterschiedliche Kulturen: :suche:
Vergleicht man verschiedene unabhängige Kulturen, so zeigt sich keineswegs eine einheitliche "aggressive Natur" des Menschen. In einer Auswertung von Forschungsberichten über 30 primitive Kulturen kommt Frommn (1974) zu drei Typen:
1."lebensbejahende Gesellschaften", die sehr friedfertig sind. Zu ihnen zählt Fromm etwa ein Viertel der betrachteten Kulturen. (z.B. Zuni-Indiander, Polar-Eskimos)
2."Nichtdestruktiv-aggressive-Gesellschaften", für die kennzeichnend ist, daß "Aggresivität und Krieg zwar keine zentrale Bedeutung haben, aber doch normale Vorkommnisse sind und daß Rivlität, Hierarchie und Individualismus regelmäßig anzutreffen sind." Etwa die Hälfte wird so eingestuft. (z.B."Krähen-Indianer, Grönland-Eskimos, Inka, Hottentotten, ...)
3."Destruktive Gesellschaften", für die Gewalttätigkeit, Zerstörungslust und Grausamkeit typisch sind. Hierzu zählt er etwa ein Viertel der Gesamtzahl. (z.B. Azteken, Kwkiutl-Indianer)

Die Beispiele zeigen, daß sowohl das Eine wie das Andere möglich ist. Allerdings gibt es auch bei den "Zuni" Ärger und Streitigkeiten; bei den Polar-Eskimos werden heftige "Sänger-Kriege" ausgetragen.

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee

P.S.: Mein persönliches Fazit:
Der Mensch besitzt ein Agressionspotential. Unabhängig davon in welcher Gesellschaftsform er lebt!!! Unabhängig davon in welcher Kultur. Dieses Potential ist teilweise angeboren und beruht teilweise auf äußeren Einflüßen. Es wird sich nur unterschiedlich äußern. Wenn eine Gesellschaftsform friedlicher als die andere ist, so spielen viele Faktoren eine Rolle. Aber die Natur des Menschen bleibt in allen gesellschaftlichen Formen die selbe.
 
Hallo, liebe Jandira! :)

Jandira schrieb:
Nun gut, Toffifee - ich verfeinere meine Aussage: auch wenn es die gesamte wissenschaftlich denkende Welt als bewiesen ansieht, glaube ich es immer noch nicht. Und dabei ist es egal, worum es sich handelt - Wissenschaft läßt nur einen winzigen Teil des Gesamtbildes gelten, nämlich den, der mit wissenschaftlichen (!) Methoden nachweisbar ist. Sorry, nich mein Ding.
Aber wenn Du diesen winzigen Teil nicht kennst, wie kannst Du dann zu weiteren Erkenntnissen kommen? Und woher kommt der Mensch, Deiner Meinung nach, wenn er nicht vom Affen abstammt? :)

Jandira schrieb:
Und bitte beachten: ich rede von matrizentrischen Kulturen, nicht von matriachalischen - das ist ein gewaltiger Unterschied. Bzgl. Matriarchat stimme ich mit der wikipedia-Meinung überein.
Glaubst Du das die Menschen andere sind, nur weil sie in einer matrizentrischen Kultur leben? Wie definierst Du eine matrizentrische Kultur? Kennst Du Beispiele? :)

Jandira schrieb:
Mensch gleich Mensch? Nein.
Mann gleich Frau? Nein.
Gesellschaftsform gleich Gesellschaftsform? Nein.
Aggression gleich Gewalt? Nein.
Macht gleich Gewalt? ... da liegt der Hase im Pfeffer. Ich sehe es so:
Nun, ich sagte: Mensch bleibt Mensch... (Und nicht: Mensch gleich Mensch) Damit spielte ich auf die "Natur des Menschen" an. In jeder Gesellschaftsform gibt es agressives Verhalten. Selbst bei den friedlichsten Völkern. Diese müssen auch nicht zwangsläufig Kriege führen. Aber als die Patriarchate vor 5000 Jahren entstanden sind, müssen die Menschen wohl oder übel ein Agressionspotential besessen haben, daß nicht "über Nacht" herbeigezaubert werden konnte. Schlußfolgerung-> ein friedliches Ur-Matriarchat gab es nicht. :)

Jandira schrieb:
Mann+Macht gleich Gewalt
Frau+Macht gleich Natur. Ohne Gewalt.
Aber natürlich... :D

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee
 
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Lieber Toffifee,

Toffifee schrieb:
Aber wenn Du diesen winzigen Teil nicht kennst, wie kannst Du dann zu weiteren Erkenntnissen kommen? Und woher kommt der Mensch, Deiner Meinung nach, wenn er nicht vom Affen abstammt? :)
Selber prüfen, ob der winzige Teil die ganze Wahrheit ist, und ob es stimmig ist. Mit beiden Gehirnhälften, und was einem ansonsten noch an Fähigkeiten zur Verfügung steht. Dann kann man selber "gucken" gehen, und kann selber rausfinden, woher der Mensch stammt. (Sorry, das Thema ist zu komplex - du würdest mir wahrscheinlich eh nicht glauben, und deshalb geh ich nicht auf meine Quelle ein...)

Glaubst Du das die Menschen andere sind, nur weil sie in einer matrizentrischen Kultur leben? Wie definierst Du eine matrizentrische Kultur? Kennst Du Beispiele?
Ja, das glaub ich. Begründung: ist hier sehr schön zusammengefaßt, und gleichzeitig steht da die Definition. Und auch die Begründung, warum ich lieber den begriff "matrizentrisch" benutze.
Beispiele sind die Kulturen, die vor der Zerstörung durch Christen und Patriarchen bestanden.

Zum Rest: Aggression ist nicht gleich Gewalt. Und Mensch ist nicht gleich Mensch, und deswegen kann es auch nicht heißen "Mensch bleibt Mensch". Hab ich bereits ausgeführt. Versteh mich, oder nicht. Und ja, ich versteh dich auch - aber ich hab die Dinge anders erfahren als durch die wissenschaftliche Brille. :kiss4:

Jandira
 
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