Mittwoch, 12. Oktober 2005
Meiner neuen Geschichte nach (Aleksander) kann der Glaube sehr gefährlich sein, noch dazu, wo er einem gar nicht wirklich bewusst ist.
Das ist die Programmierung, das Schema, in welches du von Geburt an hineingepresst wurdest. Und dazu gehört unter anderem auch die Religion.
Ich würde es jedoch nicht so tragisch sehen, wie in deiner neuen Geschichte, dass jeder Gottgläubige verdammt ist, obwohl es gar nicht so weit hergeholt ist, dass der biblische Gott ein Seelenfresser ist.
Das erinnert mich an unsere älteren Gespräche über die Wesen der Anderen Seite, zu denen alle Götter, Engel und Dämonen gehören, wie auch alle möglichen Phantasiefiguren.
Ha! Demnach gehörst du doch auch zu diesen Wesen, da du ebenso eine Phantasiefigur bist.
In deinen so genannten Büchern der Wahrheit hast du meine Mutter zu einem Wesen der Anderen Seite werden lassen, - also bin ich ja doch zur Hälfe so ein Wesen.
Ich sehe den Schalk in deinen Augen, Kim.
Jetzt aber im Ernst! In diesen meinen so genannten Büchern der Wahrheit war es doch so, dass alle Wesen der Anderen Seite die Wesen Dieser Seite energetisch in ihre Macht bekommen und sie, wenn sie sterben, umpolen, was bedeutet: sie machen sie zu ihresgleichen und löschen somit das gesamte Bewusstsein der Wesen Dieser Seite, zu denen auch wir Menschen gehören.
Ach ja, den Unterschied möchte ich noch einmal erwähnen.
Also, wie schon erwähnt, gehören zu den Wesen der Anderen Seite alle Götter, Engel und Dämonen. Es sind jene Wesenheiten, die immer eine Ganzheit sind, aber alle möglichen Formen der Materie annehmen und GLEICHZEITIG an verschiedenen Orten sein können.
Die Wesen Dieser Seite sind auch Ganzheiten, die aber aus unzähligen Aspekten bestehen und praktisch all diese Aspekte sind, wobei jeder ihrer Aspekte sein Leben in den Erscheinungswelten leben muss.
Der Unterschied ist also, dass die Wesen der Anderen Seite Materie ANNEHMEN können, während die Aspekte der Wesen Dieser Seite die Materie IST.
Nun ja, und deine eigentliche Aufgabe, Kim, war (ist) doch, den Wesen der Anderen Seite die Energie der Aspekte der Wesen Dieser Seite wieder abzunehmen und ihnen zurück zu geben, um das Gleichgewicht im Universum wieder herzustellen.
So haben wir es damals ausdiskutiert und somit jede Religion, die einen Gott an oberster Stelle hatte, ausradiert.
Aber zu den Göttern, Engeln und Dämonen gehört doch auch Luzifer, der in meiner neuen Geschichte sehr gut weggekommen ist, da er der eigentliche Befreier ist, der zu keinem Glauben, außer dem Glauben an sich selbst anstiftet.
Luzifer kam auch in deinen älteren Gesprächen gut weg, da er soweit ich mich erinnere zur Seite der Wesen Dieser Seite überwechselte, was ja sein eigentlichen Fall war. Wir machten keinen Unterschied zwischen Luzifer, Satan oder dem Teufel, denn sie alle sind zu Gegenspieler Gottes gemacht worden.
Sozusagen herrschte unter den Wesen der Anderen Seite ein mächtiger Krieg.
Wobei dieser Krieg auch ganz anders gesehen werden kann. Zum Beispiel so, dass die Wesen der Anderen Seite aufzeigen, dass es unterschiedliche Seiten gibt. Man könnte sagen, sie haben eigentlich die Dualität in die Erscheinungswelten gebracht und die Wesen Dieser Seite darauf aufmerksam gemacht.
Aber wie könnte ein Mensch dem allen entgehen?
Indem er an sich selbst glaubt, - oder sich, wie ich schon mehrmals sagte, an dem Tisch festhält, vor dem er sitzt, da ihm dieser sicher mehr Halt gibt, als irgendein Gott, der ihn ohnehin nur aussaugt.
Ich erinnere mich an unsere ersten Gespräche, wo du sehr mutig sagtest, dass Religionsbücher nichts anderes als Märchenbücher sind. Aber dann kam der Widerspruch, als du sagtest, dass nichts erfunden, sondern nur entdeckt werden kann und somit sind auch Märchenbücher ein Teil der so genannten Realität.
Dem stimme ich noch immer zu, aber bedenke, was z.B. in der Bibel zu lesen ist, und wie Gott darin dargestellt wird. Selbst wenn die Bibel mehrmals überschrieben, wie auch verfälscht wurde, so war sie doch auch von Anfang an verfälscht.
Wie kann ein Mensch auch so vermessen sein, zu glauben, er würde das Reich der Götter ergründen können? Er wird es, selbst wenn er das Tor zu den Göttern geöffnet hat und einen Blick in ihr Reich werfen darf, dennoch verfälscht beschreiben. Und das aus einem sehr simplen Grund: Er befindet sich im menschlichen Bewusstsein und kann nicht darüber hinaus, während die Götter sich in einem immens größeren Bewusstsein befinden.
Und wenn ich von vorne herein weiß, dass ich dieses Geheimnis ohnehin nicht ergründen kann, dann bleibt mir nun mal nichts anderes übrig, als an dem festzuhalten, was ich WIRKLICH wahrnehme. Und das ist von Mensch zu Mensch verschieden, sobald es sich um andere Dimensionen, um andere Bewusstseinsblasen handelt.
Und doch versuchen wir Menschen allzu gerne, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, selbst mit dem Wissen, dass wir es niemals schaffen werden.
Erinnerst du dich, als ich einmal sagte: Greif nicht nach anderen Sternen, denn du besitzt selbst einen Stern? Mir ging es da nicht unbedingt um die Erde und die Suche nach anderen Wohnmöglichkeiten der Menschheit, sondern auch um die Gedanken, - um das Ergründen anderer Sphären im geistigen Bereich.
Es ist ja so, dass bei allem, was der Mensch tut, Energie verbraucht wird. Jedes Tun hinterlässt einen Moment voller Energien, egal worum es sich handelt. Unter Tun verstehe ich auch geistige Arbeit.
Wenn sich nun ein Mensch sein gesamtes Leben mit jener geistigen Arbeit beschäftigt, die das Geheimnis der Götter, der Entstehung des Universums ergründen sollte, und das mit dem leisen Wissen, dass er es ohnehin nicht schaffen wird, - meinst du nicht, dass er somit seine Lebensenergie verschwendet hat?
Vielleicht glaubte er, es zu ergründen?
Selbst wenn er es schaffen würde, - könnte er daran etwas ändern?
Er hätte das Wissen über die Götter.
Aber die Götter sind mächtiger als ein Aspekte der Ganzheit, - als ein Aspekte eines Wesens Dieser Seite. Er, als winziger Aspekt, hätte niemals die Möglichkeit, irgendetwas daran zu ändern. Er würde nur wissen, dass es die Götter gibt. Und das würde nur noch zu mehr Abhängigkeit führen.
Sobald ich als Mensch weiß, dass es die Götter gibt, wächst mein Glaube und wird zu Wissen.
Und wenn der Mensch herausfindet, dass die Götter Seelenfresser sind, und es besser wäre, sich von den Göttern zu befreien?
Das, Mädchen, wird er niemals herausfinden, denn dazu ist sein Bewusstsein zu klein. So gesehen wäre es also besser, die Beschäftigung mit den Göttern sein zu lassen.
Ein teuflischer Gedanke!
Ist es denn nicht so, dass jede Beschäftigung mit Göttern, Engeln und Dämonen Abhängigkeit schafft? Die Menschen beten um alles Mögliche, weil sie glauben, dass ihnen die Wesen der Anderen Seite beistehen und ihnen helfen. Dadurch legen sie ihr Leben in ihre Hände und werden nichts anderes als blinde Marionetten. Sie suchen den Kontakt zu den Göttern durch Kartenlegen, Orakeln und alles Mögliche, nur um von ihnen abhängig zu werden, weil sie sich nicht selbst entscheiden können, obwohl sie diese Möglichkeit durchaus haben.
Allen Lebewesen haben, bzw. sind - das, was sie zum Leben brauchen. Sie brauchen keine Hilfe von oben. Sie haben, bzw. sind genug Energie, um ihre eigenen Aufgaben zu lösen.
Und genau das meinte ich damit, als ich sagte: Greif nicht nach anderen Sternen, wenn du selbst einen hast. Du bist dein eigener Stern und hast alle Möglichkeiten, die du für dein Leben brauchst.
Ich sagte dir auch, dass es immer Stärkere, Mächtigere oder Bessere geben wird. Vergleiche werden dich immer wieder nur schwächen, weil du daraus erkennen könntest, dass du schwächer oder schlechter bist als andere. Aber das bist du nicht wirklich. Du bist nur ANDERS, so wie jeder und alles anders ist. Das ist nun mal das Dilemma der Erscheinungswelten, das noch immer nicht wirklich gelöst werden konnte.
Es geht im Leben nicht darum, besser zu sein als andere, sondern um reine Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung, und das ohne zu vergleichen.
Und wie soll das ohne Vergleiche möglich sein?
Ganz einfach: Erkenne, was du kannst und mach etwas daraus. Erkenne deine Vorlieben, denn nur das, was du gerne tust, gibt Kraft. Aber auch hier gibt es einen kleinen Haken, den ich bereits erwähnt habe, indem du dich fragst: Was will ich?
Im menschlichen Bewusstsein wird es sicher nie ohne Vergleiche abgehen. Aber es kommt auf die wahren Vergleiche an, - auf die Vergleiche ohne Vorbilder. Sei dein eigenes Vorbild. Erkenne deine Talente und fördere sie.
Ich verstehe, Kim.
Aber warum richtet ein Mensch in Not seine Augen nach oben und beginnt zu beten?
Programmierung, Mädchen!
Du meinst, das geschieht unbewusst?
Natürlich, weil es in ihm steckt und das seit Geburt an. Bedenke, welcher Mensch so etwas tut. Wenn du die Möglichkeit hast, beobachte einen Menschen in Not, der mit einer Religion aufgewachsen ist, die einen Gott vorschreibt. Er wird mit Sicherheit zu beten beginnen. Dann beobachte einen Menschen, der noch nie etwas von Religionen gehört hat, - für den die Natur selbst der Gott ist. Er wird mit Sicherheit nicht beten.
Ich denke eben daran, dass die ersten Menschen, laut Bibel Adam und Eva, sich damit begnügen hätten müssen, von allen Bäumen die Früchte essen zu dürfen, nur nicht von dem einen, - dem Baum der Erkenntnis. Aber Luzifer, in Form einer Schlange, verführte sie dazu, indem er ihnen sagte, sie werden mächtiger und weiser, - so mächtig und weise wie Gott selbst.
Das wäre doch eine Metapher mit der Aussage, nicht nach anderen Sternen zu greifen, sondern damit zufrieden zu sein, was man ist und hat. Und somit wäre ja doch Luzifer der Böse, der ja selbst auch mächtiger und weiser als Gott selbst werden wollte.
Weshalb er auch stürzte und zu einem Wesen Dieser Seite wurde und dasselbe Schicksal wie sie erlebt. Seit diesem Sturz aus dem Reich der Götter verlangen auch die Menschen mehr und mehr und können niemals zufrieden sein.
Aber doch ist Luzifer etwas anders, als die Wesen Dieser Seite, selbst, wenn er seitdem zu ihnen gehört. Er gibt den Menschen und anderen Lebewesen des Universums ein Beispiel dessen, was passieren kann, wenn man nach Höherem greift, aber für dieses Höhere noch nicht bereit ist.
Und zur Selbsterkenntnis gehört nun mal auch, sich nicht zu über- aber auch nicht unterschätzen. Nicht nur Luzifer ist auf die Nase gefallen.
Aber je öfter man auf die Nase fällt, umso besser lernt man das Aufstehen.
Und an ein und derselben Stelle treten, während der Fluss des Lebens vorüber zieht.