Eigentlich abwegig, dass das Volk der Dichter und Denker keine eigene Astrologie entwickelt haben sollte. Alle grossen Kulturen haben Eine. Inder, Babylonier, Ägypter, Griechen, Römer, Chinesen und Maya haben Eine. Ich habe mal folgende vorläufige Tabelle erstellt:
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Doch es gibt Hinweise in den Überlieferungen. Da ist von 12 oder 13 "Himmelsburgen" und Tierkreiszeichen die Rede. Wisst ihr mehr?
Hallo, Pfeil!
Dass die unterschiedlichen Völker bzw. Volksgruppen ihre jeweils eigene spezifisch gefärbte Mythologie entwickelt haben und deren Elemente sprachenbedingt auch unterschiedlich benannt werden, liegt auf der Hand. Nur wird dem genaueren Beobachter der ungeheure Vielfalt ihrer Erzählweisen, ihrer Handlungen und Bilder nicht entgehen, dass sie doch im Grunde
die selbe Geschichte der Weltentstehung ausbreiten und das kosmische Drama in den mannigfaltigsten Variationen auf die Bühne unserer Phantasie zaubern. So kann es von diesem Standpunkt aus eigentlich nicht unterschiedliche Astrologien geben, sondern nur unterschiedliche Astrologie-
Systeme, welche letzten Endes allesamt auf den selben Grundlagen aufbauen und das gleiche Ideal verfolgen: Den Sinn und das Ziel aller irdischen und kosmischen Evolution einsehbar und verständlich zu machen.
Für die astrologische Praxis kann es mitunter sehr nützlich sein, die Grundzüge der verschiedenen Mythologien zu kennen. Weshalb aber insbesondere die westliche Astrologie sich vornehmlich auf die ägyptische, die babylonische, die griechische, die römische und germanische Mythologie stützt, liegt eben daran, dass diese die Kulturen dem kontinuierlich
fortgeschrittenen Werde-Impuls der Menschheit vorangegangen sind.
Es wäre selbstverständlich falsch, die eine oder die andere echte Mythologie, das eine oder das andere astrologische System als jeweils einzig berechtigt herauszustellen. Mehrere Systeme miteinander zu kombinieren kann ebenso fruchtbar sein wie nur ein einziges anzuwenden, sofern dies mit Bedacht und mit kluger weiser Absicht geschieht. Dabei hat sich der Rat jeder authentischen Astrologie-Schule immer wieder bestätigt, dass die besten Erfolge zu erwarten sind und die reichsten Erfahrungen gesammelt werden, wenn man sich auf ein solides Grundmaß und ein möglichstes Minimum beschränkt. Dieses Grundmaß und Minimum ist freilich individuell anzusetzen, denn ein guter Astrologe kann auf manches verzichten, was den neuen Schüler schon überfordern würde.
Deine bemerkenswerte Liste lässt ja unschwer erkennen, dass die unterschiedlichsten Namen immer jeweils
ein und dasselbe Wesens-Prinzip bezeichnen, dass es sich also etwa bei Apollo, Helios und Baldur nicht um unterschiedlich geartete Gottheiten, sondern jedes mal um
das planetarische Wesens- und Wirkprinzip der Sonne handelt. Und je tiefer man dies einsieht, desto mehr offenbart sich zuletzt - um bei dem Beispiel zu bleiben - das wahre Wesen des
Christus-Prinzips und desto begreiflicher wird dessen umfassende kosmisch-spirituelle Mission auf der Erde und im Universum.
Damit möchte ich also sagen, dass bei allem aufrichtigen Interesse und bei aller
Begeisterung für die Vielfalt der Mythologien und Astrologie-Systeme das letztendlich Wesentliche wohlweislich im Auge behalten werden muss. Und wenn es z.B. mir selber bei der persönlichen astrologischen Beratung gelingt, den Ratsuchenden wenigstens eine Ahnung vom Sinn und Wert einer wahren Sternenweisheit zu vermitteln, dann ganz gewiss u.a. durch meine Beschränkung auf die elementaren Grundlagen, die zu überschauen jedem gesund denkenden und fühlenden Menschen möglich ist.
Lieben Gruß!
Werdender