Wunderschönes Bild
Iyawo bzw. Iyabo heißt übersetzt, Braut/Bräutigam eines Orishas sein.
Im Voodoo gibt es sogar Hochzeiten zwischen loa und Person.
Daraus ergibt sich, es durchaus bis heute noch Parallelen zum Schamanismus hat.
So wie man während der Kariocha (Krönung des Kopforisha) seinen orisha in den Kopf gepflanzt/eingelassen bekommt und somit eine lebenslange Bindung eingeht, die nur mit dem Tod endet, warum es auch wichtig ist, im Vorfeld sehr genau ermittelt wird, wessen Kind man ist, geht man bereits mit der Mano de Orunla eine Verbindung ein. Man erhält wie bereits geschrieben, die Krieger, wobei hier noch die Pfade von ellegua und ogun ermittelt werden.
Während der Mano de Orunla wird das Ita (Lebensorakel) gelesen und man erhält neben dem Gefäß und den dazugehörigen Ingridenzien auch die Ileke sowie das Ide von Orunmila in den Farben grün/gelb.
Orunmila kennt das Schicksal jedes Menschen. Und das ist der Hammer, man erhält während dieser Legung wirklich Dinge erzählt, die kein Mensch wissen kann und alles andere wie nur viel Raum für Interpretationen lassen. Unglaublich.
Orunmila schloss einen Pakt mit Iku (Tod). Als Zeichen trägt jede Person, die diese 3tägige Zeremonie durchlaufen hat das Ide am Handgelenk, damit Iku nicht vor Ablauf der Zeit kommt und seine Kinder vorzeitig holt.
Obatala ist die höchste und reinste Instanz, die androgyne Schöpfungsmacht.
Er erscheint als alte Frau oder alter Mann mit weißem Haar und in leuchtende weiße Kleider gehüllt.
Er ist gütig, weise und unendlich mächtig.
Hüter/in des Friedens und Richter/in. Obatala kann verzeihen und Rache nehmen, kann sich klug und zurückgeblieben, perfekt und deformiert zeigen.
Er lebt in den Berggipfeln, sieht alles und regiert über die Köpfe der Menschen.
"Wer die Kinder Obatalas beleidigt, beleidigt auch Obatala".
Seine Farbe ist weiß mit Silber, sein Tag der Sonntag.
Neben seiner Bedeutung als orisha, der an der Erschaffung der Menschen beteiligt ist, hat Obatala aber auch den Aspekt eines erfolgreichen Herrschers, der zum orisha wird.
Die traditionelle Mythologie erzählt, dass Oduduwa der erste Ooni (Herrscher) von Ifé war, Obatala aber nur im Range eines Heerführers.
Daher heißt es auch in einem pataki:
Obatala versucht einen Aufstand, der aber fehlschlägt und Oduduwa gelingt es mit Hilfe von Obameri, Obatala aus der Stadt zu vertreiben. Obatala findet Unterschlupf bei seinem Freund Obawinni.
Im Exil gründet Obatala die Ogboni-Gessellschaft und führt mit seinen Leuten, den Igo in Masken, die die Ifé auf die Idee bringen, es handle sich um Geistwesen, nächtliche Überfälle auf Ifé durch.
Schließlich wird, nachdem durch das Eingreifen einer Frau der menschliche Charakter der "Geister" aufgedeckt worden ist und es Obatala nicht gelungen ist, die Stadt kriegerisch zu erobern, Frieden geschlossen, Obatala und die Igbo kehren nach Ifé zurück und Obatala kommt noch zur Regierung (als vierter Óòni von Ifé).
Nach seinem Tod wird er zum orisha, der drei hauptsächliche Aspekte vereint:
1. Seine Rolle bei der Erschaffung des Menschen
2. Demut und moralische Reinheit
3. Ein erfolgreiches Alter, nachdem er die Schwierigkeiten des Lebens und die Hindernisse, seine Ziele zu erreichen, überwunden hat.
Ihm zu Ehren findet am Beginn der Regenzeit, Ende Februar/Anfang März ein zehntägiges Fest statt, in dessen Verlauf die mythischen Begebenheiten, die mit seiner Person verbunden sind, Bezug genommen wird.
Orisha sind grob übersetzt vergöttlichte Ahnen. Mit Stärken und Schwächen, so wie wir Menschen sie ebenfalls haben.
Ori soll in Einklang mit Orisha gebracht werden.
Und stets ist man bemüht Iwa Pele (gute Gesinnung) an den Tag zu legen und erreichen.
Die Geister in der Santeria sind eigenständige Wesenheiten, außerhalb, ebenso wie das im Schamanismus bekannt ist.
Sie sind spür- und erlebbar, für die, die es vermögen.
Maferefun egun!
Maferefun orisha!
Gruß
Palo