Fundus Refluktus und der verdammte ganze Rest

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Die Suche (Fragment)

Tränen in der Stille,
verlorne Wirklichkeit,
zwei Herzen, die sich nicht verstehn,
was bleibt, ist Traurigkeit.

Nutzlos jeder Wille,
verzerrte Gegenwart,
so gibt es kein Wiedersehn,
denn beide sind wir hart.

Was ist draus geworden,
aus unsrer Menschlichkeit,
wien Engel, der vom Himmel fiel,
sind wir zum Sturz bereit.

Die Suche nach Liebe, keine Worte im Licht,
verirrt sich im Dunkel des Teufels Finsternis.
Die Suche nach Wärme, ich dreh mich im Kreis,
verliert sich in deinem Arm, denn du bist aus Eis.


(2000) - über die Frau, die mich geboren ....
 
Himmelsreiter (Fragment)


Der Name der Verheißung
zieht sich durch den Schlamm,
was soll man noch glauben,
bei diesem Höllenwahn.
Kinder schrein um Hilfe,
doch jede Hilfe weit,
Kummer, Leid und Sorge
ist Alltag pur der Zeit.

Wo seid ihr hingeritten, was habt ihr euch gedacht,
könnt ihr das denn mit ansehn, wenn es so sinnlos kracht.
Kommt herab auf diese Erde, steigt nochmal auf eure Pferde.
Seid noch einmal Himmelsreiter, denn der Mensch wird nie gescheiter.
Nur ihr könnt ihn gradebiegen, Himmelsreiter können fliegen.

Und habt ihr droben wirklich keine Zeit,
dann zeigt uns doch wies geht,
bevor es ist zu spät.
Lasst die Guten hier Himmelsreiter sein.

Wie ein Schiff ohne Hafen,
so steuern wir aufs Riff,
sind unbekannte Sklaven,
fest am eisernen Griff.
Täter kriegen Freiheit,
doch Opfer Lebenslang,
traun sich nichts mehr zu
und sind ängstlich immerdar.

Wo seid ihr hingeritten, was habt ihr euch gedacht,
könnt ihr das denn mit ansehn, wenn es so sinnlos kracht.
Kommt herab auf diese Erde, steigt nochmal auf eure Pferde.
Seid noch einmal Himmelsreiter, denn der Mensch wird nie gescheiter.
Nur ihr könnt ihn gradebiegen, Himmelsreiter können fliegen.

Und habt ihr droben wirklich keine Zeit,
dann zeigt uns doch wies geht,
bevor es ist zu spät.

Lasst die Guten hier Himmelsreiter sein.
Und habt ihr droben wirklich keine Zeit,
dann zeigt uns doch wies geht,
bevor es ist zu spät.

Lasst die Guten hier Himmelsreiter sein.


(2000)
 
Der vorherbestimmte Weg (Fragment)


Der vorherbestimmte Weg ist sicher nicht so leicht
zu erkennen, doch hast du erstmal das Ziel erreicht,
ein förderlicher Vater deiner Kinder zu sein,
dann fällt dir auch ganz bestimmt noch eine Lösung ein.

Naja, wenn du jeden Abend deine Bierchen schluckst,
deine Frau bei der Begattung in die Augen spuckst,
an die Arbeit denkst und meinst, alles sei für die Katz,
naja, dann sind deine Kinder bei dir fehl am Platz.

Nur wenn du begriffen hast, dass du erst Vater bist,
wenn du deine Aufgabe als Elter nicht vergisst,
und dass Essen, Trinken, Schlafen und zur Schule gehn,
nicht alles ist, wirst du deiner Kinder Wege sehn.

(2009)
 
Mein nacktes Gesicht (Fragment)


Zwischen acht und vierzehn Jahren ging ich oft ins Altersheim,
jedesmal mich abzulenken, so grausam war es daheim.
Und von sieben bis ich fünfzehn war, trank ich viel Alkohol,
nur bei jenen lieben Alten fühlte ich mich manchmal wohl.

Und wenn Opa und ich auf der Wiese zogen einen Zaun,
kam der "Alte" abends, um ihn dann von neuem aufzubaun.
Was wir taten, auch wenn richtig, war für ihn ständig verkehrt,
selbst für Oma wars kein Wunder, dass ichs Altersheim beehrt.

Auch die Schule durft ich nicht besuchen, nicht wie ich gewollt,
die Hauptschule war nicht sinnreich, hat mir nie etwas gezollt.
Nur ein einziges Gedicht ist, was ich aus der Zeit noch weiß.
"Kleine Leute, große Leute", wie der Titel jenes heißt.

Und die Frau, die mich geboren, war für mich nie sonnenklar,
weil sie stets durch ihr Verhalten wie ne Schwester für mich war ...


(2006)
 
Männer

Wenn Männer mit Männern beisammen sind,
blähn sie sich auf und sind doch schwach wien Kind.
Wer ist der beste aller Hengste zur Zeit,
und wer hat den Längsten, ist ihr Lieblingsstreit.

Nur nicht blamieren und jeden hassen,
keinem den Vortritt, den Stich überlassen.
Unter sich sind Männer boshaft und gemein,
wie oft musste ich schon ihr Treteimer sein.

Schleimen sich ein als Kumpel, spielen den tollen Hecht,
doch bei den kleinsten Dingen pochen sie auf ihr Recht.
Mit Faustgewalt und ganz krummen Touren,
so schlagen sie um sich, willst du mal nicht spuren.

Alles wolln sie haben, der Stärkste, Klügste sein,
dabei sind sie Waschlappen, kriechen in Ärsche rein,
um zu erreichen ihr erbärmliches Ziel,
die ach so tollen Männer, mit und ohne Stil.

Sie sind ohne Selbstwert, müssen stets verzagen,
und wo sie sich befinden an fremden Früchten nagen,
verstecken ihr Gesicht, lassen sich manipulieren,
werden nie gescheiter, merken nicht, dass sie verlieren.
so viele meiner Kumpels waren Egoisten,
drum musste ich kräftig den Bestand ausmisten.

Sie können machen was sie wolln, lass mich nicht verbiegen,
lass lieber diese Herren in ihrem Dreck rumliegen,
es ist besser, ich werde sie ignorieren
denn mit so einem Abschaum will ich nicht konkurieren.

Antwort auf "Frauen" von Maya_Gähler


(2006) Als schnelle Antwort in zehn Minuten ausgeworfen
 
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