Frei leben trotz viel Angst wegen Drohungen?

Hallo, das ist ja heftig was du da beschreibst, mein Mitgefühl.

Ein Patentrezept wie das weggeht kann ich dir leider auch nicht geben, da ich das in dem Ausmaß nicht kenne ... und jeder ist ja auch anders und braucht andere Mittel und Wege.

Aber ein paar Ideen einbringen:
Traust du dir zu, wegzuziehen in eine andere Stadt? Kennst du jemanden in einer anderen Stadt, der/die dir helfen kann dich dort einzugewöhnen, bei dem/der du dich sicher fühlst? Möglichst weit weg von deinem Bruder + rest of family, kompletter Kontaktabbruch und Auskunftssperre beim Einwohnermeldeamt, dann kann er dich nicht ausfindig machen ... ich könnte mir vorstellen diese Gewissheit könnte schon ein wenig helfen. Gleichzeitig hast du dann eine andere Umgebung, hast was Neues zu entdecken und wirst nicht dauernd durch die bekannten Orte an die Schrecken erinnert die du erlebt hast.

Dir sagen: Du bist nicht verantwortlich für ihn, auch nicht falls er sich was antut.

Versuchen, deine berechtigten Ängste wegen deines Bruders nicht auf andere - unschuldige - Menschen zu projizieren. Dich auf positive, konstruktive Menschen in deinem Umfeld konzentrieren.

Entspannungstechniken lernen, z. B. autogenes Training, progressive Muskelentspannung, oder Yoga

Hobbies beginnen, die dich nicht an deinen Bruder oder die Familie erinnern.

evtl. eine Therapie um das alles mal auszusprechen, aufzuarbeiten?

Liebe Grüße


Danke.


Wegziehen möchte ich eigentlich nicht, fühl mich sehr wohl hier. Glaub, das trau ich mich auch gar nicht. :o

Ich weiß, daß ich nicht verantwortlich bin, aber wenn er sich echt was antut, weiß nicht, wie ich dann damit umgehen soll. :(

Mit anderen ist es nicht so leicht, ich bin auch sonst sehr verunsichert, mein Bruder hat mir auch jahrelang gesagt, daß ich dumm bin und unfähig und hässlich, und mich keiner mögen wird.

Ich hab von meiner besten Freundin ein Tai Chi Buch geschenkt gekriegt, das mache ich, will auch in ein Fitnessstudio gehen. Yoga werde ich auch ausprobieren.

Neue Hobbies, muß ich noch schauen.

Danke für Deine Antwort. :)
 
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Wegziehen möchte ich eigentlich nicht, fühl mich sehr wohl hier.

Ok, kann ich verstehen... trotzdem wär ein Kontaktabbruch gut. Kennt er denn deine derzeitige Adresse?

Mit anderen ist es nicht so leicht, ich bin auch sonst sehr verunsichert, mein Bruder hat mir auch jahrelang gesagt, daß ich dumm bin und unfähig und hässlich, und mich keiner mögen wird.

Kann ich mir lebhaft vorstellen, dass der das gesagt hat. Sowas sagen Täter gerne um jemanden kleinzumachen weil sie sich selbst Scheiße fühlen... damit das "Opfer" dann besser zu ihm passt. Das hat der doch nur gesagt, um dich an ihn zu binden, dich zu verunsichern und abhängig zu halten. Nicht, weil es die Wahrheit wäre.

Ich hoffe du glaubst das nicht selbst ... oder erfüllst ihm womöglich gar diesen Wunsch (vielleicht unbewusst?)
 
Möchtest du den Link mal probieren? (Habe ich grade im inet gefunden):

"Schnell bekommt man einen Therapieplatz auf Kassa durch den Verein für ambulante Psychotherpie (die haben eine Datenbank über freie Kassaplätze, die sich auch täglich ändert/aktualisiert):

vap.or.at/login.asp
 
Ok, kann ich verstehen... trotzdem wär ein Kontaktabbruch gut. Kennt er denn deine derzeitige Adresse?



Kann ich mir lebhaft vorstellen, dass der das gesagt hat. Sowas sagen Täter gerne um jemanden kleinzumachen weil sie sich selbst Scheiße fühlen... damit das "Opfer" dann besser zu ihm passt. Das hat der doch nur gesagt, um dich an ihn zu binden, dich zu verunsichern und abhängig zu halten. Nicht, weil es die Wahrheit wäre.

Ich hoffe du glaubst das nicht selbst ... oder erfüllst ihm womöglich gar diesen Wunsch (vielleicht unbewusst?)


Ja, er kennt meine Adresse.

Glauben, naja. Eigentlich hat er ja mit vielen Dingen recht. :o
 
Möchtest du den Link mal probieren? (Habe ich grade im inet gefunden):

"Schnell bekommt man einen Therapieplatz auf Kassa durch den Verein für ambulante Psychotherpie (die haben eine Datenbank über freie Kassaplätze, die sich auch täglich ändert/aktualisiert):

vap.or.at/login.asp


Danke für den Link, hab es mir angeschaut, werde es mal versuchen. :danke:
 
manchmal ist die Flucht in ein neues Anderes Leben das beste was man machen kann -> ein neubeginn geht nur wenn man das alte völlig restlos zurücklässt .
 
Glauben, naja. Eigentlich hat er ja mit vielen Dingen recht. :o

Was zeigt, dass er mit seinem Verunsichern, Binden und Abhängig halten ganz genau den gewünschten Erfolg gehabt hat: Du hast es verinnerlicht, glaubst du hättest nix Besseres "verdient" und bist daher weiter im Zugriff für ihn. Schön bequem für ihn ... den Triumph würd ich ihm aber nicht gönnen.

Ich würde dich gern vom Gegenteil überzeugen, aber ich glaube das kann kein anderer tun, jemanden vom Gegenteil überzeugen der es nicht so recht glauben will ... Ich kann dir nur sagen, dass ich hier von dir sehr wertvolle Beiträge sehe, von denen ich oft was mitnehmen konnte ... und dass ich sicher bin dass du auch IRL ein wertvoller Mensch bist, der allerdings sehr viel Brutalität abbekommen hat.

Dass du das Problem erkannt hast, deinen Bruder als herunterziehenden Faktor in deinem Leben identifiziert hast und was ändern willst, ist schon mal ein erster Schritt. So weit kommt noch nicht mal jeder. Dein Selbstwertgefühl aufbauen kannst nur du selbst ... vielleicht erst mal durch "kleine" Erfolgserlebnisse, die nur du selbst definierst.

Und was mir noch einfällt ... vielleicht kannst du dich einer Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige anschließen? Dort dürften ja Menschen sein, die etwas ganz ähnliches erlebt haben und vielleicht schon Wege da raus gefunden haben. Therapie wurde ja schon erwähnt und da bleibst du ja offensichtlich am Ball.

Liebe Grüße
 
Liebe Loop, was du als Therapieform brauchst, ist ein guter Suchttherapeut. Durch die Sucht eines Angehörigen bist du selbst in Mitleidenschaft geraten. Das passiert, daran kannst du erstmal gar nichts ändern.
Ein Therapeut ohne den Zusatz ~Sucht~ im Namen ist jedoch leider gar nicht qualifiziert genug, um dir zu helfen.
Halte die Augen offen; kann auch sein, du mußt mehrere Anläufe tätigen, um einen zu finden. Wünsche dir viel Erfolg dabei:umarmen:
 
manchmal ist die Flucht in ein neues Anderes Leben das beste was man machen kann -> ein neubeginn geht nur wenn man das alte völlig restlos zurücklässt .



Dafür fehlt mir der Mut, fürchte ich.

Daß es am besten wäre, den Kontakt abzubrechen und neu anzufangen mit anderem Umfeld, das ist mir klar.
Momentan hab ich aber gar kein anderes Umfeld. Mit den Jahren bin ich immer müder und erschöpfter geworden und Kontakte und Freundschaften immer weniger, hab einfach keine Kraft mehr gehabt. Bin jetzt ziemlich allein.

Ich hab sehr viel falsch gemacht, was man auch nicht mehr in Ordnung bringen kann, ich war sehr dumm. :doof:
 
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Was zeigt, dass er mit seinem Verunsichern, Binden und Abhängig halten ganz genau den gewünschten Erfolg gehabt hat: Du hast es verinnerlicht, glaubst du hättest nix Besseres "verdient" und bist daher weiter im Zugriff für ihn. Schön bequem für ihn ... den Triumph würd ich ihm aber nicht gönnen.

Ich würde dich gern vom Gegenteil überzeugen, aber ich glaube das kann kein anderer tun, jemanden vom Gegenteil überzeugen der es nicht so recht glauben will ... Ich kann dir nur sagen, dass ich hier von dir sehr wertvolle Beiträge sehe, von denen ich oft was mitnehmen konnte ... und dass ich sicher bin dass du auch IRL ein wertvoller Mensch bist, der allerdings sehr viel Brutalität abbekommen hat.

Dass du das Problem erkannt hast, deinen Bruder als herunterziehenden Faktor in deinem Leben identifiziert hast und was ändern willst, ist schon mal ein erster Schritt. So weit kommt noch nicht mal jeder. Dein Selbstwertgefühl aufbauen kannst nur du selbst ... vielleicht erst mal durch "kleine" Erfolgserlebnisse, die nur du selbst definierst.

Und was mir noch einfällt ... vielleicht kannst du dich einer Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige anschließen? Dort dürften ja Menschen sein, die etwas ganz ähnliches erlebt haben und vielleicht schon Wege da raus gefunden haben. Therapie wurde ja schon erwähnt und da bleibst du ja offensichtlich am Ball.

Liebe Grüße


Danke. :)

Bei einer Selbsthilfegruppe war ich schon, genauer gesagt bei zwei, beide für Angehörige von Suchtkranken.

Bei der einen ist es nur darum gegangen, Afrikaner wegzujagen, weil die ja alle immer in der U-Bahn mit Drogen dealen, die haben dort an Demonstrationen gearbeitet und Petitionen gegen Ute Bock und all sowas. Die haben ihre Kraft dort vereint in sowas gesteckt, da hab ich mich sehr fehl am Platz gefühlt.

Bei der zweiten waren so viele Leute, die beziehungssüchtig waren, beziehungsweise waren es alle außer mir, da ist es auch nur am Rande um Sucht gegangen, da war ich schon öfter, aber die Selbsthilfegruppe ist sehr weit weg und auch noch am Abend am Samstag, da hab ich jedesmal sehr viel Mut gebraucht, um da überhaupt hinzufahren.
:o

Mein Selbstwertgefühl ist nicht grad vorhanden, muß das erst aufbauen, es war ja schon vor dem Stress mit meinem Bruder nicht da, jetzt geht es eher ins Minus. Trau mir auch nicht wirklich was zu, da muß ich noch dran arbeiten. :autsch:
 
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