festgesetzte psychoanalysen

Liebe Katarina,
Katarina schrieb:
... mit dem ich nun die ganze Klaviatur der Macht-und Ohnmachtsspielchen durchspielen kann.
Dieser "Hass" ist Angst, alte Ohnmacht, Panik, - die gilt es aufzulösen. Das Schicksal ist einfach durch und durch konsequent,- mit Angst ziehe ich das, wovor ich Angst habe in mein Leben.

Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl das die Vorstellung etwas aufzulösen zu müssen es eher verfestigt. Du heftest Deinen Blick und Deine Gedanken auf das was Du nicht willst, und verstärkst es dadurch. Viel einfacher ist es eine Wahl zu treffen. Und Dich dem zuwenden, was Du willst. Das hat eine andere Qualität und der Kampf kann ganz einfach aufhören. So bekommt die Lösung die Aufmerksamkeit und nicht der Kampf.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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Hi Mondkriegerin,

Ich komme nochmals auf die Diagnose zurück: für eine Behandlung ist sie unerlässlich. Wenn es dann aber Schubladendenken bedeutet, wird es kritisch. Ich denke, eine richtige (!) Diagnose kann auch erleichternd sein: das ist es, das kann ich tun, damit es mir wieder besser geht.
Auf Mitleid zurückziehen ist sinnlos, zurücklehnen genauso.
Und wenn es eine Diagnose gibt, muss sie der Arzt auch mitteilen, ebenso, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Es liegt dann aber wieder am Patienten, auszuwählen, welche Behandlung er für sinnvoll hält und durchführen will. Stichwort "mündiger Patient".

Da möchte ich mal grundsätzlich widersprechen. Eine Diagnose ist immer nur eine Symptombeschreibung, und zwar in der Regel ohne auch nur das allergeringste Verständnis dafür, weshalb der Körper diese Symptome bei einem bestimmten Menschen produziert. Eine entsprechende "Behandlung" kann also immer nur eine Symptombehandlung sein. Das ist keine Heilung, sondern ein Verdrängen. Dass eine Diagnose erleichternd sein kann, ist nur denkbar, wenn jemand sich als Opfer seiner Krankheit versteht. Dann hat das böse Kind wenigstens einen Namen. Auch das hat mit Heilung nicht das Allergeringste zu tun.
Nun, Du merkst vielleicht (so etwas ist ja auch über das Internet deutlich spürbar), dass dies ein Thema ist, welches das Potential hat, mich auf die Palme zu bringen. Nimm`das bitte nicht persönlich, das hat mit Dir gar nichts zu tun. Und bis vor nicht allzu langer Zeit wäre ich sehr viel diplomatischer gewesen, aber heute möchte ich das Kind deutlich beim Namen nennen:

Unser Medizinbetrieb ist ein völlig marodes System, dass nur ein Interesse hat: dass der Kranke möglichst krank bleibt! Tatsache aber ist und das ist genauso "schlimm", haben wir den Medizinbetrieb, den wir verdient haben. Dieses System wird aufrechterhalten von Menschen, die mit ihren Krankheiten zum Arzt rennen, in der Hoffnung, "dass er ihnen das weg macht". Menschen, die zu feige sind, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, die ihre Ängste projizieren auf ihre Mitmenschen und auf ihre Krankheiten und die glücklich sind, wenn sie endlich jemandem haben, dem sie die Schuld geben können, ob das nun der Nachbar , der Partner oder der Krebs ist. Und solange das so ist, solange wird es Krankheiten geben und solange werden die Menschen zu "Ärzten" laufen anstatt die Verantwortung für die Heilung endlich in die eigene Hand zu nehmen.


Zu den Borderlinern: das typische Borderliner-Denken ist schwarz-weiß. Es gibt nur gut oder nur böse, kein dazwischen.
Ein Buch zum Thema hat den Titel "Ich hasse dich, verlass mich nicht". Trifft es ziemlich gut. Wenn man jetzt in diesem Spannungsfeld mit einem Borderliner in Kontakt tritt, wird es schwierig. An einem Tag bist du der Beste für ihn, am anderen das Letzte. Ohne ersichtlichen Grund. Das muss man mal aushalten...
Mich haben Borderliner jedenfalls die Gefühlsskala rauf und runter gejagt, und zwar alle, ausnahmslos.

Und da ist schon wieder so eine nette kleine Diagnose, der Borderliner (hört sich an wie der Border-Collie mit den ihm typischen Eigenschaften). Ein Borderliner ist in erster Linie ein Mensch, dem man nicht mehr gerecht wird, wenn man ihn in die Borderline-Kategorie steckt. Und last but not least wird man damit sich selbst nicht gerecht, denn wenn man mit einem sog. Borderliner zu tun hat und darunter leidet, was sagt einem das über einen selbst aus........?

Viele Grüße

Katarina
 
Hi Ereschkigal,

Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl das die Vorstellung etwas aufzulösen zu müssen es eher verfestigt. Du heftest Deinen Blick und Deine Gedanken auf das was Du nicht willst, und verstärkst es dadurch. Viel einfacher ist es eine Wahl zu treffen. Und Dich dem zuwenden, was Du willst. Das hat eine andere Qualität und der Kampf kann ganz einfach aufhören. So bekommt die Lösung die Aufmerksamkeit und nicht der Kampf.

Ja, das sind weise Wort und ich stimme Dir grundsätzlich zu. Allerdings gibt es unterschiedliche Wege zum Ziel und der eine oder andere muss vielleicht sogar noch einen zusätzlichen Zwischenstopp einrichten. Für manche Leute geht der Weg zur Liebe über den Hass. Mit anderen Worten: sich auf das "positive" Ziel auszurichten wird nur dann den gewünschten Erfolg haben, wenn es da nicht eine unbewußte innere "negative" Blockade gibt. Die kann man nicht einfach wegdiskutieren oder mit positiven Affirmationen beseitigen. Das wird erst dann funktionieren, wenn man diese unbewußte innere Seite kennengelernt hat. Das meine ich mit "Auflösen". Anschauen, kennenlernen, anerkennen und dann "winke winke" sagen. Verstehst Du, was ich meine?

Viele Grüße

Katarina
 
Schönen Guten Morgen!

Mir ist beim Durchlesen des Anfangsthreads das Thema "Verantwortungsabgabe" in den Sinn gekommen.

Das streift die gängige Einstellung: Ich trage meinen Körper zum Arzt, der soll ihn richten, der hats ja schließlich gelernt... Ich bin für mich nicht selbst verantwortlich.

Mit dem Erstellen der "Diagnose" kann der Betreffende die Verantwortung abgeben. Und dass kann zu einer Stagnation führen, zu einer Hilflosigkeit und dem Erwarten von Hilfe von außen.

Bei Beispiel, das auf den ersten Blick nichts mit dem Thema zu tun hat:

Als meine Kinder in dem Alter waren, in dem sie begonnen haben, sich darüber aufzuregen, dass sie in einer Familie leben, die nicht "so reich" ist wie die der Freundinnen, hab ich sie drauf aufmerksam gemacht, dass sie sich (vor ihrer Geburt) genau diese Familie ausgesucht haben. Einen Grund werden sie schon dafür gehabt haben, genau das jetzt "erleben" zu wollen.

Nach anfänglichem Durchschlucken und dem Satz: "Da muss ich ja ganz schön bescheuert gewesen sein!" kamen stückweise Überlegungen, warum sie sich "dieses Leben" ausgesucht haben könnten. Die Ergebnisse waren teilweise verblüffend, es war ein Sinn in der Sache sichtbar, speziell für sie "zugeschnitten".

Und dieses "Zurückgeben der Verantwortung" ergab etwas, das sehr positiv war, nämlich das Herauskommen aus der "Hilfe-ich-bin-so-arm"-Position in eine positive Haltung der Situation gegenüber.

Wenn ich mein Gegenüber achte, dann lass ich ihm auch die Verantwortung, ich trau es ihm zu.

Das heißt jetzt bitte nicht, dass ich psychische Erkrankungen "runterspielen" will, sondern es geht im heutigen medizinischen System oft (sicher nicht immer!) um die Förderung der Einstellung, dass einem sowohl körperliche als auch "seelische" Erkrankungen so etwas wie abgenommen werden und man in die Hilflosenrolle weiter hineingedrängt wird.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Katarina schrieb:
Und last but not least wird man damit sich selbst nicht gerecht, denn wenn man mit einem sog. Borderliner zu tun hat und darunter leidet, was sagt einem das über einen selbst aus........?
Gute Frage - dank dafür.

Ich persönlich habe durch meinen letzten Kontakt mit einem Menschen, der von einer Sekunde zur anderen *unmotiviert* emotional gekippt ist, gelernt, dass ich es manchmal auch zulassen sollte, meinen Emotionen einfach ihren Lauf zu lassen - auch wenns nicht unbedingt der Norm entspricht - seither be-trifft mich diese Person nicht mehr ;-)

Wobei - ich habe nicht unbedingt ein Problem mit Schubladen - ich finde, jeder Mensch sollte einige davon sein Eigen nennen dürfen :daisy: und der Begriff Borderline ist meiner Meinung nach ganz einfach eine grobe Umschreibung einer komplexen Thematik - wobei aber der Begriff an sich nichts dafür kann, was manche draus machen.
 
Alyson schrieb:
Also ich sehe es mal so das sich eine neue Generation breit macht.Nämlich die meinige und wenn ihr 68er dann nichts versteht ist es doch wohl klar.
Warum soll man nicht offen sagen "Ich cutte mich"?

Jede Generation hat ihre eigene Sprache und ihre eigene Art mit den Dingen fertig zu werden.
während man sich früher verstecken mußte,so gehen die Leute heute eben etwas offener damit um.
Also psychoanalytisch würde ich sagen das ihr ein Problem habt und nicht wir..,also kommt mal klar.

†Alyson
Hi Alyson,
du irrst dich:)!
die Probleme wurden VOR den 68-igern totgeschwiegen, 68 brach alles auf einmal auf.
Die Tendenz, sich zu dem eigenen "So-Sein" zu bekennen und dazu zu stehen nach dem Motto "Ich bin okay, du bist okay, kam damals ins Rollen und war nicht mehr aufzuhalten, und das ist gut so.
Wie aber alles, was geschieht, hat auch dieses seine zwei Seiten.
Ein Mensch in Not sollte sich Hilfe suchen duerfen, dafuer sind Aerzte und Therapeuten schliesslich da.
Ein Therapeut kann ihm sagen, was mit ihm los ist.
Dann aber gilt es, weiterzugehen.
Der Therapeut sollte in der Lage sein zu erkennen, ob der Patient sich mit der Diagnose wohl fuehlt. Wenn ja, ist es sein Ding, seine Art zu leben. Soll er doch! Er braucht dann auch keine Therapie, er hat, was er will, naemlich eine interessante "Krankheit" (ich "cutte", ich bin "bulimisch", ich bin "borderliner"), ueber die er endlos schwafeln kann, besonders gut in Foren...
Anders bei dem, der sein Symptom loswerden will. Da kann ein guter Therapeut ansetzen.
Zum "cutten" und zur "angeblich eigenen Sprache"...
Dieses Denglisch ist auch das Symptom einer Krankheit, und zwar der:
Ich will interessant scheinen um jeden Preis.
Es ist eine, an der viele Deutsche zur Zeit leiden, vor allem die, die ueberhaupt kein Englisch koennen oder verstehen, werfen gern mit diesen Vokabeln um sich ;)!
Das ist nicht die Sprache der Jugend - obwohl diese diesen Trend ganz besonders unkritisch uebernimmt, denn keine Gruppe laesst sich so leicht lenken und um den Finger wickeln wie die Jugend - sondern eine, der sich besonders die Wirtschaft manipulierend bedient.
"Food center im basement" hoert sich natuerlich viel "cooler" an als "Nahrungsmittel im Untergeschoss" oder "window shopping" ist doch gleich was ganz anderes als der brave "Schaufensterbummel", gelle ;)?

Bijoux
 
:daisy: und der Begriff Borderline ist meiner Meinung nach ganz einfach eine grobe Umschreibung einer komplexen Thematik - wobei aber der Begriff an sich nichts dafür kann, was manche draus machen.
[/QUOTE]

Genau das ist ! Die grobe Umschreibung einer zugrundeliegenden komplexen Problematik und so ist es mit jeder sog. Diagnose. Das Grobe wird dem Komplexen nicht gerecht und birgt dann auch noch die Gefahr, grob zu "behandeln".

Viele Grüße

Katarina
 
Mit dem Erstellen der "Diagnose" kann der Betreffende die Verantwortung abgeben. Und dass kann zu einer Stagnation führen, zu einer Hilflosigkeit und dem Erwarten von Hilfe von außen.

Jawohl!
Das Erstellen einer "Diagnose" passt m.E. mit Selbstverantwortung und Aufgabe des Opfergedankens nur dann zusammen, wenn ein Verständnis dafür besteht, weshab der Körper dieses oder jenes Symptom produziert.

Bei Beispiel, das auf den ersten Blick nichts mit dem Thema zu tun hat:

Als meine Kinder in dem Alter waren, in dem sie begonnen haben, sich darüber aufzuregen, dass sie in einer Familie leben, die nicht "so reich" ist wie die der Freundinnen, hab ich sie drauf aufmerksam gemacht, dass sie sich (vor ihrer Geburt) genau diese Familie ausgesucht haben. Einen Grund werden sie schon dafür gehabt haben, genau das jetzt "erleben" zu wollen.

Nach anfänglichem Durchschlucken und dem Satz: "Da muss ich ja ganz schön bescheuert gewesen sein!" kamen stückweise Überlegungen, warum sie sich "dieses Leben" ausgesucht haben könnten. Die Ergebnisse waren teilweise verblüffend, es war ein Sinn in der Sache sichtbar, speziell für sie "zugeschnitten".

Schönes Beispiel!

Das heißt jetzt bitte nicht, dass ich psychische Erkrankungen "runterspielen" will, sondern es geht im heutigen medizinischen System oft (sicher nicht immer!) um die Förderung der Einstellung, dass einem sowohl körperliche als auch "seelische" Erkrankungen so etwas wie abgenommen werden und man in die Hilflosenrolle weiter hineingedrängt wird.

Dito! Und dazu kommt noch ein Aspekt, der sicher zunächst mal bei dem einen oder anderen großen Widerstand hervorrufen wird:
einem Menschen "helfen" wollen in Form des "die Krankheit wegbekommen Wollens" ist
a) im Kern nichts anderes als der Versuch, sich selbst zu helfen (und das ist nur nötig, wenn der Ist-Zustand als verbesserungswürdig empfunden wird)
und damit
b) Ausdruck der Nichtannahme des Anderen/des Sich Selbst in dem jeweiligen So-Sein.

Ein Organismus entwickelt eine Krankheit, weil etwas in seinem diffizilen Gleichgewicht durcheinander geraten ist. Das Krankheitssymptom ist der äußere Ausdruck eines inneren Zustandes. Wenn ich vor einem solchen Krankheitssymptom stehe und denke "Oh, wie schrecklich, weg damit. Der/ die Arme! Wie entsetzlich! Oh, Gott, welch Tragödie etc." dann zeige ich damit, dass ich den anderen so wie er da ist, entsetzlich finde, verändern will. Die Liebe aber, die wir alle irgendwie anstreben, liebt bedingungslos. Diese Liebe differenziert nicht zwischen einem körperlichen Symptom, das es zu beseitigen gilt und dem dahinterstehenden Menschen. In ihr ist alles eins und alles gut.
Das sog. Helfenwollen ist somit im Kern eine Ablehnung des anderen und sich selbst.

Heißt das jetzt, man darf nicht mehr helfen, heilen, Gutes tun? Nein, das heißt es nicht. Entscheidend ist die Motivation, die mich treibt. Wenn Hilfe ein Gebot der Liebe ist (weil mich jemand um Hilfe bittet und es lieblos wäre, ihm diese Bitte abzuschlagen oder weil ich sehe, wie ein Stärkerer einen Schwächeren maltraitiert), dann ist sie nicht Ausdruck einer Ablehnung. Aber wann immer Gedanken und damit verbundene Gefühle eine Rolle spielen wie "da muss man doch was machen, das ist ja nicht mehr auszuhalten, das tut mir so weh usw." ist jede Hilfe Ausdruck des Bemühens, sich selbst Helfen wollens und damit in gewisser Weise eine Abkehr von der Liebe. Klingt völlig paradox, nicht wahr?
Ähm, über entrüstete Antworten wäre ich jetzt nicht überrascht. Könnte es sogar verstehen, aber ein kleiner Tip: erstmal nachdenken, was ich eigentlich genau sagen möchte. Das Eigentliche hinter meinen Worten erschließt sich in der Regel nicht sofort und schon gar nicht, wenn man der Abwehr sofort freien Lauf läßt.

Liebe Grüße

Katarina
 
Katarina schrieb:
Heißt das jetzt, man darf nicht mehr helfen, heilen, Gutes tun? Nein, das heißt es nicht. Entscheidend ist die Motivation, die mich treibt. Wenn Hilfe ein Gebot der Liebe ist (weil mich jemand um Hilfe bittet und es lieblos wäre, ihm diese Bitte abzuschlagen oder weil ich sehe, wie ein Stärkerer einen Schwächeren maltraitiert), dann ist sie nicht Ausdruck einer Ablehnung. Aber wann immer Gedanken und damit verbundene Gefühle eine Rolle spielen wie "da muss man doch was machen, das ist ja nicht mehr auszuhalten, das tut mir so weh usw." ist jede Hilfe Ausdruck des Bemühens, sich selbst Helfen wollens und damit in gewisser Weise eine Abkehr von der Liebe. Klingt völlig paradox, nicht wahr?
Genau davon schreib ich seit Tagen - danke, dass dus hier in anderen Worten wiederholst.
 
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Katarina schrieb:
Ein Organismus entwickelt eine Krankheit, weil etwas in seinem diffizilen Gleichgewicht durcheinander geraten ist. Das Krankheitssymptom ist der äußere Ausdruck eines inneren Zustandes. Wenn ich vor einem solchen Krankheitssymptom stehe und denke "Oh, wie schrecklich, weg damit. Der/ die Arme! Wie entsetzlich! Oh, Gott, welch Tragödie etc." dann zeige ich damit, dass ich den anderen so wie er da ist, entsetzlich finde, verändern will. Die Liebe aber, die wir alle irgendwie anstreben, liebt bedingungslos. Diese Liebe differenziert nicht zwischen einem körperlichen Symptom, das es zu beseitigen gilt und dem dahinterstehenden Menschen. In ihr ist alles eins und alles gut.
Das sog. Helfenwollen ist somit im Kern eine Ablehnung des anderen und sich selbst.

Heißt das jetzt, man darf nicht mehr helfen, heilen, Gutes tun? Nein, das heißt es nicht. Entscheidend ist die Motivation, die mich treibt. Wenn Hilfe ein Gebot der Liebe ist (weil mich jemand um Hilfe bittet und es lieblos wäre, ihm diese Bitte abzuschlagen oder weil ich sehe, wie ein Stärkerer einen Schwächeren maltraitiert), dann ist sie nicht Ausdruck einer Ablehnung. Aber wann immer Gedanken und damit verbundene Gefühle eine Rolle spielen wie "da muss man doch was machen, das ist ja nicht mehr auszuhalten, das tut mir so weh usw." ist jede Hilfe Ausdruck des Bemühens, sich selbst Helfen wollens und damit in gewisser Weise eine Abkehr von der Liebe. Klingt völlig paradox, nicht wahr?
Ähm, über entrüstete Antworten wäre ich jetzt nicht überrascht. Könnte es sogar verstehen, aber ein kleiner Tip: erstmal nachdenken, was ich eigentlich genau sagen möchte. Das Eigentliche hinter meinen Worten erschließt sich in der Regel nicht sofort und schon gar nicht, wenn man der Abwehr sofort freien Lauf läßt.

Liebe Grüße

Katarina

Ich bin keineswegs entrüstet, ich stimme dir absolut zu.

Noch ärger ist es ja , wenn man es mit "selbstberufenen Helfern" zu tun hat, die aus ihrem eigenen Bedarf heraus meinen, unbedingt "helfen" zu müßen, obwohl da gar keine Hilfe vonnöten ist.

Das fängt ja im Normalleben schon mit den "gutgemeinten" Ratschlägen an.
Da fühlen sich Leute berufen dir Rat zu erteilen, wie du dein Leben "besser, glücklicher, erfüllender" leben kannst, obwohl du dich pudelwohl fühlst, mit deiner Lebensform.
Ich nenne sie immer die "Blinden", und hab festgestellt, daß sie eigentlich nur versuchen IHRE ureigene Problematik zu kompensieren.
Nichts stößt bei deinen lieben Mitmenschen auf mehr Widerstand, als wenn du in aller Seelenruhe, genau das Leben lebst, auf das du stehst. Manche werten das als Affront. So nach dem Motto " die lebt ja, wie sie will, da muß man was machen"..........brüll :) :) :) :) :banane: :banane: :banane: ........und schon kommen die vielen lieben Helfer.........

und die leben gewiss nicht IN der Liebe.......


:daisy: :zauberer1

L.G. Himephelien
 
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