festgesetzte psychoanalysen

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Liebe(s) Motorradkraut,

schön hier von Dir zu lesen. ob das alles auf eine psychische Erkrankung zutrifft, was du oben schreibst, kann ich nicht wirklich sagen. Aber ich hatte eine Zeit im Leben, da habe ich ein Kindheitstrauma bearbeitet und mich darüber definiert. Und das war auf Dauer auf jeden Fall schädlich. Irgendwann konnte ich das Mitleid ... und was die Leute in mich reinprojiziert haben nicht mehr ertragen. Also bin ich wieder dazu übergegangen zu verschweigen was gewesen ist.

Gerade bei Themen, bei denen es in der Gesellschaft viele Vorurteile ... gibt es es oft sinnvoll für sich zwar die Diagnose zu wissen, aber sich nicht das Bild der Gesellschaft von außen anziehen zu lassen. Sich über eine Krankheit zu definieren ist nicht sinnvoll, aber zu wissen, daß man nicht faul ... ist, sondern eben anders ist schon ziemlich wichtig.

Zum Beispiel für jemanden der eine Depression hat, sind bestimmte Dinge einfach nun mal mit viel mehr Kraftaufwand verbunden, als für jemanden der diese nicht hat. Aber diese Einstellung "ach du ArmeR" bringt glaube ich sehr wenig.

Die Krankheitsbilder helfen teilweise, daß sich die Leute nicht mehr ganz so verurteilen. Aber sich nur auf ich kann nicht ich bin ja ... zurückzuziehen, bringt glaube ich auch nichts.

Wie sieht es mit der Achtung aus. Jemand der sich über seine Krankheit definiert, achtet er sich? Das nächste was ich frage, ist ob überhaupt noch ein Gefühl für die eigene Identität da ist, oder ob diese ganz von der Krankheit mit den Symptomen überlagert wird? Denn die Identität gibt Kraft und zeigt Wege auf, aber nicht die Krankheit.

Ich hoffe ich bin nicht zu sehr vom Thema abgekommen. Aber das waren meine Gedanken dazu.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Alyson schrieb:
@urias,
sorry aber das "ES" lässt sich nicht unterdrücken.
Höchstens das "Über-Ich"

†Alyson†
das hängt im Grunde davon ab, ob man Freud anhängt, oder nicht, und es auch dabei beläßt, dann jein, Teile des "Es" lassen sich aber sogar nach seinen Schriften unterdrücken, und etwas derartiges passiert auch ihm nach recht häufig.

dennoch war es mehr ein Wortspieles und läßt sich daher auf 2 Weisen lesen.
 
auch wenn ich mir jetzt paar feinde mach... :tongue2:

aus meiner sicht ist "cutten" nichts weiter als ein trend in den sich leute
einfach zu tief hineinversteigern.

die einen folgen diesen trend bewusst... die jemanden kennen lernen der
es macht und einfach mal wenns ihnen scheiße geht es auch einfach mal nachmachen.
z.B. ist es oft in schulen oder so, wenn das einer macht steht diese person
erstmal total im mittelpunkt...
dann gibts viele die es einfach mitmachen... merkt man sehr schön daran
wenn die jenigen.. in den pausen sich gegenseitig ihre naben zeigen und
so sehr stolz darauf sind.

der eine folgt diesen trend unbewusst... das er wirklich keine andere chance
sieht als dies zu tun... seinen körper so hasst das er sich an ihm abreagieren muss
damit es ihm wieder besser geht... ohne aber stolz darauf zu sein was man tut halt usw.

es ist sehr gewagt... aber ich vergleiche diesen trend mit rauchen...
einer machts vor, der andere machts nach... sogut wie jeder denkt nach ein
paar zigaretten,
das er jetzt süchtig danach ist.. der eine denkt, wenn er stress hat geht es
einfach ohne eine zigarette nicht, der wird zum kettenraucher wenn er depressiv ist...

wenn man schon seit kleines kind an hört.. das rauch süchtig macht...
das ich es auf jeder packung lese.. so oft gemeint wird das es schwer ist aufzuhören.

fressen sich doch diese sätze so tief ins hirn hinein das man wirklich glaubt
es sei eine sucht... ich will ja keine verschwörungstheorie hier aufbauen...deswegen
unterlasse ich es mal zu sagen... das uns es vielleicht mit absicht so weiß gemacht wird,
damit paar leute... auch der staat... sehr viel kohle kassieren. :rolleyes:
 
ups, vergessen: jeder patient hat ein recht auf seine diagnose plus aufklärung.

Ich halte jede Diagnose für einen "Frevel am Menschen", weil er damit reduziert wird auf ein bestimmtes Krankheitsbild und prima in eine Schublade gesteckt werden kann. Die Aussage "ich cutte mich" sagt doch schon alles, oder? "Frevel am Menschen" deswegen in Anführungszeichen, weil sich Patient und Therapeut entsprechen. Der Patient, der in derartige Diagnosekategorien gesteckt wird, der will das auch. Das entlastet ihn, das enthebt ihn der Verantwortung für sich selbst.

Ich denke, Menschen, die die Verantwortung für sich selber wirklich wieder in eigene Hände nehmen, werden um das Gros der im Lande herumlaufenden Therapeuten und Ärzte einen großen Bogen machen. "Leider" ist es bis dato noch so, dass die geringe Anzahl an wirklich fähigen Therapeuten der geringen Anzahl der diese Nachfragenden entspricht. "Leider" in Anführungszeichen, weil halb so wild. Das ist eben einfach so, ändert sich aber zunehmend.
Ein wirklich fähiger Therapeut ist übrigens für mich einer, der seinen Selbstwert nicht dadurch erhöht, dass er andere "heilt". Ein Therapeut, dessen Selbstwert davon abhängig ist, dass es Kranke gibt, die er kurieren muss, der hält das System Krankheit mit am Leben. Der "Therapeut der Zukunft" ist für mich ein Berater, der selbst gereift, durch Höhen und Tiefen gegangen mit klarem Blick für den Menschen in seiner Ganzheit, bei Bedarf hilft, die Verantwortung für das eigene Leben wieder zu übernehmen. Das schließt aus, dass er ein Energiegewinn über das Helfen bekommt.

Viele Grüße

Katarina
 
Ich fühle auch, dass es der helle Wahnsinn ist, Menschen zu diagnostizieren!
Ich selbst gehe jeder Instanz die so etwas vollbringt panisch aus dem Weg. Weil es mich umbringen könnte.
Es ist traurig.
Aber Fakt ist, es gibt empfindlichere Menschen und Robustere. Und ein Robuster Mensch kann um die Burg nicht nachvollziehen, was eine FeStgeSETZte Diagnose in einem empfindsamen Menschen anrichten kann.
Im Grunde glaube ich, dass die meisten Menschen die zerstört wurden (also psychisch sehr verletzte) AUF DIESE ART ZERSTÖRT WURDEN.
Ich selbst muss da sehr auf mich aufpassen. Und manchmal, wenn ich schon wenig Kraft habe, fällt es mir schwer dann noch auf mich in dieser Hinsicht aufpassen zu müssen. Daraus entsteht dann eine (fast oder tatsächlich) neurotische Vorsicht - DIE DANN WIEDERUM FALSCH (VERLETZEND) INTERPRETIERT WIRD; von den permanent diagnostizierenden.

So entsteht ein Teufelskreis - der manchmal tödlich ausgeht. Und mein Gefühl ist, dass es manchmal fast zufällig so oder so ausgeht. Treffe ich in einem schwachen (ja, einfach nur schwachen) Moment einen Diagnostizierenden, der mich ein weiteres Mal auf etwas kaltes, haarstreubendes reduziert - oder treffe ich auf einen Freundlichen. puh* noch mal Glück gehabt.
 
UND ich glaube, dass sich die jüngere Generation dageben wehrt; versucht sich frei-zu-strampeln von unserer harten, widerlichen KZ-Art.

Ich habe Alyson oben gelesen; und ich war baff. einfach baff*

>Und ich muss sagen: JA! STRAMPELT EUCH FREI !!
 
Ich fühle auch, dass es der helle Wahnsinn ist, Menschen zu diagnostizieren!
Ich selbst gehe jeder Instanz die so etwas vollbringt panisch aus dem Weg. Weil es mich umbringen könnte.
Es ist traurig.

Hi Du Seelengefährte, und Menschen wie wir müssen uns aus dieser Panik lösen, weil sie uns genau das beschert, wovor wir Angst haben. Ich weiß nicht wie es bei Dir ist, aber ich "hasse" Ärzte, was mich aber nicht daran gehindert hat, einen zu heiraten, mit dem ich nun die ganze Klaviatur der Macht-und Ohnmachtsspielchen durchspielen kann.
Dieser "Hass" ist Angst, alte Ohnmacht, Panik, - die gilt es aufzulösen. Das Schicksal ist einfach durch und durch konsequent,- mit Angst ziehe ich das, wovor ich Angst habe in mein Leben.
Dein letzter Satz oben ist vielleicht ein erster Einstieg in den Ausstieg: einfach traurig sein (ohne das krampfhaft verändern zu wollen).

Viele Grüße

Katarina
 
urias schrieb:
naja,. manchmal geht es halt doch, dass man sich da selbst wieder rausholt, um nicht zu sagen, um Grunde muss man es selbst tun, nur ob mit oder ohne Hilfe ist die Frage...


Wie meinst Du das? (wenn ich fragen darf?)

liebe Grüße
Patrick

Im Grunde heilt jeder sich selbst, das ist schon klar. Wenn der "Patient" nicht mit macht, nutzt keine Therapie etwas. Ob man Hilfe dabei braucht, kommt auf die Schwere der Krankheit an. Hospitalisierung bringt jedenfalls keinem etwas.

Ich komme nochmals auf die Diagnose zurück: für eine Behandlung ist sie unerlässlich. Wenn es dann aber Schubladendenken bedeutet, wird es kritisch. Ich denke, eine richtige (!) Diagnose kann auch erleichternd sein: das ist es, das kann ich tun, damit es mir wieder besser geht.
Auf Mitleid zurückziehen ist sinnlos, zurücklehnen genauso.
Und wenn es eine Diagnose gibt, muss sie der Arzt auch mitteilen, ebenso, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Es liegt dann aber wieder am Patienten, auszuwählen, welche Behandlung er für sinnvoll hält und durchführen will. Stichwort "mündiger Patient".

Cutten kann alles sein, von der Modeerscheinung bis zum Zeichen tiefster seelischer Qual. Es gibt psychische Krankheiten, wo das Körperempfinden fehlt und so versucht wird, "sich selbst zu spüren". Allein diese Vorstellung ist für mich entsetzlich...

Zu den Borderlinern: das typische Borderliner-Denken ist schwarz-weiß. Es gibt nur gut oder nur böse, kein dazwischen.
Ein Buch zum Thema hat den Titel "Ich hasse dich, verlass mich nicht". Trifft es ziemlich gut. Wenn man jetzt in diesem Spannungsfeld mit einem Borderliner in Kontakt tritt, wird es schwierig. An einem Tag bist du der Beste für ihn, am anderen das Letzte. Ohne ersichtlichen Grund. Das muss man mal aushalten...
Mich haben Borderliner jedenfalls die Gefühlsskala rauf und runter gejagt, und zwar alle, ausnahmslos.

lg
MK
 
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Liebe Katarina, Hallo Ihr Lieben,

Katarina schrieb:
Ein wirklich fähiger Therapeut ist übrigens für mich einer, der seinen Selbstwert nicht dadurch erhöht, dass er andere "heilt". Ein Therapeut, dessen Selbstwert davon abhängig ist, dass es Kranke gibt, die er kurieren muss, der hält das System Krankheit mit am Leben. Der "Therapeut der Zukunft" ist für mich ein Berater, der selbst gereift, durch Höhen und Tiefen gegangen mit klarem Blick für den Menschen in seiner Ganzheit, bei Bedarf hilft, die Verantwortung für das eigene Leben wieder zu übernehmen. Das schließt aus, dass er ein Energiegewinn über das Helfen bekommt.
Was Du zum Heilen und helfen schreibst, wird hier gerade aus einer anderen Sicht in einem Thread diskutiert. https://www.esoterikforum.at/threads/23525
Ich denke, es gibt nichts schädlicheres als einen Therapeuten der den Retter spielt und somit weiter das Dramadreieck festigt und den Patienten zum Opfer oder Täter macht. Solange Behandelnde ihre Patienten geringer achten als sich, kann meiner Meinung nach eine Therapie keinerlei Erfolg haben. Denn gerade bei psychsichen Erkrankungen überlagert die Krankheit die Persönlichkeit sehr stark und das führt oft zu einem sehr geringen Selbstwertbewußtsein. Wenn jetzt jemand daher kommt, der den anderen im inneren geringer achtet, kann es kaum zu einer positiven Veränderung führen. In einem Machtverhältnis ist es kaum möglich wirklich den Menschn zu sehen. Und meines Erachtens ist genau das oft nötig. Denn wenn ein anderer in der Lage ist die Persönlichkeit so wahrzunehmen wie sie ist, hat dies eine heilsame Wirkung.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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