Hallo Christoph
Wenn Du damals nicht den Mut gehabt hast, dich gegen deinen Vergewaltiger zu wehren, dann spricht das dafür, dass dein Selbstbewusstsein nicht genügend entwickelt war. Das will und kann ich dir natürlich nicht ankreiden. Es ist eine Konsequenz deiner Erziehung, für die deine Eltern verantwortlich waren. Es gibt allerdings auch Kinder, die schon mit 8 oder 10 Jahren gegen ihre eigenen Eltern vor Gericht gehen, weil sie sich in ihrer Rolle als Kind nicht geborgen fühlen.
Christoph, wenn mich jemand vergewaltigt hätte, dann hätte ich auf den eine gewaltige Wut. Ich glaube ich hätte fürchterliche Lust, mich an ihm für all die Erniedrigungen, für die Demütigungen, für all die Qualen und Verletzungen zu rächen. Dieses Empfinden ist für mich absolut normal. Bei dir vermute ich eher, dass Du Angst hast, dich diesen Gefühlen zu stellen. Andererseits stelle ich bei dir immer wieder fest, dass Du oft sehr aggressiv auftrittst. Da scheint eine Menge versteckter Wut vorhanden zu sein, der Du dich nicht stellen magst. Natürlich kann ich nicht beurteilen, woher diese Wut kommt.
Wie will ein Aufsteller in einer Familienaufstellung, auch nur im geringsten an die tiefsitzenden Gefühle herankommen? Da wird suggeriert, man könne selbst bei schwierigen Problemen Hilfe leisten. Wer soll das glauben?
Ich muss ehrlich sagen, ich bin auch nicht unbedingt von der Arbeit vieler Psychotherapeuten überzeugt. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass jedes Opfer von sexueller Gewalt massive seelische Verletzungen erleidet. Und damit muss das Opfer sich auseinandersetzen. Dabei sind Hass, Wut und Trauer vollkommen normal. Bedenklich wird es erst, wenn sie nicht vorhanden sind. Das spricht nämlich dafür, dass die Gefühle vom Patienten als so bedrohlich angesehen werden, dass er nicht den Mut hat, sich ihnen zu stellen.
Al Goldfisch
Wenn Du damals nicht den Mut gehabt hast, dich gegen deinen Vergewaltiger zu wehren, dann spricht das dafür, dass dein Selbstbewusstsein nicht genügend entwickelt war. Das will und kann ich dir natürlich nicht ankreiden. Es ist eine Konsequenz deiner Erziehung, für die deine Eltern verantwortlich waren. Es gibt allerdings auch Kinder, die schon mit 8 oder 10 Jahren gegen ihre eigenen Eltern vor Gericht gehen, weil sie sich in ihrer Rolle als Kind nicht geborgen fühlen.
Christoph, wenn mich jemand vergewaltigt hätte, dann hätte ich auf den eine gewaltige Wut. Ich glaube ich hätte fürchterliche Lust, mich an ihm für all die Erniedrigungen, für die Demütigungen, für all die Qualen und Verletzungen zu rächen. Dieses Empfinden ist für mich absolut normal. Bei dir vermute ich eher, dass Du Angst hast, dich diesen Gefühlen zu stellen. Andererseits stelle ich bei dir immer wieder fest, dass Du oft sehr aggressiv auftrittst. Da scheint eine Menge versteckter Wut vorhanden zu sein, der Du dich nicht stellen magst. Natürlich kann ich nicht beurteilen, woher diese Wut kommt.
Wie will ein Aufsteller in einer Familienaufstellung, auch nur im geringsten an die tiefsitzenden Gefühle herankommen? Da wird suggeriert, man könne selbst bei schwierigen Problemen Hilfe leisten. Wer soll das glauben?
Ich muss ehrlich sagen, ich bin auch nicht unbedingt von der Arbeit vieler Psychotherapeuten überzeugt. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass jedes Opfer von sexueller Gewalt massive seelische Verletzungen erleidet. Und damit muss das Opfer sich auseinandersetzen. Dabei sind Hass, Wut und Trauer vollkommen normal. Bedenklich wird es erst, wenn sie nicht vorhanden sind. Das spricht nämlich dafür, dass die Gefühle vom Patienten als so bedrohlich angesehen werden, dass er nicht den Mut hat, sich ihnen zu stellen.
Al Goldfisch