K
Katarina
Guest
Liebe Angle of hope,
Was meinst du, warum mich dieses Thema tangiert? Hm?
Die Täteraspekte, die ein missbrauchtes Kind entwickelt, müssen nicht so offenbar sein wie in den sensationsträchtigen Medienfällen. Es gibt soviele Formen von Missbrauch und sie alle tun furchtbar weh. Man wird sich dessen aber erst dann bewußt, wenn man nicht bei seiner Wut stehenbleibt. Wer missbraucht wird/wurde, der missbraucht. Und wer missbraucht, der wird/wurde missbraucht.
Wenn man eine Wut bekommt, wegen eines angeblich zu milde ausgefallenen Urteils, dann ist man noch bei seiner Wut stehengeblieben. Wie ich schon sagte, die Wut, die man dabei empfindet, ist ja nicht schlecht und sie hatte auch mal eine sinnvolle Funktion. Sie hat einen nämlich als kleines Kind vor dem unerträglichen Schmerz geschützt, der mit dem Missbrauch verbunden war. Aber wenn wir als erwachsene Menschen immer noch diese Wut empfinden, dann ist es uns noch nicht gelungen, unser kleines inneres Kind von seiner traumatischen Erfahrung zu befreien. So wie es auch dem offensichtlichen bösen Missbrauchstäter, der in den Medien steht, nicht gelungen ist. Und damit stehen wir entwicklungsmäßig auf derselben Stufe, - wenn auch auf der "guten" Seite. Aber das sind eben die beiden Seiten derselben Medaillie und sie bedingen einander.
Wenn wir erwachsen sind, dann ist es uns zuzumuten, hinter diese Wut zu schauen und dort den unerträglichen Schmerz zu finden. Ja, und dann weinen wir, weinen meinetwegen wochenlang und schreien und brüllen, aber dann ist es irgendwann gut. Und wenn es wirklich gut ist, sind wir frei. Und wenn wir wirklich frei sind, dann befreien wir die Welt.
Katarina
glaubst du wirklich, dass ein missbrauchsopfer sich nicht auch mit dem täter auseinandersetzt? es ist schon klar, dass der großteil der täter selbst mal ein opfer war, ich bin opfer,habe überlebt, darf lernen dies in mein "leben" zu integrieren, habe ein kind, missbrauch/misshandle ich es? nein. und wenn du dann in den medien liest, welches urteil so eine person bekommt, da kriegst du eine wut, weil's ein hohn ist. ein missbrauchsopfer hat lebenslang und der "arme" täter???
lg
angle
Was meinst du, warum mich dieses Thema tangiert? Hm?
Die Täteraspekte, die ein missbrauchtes Kind entwickelt, müssen nicht so offenbar sein wie in den sensationsträchtigen Medienfällen. Es gibt soviele Formen von Missbrauch und sie alle tun furchtbar weh. Man wird sich dessen aber erst dann bewußt, wenn man nicht bei seiner Wut stehenbleibt. Wer missbraucht wird/wurde, der missbraucht. Und wer missbraucht, der wird/wurde missbraucht.
Wenn man eine Wut bekommt, wegen eines angeblich zu milde ausgefallenen Urteils, dann ist man noch bei seiner Wut stehengeblieben. Wie ich schon sagte, die Wut, die man dabei empfindet, ist ja nicht schlecht und sie hatte auch mal eine sinnvolle Funktion. Sie hat einen nämlich als kleines Kind vor dem unerträglichen Schmerz geschützt, der mit dem Missbrauch verbunden war. Aber wenn wir als erwachsene Menschen immer noch diese Wut empfinden, dann ist es uns noch nicht gelungen, unser kleines inneres Kind von seiner traumatischen Erfahrung zu befreien. So wie es auch dem offensichtlichen bösen Missbrauchstäter, der in den Medien steht, nicht gelungen ist. Und damit stehen wir entwicklungsmäßig auf derselben Stufe, - wenn auch auf der "guten" Seite. Aber das sind eben die beiden Seiten derselben Medaillie und sie bedingen einander.
Wenn wir erwachsen sind, dann ist es uns zuzumuten, hinter diese Wut zu schauen und dort den unerträglichen Schmerz zu finden. Ja, und dann weinen wir, weinen meinetwegen wochenlang und schreien und brüllen, aber dann ist es irgendwann gut. Und wenn es wirklich gut ist, sind wir frei. Und wenn wir wirklich frei sind, dann befreien wir die Welt.
Katarina