Erziehungs-"urlaub"

Liebe Mara,

dir moechte ich dasselbe sagen.
Ich mache niemanden runter, ich geifere niemanden an. Ich stelle nur manchmal etwas klar!
Glaub mir, im real life bin ich absolut diplomatisch, ich werde mich hueten, anderen Menschen die "Wahrheit" ins Gesicht zu sagen...
Ich lasse sie alle sich gross tun, angeben, sich hervorheben, sollen sie, wenn sie es brauchen ;)!
Aber wir sind hier in einem Forum, hier sollte - so finde ich zumindest - der Mensch ehrlich sein.
Das ist fuer mich u.a. der Reiz eines Forums, dass hinter die Kulissen geschaut und ehrlich reagiert werden kann. Das macht es interessant und nicht, wenn alle hoeflich mit Euphamismen umeinander herumtanzen wie bei einem Kaffeeklatsch ;)!

Und noch mal, ein letztes mal zum Thema:
Ich achte und respektiere die Entscheidung jeder einzelnen Frau (oder Mann) in diesem Fall.
Ich weiss, wie schwierig es ist, heute einem Kind alles zu geben, was es braucht, es liebevoll grosszuziehen, ohne sich selber dabei zu verleugnen.
Die Haelfte aller jungen Frauen entziehen sich mittlerweile in Deutschland diesem fast unloesbaren Konflikt, indem sie gar nicht erst Kinder bekommen.
Wer aber welche hat, muss sich fuer irgend eine Loesung entscheiden, und da gibt es meiner Ansicht nach kein "gut" oder "schlecht", es sei denn, man laesst Kinder verwahrlosen (was dann eindeutig schlecht ist) - aber das geschieht voellig unabhaengig davon, ob eine Mutter arbeitet oder nicht, am meisten sogar (laut Statistik) in Familien, in denen sogar Mutter und Vater staendig zu Hause sind, denn leider ist die Familie nicht immer der idealisierte Hort der Liebe.
Sie vertraegt offenbar allzu grosse Naehe nicht ueber lange Zeit, das ist traurig, aber wahr!

Bijoux
 
Werbung:
Hi,

meine Mutter war und ist berufstätig, lediglich das eine Jahr konnte sie in Karenz gehen.
Und - für mich war's toll, denn Oma und Opa hatten VIEL Zeit und auch wirklich Interesse, sich mit mir zu beschäftigen.

Ich denke, jeder muß für sein Kind das tun, was er für richtig hält. Weder sind "nur" die Hausfrauen-Mütter die "Supermamas", noch "nur" die arbeitenden Mütter die "karrieresüchtigen Rabenmütter".

Wenn Frau und Kind zu Hause sind, heißt das NICHT automatisch, daß sich Mama auch ordentlich um die Kinder kümmert.

Ich persönlich finde es angenehmer (für mich, irgendwann mal), einfach arbeiten gehen zu können und mir dann Nachmittags/Abends die Zeit für mein Kind zu nehmen und dann vollständig "da" zu sein anstatt eventuell den ganzen Tag zu Hause zu sein und deshalb eher entnervt zu sein.
Wie gesagt - für MICH PERSÖNLICH. ICH wäre entnervt und isoliert, wäre ich "rein" Hausfrau und Mutter.

Lg,

Shanna
 
Bijoux schrieb:
So, jetzt setze ich noch eins drauf:

Es gibt genuegend Frauen, die sogar heimlich froh sind, Kinder zu haben und mit gutem Gewissen zu Hause bleiben zu koennen, weil sie sich der Arbeitswelt nicht gewachsen fuehlen...
Das sind oft die ganz besonders HEILIGEN Muetter. Sie sind fein raus ;), denn die Mutter als Hausfrau ist in Deutschland und Oesterreich gesellschaftlich noch immer ein weit verbreitetes, sanktioniertes Modell.
Wenn diese Frauen dann ueber berufstaetige Muetter herfallen, ist die Scheinheiligkeit und Verlogenheit wohl kaum zu ueberbieten...
Wieder moechte ich betonen:
ich unterstelle das hier keiner der anwesenden Frauen, wirklich nicht, aber dass es diese Frauen gibt, wisst ihr doch alle!

Bijoux



Da kann ich Bijoux nur recht geben. Und genau diese Mamis zeigen mit dem Finger auf berufstätige Frauen und haben natürlich die perfekten Kinder. Diese Scheinheiligkeit nervt mich auch an. Und diese "einbringen", sich in den Schulalltag einbringen und für die Kita basteln, na herzlichen Glückwunsch. Dann wird um 10.00 Uhr gebastelt und was ist mit den berufstätigen Frauen? Die "dürfen" sich doch gar nicht einbringen. Es werden nett Termine für Hausfrauen gemacht und nachmittags findet nichts statt.

Auch die Abwesenheit von den Gottesdiensten - die mich eh nicht interessieren, weil ich ausgetreten bin - wird mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert: "Ach, sie waren nciht beim Gottesdienst?" So eine ist man dann.....

Frauen untereinander sind eh schon schwierig, aber Mütter untereinander, da braucht man für Mißgunst nicht zu sorgen.


Niemand kann mir erzählen, dass es von nöten ist, den ganzen Tag zu Hause zu hocken um ein Kind zu betreuen - zumindest ab dem 3. Lebensjahr, wenn Kita angesagt ist, ist man wieder "frei". Vorher muß dass jeder für sich selbst entscheiden. Ich weiß auch immer noch nicht, was daran "falsch" ist, wenn man seinem Kind ein geregeltes Leben vorlebt. Denn für geregelt halte ich unter anderem ein sicheres Einkommen, dass ist nunmal so. Ich erkläre meinem Kind, dass wir nichts zu Essen haben, wenn ich nicht arbeiten gehe, bzw. dass ich dann für unser Leben vom Staat versorgt werden muß. Für meinen Sohn ist das sowieso nichts besonderes, wie gesagt, habe ich ihn sogar schon als Baby mit zu meinem Job genommen und ihm gings immer gut dabei.

Frauen sollten einfach zugeben, dass sie keine Lust haben zur Arbeit zu gehen, dann ist doch alles gut. Alles andere ist Quatsch. Kinder werden nicht aggressiv wenn man arbeitet und Kinder bleiben auch nicht in der Entwicklung zurück. Dass Gegenteil ist der Fall, denn sie werden früher gefördert und gefordert.

Gruß
July
 
Hallo July,

wieder mal hast du zum Großteil meine Zustimmung! :)

July schrieb:
Frauen sollten einfach zugeben, dass sie keine Lust haben zur Arbeit zu gehen, dann ist doch alles gut. Alles andere ist Quatsch. Kinder werden nicht aggressiv wenn man arbeitet und Kinder bleiben auch nicht in der Entwicklung zurück. Dass Gegenteil ist der Fall, denn sie werden früher gefördert und gefordert.

Für die Kinder ist es wichtig, Sozialkontakte zu Gleichaltrigen zu haben. Dahingehend ist ein Kindergartenplatz natürlich super - Kinder "müssen" mal alleine agieren, ohne daß Mama das kleinste Problemchen gleich löst. Hier fängt schon die Selbständigkeit an. :)

Hausfrauen haben doch auch ausreichend Haus-Arbeit. Allerdings haben auch berufstätige Frauen DIE Arbeit, die dann vermutlich mit dem berufstätigen Mann geteilt wird. Allerdings ist auch das für Berufstätige zu schaffen, wenn man nicht gerade einen extremen Putzfimmel hat und jeden Tag saugt und jede Woche die Fenster putzt etc.

LG

Shanna
 
Hi Shanna,

genau, für die Kinder ist der regelmäßige Sozialkontakt mit anderen Kindern immens wichtig. Insbesondere für Einzelkinder. Ich habe ein Einzelkind und wenn ich mir vorstelle, ich hätte meine ganze Energie Tag für Tag auf dieses Kind gelenkt, wäre die Situation bestimmt nicht die beste gewesen.....

Haushalt muß ich natürlich auch machen. Ich teile mir den mit meinem Lebensgefährten bzw. macht er die "groben" Sachen wie Garten, Auto putzen, Müll, Fenster - und natürlich auch Spülmaschine ein- und ausräumen. Er ist auch in der Lage seine Klamotten selber zu waschen und zu bügeln.
Das ist alles gar kein Problem - wenn man keins draus macht. Und wenn wir gar zu belastet sind, dann "leisten" wir uns ein Putzfrau. Meine Güte. Das ist ja nun auch nicht verwerflich und die gute Frau freut sich über das Geld.

Man kann alles klären, wenn man vernüftig miteinander redet.

Dann kommt allerdings immer wieder das Geldargument. Hoch, wir haben ja alle kein Geld. Das ist ja auch Scheiße, aber, wenn man einen Job haben kann, dann sollte man den auch annehmen, auch wenns manchmal schwierig ist. Mein Sohn wird auch manchmal krank, vielleicht nicht so häufig, weil er meistens draußen rumrast, bei jedem Wetter, aber er hatte auch schon Windpocken und Scharlach, oder mal ein Bein gebrochen, eine Gehirnerschütterung und und und. Da bin ich als Mama logischerweise zu Hause geblieben. Das ist doch ganz klar. Aber im allgemeinen gehen Windpocken auch irgendwannmal weg und mit einem gebrochen Bein konnte er zur Schule "gehen". Das ist alles Einstellungssache. Ich kann darüber jammern dass ich zu Hause sein "muß" wenn mein Kind krank ist, oder ich genieße die Zeit mit dem Kind, dann haben alle was davon.

Es gibt ganz bestimmt schlimmeres im Leben....


Gruß
July :daisy:
 
also was mich betrifft, so läuft das hier irgendwie aus dem ruder. mir geht es um eine andere perspektive ...

es geht mir grundsätzlich um werte und um deren gültigkeit und die frage, ob sie überhaupt bestand haben können und werden. unsere kinder leben nicht nur "jetzt", sondern voraussichtlich auch noch in 50 jahren. die welt ändert sich und wenn ich euch so lese, dann habe ich das gefühl, dass das an euch völlig vorbeigeht und ihr mit rosaroter brille wirklich glaubt, dass es immer so weiter geht.

millionen arbeitslose, überall geschlossene geschäfte, konkurse ohne ende, eine wirtschaft die den bach runtergeht, arbeitgeber, die die arbeitnehmer ausbeuten, weil es genug anwärter auf jede stelle gibt, scheint es in eurer welt nicht zu geben. ihr habt alle super jobs, fühlt euch sauwohl und alles ist heile welt. experten sagen vorraus, dass in ca. 50 jahren spätestens die ölvorräte der welt zu ende gehen werden. was dann wohl los sein wird ?

ich glaube die wenigstens wissen überhaupt wo überall erdöl drin ist - wie zb. in sämtlichen kunststoffprodukten. :)

ich sage ja nur, dass dieses wertesystem nicht mehr lange bestand haben wird und je früher man sich das klar macht, desto leichter wird es uns allen fallen es loszulassen. vor allen dingen unseren kindern wird es leichter fallen, wenn wir sie nicht schon von anfang an ganz selbstverständlich dort einbauen. wir identifizieren uns über den job, die karriere, das geld, den urlaub, den luxus ...

das ist aber eben illusion. wir sind nicht hier auf diesem planeten um zu arbeiten und dieses kapitalsystem zu nähren, wir sind göttliche wesen und hier um das in uns selbst zu verwirklichen. liebe, miteinander, teilen, helfen ... das sind unsere themen ...

... unter diesem aspekt ist jede sozialhilfeempfängerin viel näher am sinn des lebens ;) ...

es gibt da eine geschichte von jesus, als er im haus zweier schwestern spricht. die eine macht essen und versorgt das haus und die andere sitzt zu seinen füßen und hört ihm zu. die arbeitende schwester beschwert sich dann bei jesus über die faulheit ihrer schwester, doch jesus weist diesen vorwurf zurück, denn ihm ist die zuhörende schwester wertvoller ...

:autsch:

:D


kinder lernen nichts voneinander. sie lernen von dem erwachsenen, wir sind ihre vorbilder. sie folgen uns nach und übernehmen unsere werte - erst einmal jedenfalls ... ;) - man kann es überall sehen, so wie die kinder mit anderen umgehen, so geht man zuhause mit ihnen um. so wie man zuhause mit dem kind umgeht, so begegnet es auch im außen den menschen und die menschen im außen begegnen dem kind so, wie es das von zuhause gewohnt ist.

es geht nicht darum aus unseren kindern gutfunktionierende bürger und steuerzahler zu machen, sondern menschen, die eine eigene meinung haben und ihren weg selbst gehen können. menschen, die frei sind, frei in ihrem denken, handeln und fühlen. an solchen kindern hat kein staat interesse und von daher sind die wenigsten betreuungseinrichtungen so, dass kinder dort zu selbständigen freien wesen heranwachsen können. im gegenteil ... dort werden sie "erzogen" "dem system angepaßt" ... mE kann man da nur gegenwirken, indem man soviel zeit wie möglich mit dem kind verbringt und viel zuhört, redet, erklärt und anteil hat am leben des kindes und weiß was vorgeht.

etwas zu unternehmen ist da auch eher zweitrangig. sich engagieren, sich einsetzen und am leben des kindes teilnehmen ist mE da viel wichtiger...
 
Es ist erwiesen, bewiesen, dreimal durchgerüttelt, dass Kinder von einander lernen. Ganz klare Sache. Da kannste jeden Pädagogen fragen. Kinder lernen "Werte" bewußt erst viel später. Kinder lernen im Umgang miteinander Regeln einzuhalten - was wäre eine Kindheit ohne andere Kinder? Ein Trümmerhaufen. Ich bin einigermaßen erstaunt.....

Ich finde es auch erstaunlich, dass Kinder Wertvorstellungen von Erwachsenen übernehmen soll. Meine Wertvorstellungen sind anders als die meiner Eltern. Mich interessiert als Beispiel nicht, ein Leben im Eigenheim dass rundum auf Familie ausgerichtet sein muß. Religiöse Werte interessieren mich nicht. Der Wert der Gemeinschaft ist bei mir ganz oben angesiedelt, der Wert der Kinder, das Glück, die Freude die man schenken kann, dass sind Dinge die ich ganz oben ansiedle. Meines Sohnes Wert ist wohl eher der Fußball.

Moralische Wertvorstellungen versuche ich zu vermitteln, aber, es kann sein, dass er mal ganz andere Vorstellungen hat.

Meine Oma hat ganz, ganz andere Wertvorstellungen als meine Mutter. Erzkonsverative Puckeleien.

Familie im herkömmlichen Sinne - die Frau sei dem Manne Untertan - halte ich für entsetzlich. Ich fühle mich nicht zur Haushälterin meiner Familie berufen.

Zum Glück nehmen sich viele Kinder ihre Eltern nicht als Vorbild.......

July
 
July schrieb:
Es ist erwiesen, bewiesen, dreimal durchgerüttelt, dass Kinder von einander lernen. Ganz klare Sache. Da kannste jeden Pädagogen fragen. Kinder lernen "Werte" bewußt erst viel später. Kinder lernen im Umgang miteinander Regeln einzuhalten - was wäre eine Kindheit ohne andere Kinder? Ein Trümmerhaufen. Ich bin einigermaßen erstaunt.....

logo. da hast du recht. sicherlich gehört freundschaft mit zur kindheit und spielkameraden, aber nicht nur und im übermaß. wir reden ja hier von ganztagsschulen und rundum-betreuung.

Ich finde es auch erstaunlich, dass Kinder Wertvorstellungen von Erwachsenen übernehmen soll.

wenn ich die kinder untereinander beim spielen beobachte und mir dann die eltern und deren einstellung anschaue, dann sehe ich da ganz klar werte, die die kinder übernommen haben. da spreche ich den kindern ihre eigenheiten gar nicht ab, im gegenteil. oft müssen kinder sich sehr verbiegen in ihrer frühen kindheit um den werten der eltern gerecht zu werden und kommen dann die programmierungen her, mit denen wir uns später rumschlagen müssen. ich meine klar kannst du mir jetzt sagen: so ist das nunmal. so geht es uns doch allen usw. usw. - aber warum nicht das eigene hirn ein bissi anstrengen und sich fragen, wie und ob es nicht auch anders sein könnte ?

im grunde sind die kinder in einer großen zwickmühle. sozialverhalten ist ihnen nämlich angeboren genauso wie liebesfähigkeit, sensibilität und einfühlungsvermögen. erst durch die eltern und deren umgang mit den sprößlingen wird den kindern das "oft" (halloooo ! ich sage OFT - nicht immer) aberzogen. dann gehen die kinder mit den von den eltern übernommenen wertvorstellungen in die welt hinaus und ecken damit überall an - eben auch bei ihren spiel-/kiga- und schulkameraden. dann sind sie oft völlig hilflos und verwirrt. da müssen erwachsene ran, die kinder können sich da nicht helfen, denn sie imitieren ja erst einmal, was sie zuhause bei den großen gesehen haben. wir sind halbgötter für die kinder, und aus ihrer bedingunglosen liebe zu uns gehen sie ganz selbstverständlich davon aus, dass wir alles RICHTIG machen und das das was wir tun GUT ist ...

Meine Wertvorstellungen sind anders als die meiner Eltern. Mich interessiert als Beispiel nicht, ein Leben im Eigenheim dass rundum auf Familie ausgerichtet sein muß. Religiöse Werte interessieren mich nicht. Der Wert der Gemeinschaft ist bei mir ganz oben angesiedelt, der Wert der Kinder, das Glück, die Freude die man schenken kann, dass sind Dinge die ich ganz oben ansiedle.

eigene werte zu haben heißt nicht generell gegen die werte der eltern zu sein, july. das ist oft so, dass wir diesem irrtum aufsitzen. es passiert mir auch immer wieder, dass ich mich dabei erwische bloß nicht wie meine mutter sein zu wollen. aber etwas ablehnen ist nicht gleich "eigenes" ... ;) und im grunde genommen ist es eben genau das dilemma. alle bekommen fremde werte übergestülpt und müssen sich dann als kind und auch als erwachsener damit rumschlagen ... ich glaube nicht, dass das immer so weitergehen muss.

Meines Sohnes Wert ist wohl eher der Fußball.

+lol+ ... ich hasse fussball und mein sohn macht einen großen bogen darum. ich denke schon, dass ich da auch eine rolle spiele, aber ich weiß, wenn es ihm am herzen läge, würde er drum kämpfen und ich würde ihm dann auch nicht im weg stehen, obwohl ich auf dem fußballfeld wohl jedesmal krämpfe kriegen würde :D

Moralische Wertvorstellungen versuche ich zu vermitteln, aber, es kann sein, dass er mal ganz andere Vorstellungen hat.

ja, logo. das ist ja eben das blöde. meine beobachtung war - sagen wir ich durfte ein paar jahre mal kinder in einem natürlichen zustand beobachten - dass kinder die "wahren" werte schon von geburt an in sich tragen. sie wissen wie man liebt. sie wissen wie es sein sollte im umgang untereinander. wir könnten gut von ihnen lernen ... leider tun wir nicht nur das nicht, sondern wir machen ihnen ihre eigenen werte kaputt und stülpen ihnen unsere über ... niemand tut das aus böser absicht, sondern weil es eben "so ist" "schon immer so war" und wir selbst "beschädigt" "verbogen" worden sind.

esoterisch ausgedrückt sage ich mal: die kinder kommen ja frisch von gott. sie kommen aus einer welt der bedingungslosen liebe. wir arbeiten dann erst einmal jahrelang daran , sie wieder so zu verbiegen, dass sie hier in dieses kapitalwertesystem passen und überhaupt überlebensfähig darin werden. :) wir tun das, weil wir es nicht besser wissen und selbst vergessen haben, woher wir kommen, wer wir sind und wozu wir hier sind.

Meine Oma hat ganz, ganz andere Wertvorstellungen als meine Mutter. Erzkonsverative Puckeleien.

yep. meine auch und ich arbeite jetzt seit jahrzehnten daran, ihr die übernommenen wertvorstellungen der oma wieder auszutreiben. die sind nämlich da, auch wenn muttern sich eigene gezimmert hat. unterschwellig sind die wertvorstellungen ihrer mutter da und arbeiten an ihr. da sind riesenkonflikte, die von generation zu generation weitergetragen werden ... es sind muster und diese muster sind schwer zu durchschauen ;)

Familie im herkömmlichen Sinne - die Frau sei dem Manne Untertan - halte ich für entsetzlich. Ich fühle mich nicht zur Haushälterin meiner Familie berufen.

lol - ich auch nicht, july. mein sohn stöhnt hier ständig rum, weil ich mich weigere in sein machobild von frauen zu passen. ich verweigere mich schon mal hier und da, weil er meint, dass wäre alles so selbstverständlich. er ist dadurch ein sehr liebevoller und aufmerksamer junge geworden, der dennoch den dicksten dickschädel hat, den man sich nur vorstellen kann. *grins*

meine vorstellungen von familie haben was mit liebe zu tun. gleichberechtigung, partnerschaft, miteinander und hilfsbereitschaft, allerdings vll. etwas anders, als die meisten sich jetzt darunter vorstellen würden ;) ... ich mag freie menschen um mich haben, die nicht abhängig von mir sind und mich nicht ständig brauchen ... daran arbeite ich ...

Zum Glück nehmen sich viele Kinder ihre Eltern nicht als Vorbild.......

jau. aber ob das eben wirklich so gut ist, halte ich für zweifelhaft. wenn ich jemanden als vorbild ablehne, dann stimmt mit diesem menschen was grundsätzliches nicht. kinder, die keine vorbilder haben werden haltlos und empfänglich für alles mögliche. ich habe bemerkt, dass kinder jeden als vorbild akzeptieren , der liebesfähig ist. niemand muss perfekt sein, immer richtig handeln ... das juckt kinder nicht - aber liebesfähig und ehrlichkeit, dass suchen kinder und das ist auch was sie brauchen. echtes interesse am anderen also ernst genommen werden ... darauf sprechen kinder sehr an ... und da folgen sie auch gerne.

leider gibt es wenige menschen, die so leben und arbeiten ... :)
 
Gut, dass ich mich nicht als Halbgott fühle und von meinem Kind auch nicht als solcher betrachtet werde....

Dem kann ich mich nicht anschließen. So analytisch betrachte ich kein Kind. Ich liebe mein Kind einfach ganz banal und ich wünsch mir alles Gute für ihn und wir tun auch was dafür. Und wenn es sein muß, liebe ich auch seinen Fußball - was heißt: Ich unterstütze ihn in seiner Begeisterung und finde es toll, dass er mit den anderen Jungs zusammen viel, viel Spaß beim Bolzen hat.
Der nette Nebeneffekt von solchen "Vereinsmeiereien" ist ja, dass die Kinder im Team lernen zu "arbeiten".

Wie es ist, ist es gut, wir haben auch mal Streß zwischendurch aber auch eine sehr kommunikative Ebene. Ich lasse meinem Kind viele Freiheiten. Er darf vieles, was andere Mütter ihren Jungs noch verwehren, weil sie zu "klein" sind. Meine Einstellung ist da anders. Er durfte in diesem Jahr auch schon zu seiner ersten "Jugendfreizeit" fahren. Mir gings persönlich damit zwar erstmal nicht so gut, aber er hat den Wunsch geäußert und kam nach 5 Tagen glücklich und zufrieden und voller Sehnsucht heim.


Ich mische mich in die sozialen Kontakte meines Sohnes nicht ein. Er muß seinen Weg finden. Er muß auch merken, wer ihm guttut und wer nicht. Dabei habe ich festgestellt, dass er ganz genau mitkriegt, wer seine echten Freunde sind und wer nicht. Dass machen die Kinder sehr wohl unter sich aus. Ein Greuel ist mir, wenn ich sehe, dass Eltern Freunde für ihre Kinder aussuchen. Solche Kiddis werden später mal echte Probleme im sozialen Umfeld bekommen.


Als Babys mögen einen Kinder bedingungslos lieben, das verflüchtigt sich aber schnell und Kinder beginnen ihre Eltern zu kritisieren. Das ist ganz natürlich.

Ich kann da an vielen Stellen mit Deiner Einstellung nichts anfangen. Sorry.
Dennoch ein interessanter Text.


July
 
Werbung:
Zurück
Oben